Früher mal links, jetzt für Konzernprofite

"Links" ist ein schil­lern­der Begriff. Über Jahrhunderte gehör­te sozia­le Gerechtigkeit für Menschen, die sich so bezeich­ne­ten, zu ihren Prinzipien. Sie sahen sie bedroht vor allem durch den unglei­chen Zugriff auf die Produktionsmittel und gin­gen bei ihren Analysen zu gesell­schaft­li­chen Fragen von die­sem Grundwiderspruch aus.

Bei vie­len von ihnen hat sich das mit Corona geän­dert. Zwar gibt es die Kritik an den schlimm­sten sozia­len Verwerfungen, im Wesentlichen aber die völ­li­ge Zustimmung zu den Maßnahmen der Regierenden. Dies wird in ein Gewand von Solidarität geklei­det, wonach die Arbeitenden durch abso­lu­te Lockdowns (ZeroCovid) und die Armen der Welt mit all­um­fas­sen­den Impfungen geschützt wer­den sol­len. Ausgeblendet und meist dis­kre­di­tiert wer­den alter­na­ti­ve Überlegungen, die "Kollateralschäden" für Menschen in Heimen, SchülerInnen, Kulturschaffende, klei­ne Unternehmen ins Auge neh­men. Sie wer­den pau­schal in eine rech­te oder zumin­dest wirt­schafts­na­he Ecke gestellt.

Zu wel­chen Positionen im gro­tes­ken Gegensatz zu allem, das als links ver­stan­den wer­den kann, man dabei gelan­gen kann, zeigt ein Artikel vom 27.2. in der Tageszeitung "jun­ge Welt":

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Wer hat's gesagt?

Zitat A:

»Die Regierungen müs­sen zusam­men­ar­bei­ten, um die Produktion und die welt­wei­te Versorgung mit dem Impfstoff inner­halb kür­ze­ster Zeit hoch­zu­fah­ren. Es ist ent­schei­dend, dass ein mög­lichst gro­ßer Teil der Weltbevölkerung so schnell wie mög­lich Zugang zu dem Impfstoff hat. Dies erfor­dert die Abschaffung von "Impfstoff-Nationalismus" und Hortung.

Außerdem muss die Finanzierung und Unterstützung bestehen­der Impfstoffproduktionsstätten erhöht wer­den, und es müs­sen neue Standorte für die Impfstoffproduktion ein­ge­rich­tet wer­den, auch in benach­tei­lig­ten und unter­ent­wickel­ten Ländern. Dies wür­de durch Technologietransfer mit gemein­sa­mer Nutzung des gei­sti­gen Eigentums und der tech­ni­schen Kapazitäten für die Impfstoffe gesche­hen, deren Wirksamkeit bereits erwie­sen ist.

Die Lösung liegt in einem kon­zer­tier­ten glo­ba­len Ansatz, um sicher­zu­stel­len, dass die gan­ze Welt sicher ist. Niemand wird vor einer Pandemie völ­lig sicher sein, wenn nicht die gan­ze Welt kol­lek­tiv sicher ist.«

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Zäh wie Lederer, Breiten- wie Lauterbach

»Der Berliner Senat sieht ange­sichts der Corona- Infektionslage und neu­er Gefahren durch Virus-Mutationen noch nicht die Zeit für rasche Lockerungen gekom­men. Das mach­ten die Vize-Regierungschefs Klaus Lederer (Linke) und Ramona Pop (Grüne) am Dienstag nach der Senatssitzung deut­lich und ver­wie­sen dar­auf, dass der wochen­lan­ge Rückgang bei den Neuinfektionen inzwi­schen nicht mehr zu beob­ach­ten sei.

„Wir sind in einer ganz schwie­ri­gen Zwischensituation“, sag­te Kultursenator Lederer. „Und die Antworten dar­auf, wie man mit die­ser Situation umgeht, die sind noch nicht gefun­den.“ Er wun­de­re sich des­halb, dass man­che Bundesländer schon wie­der Ankündigungen mach­ten. „Wir wer­den das nicht tun, son­dern wir wer­den wei­ter­hin ver­su­chen, in ein­heit­li­chem Vorgehen mit den ande­ren Bundesländern zu agie­ren.“«
msn​.com

»Ungenutzer Astrazeneca-Impfstoff – Berlins Sozialsenatorin will Obdachlose impfen

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Mit Impfstoffen in Volkes Hand den Imperialismus zerschlagen!

Händeringend ver­su­chen Merkel, Söder und Spahn, trotz Rußland- und China-Bashings, ihre Impfstofflücke samt sin­ken­der Akzeptanz der vor­han­de­nen Stoffe über Lieferungen aus die­sen Ländern zu schlie­ßen. Nun sprin­gen ihnen Linke zur Seite. Einige von ihnen waren in der Vergangenheit der Meinung, volks­ei­ge­ne Atomkraftwerke sei­en sicher. Heute kann zwar in Rußland und in China kaum mehr Volkseigentum aus­ge­macht wer­den als in Deutschland mit dem staats­ei­ge­nen VW-Konzern. Trotzdem winkt aus dem ehe­mals sozia­li­sti­schen Osten die Errettung (zuge­stan­den sei der Begriff für Kuba).

»Appell für eine zügi­ge welt­wei­te Zulassung für rus­si­sche, chi­ne­si­sche und kuba­ni­sche Impfstoffe und Medikamente zur Bekämpfung von Covid-19. Für inter­na­tio­na­le Zusammenarbeit und Solidarität!

Nachdem bereits vor Monaten erst­mals über den erfolg­ver­spre­chen­den Impfstoff Sputnik V aus Russland und die erfolg­rei­che Einführung chi­ne­si­scher Impfstoffe berich­tet wur­de, wer­den jetzt in der glo­ba­len Gesundheitskrise die Forderungen nach Einsatz die­ser Impfstoffe lauter.

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Kritische Linke werden lauter

Es sieht so aus, als ob die "ZeroCovid"-Kampagne, mit der eine Reihe lin­ker AktivistInnen den Drosten-Wieler-Priesemann-Aufruf "Contain COVID-19" unter­stüt­zen, zu einer nun auch medi­al ver­nehm­ba­ren Differenzierung auf der Linken führt. Die Forderungen nach einem Lockdown für ganz Europa, beschleu­nig­tem Impfen und einer Null-Fallzahl haben wohl den letz­ten Anstoß gegeben.

Auf akweb​.de ist am 18.1. unter "Warum die Forderung nach einem har­ten Shutdown falsch ist" ein Artikel von Alex Demirović, Sozialwissenschaftler, Mitglied des wis­sen­schaft­li­chen Beirats von Attac und Fellow der Rosa-Luxemburg-Stiftung, zu lesen. Er ent­wickelt eine Argumentation ent­lang der Überschriften "1. Ein euro­päi­scher Lockdown ist nicht rea­li­stisch", "2. Ein Ende der Pandemie ist nicht mög­lich", "3. Ein har­ter Lockdown kann nur poli­zei­lich durch­ge­setzt wer­den", "4. Die gefor­der­te Solidarität ist zwie­späl­tig", "5. Die Kapitalinteressen sind viel­schich­ti­ger, als der Aufruf behaup­tet", "6. Die Gefahren für die Demokratie fal­len unter den Tisch", "7. Der Verweis auf die Wissenschaft ersetzt kei­ne Politik".

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Bundesregierung weiß nichts von Klinikschließungen

2020 sind 21 Kliniken in Deutschland geschlos­sen wor­den (s. Kliniken wer­den geschlos­sen, obwohl das Gesundheitssystem vor dem Kollaps steht). Weitere Stilllegungen sind geplant.

Die Bundesregierung will davon kei­ne Ahnung haben.

»Die Bundesregierung hat kei­ne Kenntnis über die Schließung von Kliniken im Pandemiejahr 2020. Für die Sicherstellung der Versorgung in Krankenhäusern sind die Bundesländer zustän­dig. Ihnen obliegt es zudem, die Versorgungslage zu erfas­sen und gege­be­nen­falls not­wen­di­ge Maßnahmen zu ergrei­fen, damit not­wen­di­ge Kapazitäten erhal­ten bleiben.«

So lau­tet am 14.1. ihre Antwort auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko (Die Linke). Die Regierung leug­net auch den Abbau von Intensivbetten. Hunko hat­te gefragt:

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„Zero-Covid“: Ausweg aus der Krise oder neoliberale Idee in pseudoradikalem Gewand?

Eine wei­te­re lin­ke Kritik der "Zero-Covid"-Kampagne fin­det sich bei den "Roten Corona-Rebellen":

»Ein gro­ßer Teil der deut­schen Linken koket­tiert mit der Idee eines har­ten Lockdown (dem Herunterfahren der gesam­ten Wirtschaft des Landes), da man sich davon die De-fac­to-Ausrottung von SARS-Cov‑2 erhofft. Dies sei angeb­lich auch was in China und ver­schie­de­nen ande­ren Ländern zum Erfolg geführt hät­te. Eine Gruppe Wissenschaftler um Christian Drosten for­dert mit har­ten Maßnahmen die „Neuinfektionsrate“ (7‑Tage-Inzidenz der posi­ti­ven PCR-Tests) auf 7 pro 100.000 Einwohner zu drücken… Unlängst wer­den sogar Unterschriften für den euro­pa­wei­ten har­ten Lockdown bzw. Shutdown unter dem Schlagwort „Zero-Covid“ gesam­melt, womit das Vermeiden sämt­li­cher Infektionen gemeint ist. Die „Zero-Covid“-Strategie wird als beson­ders radi­kal erach­tet, da sie Wirtschaftsinteressen scha­det. Die Herrschenden wür­den die­sen Schritt nicht unter­neh­men, weil sie Folgen für die deut­sche Wirtschaft fürch­te­ten. So wird von den „Zero-Covid“-Apologeten auch jede Kritik an „Zero-Covid“ als pro­ka­pi­ta­li­stisch dis­kre­di­tiert. Im fol­gen­dem soll dar­ge­stellt wer­den war­um dies ein Trugschluss und das Gegenteil der Fall ist.

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ZeroCovid: Ein Irrweg der Linken

Mit die­ser Überschrift ist heu­te ein Artikel auf mulit​po​lar​-maga​zin​.de erschie­nen, in dem es heißt:

»Nach mona­te­lan­gem Schweigen haben lin­ke Aktivisten einen poli­ti­schen Appell zur Pandemiebekämpfung gestar­tet. Ein euro­pa­wei­ter und ver­schärf­ter Lockdown müs­se kom­men, die­ser soll aller­dings „soli­da­risch gestal­tet“ sein. Das ist ein Etikettenschwindel, denn mit ihren Vorschlägen for­cie­ren die Initiatoren eine unso­zia­le Politik, die sich weit von demo­kra­ti­schen Prinzipien ent­fernt hat.

„Für einen soli­da­ri­schen euro­päi­schen Shutdown“, lau­tet die Forderung der Initiative ZeroCovid. Die Strategie von „Flatten the Curve“ sei geschei­tert, des­halb müs­se die Regierung nun kon­se­quen­ter vor­ge­hen. Das neue Ziel lau­tet: Crush the Curve – Zerschlage die Kurve. „Das Ziel darf nicht in 200, 50 oder 25 Neuinfektionen bestehen – es muss Null sein.“

Vorbild „Contain Covid 19“

Damit ori­en­tiert sich die Initiative an dem Aufruf "Contain Covid 19" von ver­schie­de­nen Wissenschaftlern, der im Dezember 2020 ver­öf­fent­licht wur­de. Zu den Autoren gehö­ren Viola Priesemann, Melanie Brinkmann und Sandra Ciesek, unter­stützt wird der Appell unter ande­rem von Christian Drosten und Lothar Wieler. 

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