»Selbstverständlich ist der Test auf Covid-19 also trennscharf und spricht ausschließlich auf das neue Coronavirus Sars-CoV‑2 an – und nicht auf seine alten Verwandten, selbst wenn diese sich genetisch verändert hätten.«
So erklärte uns am 20.3. Friedemann Weber, Virologe an der Universität Gießen, die Faktenlage.
Wie passen dazu Meldungen über zunehmend falsche Testergebnisse?
»Erstmeldung vom 25. Juni, 9.31 Uhr: "Schon wieder falsche Ergebnisse", teilt der Vogelsbergkreis am Dienstag in einer Pressenotiz mit. Mittlerweile gebe es im Vogelsbergkreis "14 Corona-Tests in Folge, deren zunächst positives Ergebnis sich im Nachhinein als falsch herausstellte".«
meldete die Fuldaer Zeitung.
Doch auch in der anderen Richtung entstehen Fehler, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet:
»Tausende Menschen erleben täglich in Deutschland den erlösenden Moment: Negativ, kein Sars-CoV‑2 feststellbar. Alles gut also. Wirklich? Nicht unbedingt, lautet das Fazit einer Studie, die im Fachblatt Annals of Internal Medicine erschienen ist. Darin warnen Forscher der Johns Hopkins University, dass die gewöhnlich verwendeten PCR-Tests allein nicht sehr aussagekräftig sind. Die Wissenschaftler um die Medizinerin Lauren Kucirka haben in einem Überblicksartikel sieben Studien ausgewertet, die mehr als 1300 Testergebnisse enthielten.
Der Analyse zufolge lieferten mindestens 20 Prozent der Tests ein Ergebnis, das fälschlicherweise negativ war. Tatsächlich waren die Patienten infiziert, was sich daran zeigte, dass weitere Tests positiv ausfielen. Zum Teil wurden auch Antikörper auf das Virus bei den vermeintlich nicht Infizierten nachgewiesen.
Die Wissenschaftler zeigten zugleich, dass der Zeitpunkt der Probenentnahme eine große Rolle für die Gültigkeit des Ergebnisses spielt. In den ersten drei Tagen nach der Infektion war es so gut wie unmöglich, Viren vom Typ Sars-CoV‑2 nachzuweisen. Derart früh vorgenommene Tests waren praktisch wertlos. Abstriche vom vierten Tag gaben in zwei Dritteln aller Fälle fälschlicherweise Entwarnung. Am fünften Tag – dem Zeitpunkt, an dem typischerweise Symptome einsetzen – waren durchschnittlich noch 40 Prozent der Resultate falsch-negativ. Die Fehlerquote verringerte sich dann auf 20 Prozent am achten Tag und nahm anschließend langsam wieder zu…
Wie hoch die Fehlerquote bei einem positiven Ergebnis ist, wurde in der Studie nicht untersucht. Bisherige Schätzungen gehen davon aus, dass Fehlalarme extrem selten sind. Andere Coronaviren lassen die Tests nach derzeitigen Erkenntnissen nicht ausschlagen«
(Mit diesen "nicht sehr aussagekräftigen" Tests machen der von Christian Drosten und der Charité gesponserte Unternehmer Olfert Land und nicht zuletzt das von Drosten geleitete Labor Berlin Millionengewinne.)
Die Brisanz hatte der Stern schon am 4.5. beschrieben:
»Hierzu ein Rechenbeispiel: Nehmen wir an, von 83 Millionen Menschen in Deutschland wäre eine Million infiziert und eine Million wäre wieder gesund und hätte Antikörper entwickelt. Bei einer Vollerhebung mit Tests (RT-PCR und Antikörpertest) mit einer Sensitivität und einer Spezifität von jeweils 95 Prozent würden 50.000 Infizierte fälschlicherweise als noch gesund diagnostiziert und 50.000 fälschlicherweise als wieder gesund. Mehr als vier Millionen Menschen bekämen wiederum ein falsch positives Ergebnis – denken also, sie seien infiziert, obwohl sie gesund sind. Und der Antikörpertest würde zu über vier Millionen falsch-negativen Ergebnissen führen.«
Einige Suchergebnisse zum Thema vom 14.7.:
Unter welchen Bedingungen mitunter Tests stattfinden, ist im Westfälischen Anzeiger zu lesen:
»Bergkamen – Bei einem Corona-Test vor der Johanniter Kita Eichendorff lief jetzt einiges schief. Weil ein Kind dort positiv auf Covid-19 getestet worden war, mussten am Freitag alle Kinder der betroffenen Gruppe zum Corona-Test und darauf lange in der Hitze warten. Dann wurden die Proben in einem Kühlschrank vergessen.
Eine Stunde warteten die Eltern mit den zwei- bis fünfjährigen Kindern vor der Kita, bis endlich das Testteam auftauchte und startbereit war. Auf die Ergebnisse, die nach 24 bis 48 Stunden vorliegen sollten, warteten die Eltern vergeblich. Die Proben waren in einem Kühlschrank in Lünen vergessen worden. Erst am Dienstag lagen endlich die Ergebnisse vor. Am Donnerstag sollen alle betroffenen Kinder erneut vor der Kita getestet werden…
"Alle sollten einen Mundschutz tragen – auch die Kinder – und wir sollten uns mit Abstand in eine Reihe vor dem Kindergarten aufstellen. So warteten rund 15 Kinder der blauen Gruppe und jeweils ein Elternteil sowie Geschwisterkinder eine Stunde in der prallen Mittagssonne auf die Tester." Die seien aber erst eine dreiviertel Stunde später aufgetaucht…
"Dann musste natürlich erst mal aufgebaut werden und die Schutzanzüge angezogen werden. Sie können sich sicher vorstellen, dass die kleinen Kinder nicht eine Stunde lang Abstand von ihren Freunden halten konnten. Uns dort so stehen und warten zu lassen, finde ich schon sehr unverschämt"…«
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)