"Tagesspiegel" muß ein wenig zurückrudern

Es dürf­te die ver­hee­rend­ste Aktion in der Geschichte des "Tagesspiegel" gewe­sen sein, die gehäs­si­ge Diffamierung der SchauspielerInnen von #alles­dicht­ma­chen. Zwar wur­den die "Stürmer"-affinen Positionen all­über­all im deutsch­spra­chi­gen Raum nach­ge­druckt, bei den LeserInnen hat­te sich jedoch Entsetzen breit gemacht. Ein Versuch, das Image auf­zu­po­lie­ren, stellt ein Artikel "Dietrich Brüggemann über die Aktion #alles­dicht­ma­chen" vom 10.6. dar, in dem der ver­meint­li­che Drahtzieher aus­führ­lich Stellung neh­men kann.

Er erzählt die Entstehungsgeschichte der Filme, den Ablauf des media­len Schlachtens, und wagt einen Blick in die Zukunft. Ich ver­zich­te hier auf Zitate und emp­feh­le, den Artikel auf tages​spie​gel​.de zu lesen. Soll die Redaktion mer­ken, was inter­es­sant ist und was nicht.

Siehe u.a. Polarisierung, Aggression und Hysterisierung – über ein Land, das sei­ne Debattenkultur ver­lorAuch Henry Hübchen will #alles­dicht­ma­chenGut geöl­te Empörungsmaschine.

7 Antworten auf „"Tagesspiegel" muß ein wenig zurückrudern“

  1. Beim Hauptstadtblättchen scheint man ziem­lich ner­vös zu sein. Man wird wohl nie erfah­ren, wie­vie­le Abos in den letz­ten 15 Monaten gekün­digt wur­den, und zwar unwi­der­ruf­lich. Z. B. mei­nes. In den letz­ten Jahren habe ich mich immer mit 250€ kau­fen las­sen und das Abo jeweils für ein wei­te­res Jahr ver­län­gert, obwohl mir das Lesen schon seit Jahren zuneh­mend ver­lei­det war durch unsäg­lich bana­le Artikel mit z.T. bru­ta­len sach­li­chen Fehlern. Dieses Mal gab es für mich kein Pardon. Die Traueranzeigen kann ich im Internet nach­schau­en und das Sudoku ist mir mitt­ler­wei­le zu ein­fach. Ende August bekom­me ich das Käseblatt zum letz­ten Mal.

    1. Ich bin mit dem "Tagesspiegel" aufgewachsen .
      Heute wür­de mir eher die Hand abfaulen,
      bevor ich auf deren Seite click­te oder ich die­ses Erzeugnis gar anfas­sen müsste.

  2. Ein sehr guter Beitrag, in dem Dietrich Brüggeman in einem Rückblick über die Aktion #alles­dicht­ma­chen schreibt und sehr vie­le klu­ge Fragen stellt, über die sich die Presse, wie auch die­je­ni­gen, die für die­sen ent­setz­li­chen Shitstorm gesorgt haben, ohne sich wirk­lich Gedanken dazu zu machen, ein wenig nach­den­ken könnten.
    Als ich die Videos damals zum ersten mal gese­hen habe, fand ich sie total lustig und hät­te nie­mals sol­che mas­si­ven, ruf­schä­di­gen­den Reaktionen für die Schauspieler erwar­tet, die sehr schnell mit Verleumdung und nega­ti­ven Konsequenzen zu rech­nen hat­ten. Das zeigt auch, mit wel­cher gut­gläu­bi­gen Naivität ich die poli­ti­sche und media­le Situation damals noch unter­schätzt habe.
    Aus mei­ner Sicht, hat sich Dietrich Brüggemann in die­ser gan­zen Zeit sehr sou­ve­rän allen Anfeindungen gestellt, was man ihm wirk­lich hoch anrech­nen kann.

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