Es soll hier nicht um das Thema der Massenproteste in Frankreich gehen, und was davon zu lernen ist. Sondern um die Art der Berichterstattung in den Massenmedien. Bis um 3:02 Uhr am 8.3.23 war auf tagesschau.de die oben gezeigte Nachricht zu lesen. Erst später dämmerte es dort, daß mehr als eine halbe Million Menschen auf den Straßen alleine in Paris mit diesen Worten etwas unzureichend beschrieben werden. Inzwischen verwendet man das Wort "Hunderttausende" (tagesschau.de). Man benutzt aus der Corona-Berichterstattung vertraute Methoden:
Wiederholungen
Was nicht ganz verschwiegen werden kann, wird marginalisiert. Das betrifft nicht nur die Zahlen. Während immer wieder Bilder von wichtigen Menschen vor Schlössern, Mikrofonen oder am Schlemmertisch gezeigt werden, die sich mit Waffenlieferungen oder der Abwehr sozialer Forderungen beschäftigen, finden Massenproteste lediglich am Rand statt – es sei denn, sie geschehen in unliebsamen Ländern.
Es handelt sich um eine recht simple Technik der Gehirnwäsche. Dabei kann es durchaus vorkommen, daß Empörungswellen mehrere Tage anhalten, danach verschwinden Erdbebenkatastrophen ebenso wie das Massensterben in der Sahelzone. Das ist nicht etwa den vielfältigen Themen geschuldet, die in den Nachrichtensendungen abzuhandeln wären. Denn es vergeht keine Sendestunde ohne Erklärungen von Selenskyj oder Pistorius, von der Leyen oder Baerbock. Bestimmte Themen werden wie weiland Corona in Dauerschleife gesendet, die permanenten Wiederholungen sollen Bilder und Wertungen in den Köpfen festbrennen.
Diffamierungen
Nicht ganz so offen wie in der Coronafrage, wo ganz andere Mehrheiten vermutet werden konnten als bei den Streiks in Frankreich, aber durchaus bemerkbar, werden negative Klischees verwendet. Zwar verzichtet tagesschau.de, anders als die meisten Radiomeldungen, auf die nahezu obligate Meldung, daß es "am Rande der Proteste" zu Ausschreitungen gekommen sei. Doch auch hier legt die Überschrift Assoziationen zu Gewalt nahe. Zugleich wird mit der Zwischenüberschrift »"Wir sind ein Volk von Protestlern und Empörten"« angedeutet, es handele sich eher um Folklore als um knallharte Interessengegensätze.
Relativierungen
Größer als der Textanteil, der sich mit dem Anliegen der Demo beschäftigt, ist der, der kritische Stimmen zu ihr wiedergibt. Auch dieses Vorgehen ist vertraut aus der Corona-Debatte. Selbst vorsichtigen Exponenten der vorherrschenden Meinung wie Streeck, Schmidt-Chanasit oder Kekulé wurde fast immer ein "Faktencheck" mit der einzig korrekten Auffassung von Drosten, Brinkmann oder Montgomery entgegengehalten. Was sich so als Meinungsvielfalt ausgab, war allerdings in den umgekehrten Fällen nahezu nie zu beobachten.
Im konkreten Fall nimmt die Technik absurde Züge an, wenn ein Demonstrant als scheinbarer Kritiker dargestellt wird:
»Drängendere Themen
Ein Grüppchen trägt eine große weiße Figur durch die Straßen. Es ist die personifizierte Gerechtigkeit. Sie blutet im Gesicht und ist schwer angeschlagen. Der schlaksige hochgewachsene Mehmet studiert noch. Er hat ein Schild gemalt mit der Aufschrift "Rente vor dem Weltuntergang". Seiner Meinung nach gibt es viel drängendere Themen als die Rente. "Man muss erst mal die Klimakrise lösen, sonst wird es ohnehin niemanden mehr geben, der in Rente geht", sagt Mehmet…«
Oder wie bei dieser albernen Zwischenüberschrift:
»Attal: Streiks zwingen die Arbeiter in die Knie
Der Vorwurf die Regierung sei taub und höre nicht zu, möchte Gabriel Attal, stellvertretender Minister für öffentliche Finanzen, nicht gelten lassen. "Wir haben immer denjenigen zugehört, die sich gegen unsere Reform stellen, im Parlament und auf der Straße", sagt er im Senat. Er verteidige das Streikrecht.
"Aber ich bekämpfe diejenigen, die das Land lahmlegen wollen, die die Wirtschaft – wie es von einigen Gewerkschaftsvertretern hieß – in die Knie zwingen wollen", betont Attal. Damit zwinge man in Wahrheit die Unternehmen, Fabriken und Arbeiter in die Knie. Das wolle die Mehrheit der Franzosen gerade nicht, so der Minister…«
Halbwahrheiten
Es gehe um "die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre", wird hier wie überall kolportiert. Es wird damit ein Bild geschaffen von privilegierten Franzosen, die ähnlich wie seinerzeit die faulen Griechen eine Extra-Saucisson gebraten haben wollen. In Wirklichkeit wird damit nur das Alter benannt, in welchem eine vorgezogene Rente mit Abschlägen bezogen werden kann. Und das auch nur, wenn wie bei uns eine Mindestzahl von Arbeitsjahren vorgewiesen werden kann, die Macron heraufsetzen will.
Zweifellos gibt es neben den von (Staats-)Medien niedergemachten Protesten solche, die zeitweilig ins Kalkül der Herrschenden passen und über die eher wohlwollend berichtet wird. Es sollte sich allerdings niemand Illusionen hingeben. Wenn es hart auf hart kommt und die Interessen der Mächtigen bedroht werden, wird es allen so ergehen. Auch deshalb halte ich das gegenseitige Denunzieren für falsch. Wir kennen das von allen Seiten: Die einen jammern, die Corona-SpaziergängerInnen seien mit Samthandschuhen angefaßt worden, die anderen, die Polizei unternehme zu wenig gegen KlimaktivistInnen. Die einen verweigern sich einer Antikriegsdemo gemeinsam mit "Corona-Leugnern", die anderen unterstützen die Streikaktionen "geimpfter" PflegerInnen nicht. Sollte das so bleiben, haben "die da oben" leichtes Spiel und für den Fall des Falles neben ihrer Medienmacht auch noch die passenden Polizeigesetze gegen jede Art des Protestes.
ein Reden seit Jahrzehnten!!!
das Fußvolk muss sich als Ganzes betrachten … hier in Deutschland, aber auch weltweit!!
und der Kampf muss gg die Parasiten gehen!!!
UND gg jene die "im Auftrag des Volkes" alle Rechte des Fußvolkes zu deligitimieren!
Wir müssen mit den Zickenkriegen aufhören!!!
@Marla: "Parasiten" ist immer daneben, ausser es ist tatsächlich jenes Kleingetier im eigentlichen Sinne gemeint.
" ..Wir müssen mit den Zickenkriegen aufhören!!!"
Ja.
ich bin noch ‑nach Jahrzehnten (kratz)- in der Wortschöpfungsphase .… aber egrlich5: Elite ist Sch… weil es ein bestätigender Wortgebrauch ist .
und wie soll mensch in einer neofeudalen zeit jene nennen die einfach sich den größten kuchenteil nehmen? und damit auch massiv den Planeten zerstören? und sich das auch noch von Hinz und Kunz bezahlen lassen?
andere Vorschläge?
@Marla: Hahaha, Wortschöpfungsphasenprobleme, kenn ich, deshalb kann ich hier nur sagen was sicher immer daneben ist.
Den größten Kuchenteil nehmen, ja, Richard Werner sagte dies:
".. Es gibt einen kleinen Teil von Menschen, die entweder extrem ehrgeizig oder skrupellos sind oder tatsächlich irgendwelche pathologischen Probleme haben, die sie zu Psychopathen machen. Was auch immer der Fall sein mag, es gibt einen kleinen Teil von Menschen, die Macht lieben, und es ist wahrscheinlich wahr, dass bis zu einem gewissen Grad jeder, dem Macht gegeben wird, versucht ist, diese Macht zu nutzen und zu missbrauchen. .." (übersetzt)
Quelle:
https://rumble.com/v2athxq-conversation-with-economist-richard-werner-the-plandemic-was-used-to-usher-.html
Z.B. als Trader bist du immer versucht den größten Kuchenteil zu nehmen den du kriegen kannst, denn dies ist das Geschäft.
Ich finde die Grenze beim Übervorteilen nicht so eindeutig bestimmbar. Kein (Zicken)-krieg bzw. Frieden ist ein guter Grundgedanke.
@Maria: Bourgeois vs Proletariat (Bürgertum vs. Arbeiterklasse) zum Beispiel? Hat aber den Schöhnheitsfehler das dieser französische Begriff jeden Bürger, also nicht nur die Besitzer von Produktionsmitteln, einschließt. Für den normalen Bürger kennt das französische den Begriff des Citoyen, im Deutschen muß man eben für die "obersten 10.000" den Begriff der "Elite" benutzen .…
@aa, bei Ihren Quellen werden Sie nie die Fähigkeit zu einer objektiv analytischen Denkweise entwickeln und von daher nie zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden können.
https://dietagespresse.com/vermummt-in-den-oeffis-polizei-verhaftet-hunderte-wiener/
Auszug:
Strenge Kontrollen
„Um mögliche potentielle Vermummungsdelikte, bei denen sich die Bürger sozusagen einen Vermummungsgestand vor ihrem noch unvermummten aber baldigst vermummten Gesicht anbringen, wenn Sie verstehen, was ich meine, der sozusagen eine Art von Vermummung darstellt, in dem Sinne, dass man dann das, was darunter, in dem Falle das besagte Gesicht, nicht mehr erkennen kann, wird es in jeder U‑Bahn-Station eine Anti-Vermummungs-Sicherheitskontrolle geben, in der sozusagen die Sicherheit und der jeweilige Vermummungsgrad kontrolliert wird, was die Vermummungssituation betrifft, von der wir hier sprechen, Stichwort Vermummung“ …
Zitat Ende.
Satire? Oder bald auch bei uns?
Wer sich maskiert aus Vermummungsgründen, darf das nur noch, wenn er oder sie ein gesundheitliches Maskenerlaubnisattest bei sich führt. Ansonsten wird er oder sie aus dem Zug, der U‑Bahn oder dem Bus entfernt.
Au weia!
🙂
Ich muss mich selbst loben. Seit zwei Jahren rege ich mich über die vollkommen nutzlose Maskenpflicht in Deutschland hier im Forum auf, ganz einfach, weil ich selbst nie richtig normal und gut unter Plastik-Lagen atmen konnte. (Falls ich die Plastikteile überhaupt jemals aufgesetzt habe, was selten vorkam.)
Und jetzt habe ich das geniale Wort:
MASKENERLAUBNISATTEST
erfunden.
🙂
Ich wette, irgendein Verordnungsgeber wird demnächst eine Verordnung schreiben:
Hier herrscht Vermummungsverbot, das Tragen von unkenntlich machenden Gesichtsbedeckungen ist aufgrund der öffentlichen Sicherheit und der Nachverfolgung von Straftätern im Fall von ausgeübten Delikten wie Banküberfall, Ladendiebstahl, Totschlag nicht gestattet. Jede hauseigene Kamera muss erkennbare, deutlich sichtbare Gesichter dokumentieren, die im Fall des Delikts an die örtliche Polizeistation weiter gegeben werden darf. Ebenso dürfen die Fotos im Internet zur Fahndung von Straftaten genutzt werden.
Daher ist jeder potentielle Bankräuber, Ladendieb, Vergewaltiger, Terrorist oder Bomben-Attentäter gehalten, sich rechtzeitig VOR der geplanten Tat vom Arzt, der Ärztin seines Vertrauens ein
MASKENERLAUBNISATTEST
ausstellen zu lassen. Mögliche Gründe: Asthma, Lungenkrankheit, panische Angst vor diversen Viren.
Erst MIT dem Attest darf dann von dem Maskierten der Überfall, Mord, Bankraub oder Ladendiebstahl begangen werden.
!!!
https://www.cell.com/heliyon/fulltext/S2405-8440(23)01324–5
Ohne Maske lebt man definitiv gesünder, sagt auch diese Studie.
Ich hatte also Recht mit meiner seit 2020 intuitiven, ausgeprägten Aversion gegen die Plastikteile. Wenn Chirurgen die als Spuckschutz bei offenen Wunden des Patienten tragen, okay. Alle anderen? Nein. Das war WAHNSINN, gesunde Menschen mit Masken unter CO2-Rückatmung zu zwingen, niemals mehr Masken für Kinder!
Leute vor angeblicher Virenbedrohung schützen und sie gleichzeitig mit CO2, angereichert in ihrem Blut, zu vergiften, ist an Perversion nicht zu überbieten. Vor allem die Longcovid-Patientinnen und ‑patienten sollen frische Luft atmen, die dürfen erst recht keine Masken tragen, die ihre Sauerstoffwerte und allen anderen Werte verschlechtert!
https://www.corodok.de/in-wien-coronamasken/
So wie man hier schon seit nunmehr Jahren auch die Proteste der "Gilets Jaunes", der Gelb-Westen, mehr oder weniger verschweigt und verharmlost.
Der ÖRR hat nachgelassen, in jeglicher Hinsicht. Durchschaubar unausgewogen.
Ich glaube, am Ende wünschen sich die meisten Menschen doch Harmonie und eine ebensolche Politik, eine die eben nicht auf Spaltung, Lagerbildung, Denunzieren abzielt.
Zuspitzung und Lagerbildung, da ist ein Ende noch nicht in Sicht, weil alte politische Gewissheiten infrage stehen. Was ist denn jetzt die richtige Seite, in der Medizin, im Krieg, in der Umweltpolitik?
Politischer Aktivismus hat Einfluss. Gepostete Links haben einen Einfluss. Im Online-Marketing führen "Leads" zu " Sales". Als politischer Aktivist es ist schön zu erleben, dass Menschen denen du nie begenet bist, ein Thema aufgreifen welches auch dir wichtig ist und es weitertragen.
Die Herrschenden herrschen, weil sie die Beherrschten gegeneinander aufbringen.
Es gibt hiergegen ein einfaches Mittel: Einigkeit.
Es handelt sich um diese Einigkeit: Demokratie, das ist die strikteste Gewaltenteilung. Besteht diese nicht, bilden sich herrschende Kreise.