In einer Lesprobe eines eBooks unter diesem Titel findet sich Aufschlußreiches (zum Begriff des Spin-Offs s.u.):
»In Deutschland gibt es 383 Hochschulen, davon 103 Universitäten und 176 Fachhochschulen… Obwohl noch eine Reihe von Barrieren für die Realisierung des Wissenstransfers und von Gründungsvorhaben besteht, z. B. restriktive Regelungen des Dienstrechts, bürokratische Regelungen bei der Nutzung von Forschungslabors, beschäftigen sich die Hochschulen doch mehr und mehr mit der Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen…
Neben den Hochschulen gibt es in Deutschland vier große außeruniversitäre Forschungsorganisationen:
Die Max-Planck-Gesellschaft ist in der Grundlagenforschung tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in den Natur‑, Bio‑, Geistes- und Sozialwissenschaften. In 76 Instituten und 3 weiteren Forschungseinrichtungen sind mehr als 13.000 Beschäftigte tätig; das Jahresbudget umfasst über 1,7 Milliarden Euro… Sie unterstützt Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft bei der Bewertung von Erfindungen und der Anmeldung von Patenten, vermarktet Patente an die Industrie und berät und fördert Spin-Off-Gründer.
Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ist mit über 26.000 Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands… Die Transferstellen der Helmholtz-Zentren bieten Unterstützungsleistungen von der Qualifizierung bis zum Personaltransfer. Von Bedeutung ist die Ascenion GmbH in München, die Forschungsergebnisse aus dem Life-Science-Bereich von mehreren Life-Science-Instituten an die Pharma- und Biotechnologieindustrie lizenziert. Zudem fördert Ascenion die Ausgründung von Spin-Offs. Letzteres geschieht durch Unterstützung bei der Formulierung des Businessplans, bei der Verwertung von Schutzrechten und bei der Beschaffung von Venture Capital.
Die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Zusammenschluss von 82 Forschungseinrichtungen in den Lebens- und Umweltwissenschaften sowie den Ingenieur‑, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. Sie hat über 13.000 Beschäftigte, der Gesamtetat beträgt über 1,1 Milliarden Euro. Die Technologietransferstelle LeibnizX in Bonn unterstützt Wissenschaftler durch Coaching, Kontaktvermittlung und bei der Suche nach Finanzierungspartnern.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit 80 Forschungseinrichtungen, davon 56 Fraunhofer-Institute, mit 13.000 Mitarbeitern in der angewandten Forschung tätig… Das Forschungsvolumen beträgt 1,3 Milliarden Euro pro Jahr, davon werden zwei Drittel durch Aufträge aus der Industrie erwirtschaftet. Für Spin-Offs ist die Fraunhofer-Venture-Gruppe in München zuständig. Sie begleitet Wissenschaftler beim Gründungsprozess, unterstützt bei der Kooperationsanbahnung mit Unternehmen und hilft bei der Suche nach Venture Capital.«
Im Beitrag Wirtschaftliche Interessen des Prof. Drosten wird am Beispiel der artus GmbH ein Beispiel dafür beschrieben. Drosten hatte als Mitarbeiter des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) Testverfahren für SARS entwickelt, dessen Kommerzialisierung ein von 6 Institutsbeschäftigten gegründetes Unternehmen übernahm. Welche Aufgabe dabei die oben genannte Leibniz-Gesellschaft spielte, ist nicht ganz klar. Es gibt dazu einen Google-Eintrag, der aber zu keiner Information führt:
Die Forschungsschwerpunkte des Tropeninstituts sind heute zwischen dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem BNITM aufgeteilt. Während das BNITM für den Auslandsbereich zuständig ist, übernimmt das RKI in der Forschung den innerdeutschen sowie den Hygienebereich. Als Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) wird das Institut als „Forschungsinstitut mit überregionaler Bedeutung“ von Bund und Ländern jeweils zur Hälfte institutionell gefördert. (Angaben nach Wikipedia)
Um den Institut eigene wirtschaftliche Einkünfte zu ermöglichen, wurde es 2008 in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt. Bis dahin verfügte es über einen Haushalt von 11 Mio. Euro, davon 10 Mio. von Bund und Ländern. Zusätzlich wurden am BNI Drittmittelprojekte in einem Umfang von rund drei Mio. Euro durchgeführt. (Link zum BNITM)
Hier kommen wieder einige Fäden des Spinnennetzes der Interessen im Forschungsbereich zusammen: Direktor des Tropeninstituts war bis 2007 Prof. Bernhard Fleischer. Seitdem ist er stellvertretender Vorsitzender. Er ist Kuratoriums‐Mitglied der neoliberalen Werner-Otto-Stiftung ("Otto-Versand"), die 2003 ihren Preis an das Drosten-Team verlieh. Er ist zudem Mitglied der Leopoldina.
Was ist ein Spin-Off?
»1. Begriff: Ausgliederung einer Organisationseinheit aus bestehenden Strukturen (z.B. Unternehmen, Universität oder Forschungsinstitut) mittels Gründung eines eigenständigen Unternehmens durch Mitarbeiter der Ursprungsorganisation.
2. Merkmale: Es entsteht eine neue rechtliche Einheit, die Know-How und Mitarbeiter aus der Ursprungsorganisation bündelt und vielfach auch nach der Ausgliederung noch inhaltliche oder wirtschaftliche Verbindungen zur Mutterorganisation aufrecht erhält.
3. Ziele: Motive der Ausgründung sind vielfach Produktideen oder Forschungsergebnisse, die gute Geschäftsperspektiven aufweisen, jedoch außerhalb der Geschäftstätigkeiten der Ursprungsorganisation liegen oder nicht in deren Regie produziert bzw. optimal vermarktet werden können.«
definiert das Gabler Wirtschaftslexikon
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Fraunhofer-Gesellschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Fraunhofer-Gesellschaft
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Die Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. (…) Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen. Mehr als 30 000 Mitarbeitende, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,9 Milliarden Euro. Davon fallen 2,5 Milliarden Euro auf den Bereich Vertragsforschung. (…)
Der Erfindergeist der Menschen ist der bedeutendste Rohstoff unseres Landes. Er macht effizienten und nachhaltigen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft erst möglich. Dieser Transfer ist das Rückgrat unseres Innovationssystems. Die Corona-Pandemie hat unsere Welt verändert. Doch Veränderungen bieten Chancen. Gewinnen wir mehr Souveränität in zentralen Technologiebereichen. Von der KI über die Cybersicherheit bis zur Medizin. Transformieren wir unsere Wirtschaft im Sinne nachhaltiger Wertschöpfung. (…)
Gemeinsam können wir gestärkt aus der Krise hervorgehen und für künftige Herausforderungen besser gerüstet sein. Lassen Sie uns jetzt mit Ökonomie und Ökologie im Einklang die richtigen Weichen stellen. Fraunhofer.
fraunhofer.de/de/ueber-fraunhofer.html
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KResCo – Krisenmanagement und Resilienz Corona
Auftraggeber: Fraunhofer-Gesellschaft (Anti-Corona-Programm)
Koordinator: Fraunhofer INT
Konsortium: 5 Fraunhofer-Institute, die alle Teil des Innovationsverbunds sind.
int.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/oeffentliche-technologie-und-innovationsplanung/Projekte/kresco.html
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25.11.2020 / 25. November 2020 / Fraunhofer-Verbund Innovationsforschung / Fraunhofer /
Fraunhofer vs. Corona: Start von Fraunhofer-Gemeinschaftsprojekt KResCo
Start von Fraunhofer-Gemeinschaftsprojekt KResCo
Zusammen mit den anderen Instituten des Fraunhofer-Verbunds Innovationsforschung hat das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT das Gemeinschaftsprojekt KResCo (Krisenmanagement und Resilienz – Corona) gestartet. KResCo zielt darauf ab, politische Entscheidungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen zu analysieren. Darauf basierend sollen Handlungsempfehlungen für verschiedene gesellschaftliche Bereiche erarbeitet werden, die hilfreich für den weiteren Verlauf dieser, aber auch zukünftiger Pandemien sind. Die Kick-Off-Veranstaltung und damit der offizielle Projektstart von KResCo finden am 25. November 2020 in virtueller Form statt. (…)
Ziel des Projekts ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträgern aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Bevölkerungsschutz und der Forschung zu entwickeln. Diese wissenschaftlich basierten Empfehlungen sollen eine Hilfestellung sowohl für den aktuellen Verlauf der COVID-19-Pandemie als auch für zukünftige Krisen sein. Die Ergebnisse des Projekts können dabei insbesondere zu einer verbesserten gesellschaftlichen Resilienz beitragen, in dem Entscheidungsträger ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Entscheidungen haben und dadurch das Krisenmanagement gestärkt wird. Ein weiteres, übergeordnetes Ziel von KResCo ist die Entwicklung von offen zugänglichen Datensätzen für weitere wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Pandemie. (…)
(…) Das Fraunhofer INT übernimmt die Gesamtkoordination des Projekts und beteiligt sich darüber hinaus an mehreren Arbeitspaketen. Das Geschäftsfeld Öffentliche Innovations- und Technologieplanung arbeitet thematisch im Arbeitspaket „Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr“. Dort wird in Interviews ermittelt, wie politische Entscheidungen operativ auf lokaler Ebene umgesetzt wurden und welche Probleme und Hindernisse es dabei gab. Das Geschäftsfeld Wehrtechnische Zukunftsanalyse und die Gruppe Tools und Methoden beteiligen sich im Arbeitspaket „Anwendungsorientierte Forschung“, in dem mittels szientometrischer und qualitativer Methoden die Strategien zur Risikobewältigung von anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen und insbesondere von Research and Technology Organisations (RTOs) besonders auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie näher untersucht werden. (…)
Neben dem Fraunhofer INT sind das Fraunhofer IAO, das Fraunhofer IMW, das Fraunhofer IRB und das Fraunhofer ISI an dem Projekt beteiligt. Damit stellt KResCo eines der ersten Projekte dar, in dem alle Institute des Fraunhofer-Verbunds Innovationsforschung zusammenarbeiten (…)
innovationsforschung.fraunhofer.de/de/presse/fraunhofer_vs_corona_kresco.html
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Geschäftsfeld Wehrtechnische Zukunftsanalyse (WZA) – Fraunhofer INT
int.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/wehrtechnische-zukunftsanalyse.html
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“There is no pandemic, there is COVAX, a crime against humanity and a medical crime. STOP COVAX.”