Subbotnik in Ministerien

Die Überschrift ist zuge­ge­be­ner­ma­ßen irre­füh­rend. Denn die Freiwilligen, die sich laut wiwo​.de in den Ministerien jetzt als "Containment Scouts" mel­den, wer­den natür­lich gut bezahlt.

»Die kom­mu­na­len Gesundheitsämter wer­den bei der Kontaktverfolgung von Infizierten nun von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bundesministerien und dem Kanzleramt unter­stützt. In einem Rundschreiben wur­den die Beamten und Angestellten auf­ge­for­dert, sich frei­wil­lig als „Containment Scouts“ zu mel­den: Jeder aus der Bundesverwaltung sol­le „die Möglichkeit haben, zu hel­fen“, heißt es dar­in. „Personalkollekte“ heißt die­se tem­po­rä­re Arbeitskräftespende…

Wer sich zu dem Telefondienst als „Containment Scout“ beru­fen fühlt, wird für sechs Wochen bis maxi­mal drei Monate abge­ord­net – das Interesse dar­an ist in den Ministerien jedoch unter­schied­lich groß, wie eine exklu­si­ve Umfrage der WirtschaftsWoche zeigt.

Besonders moti­viert für den Einsatz sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Finanzministerium, wo sich aus dem gesam­ten Geschäftsbereich von Minister Olaf Scholz (SPD) rund 380 Beschäftigte als Scouts gemel­det haben. Es folgt das Verkehrsministerium mit ins­ge­samt 188 Mitarbeitern, im Landwirtschaftsministerium haben rund 70 Beschäftigte Interesse am Einsatz als Scout, im Arbeitsministerium sind es mehr als 50 Bedienstete.

Weiter betei­li­gen sich das Wirtschaftsministerium (bis­her 29 Interessenten), das Familienministerium (16), das Umweltministerium (13), das Justizministerium (6), das Forschungs- und Innenministerium (je 5), das Auswärtige Amt (4) und das Entwicklungshilfeministerium (1).

Auch das Kanzleramt macht bei der „Personalkollekte“ mit, 22 Beschäftigte haben sich hier als Scouts gemel­det. Das Gesundheitsministerium wie­der­um betei­ligt sich nicht an der tem­po­rä­ren Personalspende, da die Ressourcen dort „voll­stän­dig aus­ge­la­stet“ sei­en mit der Pandemie-Bekämpfung, sag­te eine Sprecherin.

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