So geht es ja nun auch nicht. Maske abnehmen ist rechtsradikal


Das schreibt mir heu­te Herr Muhl. Ich möch­te ihm ant­wor­ten: Doch, genau so geht es. Meine eige­ne Erfahrung aus den letz­ten Tagen: Wenn ich S‑Bahn fah­re, tra­gen fast alle Menschen brav ihre FFP2-Maske. Es inter­es­siert aber kein Schwein, daß ich es nicht tue. Im gro­ßen Möbelhaus das­sel­be. Keine Anmache, kei­ne kri­ti­schen Blicke. Als ich klein war, stan­den über­all Schilder an den Wiesen "Rasen betre­ten ver­bo­ten!". Die ersten Leute, die sich dar­an nicht hiel­ten, wur­den arg­wöh­nisch beäugt. Dann ging es ganz schnell und die idio­ti­schen Vorgaben verschwanden.

Übrigens hat der Chefredakteur sei­ne Artikel offen­bar gar nicht gele­sen. In dem, auf den der zwei­te Link ver­weist, ist zu lesen:

»… Den Politikern wird Verantwortungslosigkeit vor­ge­wor­fen, man könn­te fast mei­nen, Kubicki & Co. hät­ten ein Maskenverbot gefor­dert. Dabei bleibt es jedem selbst über­las­sen, sich und ande­re wei­ter­hin mit einer Maske zu schüt­zen, aber mit der Eigenverantwortung haben es man­che ja nicht so.

Dabei kann man es in die­ser Pandemie wohl nicht oft genug beto­nen: It’s the Rechtsstaat, stu­pid. Jede frei­heits­ein­schrän­ken­de Maßnahme, und dazu gehört die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung alle­mal, benö­tigt eine recht­li­che Grundlage. Sie muss geeig­net und ver­hält­nis­mä­ßig sein. Mit der Verhältnismäßigkeit aber haben vie­le so ihre Probleme.

Es gibt schlicht kei­ne recht­li­che Grundlage dafür, bei so nied­ri­gen Inzidenzen wie der­zeit eine Maskenpflicht etwa im Freien auf­recht­zu­er­hal­ten. Da kann die Delta-Variante woan­ders wüten, wie sie will – so lan­ge hier die Zahlen nicht wie­der hoch­ge­hen, wird eine recht­li­che Begründung für strik­te­re Maßnahmen schwierig…«

Der Berliner Senat hat heu­te freund­li­cher­wei­se die Maskengebote auf dut­zen­den Straßen auf­ge­ho­ben. An die hat­te sich ohne­hin kaum jemand gehalten.

17 Antworten auf „So geht es ja nun auch nicht. Maske abnehmen ist rechtsradikal“

  1. "Dabei kann man es in die­ser Pandemie wohl nicht oft genug beto­nen: It’s the Rechtsstaat, stu­pid. Jede frei­heits­ein­schrän­ken­de Maßnahme, und dazu gehört die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung alle­mal, benö­tigt eine recht­li­che Grundlage. Sie muss geeig­net und ver­hält­nis­mä­ßig sein. Mit der Verhältnismäßigkeit aber haben vie­le so ihre Probleme."

    Im Rechtsstaat wür­de die Maskerade (pun inte­ded) schon an der Geeignetheit schei­tern. Doch: It's the Unrechtsstaat, stupid.

  2. Genau das ist das Problem: Man muss Menschen unter­schei­den kön­nen. Schließlich hat ja nicht immer jeder sei­nen Porsche dabei und einen Mecedes-Schlüssel an sein Schlüsselbund hän­gen kann auch jeder. Schließlich wer­den Polizisten ja spe­zi­ell geschult damit sie einen Landstreicher von einem Weinbergbesitzer sicher unter­schei­den kön­nen. Insofern ist das mit der Impferei schon sone Sache, denn aufn ersten Blick unter­schei­den sich Geeimpfte nicht von Ungeimpften.

    Aber wer weiß, viel­leicht wird die Maske ja irgend­wann ein­mal zu einem Relikt des Protestes 😉

  3. Das tol­le an Festplatten, Internet und der Vernetzung ist: Alle Daten, Aussagen, Erpressungen, die Videos und Fotodokumente wer­den irgend­wo auf­ge­ho­ben für die spä­te­ren Tribunale. Früher war das ganz anders in DDR 1.0.

  4. "Meine eige­ne Erfahrung aus den letz­ten Tagen: Wenn ich S‑Bahn fah­re, tra­gen fast alle Menschen brav ihre FFP2-Maske. Es inter­es­siert aber kein Schwein, daß ich es nicht tue. Im gro­ßen Möbelhaus das­sel­be. Keine Anmache, kei­ne kri­ti­schen Blicke. "

    Ich wur­de seit Begin der Plandemie nur 3x auf­ge­for­dert den Laden zu ver­las­sen. Man wird von man­chen Angestellten wegen feh­len­der Gesichtswindel etwas böse ange­schaut, aber man lässt mich die mei­ste Zeit in Ruhe. Kundenseitig gab es des­we­gen noch kei­ne Interaktionen. Allerdings mei­de ich öff. Verkehrmittel, bzw. auf dem Land braucht man eh ein Auto.

    Im Leipziger Land lebt man ein­fach etwas entspannter 😉

  5. Ich bin die letz­ten Tage auch ohne Maulkorb in der S- und U‑Bahn gefah­ren. War der ein­zi­ge im Waggon. Kein Übergriff gegen mich. Ich gehe in alle Supermärkte und Geschäfte – sofern nicht das ein­schlä­gi­ge Sicherheitspersonal davor­steht – ohne Maulkorb. 

    Wenn ich nicht zu Kunden, die neben dem Maulkorb noch eine Kopfwindel tra­gen, sage, dass sie lustig aus­sä­hen und die­se dann einen hyste­ri­schen Anfall erlei­den und mir dro­hen, ihren Mann zu holen und die Kassendame sich dar­auf­hin genö­tigt sieht, mich auf mei­nen feh­len­den Gesichtslappen hin anzu­spre­chen, habe ich seit Monaten wenig Probleme.

  6. Irgendwie haben die Masken für vie­le Ex-Kinder anschei­nend noch mal Schnullerqualitäten zurück­ge­bracht (Zumindest stam­meln man­che Ex-Kinder bei der Frage nach dem Grund fürs immer­noch­mas­ken­tra­gen genau­so vor sich hin wie Kinder, denen man den Schnuller ent­zie­hen will). Und eine davon ist bekannt­lich die schlep­pend ver­lau­fen­de Entwöhnungsphase…
    Die Frage, ob es nun mehr Rechtsträger als Linksträger unter den Schnullerfans gibt, ist mei­nes Wissens noch nicht aus­rei­chend wis­sen­schaft­lich beglei­tet wor­den. Ich glau­be jedoch beob­ach­tet zu haben, daß alle Schnullerträger zu der Gattung der Popelisten zu zäh­len sind…

  7. Herr Muhl sitzt in Flensburg bei einer Inzidenz von – ich kann es nicht glau­ben – 0!
    Wogegen soll denn wer vor wem geschützt wer­den. Herr schmeiß Hirn herab.

  8. In den mei­sten Bundesstaaten der USA ist die Maskenpflicht gefal­len, sowie so ziem­lich alle ande­ren Pandemiemaßnahmen auch. Die "Inzidenzen", Neuansteckungen, Krankenhausaufenthalte und inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behandlungen sin­ken trotz­dem mas­siv. In den Staaten der USA, wel­che die Maßnahmen wei­te­rin bei­be­hal­ten ist das nicht so, oder die Zahlen sin­ken nicht so schnell.

    Es ist also aus Vernunftgründen und der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen nicht nach­voll­zieh­bar, das bei uns in D, die Regierung dem nicht folgt. Aber auch in den USA sind dem nicht alle Staaten gefolgt, was mir sagt, das die Stimmung bei den Verantwortlichen für die Zustände ver­ant­wort­lich sind und nicht das was als Grundlage gel­ten müss­te. Nämlich Zahlen, Daten und Fakten.

    Und dann ver­brei­tet die Bundesregierung auch noch, das es ja ihrer "har­ten" Politik zu ver­dan­ken sei, das wir so ver­hält­nis­mä­ßig "gut" bei der Sache weg gekom­men seien.

    Es gibt ein Wort für dafür: Anmaßung!

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