Tausende Tablets täuschen

'Tausende Tablets für benach­tei­lig­te Berliner Schülerinnen und Schüler
Im Rahmen des von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) initi­ier­ten Leihsystems sol­len 9500 Tablets an benach­tei­lig­te Schüler ver­teilt wer­den. Das teil­te die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie am Mittwoch mit…

Berlins Schulen sind bereits auf­ge­for­dert, Schülerinnen und Schüler zu benen­nen, der Förderung bedür­fen. Wegen der Schulschließungen bestün­de die Gefahr, dass bestimm­te Schülerinnen und Schüler in Schuldistanz abglit­ten, sag­te Scheeres. 

"Mit dem neu­ar­ti­gen Leihsystem von digi­ta­len Endgeräten gehen wir ent­schie­den gegen die­se Form der Bildungsbenachteiligung vor. Schülerinnen und Schüler erhal­ten so die Möglichkeit, am Fernunterricht in digi­ta­ler Form teil­zu­ha­ben." Durch die Tablets könn­ten Kinder und Jugendliche nun Online-Lernangebote erhal­ten, zudem kön­ne der Kontakt zu ihnen gepflegt werden.

Finanziert wer­den die 9500 Tablets nach Angaben der Senats mit 4,9 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Sie sei­en Eigentum des Landes Berlin und elek­tro­nisch gesi­chert.' Link

Das ver­schäm­te Wort von "benach­tei­lig­ten SchülerInnen" umgeht die kor­rek­te Bezeichnung "arm". Die Maßnahme ist alle­mal bes­ser als nichts. Wochen nach den Schulschließungen jetzt Schulen auf­zu­for­dern, för­de­rungs­wür­di­ge SchülerInnen zu benen­nen, wirkt den­noch etwas peinlich.

Die Probleme der "Benachteiligten" in oft­mals engen Wohnungen ohne einen eige­nen Arbeitsplatz, ger­ne mit gestreß­ten Eltern im Home Office, löst die­se Maßnahme nur ansatzweise.

An den 4,9 Mio. wer­den ver­mut­lich Google, Microsoft (nein, nicht schon wie­der die Nummer mit Bill Gates!) und Apple gut mit­ver­die­nen. Oder soll­ten die Rechner mit kosten­lo­sen Betriebssystemen aus­ge­stat­tet sein?

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