Menschen, die ihre COVID-Impfung versäumt haben, haben einer neuen Studie zufolge ein höheres Risiko für Verkehrsunfälle

Das ist unter genann­ter Überschrift zu lesen auf for​tu​ne​.com am 13.12.22. Mich über­zeugt das auf Anhieb. Wie kann ich her­aus­fin­den, wie vie­le Booster mich vor dem Crash schützen?

»Wenn Sie auf die COVID-Impfung ver­zich­tet haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in einen Autounfall ver­wickelt wer­den, viel größer.

Das sind zumin­dest die Ergebnisse einer neu­en Studie, die die­sen Monat im American Journal of Medicine ver­öf­fent­licht wur­de. Im Sommer 2021 unter­such­ten kana­di­sche Forscher die ver­schlüs­sel­ten staat­li­chen Aufzeichnungen von mehr als 11 Millionen Erwachsenen, von denen 16 % nicht gegen COVID geimpft wor­den waren. „Menschen, die ihre COVID-Impfung ver­säumt haben, haben einer neu­en Studie zufol­ge ein höhe­res Risiko für Verkehrsunfälle“ weiterlesen

Statistisches Bundesamt: Im "Impfjahr" 2021 verstarben 79 % mehr Menschen als 2020 mit COVID-19

Insgesamt soll­te die "Pressemitteilung Nr. 544 vom 16. Dezember 2022" mit Skepsis gele­sen werden:

»WIESBADEN – Im Jahr 2021 sind in Deutschland nach end­gül­ti­gen Ergebnissen der Todesursachenstatistik ins­ge­samt 1 023 687 Menschen ver­stor­ben, davon waren 515 559 Männer und 508 128 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) wei­ter mit­teilt, stieg die Zahl der Todesfälle damit um 3,9 % gegen­über dem Vorjahr (2020: 985 572 Verstorbene). An COVID-19 als Grundleiden ver­star­ben im Jahr 2021 in Deutschland ins­ge­samt 71 331 Menschen, das waren 79 % mehr als im Vorjahr (2020: 39 758). Damit war COVID-19 bei 7,0 % aller Verstorbenen die aus­schlag­ge­ben­de Todesursache. „Statistisches Bundesamt: Im "Impfjahr" 2021 ver­star­ben 79 % mehr Menschen als 2020 mit COVID-19“ weiterlesen

Strohdumm oder nur demagogisch?

twit​ter​.com (28.10.22)

Die SZ-Autorin beschreibt sich als "Wissenschafts­journalistin des Jahres 2021" und pro­mo­vier­te Immunologin. Damit soll­te die erste Antwort eigent­lich ausfallen.

Man kann sol­che Vergleiche für prin­zi­pi­ell frag­wür­dig hal­ten. Aber auch, wenn man sie akzep­tiert, stel­len sich zwangs­läu­fig jede Menge Fragen, von denen Berndt nichts wis­sen will.

Beispielsweise:

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„Strohdumm oder nur dem­ago­gisch?“ weiterlesen

Übersterblichkeit: Rätselhafte Todesfälle in Europa

Unter die­sem Titel ist auf welt​.de (Bezahlschranke) am 7.9. zu lesen:

»Spani­en, Portugal, Großbritannien und auch Deutschland – seit April ist die Sterberate in Europa unge­wöhn­lich stark ange­stie­gen, durch­schnitt­lich um elf Prozent. Besorgniserregend an die­ser Sterbewelle ist, dass sie nicht unmit­tel­bar mit der Pandemie zu tun haben kann.

In Spanien mach­ten sich die Experten zuerst auf die Suche nach einer Erklärung. Dort fal­len die Todeszahlen beson­ders dra­stisch aus dem Rahmen. Spanien hat­te im Juli 2022 fast 10.000 mehr Tote regi­striert als im glei­chen Monat 2019. In Deutschland fiel die sprung­haft hoch­ge­schnell­te Todesrate zwar deut­lich, aber nicht so dra­ma­tisch aus. „Übersterblichkeit: Rätselhafte Todesfälle in Europa“ weiterlesen

Vorsicht bei Statistiken zu Übersterblichkeit

Auf info​sper​ber​.ch ist am 1.9. unter dem Titel "Covid-Übersterblichkeit: fast 20-fache Unterschiede" dar­ge­stellt, wel­che Fallstricke bei der Interpretation von Statistiken zu beach­ten sind:

»Welches Land hat die Pandemie am besten gemei­stert? In die­sem unse­li­gen «Wettbewerb» zitie­ren Medien gern Studien zur Übersterblichkeit. 

Dabei schät­zen die Wissenschaftler, wie vie­le Menschen wäh­rend der Pandemie ihr Leben ver­lo­ren, ver­gli­chen mit nicht-pan­de­mi­schen Zeiten. «Die Übersterblichkeit war [weltweit—Anm. d. Red.] im Schnitt 13 Prozent über Norm», berich­te­te bei­spiels­wei­se SRF im Mai über einen Ländervergleich der WHO 1. In die­ser Studie schnitt Schweden klar bes­ser ab als Deutschland. «Ist Deutschland Corona-Spitze? Ja, bei der Übersterblichkeit», spot­te­te dar­auf­hin «Die Weltwoche«.

Beim genaue­ren Betrachten sol­cher Vergleiche kom­men jedoch Zweifel auf. Man soll­te Berechnungen zur Übersterblichkeit «mit gro­sser Vorsicht» betrach­ten, rät der Nobelpreisträger für Chemie 2013, Michael Levitt, in der Fachzeitschrift «Environmental Research«. Zusammen mit Kollegen ver­glich er dort vier Studien zur Übersterblichkeit in ver­schie­de­nen Ländern, die in den Medien gro­sse Resonanz fan­den, und hat auch selbst ent­spre­chen­de Berechnungen angestellt.

Mal ster­ben mehr Menschen als erwar­tet, mal sind es weni­ger als vor der Pandemie

Die Ergebnisse der vier Studien klaf­fen – etwa für Norwegen oder Luxemburg – um das 19-fache aus­ein­an­der. In Japan zum Beispiel star­ben je nach Studie in den Jahren 2020 und 2021 ent­we­der rund 19’500 Personen weni­ger als sonst üblich – oder aber 111’000 Personen mehr, als auf­grund der Erfahrung zu erwar­ten gewe­sen wären. 

Je nach poli­ti­scher Absicht ist es also ein leich­tes, das eige­ne Land in bes­se­rem oder schlech­te­rem Licht erschei­nen zu las­sen, indem man die eine oder die ande­re Studie her­an­zieht. Alle die­se Studien wur­den von Experten begut­ach­tet und gut­ge­hei­ssen…«

Zur Illustration wird die­se Tabelle angeführt:

Auch am Beispiel der Übersterblichkeit bei Kindern wird dar­ge­stellt, wie unter­schied­li­che Ansätze zu sehr ver­schie­de­nen Ergebnissen füh­ren können.

Frag den Staat, Folge 1 – #KarlText

Behördenanfragen über das Informationsfreiheitsgesetz, die des öfte­ren (zuletzt hier, und öfter) auch auf die­sem Blog als Quelle her­an­ge­zo­gen wur­den, bie­ten einen Einblick in die Funktionsweise des Staatsapparates. Das Portal www​.frag​den​staat​.de stellt ein ein­fach zu bedie­nen­des und nütz­li­ches Werkzeug bereit, um als Bürger eini­ger­ma­ßen rechts­si­che­re Anfragen zu stel­len und auf die­se Weise Auskunft von Behörden zu erhalten.

Die Einblicke sind durch­aus wich­tig, weil bis­wei­len Informationen preis­ge­ge­ben wer­den, die die Behörde von selbst in der Regel so nicht preis­ge­ge­ben hät­te bzw. oft durch den Filter der reich­wei­ten­star­ken Medien fal­len wür­de; die bana­le Erkenntnis, dass auch eine Nichtantwort eine Antwort dar­stellt, erweist sich bei sol­chen Anfragen eben­so als wahr. Das Schweigen der Behörde ent­spricht dem »Ich habe dem nichts hin­zu­zu­fü­gen« des Pressesprechers.

Die ver­spä­tet und daher auch gesetzeswidrig[1] am 25. August 2022 beant­wor­te­te Anfrage[2] des Verfassers vom 27. Mai 2022 behan­delt zwei Punkte:

(1) die Kosten für die ersten vier Kurzclips aus dem Bundesgesundheitsministerium, die unter dem Titel #KarlText auf diver­sen Kanälen ver­brei­tet wor­den sind, sowie 2) die Sendemanuskripte und Quellen, die dem Format zugrun­de lagen.

„Frag den Staat, Folge 1 – #KarlText“ weiterlesen

Sterbefallzahlen im Juli 2022 um 12 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

So ist eine "Pressemitteilung Nr. 343 vom 9. August 2022" des Statistischen Bundesamts über­schrie­ben. Ich bin kein Freund von Spekulationen. Deshalb bin ich skep­tisch auch bei die­ser Erklärung:

»WIESBADEN – Im Juli 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 85 285 Menschen gestor­ben. Diese Zahl liegt 12 % oder 9 130 Fälle über dem mitt­le­ren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für die­sen Monat. Wie bereits im Juni waren die Sterbefallzahlen dabei vor allem in Phasen sehr hoher Temperaturen erhöht. In den Kalenderwochen 28 bis 30, also vom 11. bis 31. Juli, lagen die Sterbefälle mit +16 %, +24 % und +14 % deut­lich über den Vergleichswerten. Dass im Zuge von Hitzewellen die Sterbefallzahlen anstei­gen, ist ein bekann­ter Effekt, der bereits in den Vorjahren beob­ach­tet wur­de. In die­sem Jahr sind jedoch bereits bis Ende Juli außer­ge­wöhn­lich vie­le Wochen von die­sem Effekt betrof­fen.« „Sterbefallzahlen im Juli 2022 um 12 % über dem mitt­le­ren Wert der Vorjahre“ weiterlesen

WHO-Studie zur Corona-Übersterblichkeit nutzt störanfällige Methode

Im bis­lang nicht quer­den­ke­risch in Erscheinung getre­te­nen Medium "Der Maschinenbau" ist unter die­sem Titel am 15.6. zu lesen:

»… ‚Die‘ Übersterblichkeit gibt es nicht

Grundsätzlich ver­steht man unter dem Begriff ‚Übersterblichkeit‘ die Differenz zwi­schen den tat­säch­lich beob­ach­te­ten Todesfällen und der Anzahl, die sta­ti­stisch gese­hen zu erwar­ten gewe­sen wäre. Wie vie­le Menschen tat­säch­lich ster­ben, wird in einem Land mit guter Bevölkerungsstatistik wie Deutschland recht genau erfasst. Für die Berechnung der erwar­te­ten Todesfälle gibt es aber meh­re­re gän­gi­ge Verfahren, die jeweils zu einer etwas ande­ren Übersterblichkeit füh­ren. „WHO-Studie zur Corona-Übersterblichkeit nutzt stör­an­fäl­li­ge Methode“ weiterlesen