Professor Dr. Thorsten Lehr von der Universität des Saarlandes haben wir bekanntlich den COVID-19-Simulator zu verdanken (s. COVID-19-Simulator: Berlin gut im Rennen). Er gibt die ultimative "Vorhersage der COVID-19 Infektionen inkl. Krankenhausbettenbelegung, Intensivmedizinische Behandlung (ICU), Beatmung und Todesraten in den einzelnen Bundesländern".
Dumm nur, daß er für heute keinen einzigen der genannten Werte korrekt berechnet. Sie liegen alle sämtlich über denen, die das RKI mitteilt. Der Mann war schon im Mai seherisch tätig. Unter der Headline "SAAR-PROFESSOR BEHAUPTET 60 000 Corona-Tote verhindert" war auf bild.de zu lesen:
»Saarbrücken – Die simulierte Kurve zeigt ein Horror-Szenario fürs Saarland: 60 000 Corona-Tote bis August!
Nur die rigorosen Maßnahmen, das neuartige Virus (Covid-19) einzudämmen, hätten das verhindert. Davon ist Professor Thorsten Lehr vom Lehrstuhl für Klinische Pharmazie überzeugt. Er beruft sich dabei auf ein Simulationsprogramm („Cosim“), das er mit einer Arbeitsgruppe an der Saar-Uni entwickelt hat.
„Hätte man nach Ausbruch der Corona-Pandemie überhaupt keine Maßnahmen ergriffen, hätte man bereits im April 25 000 Intensiv-Betten mehr benötigt als vorhanden“, sagt Lehr gegenüber BILD. „Allein im Saarland hätten dann 17 000 Beatmungsplätze gefehlt.“«
Eingebettet in den Artikel:
»Würden jetzt die Maßnahmen gelockert und nichts mehr gegen die Verbreitung des Virus getan, könnten bereits im Juli die Krankenhaus- und Intensivbetten nicht mehr ausreichen, warnt Lehr.
Wenn die rasche Verbreitung des Coronavirus, wie sie zum Zeitpunkt der Schulschließungen stattfand, wieder aufträte, könnte es nach Lehrs Angaben mit leichter Verzögerung immer noch zu 40 000 Todesfällen kommen.
Die Basisreproduktionszahl (R0-Wert) habe damals bei 1,58 gelegen. Der Faktor gibt an, wie viele Menschen von einer infektiösen Person angesteckt werden kann. Bei einem Wert von 2 stecken z. B. 100 Infizierte 200 andere Menschen an.