Entweder dreht sich der Wind im Land allmählich oder die Zensurschere (im Kopf) hat versagt. Am 22.10. ist auf mdr.de zu lesen, was bislang als schlimme Verharmlosung galt:
»Forschende der Universität Duisburg-Essen haben die Gesamtsterbezahlen von drei Ländern unter Einbeziehung demografischer Entwicklungen von 2016 bis 2020 analysiert. Es ging um die Frage: Gab es durch Corona eine Übersterblichkeit? Das Ergebnis: Für Deutschland konnte trotz 34.000 Covid-19-Todesfällen mit diesem Ansatz keine Übersterblichkeit festgestellt werden. Und das, obwohl die Todesfallzahlen insgesamt stiegen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Hier geht es nicht darum zu sagen, dass Covid-19 eine harmlose Krankheit ist. Das ist sie durchaus nicht. Allein 2020 gab es etwa 34.000 Todesfälle in Deutschland, die mit Covid-19 assoziiert wurden. Weltweit wurden bis jetzt 4,9 Millionen Corona-bedingte Todesfälle gezählt. Eine Übersterblichkeit auf Grund von Corona gab es 2020 in Deutschland aber nicht. Das hat eine neue Studie der Universität Duisburg-Essen ergeben.
AUCH ANDERE STUDIEN ZEIGEN UNTERSCHIEDE
Bereits im August haben Forschende aus Deutschland und Israel in ihrer Studie gezeigt, dass die verfügbaren Daten aus 103 verschiedenen Ländern ein differenziertes Bild in Bezug auf die weltweite Übersterblichkeit durch Covid-19 zeichnen. Diese Studie konnte für Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern nur eine sehr geringe Übersterblichkeit feststellen.
Laut statistischem Bundesamt starben 2020 insgesamt 985.620 Menschen. In den Jahren 2016 bis 2019 waren es im Schnitt 934.394 Menschen. Das bedeutet, 2020 sind insgesamt 51.226 Menschen mehr gestorben als in den Vorjahren. Das macht eigentlich eine Übersterblichkeit von rund 5,5 Prozent. Doch dieses Ergebnis sowie viele bisherige Studien lassen laut den Forschenden der Universität Duisburg-Essen demografische Entwicklungen völlig außer Acht. Dieser Ansatz ist für sie zu kurzgegriffen, sie entschieden sich daher für eine erweiterte Betrachtung.
NETTOZAHLEN REICHEN NICHT AUS
Die Forschenden bezogen also demografische Veränderungen wie etwa die steigende Lebenserwartung der Menschen und die Alterung in diesem Zeitraum mit ein. So stieg zum Beispiel die Zahl der über 80-Jährigen in Deutschland in diesem Zeitraum um 20 Prozent an. "In Deutschland hatten wir 2016 4,8 Millionen über 80-Jährige, im Jahr 2020 5,8 Millionen, also eine Million über 80-Jährige mehr", erklärt Bernd Kowall den Effekt. Er arbeitet am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und wertete dort die Sterbedaten aus.
Und dann erwarten sie natürlich allein aufgrund dessen eine höhere Sterblichkeit, selbst wenn es keine Pandemie gegeben hätte. Und das müssen sie natürlich mit rausrechnen.
Dr. Bernd Kowall, Epidemiologe, Universitätsklinikum Essen
Das Ergebnis der Studie zeigt: In Schweden betrug die Übersterblichkeit im Jahr 2020 drei Prozent, in Spanien waren es 14,8 Prozent und in Deutschland gab es sogar eine leichte Untersterblichkeit von 2,4 Prozent. Schweden wurde in die Studie mit einbezogen, weil es mit seinem Sonderweg der Maßnahmen eine heftige Kontroverse ausgelöst hatte. Die Übersterblichkeit dort lag daran, so Kowall, "dass die Schweden zu Beginn der Pandemie es nicht geschafft hatten, die Alten und Pflegeheime hinreichend zu schützen". Spanien wurde mit einbezogen, weil es als eines der Länder mit der höchsten Sterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19 gilt.
Der Ansatz dieser Studie betrachtet Todesfälle jeglicher Ursache bei der Berechnung, seien es Unfalltote, Herzinfarkte oder eben Menschen, die mit oder an Covid-19 gestorben waren. So konnte das Problem umgangen werden, dass sich zum Beispiel in der Definition von Covid-19-Todesfällen in verschiedenen Ländern beträchtliche Unterschiede ergeben.
MEHR TOTE ABER KEINE ÜBERSTERBLICHKEIT
Trotz 34.000 Corona-Todesfällen ist es also in Deutschland statistisch nicht zu einer Übersterblichkeit gekommen. Das kann laut er Studie verschiedene Gründe haben. So zum Beispiel gab es 2019/20 und 2020/21 zwei aufeinanderfolgende Winter, in denen es kaum Influenza-Tote gab. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist im ersten Lockdown deutlich zurückgegangen, um 18 Prozent, so Kowall. Ebenso die Zahl der mit Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingelieferten Patienten. All das wirkt sich trotz vieler Covid-19-Opfer positiv auf die Gesamtsterblichkeit aus.
Die Unterschiede in der Übersterblichkeit zwischen den Ländern sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, aber eine endgültige Bewertung ist erst am Ende der Pandemie möglich. Und man solle die Analysen auf keinen Fall so lesen, dass SARS-Cov‑2 harmlos sei, so der Epidemiologe gegenüber MDR WISSEN.
Oma Gerda: Ist ja klar, bei den ganzen Maßnahmen
Ist doch prima. Zu diesem Ergebnis kamen auch Samuel Eckert und Marcel Bartz völlig unabhängig voneinander. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=A_OA4LD3Mks.
Samuel Eckert wurde der Youtube-Kanal gesperrt.
Nun kommt also die Uni Duisburg-Essen zum gleichen Ergebnis.
man darf gepannt sein, ob die selbsternannten Faktenchecker von Correctiv und Volksverpetzer nun auch die Methodik des Bernd Kowall versuchen zu diskreditieren. Der Autor ist immerhin Biostatistiker und Epidemiologe.
Hier kurz und knapp in der Westfalenpost von heute: „Essen, In Deutschland hat sich keine Übersterblichkeit durch Covid-19 gezeigt. Im vergangenen „Corona-Jahr“ sind nach Erkenntnissen der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen nicht mehr Menschen gestorben, als dies ohne den Ausbruch einer Pandemie erwartet worden wäre. Das Forscherteam hatte die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Spanien und Schweden von 2016 bis 2020 analysiert.
Es gab 2020 laut Robert Koch-Institut etwa 34.000 durch oder mit Covid-19 Verstorbene in Deutschland. Dass dennoch keine Übersterblichkeit beobachtet wurde, kann nach Angaben der Mediziner mehrere Ursachen haben. So gab es zwei Winter hintereinander, in denen kaum Menschen an der saisonalen Grippe gestorben sind. Auch indirekte Effekte der bundesweiten Pandemie-Maßnahmen spielen eine Rolle: So ging die Zahl der Verkehrstoten während des ersten Lockdowns deutlich zurück. Und: Viele Verstorbene mit Covid-19-Infektion waren hochaltrig, und bei vielen von ihnen wurden mehrere Vorerkrankungen diagnostiziert. Patienten, die gemäß medizinischer Prognosen auch ohne Corona das Jahr 2020 nicht überlebt hätten, tragen in jenem Jahr nicht zu einer Übersterblichkeit bei.“
Nach den Statistiken von @RealDataHero habe ich überall rumerzählt, dass auch es auch in Schweden keinerlei Übersterblichkeit gab.
Was`n nu?
Der Corona-Ausschuss stellte heute gerade fest, dass in Deutschland weder Covid noch Impfung noch sonst etwas über das ganze Jahr hinweg statistisch eine Übersterblichkeit bedeuten.
Die Konstante ist ganz einfach Alter und chronische Krankheit. Wenn geschwächte Menschen nicht an der Hitze sterben, nicht an Medikamenten, dann eben an Kälte und einem Virus.
Na, das Bild ist doch schön gewählt!
Die Idee, was man alles berücksichtigen muss, hatten bis dato nur "Querdenkende", die deswegen von "Volksver:etzenden" und anderen Rechtgläubigen (="Qualitätspresse") rüde angegangen wurden.
Die von "MDR WISSEN" präsentierten "Erklärungen" benenne ich als "Faktencheckerchecker" (zumindest) als "(teilweise) irreführend":
"So zum Beispiel gab es 2019/20 und 2020/21 zwei aufeinanderfolgende Winter, in denen es kaum Influenza-Tote gab."
(wenn man "vergisst" zu erwähnen, dass die Influenza-Toten nicht durch Massen-"PCR-Tests" o.ä. "ermittelt" werden, sondern durch einen statistischen Mix aus Sentinel-Stichproben und Sterblichkeitszahlen, dann ist das entweder ein Zeichen von Inkompetenz oder purer Absicht)
Der Clou ist allerdings dieser:
"Auch die Zahl der Verkehrstoten ist im ersten Lockdown deutlich zurückgegangen, um 18 Prozent"
(macht über's ganze Jahr betrachtet zwar gerade mal 327 aus: 3046 auf 2719 – also knapp 10% https://de.statista.com/statistik/daten/studie/185/umfrage/todesfaelle-im-strassenverkehr/
– wie viele "Menschenleben" hätte man also durch "Dauerlockdown" verhindern können? Und inwiefern ist eine Größe im 0,3 Promillebereich eine "Erklärung"?)
sowie:
"Ebenso die Zahl der mit Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingelieferten Patienten"
(Kunststück, wenn Herzinsuffiziente aus Angst vor "Covid-19" Krankenhauseinlieferungen scheuen?)
Aber gut, sie üben ja noch 🙂
Oder einige von den Menschen mit Herzinsuffizienz waren covid-positiv und wurden dann als Corona-Tote statt als Herzinsuffizienz-Tote gezählt.
@Archimedes
"Der Autor ist immerhin Biostatistiker und Epidemiologe."
Das hat Knut Wittkowski nicht geholfen.
@ fabianus
Wittkowski lebt in New York. Das ist weit weg und erleichtern es, ihm den Stempel "Querdenker" aufzurücken. Hier ist es aber eine deutsche Uni. Da ist das schon etwas schwieriger.
Das wird nun gleich die Volksverpetzer und die Correktiv auf den Plan rufen, wenn der mdr derartige Fakenews verbreitet.
😎
Der Ösi
Auch Dr. Kowall sieht sich hier genötigt, präventiv vom Verdacht der Covid-Verharmlosung Abstand zu nehmen, obwohl er in dieser Hinsicht gänzlich unverdächtig sein dürfte.
Ich finde es interessant, wie in einem Disput eine Partei quasi automatisch in die Defensive gedrückt wird, was einen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe verhindert.
Das dürfte ja auch die Absicht hinter der Kreation von Kampfbegriffen (Verharmloser, Verleugner) sein.
@D.S.:
"Verleugner" kannte ich bisher nur als Verb aus der Bibel (Mk 14,30).
Aber klar, das Newspeak erfüllt seinen Zweck.
Die Stadt Weimar hat "Befürchtungen":
Darüber hinaus wird die Zahl der Personen, die mit vollständigem Impfschutz in Kliniken behandelt werden, künftig nicht mehr angegeben. Oberbürgermeister Peter Kleine stellt dazu klar: „Wir wollen in unserer Zahlenmeldung so transparent wie irgendwie möglich sein. Die Angabe der Personen, die mit Impfung im Klinikum behandelt werden, verzerrt die Realität jedoch deutlich und spielt damit Corona-Leugnern und Impfgegnern in die Hände. Ich möchte betonen, dass es aktuell tatsächlich so ist, dass ein fehlender Impfschutz eher zu schweren Verläufen im Krankenhaus führt. Patientinnen und Patienten mit vollständigem Impfstatus werden i.d.R. nicht WEGEN, sondern MIT Corona im Klinikum behandelt, fallen aber dennoch in die Statistik und verzerren diese damit. Wir möchten vermeiden, dass ein falscher Eindruck entsteht und haben uns daher entschlossen, die Zahl künftig nicht mehr anzugeben.“
(Noch) nachzulesen unter: https://stadt.weimar.de/aktuell/coronavirus/
Die entsprechende Methode hatte im vergangenen Oktober schon die statistische Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität angewandt, mit dem gleichen Ergebnis und der gleichen zurückhaltenden Formulierung. Wer sich mal die Mühe macht, beim Statistischen Bundesamt die beiden Tabellen für 2000–2015 und 2016 bis 2021 zusammenzuführen und in Diagramm zu verwandeln, der erkennt sofort die extrem hohe Korrelation der Sterbezahlen mit der Bevölkerungsentwicklung und insbesondere der Veränderung der Altersstruktur. Man erkennt auch, dass der Einwand des Max-Planck-Instituts und des StaBu ("nein, das geht so nicht, da bleibt die steigende Lebenserwartung unberücksichtigt, und außerdem ist das methodisch unzulässig") erstens falsch (durch die Berücksichtigung aller Altersgruppen wird dieser ohnehin marginale Faktor letztlich vollständig irrelevant) und zweitens noch falscher (die Berechnung der altersspezifischen Mortalität ist seit Ewigkeiten Standard in der Demographie) war und bleibt.
Die leichte Übersterblichkeit in Schweden lag nicht so sehr an "fehlendem Schutz in Altenheimen", sondern vor allem daran, dass Schweden in den Jahren vor Corona gerade in den höchsten Altersgruppen eine unterdurchschnittliche Sterberate hatte.
Krankheiten verdichten zu gewissen Zeitpunkten die Sterberate und schaffen steile Berge und Täler bei den Sterbefällen. Das ist ein typisches Merkmal alternder Gesellschaften. Und ob wir wie blöde impfen oder in China kackt ein Flughund in eine Höhle ist egal, das juckt das Endergebnis nicht. Es verschiebt allenfalls marginal Verläufe.
Schweden hat sich für den Fehler entschuldigt KRANKE in Pflegeheime gesteckt zu haben(wie auch in den USA geschehen).Deshalb gab es logischerweise mehr Tote-wäre bei jeder Erkältungskrankheit so.
In Spanien sind Leute verdurstet weil die Pfleger in Todespanik geflüchtet sind!
Das hier ist die Pressemeldung der Uni
https://idw-online.de/de/news777907
Sie ist ziemlich deutlich
"- 2019/2020 und 2020/2021 gab es zwei Winter hintereinander, in denen kaum Menschen an der saisonalen Influenza (Grippe) gestorben sind.
– Auch indirekte Effekte der bundesweiten Pandemie-Maßnahmen spielen eine Rolle: So ging die Zahl der Verkehrstoten während des ersten Lockdowns deutlich zurück.
– Das mediane* Sterbealter der an oder mit COVID-19 Verstorbenen lag bei über 80 Jahren, und bei vielen von ihnen wurden mehrere Vorerkrankungen diagnostiziert. Statistisch gesehen haben gesundheitlich vorbelastete Menschen in einem hohen Alter auch ohne SARS-CoV-2-Infektion eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Verstorbene mit COVID-19-Infektion, die gemäß medizinischer Prognosen auch ohne Corona das Jahr 2020 nicht überlebt hätten, tragen in jenem Jahr nicht zu einer Übersterblichkeit bei."
Also – normale Sterblichkeit wurde umetikettiert.
C i t a t i o n :
Kowall B, Standl F, Oesterling F, Brune B, Brinkmann M, Dudda M, et al. (2021) Excess mortality due to COVID-19? A comparison of total mortality in 2020 with total mortality in 2016 to 2019 in Germany, Sweden and Spain. PLoS ONE 16(8): e0255540. doi.org/10.1371/journal.pone.0255540
03.05.2021 / received: May 3, 2021
17.07.2021 / accepted: July 17, 2021
03.08.2021 / published: August 3, 2021
Excess mortality due to COVID-19? A comparison of total mortality in 2020 with total mortality in 2016 to 2019 in Germany, Sweden and Spain
(…) Conclusion
In 2020, there was barely any excess mortality in Germany for both approaches.
Bernd Kowall, Fabian Standl, Florian Oesterling, Bastian Brune, Marcus Brinkmann, Marcel Dudda, Peter Pflaumer, Karl-Heinz Jöckel, Andreas Stang
doi.org/10.1371/journal.pone.0255540
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0255540
::
Conclusion: In 2020, there was barely any excess mortality in Germany for both approaches.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34343210/