»Sie schuf die Technologie für die mRNA-Impfung«

So beschrieb vor einem Jahr ber​li​ner​-zei​tung​.de Katalin Karikó, lan­ge Jahre und bis vor Kurzem Vizepräsidentin von Biontech. Am 12. Dezember die­sen Jahres fei­er­te das Blatt die Frau, die etwas im Schatten des Traumpaars an der Goldgrube steht, unter "Berliner Ring für Forscherin: Katalin Karikó wird für mRNA-Technologie geehrt". Bevor hier näher auf Frau Karikó ein­ge­gan­gen wird, zunächst ein Blick auf die­sen Ring, über den die "Berliner Zeitung" so berichtet:

»Sie hat zwar bis­her den Nobelpreis nicht bekom­men. Aber in Berlin wird sie aus­ge­zeich­net. Die Forscherin Katalin Karikó erhält an die­sem Dienstag den Werner-von-Siemens-Ring, der seit 1916 von einer Berliner Stiftung ver­ge­ben wird: für natur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche Lebensleistungen. Es han­delt sich tat­säch­lich um einen Ring, the­ma­tisch gestal­tet von einem Goldschmied, über­ge­ben in einer Kassette…

Mit Katalin Karikó wer­den in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften auch Uğur Şahin, Özlem Türeci und Christoph Huber vom Biontech-Team ausgezeichnet.«

1916, mit­ten im Ersten Weltkrieg, beginnt die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring mit der Verleihung eines Preises, den seit­dem sogar drei­mal eine Frau erhielt. Er geht, so die Stiftung, an leben­de Personen,

»die sich, wie Siemens, her­vor­ra­gen­de und aner­kann­te Verdienste um die Förderung der Technik in Verbindung mit der Wissenschaft erwor­ben haben.«

Der erste Preisträger war Carl von Linde, so etwas wie der Erfinder der Kühlschränke. Auch in ande­ren Jahren wur­den ehren­wer­te Menschen bedacht. Die heu­te zu beob­ach­ten­de Anpassungsfähigkeit der Wissenschaftler an (wirtschafts)politische und ideo­lo­gi­sche Vorgaben zeig­te sich spä­te­stens 1937. In die­sem Jahr ging der Preis an Fritz Todt, weil "er des Führers gro­ßen Gedanken der Schaf­fung von Reichsautobahnen mit wis­sen­schaft­li­chen Methoden tech­nisch ver­wirk­licht habe". Wenig spä­ter grün­de­te er die berüch­tig­te "Organisation Todt, eine para­mi­li­tä­ri­sche Bau­truppe". Ihr Auftrag war die Vernutzung von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen für die gro­ßen Bauvorhaben der Nazis.

Das alles wird in einer Darstellung "Die Stiftung und das Dritte Reich" dort nicht ver­schwie­gen, wenn sie auch einen zwie­späl­ti­gen Eindruck hinterläßt:

»Ansonsten wur­de auch im Dritten Reich das Tagesgeschäft der Stiftung betrie­ben und insbe­sondere die Siemens-Bilder und Franzius-Plaketten all­jähr­lich an Best-Studenten ver­lie­hen; jüdi­sche Studenten waren natür­lich nicht mehr ver­tre­ten. Da es weder unter den Preisträgern noch unter den ande­ren Mitgliedern des Stiftungs­rates jüdi­sche Wissenschaftler gab, blieb es der Stiftung im Frühjahr 1933 „erspart“, Konsequenzen aus dem berüch­tig­ten Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbe­amtentums zu ziehen.«

Die Schilderung der Verstrickungen der Stiftung und ihrer Trägerorganisation mit den Verbrechen der Nazis wür­de hier zu weit füh­ren. Nachdem die Westalliierten ihren Wert für den neu­en Systemkampf gegen die kurz­zei­tig ver­bün­de­te UdSSR erkann­ten, konn­te auch die zunächst ver­bo­te­ne Stiftung Anfang der 50er Jahre ihre Arbeit wie­der auf­neh­men. Zu ihren Preisträgern steht sie nach wie vor.

Schirmherr Gauck

Damit die Beschirmten weit­ge­hend unter sich blei­ben, ver­fügt man über einen Stiftungsrat. Ihm gehö­ren neben aller­lei VertreterInnen von tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Vereinen sämt­li­che leben­de PreisträgerInnen an sowie der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Somit sit­zen in ihm nicht nur Uğur Şahin, Özlem Türeci und Katalin Karikó, son­dern auch einer der Großen des Projekts "Stuttgart 21", der CDU-Rechtsaußen Martin Herrenknecht. Sein stell­ver­tre­ten­der Vorsitzender ist Thomas Weber, lang­jäh­ri­ges Vorstandsmitglieder der Daimler AG. Die voll­stän­di­ge Liste der Mitglieder gibt es hier. Mit ihr dürf­te sicher­ge­stellt sein, daß aus­schließ­lich PreisträgerInnen in Frage kom­men, die für das Wohl der deut­schen Wirtschaft tätig sind.

Katalin Karikó

Es ist bei­lei­be nicht der erste Preis, der ihr für die mRNA-"Impfstoffe" zuteil wur­de. Im Juni 2022 hieß es über sie:

Patentamt zeich­net Mutter Teresa der Pharmaindustrie aus

Im Januar war zu lesen über die Verleihung des Deutschen Immunologie-Preis 2022 der Deutschen Gesellschaft für Immunologie an Özlem Türeci, Uğur Şahin und Katalin Karikó, sie­he "Der Impfstoff ist exzel­lent". Dort gibt es auch nähe­re Infos über die­sen Verein und sei­ne Rolle bei Corona.

Im September 2021 erhielt sie den Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis (s. Anleger besorgt: Trotz Bundesverdienstkreuz sinkt Kurs der Biontech-Aktie. Kinderarzt-Präsident hilft).

Ebenfalls im September 2021 wur­de ihr die Ehre zuteil, neben dem WHO-Chef, der Kanzlerin und ande­ren Hochwürden auf der Eröffnungsfeier des Berliner "WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence" zu spre­chen (s. Habemus Hub). Diese Einrichtung scheint aller­dings nur ein kar­ges Dasein zu fri­sten, wie in Nix mit "Hub-hub-hur­ra!" zu lesen ist.

Welche Rolle Frau Karikó bei den Firmen Moderna und Biontech spiel­te und was das mit Joe Bidens Denkfabrik zu tun hat, ist zu erfah­ren unter einem Titel, der das nicht ver­mu­ten läßt:

Was hat die US-Botschafterin mit den Affenpocken zu tun?

3 Antworten auf „»Sie schuf die Technologie für die mRNA-Impfung«“

  1. Mit die­sen wich­ti­gen Hinweisen bekommt man eine Vorstellung von den sehr weit­rei­chen­den Netzwerken, die sich heut­zu­ta­ge mit vor­ein­ge­nom­me­nen Interessen aus­bil­den kön­nen, und gegen­über denen man weder hin­rei­chend unab­hän­gi­gen Kontrollorgane noch geeig­ne­te unab­hän­gi­ge Kontrollinstrumente erken­nen kann.

  2. https://​imp​fen​.rlp​.de/​de/
    "Die Impfzentren und Impfstellen des Landes stel­len bis spä­te­stens zum Jahresende ihren Betrieb ein. Bitte beach­ten Sie fol­gen­de Schließungen bei der Terminbuchung und wei­chen Sie gege­be­nen­falls auf ande­re Impfzentren aus: 
    Impfzentren und die jewei­li­gen letz­ten Impftage 

    Alzey-Worms: 30.12.2022
    Bad Dürkheim: bereits geschlossen
    Bernkastel-Wittlich: 30.12.2022
    Birkenfeld: 23.12.2022
    Cochem-Zell: 19.12.2022
    Donnersbergkreis: 27.12.2022
    Eifelkreis Bitburg-Prüm: 30.12.2022
    Frankenthal (Pfalz): 28.12.2022
    Germersheim/Südpfalz: 28.12.2022
    Kaiserslautern: 23.12.2022
    Koblenz: 29.12.2022
    Landau 8.12.2022
    Ludwigshafen am Rhein: 22.12.2022
    Mainz 30.12.2022
    Neustadt an der Weinstraße: bereits geschlossen
    Neuwied: 19.12.2022
    Rhein-Lahn-Kreis: 22.12.2022
    Rhein-Pfalz-Kreis: 23.12.2022
    Speyer: 30.12.2022
    Trier: 30.12.2022
    Vulkaneifel: 17.12.2022
    Westerwaldkreis: 15.12.2022"

    aber Impfbusse fah­ren noch rum.

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