Ärztechef: Drostens Stil macht große Sorge

Der Titel eines Beitrags auf zdf​.de von heu­te lau­tet "Hausärzte zu Coronavirus – Kritik an 'Katastrophenmedizin-Szenario'". Dort ist in einem Interview mit Martin Scherer, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, der wis­sen­schaft­li­chen Fachgesellschaft aller Hausärztinnen und Hausärzte, zu erfahren:

»ZDFheute: Herr Scherer, wor­über ärgern Sie sich am mei­sten, wenn Sie im Moment Politikern zuhören?

Martin Scherer: Was ich im Augenblick sehr pro­ble­ma­tisch fin­de, ist die­ses "Katastrophenmedizin-Szenario", das auch von der Politik im Wettlauf um den größ­ten Krisenmanager erzeugt wird. Wenn zum Beispiel ein Markus Söder "die Zügel anzie­hen" will, von "expo­nen­ti­el­lem Wachstum" spricht, da ent­steht das Gefühl, wir könn­ten im Moment kein Vertrauen haben in die ambu­lan­te Versorgung, die Politik müs­se immer­zu per Verordnung eingreifen.

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Wie war das noch… mit Drostens Sachverständigen-Aussage?

Wie berich­tet tag­te der Gesundheitsausschuß des Bundestages am 8.9. zum Thema "Aufhebung der vom Bundestag fest­ge­stell­ten epi­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Tragweite".

Einer von sechs Sachverständigen war C. Drosten. Für fünf von ihnen lie­gen seit lan­gem Manuskripte ihrer Aussagen vor. Die des Chefvirologen fehlt immer noch.

Aus eige­ner Erfahrung weiß ich, daß die Transkription eines Auftritts von Drosten ein stets erhei­tern­des, aber auch müh­se­li­ges Unterfangen ist. Das Ergebnis für den 8.9. kann hier nach­ge­le­sen wer­den: Drosten hat nicht geschwänzt. Sondern das gesagt:. Auf die offi­zi­el­le Version war­ten wir noch.

Wem die Staatshilfe nicht nutzt

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach von einer "sehr, sehr guten Lösung", als er Ende Mai das Milliarden-Hilfspaket für die Lufthansa schnür­te. Die MitarbeiterInnen hat­te er dabei nicht im Sinn. Im Gegenteil hat­te er Forderungen zurück­ge­wie­sen, die Staatshilfe an Arbeitsplatzsicherung zu knüp­fen. Aktuell ist aus der FAZ zu erfahren:

»2.000 Vollzeitstellen abbau­en, 100 Flugzeuge absto­ßen – die bekann­ten Einschnitte für die Deutsche Lufthansa haben schon gewal­tig geklun­gen. Doch auf einer inter­nen Online-Mitarbeiterveranstaltung hat der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr am Dienstag geäu­ßert, dass die­se Schritte nicht rei­chen dürf­ten, um den Konzern nach der Corona-Pandemie gene­sen zu las­sen. Das wird in Unternehmenskreisen berichtet.

Vor den näch­sten Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat in der kom­men­den Woche zeich­net sich nun ab, dass eini­ge tau­send Posten mehr weg­fal­len und rund 30 wei­te­re Flugzeuge aus der Flotte ver­schwin­den könn­ten.« „Wem die Staatshilfe nicht nutzt“ weiterlesen

Drosten: Form von Virusfällen reflektieren. Kurven hinken hinterher

"Drosten: Corona-Lage könn­te sich auch hier­zu­lan­de zuspit­zen" ist wenig über­ra­schend heu­te vom Erfinder des umstrit­te­nen Corona-PCR-Test zu hören.

»Angesichts der der­zeit in Deutschland gemel­de­ten Neuinfektionen müs­se man sich klar­ma­chen, "dass wir, wenn wir die Kurven über­ein­an­der­le­gen, etwas hin­ter­her­hin­ken hin­ter Spanien und Frankreich und England", sag­te der Leiter der Charité-Virologie in Berlin.

Er beton­te, "dass wir uns aber auch nicht vor­ma­chen soll­ten, dass sich das bei uns alles ganz anders ent­wickelt. Wir machen auch jetzt nicht sehr vie­le Sachen sehr anders"

Wie Drosten erklär­te, gin­gen die Fallzahlen in Deutschland über den Sommer zu einem gro­ßen Teil auf Rückkehrer aus dem Urlaub zurück, die das Virus nicht unbe­dingt in gro­ßem Maße hier­zu­lan­de wei­ter­ge­tra­gen hät­ten. Diese Infizierten gäben eher Hinweise auf die Corona-Lage im Herkunftsland. "Was wir jetzt im Moment sehen, ist eine Reflexion durch­aus wie­der von dem, was in Deutschland los ist in Form von Virusfällen."

Die kongeniale Korinna Hennig

Zu Unrecht steht die Frau im Schatten des gro­ßen Virologen. Seit Monaten bemüht sich die Stichwortgeberin von Christian Drostens Podcast "Coronavirus-Update" dar­um, das sprach­li­che und inhalt­li­che Niveau ihres Gastes nicht zu über­schrei­ten. Wer ist die Frau, die an den Lippen des Frauenschwarms hängt?

»Korinna Hennig hat Germanistik in Bamberg, Salamanca und Hamburg stu­diert und ihre Begeisterung für den Hörfunk beim Privatradio ent­deckt. Seit 2002 arbei­tet sie bei NDR Info, mit einem Bein in der aktu­el­len Politik, mit dem ande­ren in der Kultur. Sie erin­nert sich gern an ihre eige­ne Zeit im Kindergarten, in der Schule und an der Uni – und blickt als Redakteurin für Bildung nun vor­aus und hin­ter die Kulissen.

Korinna Hennig hat drei Söhne, ein gro­ßes spa­ni­sches Herz und als ech­te Norddeutsche kei­ne Angst vor Wind. Ihre lieb­ste Radiosendung ist die Bundesligakonferenz.«

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Wo war C. Drosten Ostern?

Immer neue Vorwürfe muß Christian Drosten ertra­gen. Anstatt wie der Rest der Welt sei­ne Expertise anzu­er­ken­nen, fin­den sich immer mehr Neider und Leute, die aus Erwerbsinteresse sei­nen Ruf in Frage stel­len wol­len. Gut, daß wir in unse­rer Demokratie seriö­se Medien haben, die dies nicht zulassen!

Eine der per­fi­den Unterstellungen bezieht sich auf einen Artikel auf rp​-online​.de. Dabei stammt der Beitrag aus dem Jahr 2015 und kann schon des­halb kei­nen Bezug zur Corona-Krise haben. Er trägt den Titel "Wie Touristen für ein paar Tage zu Heiligen wer­den" und informiert:

»Besonders zu Weihnachten und ande­ren reli­giö­sen Hochfesten tritt in Jerusalem ein skur­ri­les psych­ia­tri­sches Phänomen zuta­ge. Jedes Jahr wer­den Dutzende aus­län­di­scher Touristen dort vom Jerusalem-Syndrom befal­len: Plötzlich hal­ten sie sich für Maria, Jesus oder Moses…

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Drosten: Dinge, die einfach mal gesagt werden mußten

Es ist nicht leicht, aus den vie­len Worten, die Christian Drosten der Podcast-Welt zukom­men läßt, die schön­sten oder wenig­stens wich­tig­sten her­aus­zu­fin­den. Man muß sich die gesam­te Übertragung eher als Gesamtkunstwerk in einem Poetry-Slam (s.u.) vor­stel­len. Hier eini­ge Auszüge vom 1.9., unter ande­rem zur Nutzlosigkeit von PCR-Test:

»Da haben sich jetzt gera­de zwei Dinge mit­ein­an­der ver­mischt in mei­ner gan­zen Argumentation. Ich weiß nicht, ob Ihnen das auf­ge­fal­len ist. Ich habe ein­mal eine zeit­li­che Argumentation gemacht und eine Indikationsgruppenargumentation.
Korinna Hennig
Eine ört­li­che Argumentation sozu­sa­gen, ja.

Christian Drosten
Genau, oder sagen wir mal eine gesell­schaft­li­che oder eine medi­zi­ni­sche. Also ein­mal sage ich: Wir sind in der ersten Welle oder wir sind nicht mehr in der ersten Welle.

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"Man trifft einen Infizierten und man hat Sorge ums Aerosol"

Die Aussagen des Chef-Virologen zum Thema Mundgeruch sind hier nur in den arg ver­kürz­ten Darstellungen von Stern und Zeit zitiert wor­den. Die Erkenntnisse sol­len nun voll­stän­dig zur Kenntnis gebracht wer­den. Denn sie sind nach Ansicht von CD "etwas, dass die­je­ni­gen, die Zweifel haben an der Wirksamkeit von Alltagsmasken, sich viel­leicht auch als Alltagsbeispiel mit nach Hause neh­men soll­ten".

»Also nach einer Stunde ist die gan­ze Luft blau, wenn ich die gan­ze Zeit rau­che, das ist klar. Da kann man auch mit einer Maske nichts mehr machen. Da atme ich auf jeden Fall Zigarettenrauch ein. Wenn ich mir aber vor­stel­le, ich kom­me in eine Situation, sagen wir mal in einem Supermarkt oder irgend­wo sonst, wo man sich nicht so per­ma­nent in einem Raum zusam­men auf­hält, son­dern man trifft einen Infizierten und man hat Sorge ums Aerosol.

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Christian Drosten bestätigt "Corona-Leugner" und merkt es nicht

Der letz­te Podcast von Christian Drosten (15.9.) hat es in sich. Drosten bestä­tigt mal eben, was mona­te­lang und bis heu­te dut­zen­de "Fakten-Checker" als unwis­sen­schaft­lich und ver­schwö­rungs­theo­re­tisch ent­larvt hatten:

»Es ist ja jetzt gera­de so ein Papier erschie­nen von einem Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, und da wer­den eben Argumente wie­der her­vor­ge­holt, von denen ich eigent­lich dach­te, daß die in Deutschland schon dis­ku­tiert wor­den wären im spä­ten Frühjahr, und zwar so die­se Dinge, daß die RT-Zahl schon unter 1 gesun­ken war, bevor Mitte März jetzt die all­ge­mei­nen Kontaktbegrenzungsmaßnahmen, also der Lockdown, beschlos­sen wur­de, also die Reproduktionszahl.

Das ist doch eigent­lich schon dis­ku­tiert wor­den, daß da Mobilitätsdaten dem gegen­über­ste­hen, die zei­gen, daß die Mobilität in der Bevölkerung sich schon erheb­lich ein­ge­schränkt hat in der ersten März-Hälfte, also bevor über­haupt die Großveranstaltungen gestoppt wur­den

Wie so oft bei ihm wird dann die Vereinfachung hochkomplex:

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JournalistInnen verstehen sich selbst nicht

"Falsch posi­ti­ve Ergebnisse bei aus­ge­wei­te­ten Corona-Tests?" Diese berech­tig­te Frage stell­te sich für wz​.de am 2.9. Wie es sich gehört, steigt das Blatt ein mit:

»Der Verdacht kur­siert schon seit eini­ger Zeit: Könnte es sein, dass bei der momen­ta­nen Teststrategie vie­le Corona-Nachweise falsch posi­tiv sind, die Betroffenen also doch gar nicht infi­ziert sind – mit weit­rei­chen­den Folgen?

Christian Drosten, des­sen Labor für fach­li­chen Rat bei Coronaviren zustän­dig ist, sieht die­ses Problem nicht. Bei den Rechnungen sei­en ent­schei­den­de Faktoren wie Mehrfachtests nicht berücksichtigt…

Solche Tests sind ziem­lich genau, kön­nen aber in sehr sel­te­nen Fällen – das ist unter Experten ziem­lich unstrit­tig – auch dane­ben lie­gen. In der Folge bekommt in Einzelfällen auch ein­mal ein Nicht-Infizierter als Diagnose, infi­ziert zu sein.«
(Der Beitrag wur­de inzwi­schen entfernt.)

Kurz wird Dagmar Lühmann, Vizevorsitzende des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (EBM-Netzwerk) zitiert, die das erheb­lich kri­ti­scher sieht. Das aber kann nicht sein, denn:

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