Vorgestern wurde hier berichtet, wie auf t‑online.de die Fachfrau für Haarausfall dem Publikum vermittelte, wie gefährlich in Wirklichkeit Restaurants sind. War ihr Beitrag noch in eine Frageform gekleidet, weiß am 12.11. tagesspiegel.de definitiv: "Corona-Infektionen finden vor allem an „Superspreader“-Orten statt". Gut, die Behauptung wird im ersten Satz gleich relativiert:
»Ein Großteil der Coronavirus-Infektionen passiert einer US-Studie zufolge aller Wahrscheinlichkeit nach an sogenannten „Superspreader“-Orten wie Restaurants, Fitnessstudios und Cafés. Das zeigen Wissenschaftler von der Universität Stanford in Kalifornien anhand eines Computermodells, unter anderem auf Basis demografischer Daten, epidemiologischer Schätzungen und anonymer Handydaten, im Fachjournal „Nature“.
Das Modell analysiert, wo Menschen den Tag über hingehen, wie lange sie jeweils bleiben und wie viele andere Menschen am selben Ort sind – und fand überall dort die meisten Infektionen, wo sich mehrere Menschen in geschlossenen Räumen über längere Zeit aufhalten.
Zwischen März und Mai habe das Modell, das auch den ethnischen und finanziellen Hintergrund der Menschen berücksichtigt, das Verhalten von rund 98 Millionen Menschen in 10 amerikanischen Metropolregionen – darunter New York, Los Angeles, Chicago und Washington – untersucht, hieß es von dem Forscherteam um den Computerwissenschaftler Jure Leskovec.«
Dem Blatt fällt nicht auf, daß allein wegen des datenschutzrechtlichen Aspekts und des potentiellen Rassismus Vorsicht zu walten hätte.
»Die Aufenthalte an rund 553.000 Orten – darunter Restaurants, Fitnessstudios, Tierhandlungen, Baumärkte und religiöse Einrichtungen – wurden analysiert. Zudem wurde das Modell nach und nach auch mit dem nachgewiesenen Infektionsgeschehen der jeweiligen Städte nachgebessert. Das Computermodell könne künftig Behörden beim Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Virus unterstützen, so die Forscher.«
Keinesfalls fehlen darf im "Tagesspiegel" diese Expertenmeinung:
»Lauterbach warnt vor vollständiger Öffnung nach dem Lockdown
Der SPD-Politiker und studierter Epidemiologe Karl Lauterbach sprach auf Twitter von interessanten Ergebnissen. Er schrieb: "Diese Bereiche aus Shutdown zu öffnen verursacht wohl 80 Prozent der neuen Fälle. Sozial Schwache sind besonders betroffen. Lösung könnte bei Restaurants zum Beispiel sein: Maximal jeden 5. Tisch besetzen. Klingt trist, zeigt aber ganz klar, weshalb in Europa bei mehr Kälte Infektionen explodieren… für uns heißt das: wenn Wellenbrecher erfolgreich dürfen wir mE diese Bereiche nicht voll öffnen. Wir erleiden sonst einen Rückfall!"«
Die Studie von Mark Zuckerberg
Die Zeitschrift "nature" weist bei der Publikation darauf hin:
»Dies ist ein unbearbeitetes Manuskript, das zur Veröffentlichung angenommen wurde. Nature Research stellt diese frühe Version des Manuskripts als Service für unsere Autoren und Leser zur Verfügung. Bevor das Manuskript in seiner endgültigen Form veröffentlicht wird, wird es einem Copy-Editing, einem Schriftsatz und einer Korrekturlesung unterzogen. Bitte beachten Sie, dass während des Produktionsprozesses Fehler entdeckt werden können, die sich auf den Inhalt auswirken können, und es gelten alle rechtlichen Hinweise.«
Eine der AutorInnen arbeitet bei Microsoft Research. Korrespondierender Autor ist Jure Leskovec von Chan Zuckerberg Biohub. Partner von Biohub ist die "Chan Zuckerberg Initiative". Über sie weiß wiederum Wikipedia:
»Die Chan-Zuckerberg-Initiative (CZI) ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die vom Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seiner Frau Priscilla Chan gegründet wurde und sich im Besitz des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg und seiner Frau Priscilla Chan befindet. Sie investiert 99 Prozent des Vermögens des Paares aus ihren Facebook-Aktien im Laufe ihres Lebens.«
Übersetzungen mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)