8 Antworten auf „Trommeln und Pfefferspray“

  1. Aus dem Tagesspiegelblog : ".… Die Polizei bil­det in der Ebertstraße einen Kessel rund um den „Querdenker“-Protestzug .…"

    Nachdem die Querdenker alle im Kessel sind wird dann von den Beamtinnen mit Pfefferspray gewürzt und alles zu einer rech­ten Soße abgeschmeckt.

    Nicht das ich die Polizisten um ihre Arbeit benei­de, aber etwas dezen­ter könn­te man schon auf­tre­ten. Schliesslich ist das Volk der Souverän.

  2. Selber Schuld, die doo­fen Querdenker (das ist iro­nisch gemeint, nur für den Fall :-)). Sie soll­ten sich ein­fach als Fußballfans tar­nen. In der Sportschau konn­te man sehr gut beob­ach­ten, wie wenig kes­sel­freu­dig die Polizei in der Nähe eines Stadions ist.

    Man ist nur Nazi, wenn man für so etwas absur­des wie Grundrechte ein­tritt. Wer sich für wirk­lich wich­ti­ge Dinge enga­giert, z.B. den Nichtabstieg eines Fußballvereins, wird auch mit Nachsicht behandelt.

    1. @FS
      Da bin ich ande­rer Ansicht, auch wenn mich ange­sichts sol­cher Bilder und Berichte eben­falls der Rochus packt . Aber Protest darf nur fried­lich ablau­fen. Abgesehen davon, dass der Staat in aller Regel in Bezug auf Gewalt am län­ge­ren Hebel sitzt – was wäre damit gewon­nen, durch Gewalt zum Ziel zu kom­men? Was wäre die Lehre für die Zukunft? Immer wie­der drauf­hau­en? Nein, dar­aus erwächst nichts Gutes, fürch­te ich.
      Schon in der Zeichentrickserie "Saber Rider und die Starsheriffs" hieß es wei­se: "Gewalt erzeugt Angst, und auf die Angst folgt wie­der Gewalt und noch grö­ße­re Angst". Und ich zumin­dest wür­de nie­mals die Weisheit die­ser Serie anzweifeln 😉

      1. Wäre aber nix gewor­den mit der fran­zö­si­schen, der rus­si­schen* als auch der kuba­ni­schen Revolution ohne Gewalt.

        Allerdings, die Novemberrevolution in Deutschland 1918 ist, das ist ein­zu­ge­ste­hen, an Gewalt gescheitert.…..der Gewalt der SPD, die sich nicht scheu­te, die­je­ni­gen zu meu­cheln, die ihnen vertrauten.

        Zeichentrickserien sind das eine, die Geschichte der Revolutionen das andere.

        *Bei Ludo Martens kann man nach­le­sen, daß die bösen Bolschewiken eher nach­sich­tig mit den Offizieren der Weissen umge­gan­gen sind. Wenn Sie mich fra­gen, bedau­er­li­cher­wei­se. Aber mich fragt ja keiner.

  3. @ Rocku o'Roll

    Es geht nicht dar­um, durch Gewalt zum Ziel zu kom­men, es geht dar­um, der oft genug evi­dent gesetz­wid­ri­gen, meist jeden­falls unrecht­mä­ßi­gen und will­kür­li­chen Gewalt des Staates Gewalt ent­ge­gen­zu­set­zen. Jeder, der ger­ne die ande­re Wange hin­hal­ten möch­te, ist ein­ge­la­den, das zu tun und sich nie­der­knüp­peln zu las­sen: Meinen Segen hat er. Mich aller­dings erin­nert die­ses Gebaren immer an Kafkas "In der Strafkolonie" und damit kann ich mich ein­fach nicht iden­ti­fi­zie­ren: "Übrigens sah der Verurteilte so hün­disch erge­ben aus, dass es den Anschein hat­te, als könn­te man ihn frei auf den Abhängen her­um­lau­fen las­sen und müs­se bei Beginn der Exekution nur pfei­fen, damit er käme." Ich emp­fin­de es als abschreckend, zu sehen, wie ein­fach ein­zel­ne Demonstranten aus der Menge gezerrt wer­den kön­nen, um sie zu drang­sa­lie­ren und gege­be­nen­falls zusam­men­zu­schla­gen und gebe nicht nur zu beden­ken, dass das auch auf ande­re abschreckend wirkt, son­dern, dass die, die so ger­ne Gandhi als Gewährsmann her­an­zie­hen, kei­ne Ahnung davon haben, wie Gandhis Haltung zur Gewalt bzw. Gewaltlosigkeit eigent­lich aus­sah. Daher hier eine kur­ze Auswahl von Zitaten:

    "I do belie­ve that, whe­re the­re is only a choice bet­ween cowar­di­ce and vio­lence, I would advi­se vio­lence. […] Hence also do I advo­ca­te trai­ning in arms for tho­se who belie­ve in the method of vio­lence. I would rather have India resort to arms in order to defend her honour than that she should, in a coward­ly man­ner, beco­me or remain a hel­p­less wit­ness to her own dishonor."

    "Though vio­lence is not lawful, when it is offe­red in self-defence or for the defence of the defen­ce­l­ess, it is an act of bra­very far bet­ter than coward­ly sub­mis­si­on. The lat­ter befits neither man nor woman."

    "I have been repea­ting over and over again that he who can­not pro­tect hims­elf or his nea­rest and dea­rest or their honour by non-vio­lent­ly facing death may and ought to do so by vio­lent­ly deal­ing with the oppres­sor. He who can do neither of the two is a bur­den. He has no busi­ness to be the head of a fami­ly. He must eit­her hide hims­elf, or must rest con­tent to live for ever in hel­p­less­ness and be pre­pared to crawl like a worm at the bid­ding of a bully."

    Zitate bewei­sen natür­lich gar nichts und man muss, wie bei jeder Methode, Taktik und Strategie, die Legitimation von der Tauglichkeit tren­nen. Ich habe kei­nen Zweifel dar­an. dass Gegengewalt recht­mä­ßig ist. Ob sie taug­lich ist, lässt sich weit weni­ger gewiss beant­wor­ten, aber auch dem Staat steht es nicht frei, belie­big Gewalt anzu­wen­den und die Gewaltspirale immer wei­ter anzu­hei­zen, obwohl er das ger­ne so hät­te. Das muss­ten nicht nur die Romanows erfahren.

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