Über das Umfallen von SchauspielerInnen

Will der Schauspieler nicht Papagei oder Affe sein, muß er sich das Wissen der Zeit über das mensch­li­che Zusammenleben aneig­nen, indem er die Kämpfe der Klassen mit­kämpft. Dies mag man­chem wie eine Erniedrigung vor­kom­men, da er die Kunst, ist die Bezahlung gere­gelt, in die höch­sten Sphären ver­setzt; aber die höch­sten Entscheidungen für das Menschengeschlecht wer­den auf der Erde aus­ge­kämpft, nicht in den Lüften; im "Äußern", nicht in den Köpfen. Über den kämp­fen­den Klassen kann nie­mand ste­hen, da nie­mand über den Menschen ste­hen kann. Die Gesellschaft hat kein gemein­sa­mes Sprachrohr, solan­ge sie in kämp­fen­de Klassen gespal­ten ist. So heißt unpar­tei­isch sein für die Kunst nur: zur herr­schen­den Partei gehö­ren.“— Bertolt Brecht, A Short Organum for the Theatre

Quelle: https://​beruhm​te​-zita​te​.de/​z​i​t​a​t​e​/​1​9​5​1​0​7​5​-​b​e​r​t​o​l​t​-​b​r​e​c​h​t​-​w​i​l​l​-​d​e​r​-​s​c​h​a​u​s​p​i​e​l​e​r​-​n​i​c​h​t​-​p​a​p​a​g​e​i​-​o​d​e​r​-​a​f​f​e​-​s​e​in/

Manche hal­ten das nicht aus, man­che glau­ben es nicht, man­che schla­gen sich offen auf die Seite der Herrschenden.

39 Antworten auf „Über das Umfallen von SchauspielerInnen“

  1. Ich bin Ihr nicht böse. Sie hat das Richtige getan und dann den Druck nicht aus­ge­hal­ten. Es ist gut das Sie da ist und damit eine Reaktion aus­löst . Ganz egal welche.
    Besser ein schlech­tes Beispiel als gar kein Beispiel.
    Wir brau­chen die öffent­li­che Diskussion.

    1. Das ist gelun­gen. DANKE allen. In Deutschland tobt die Presse und die Twitter Blase der Coronaheuchlertruppe ist ausser Rand und Band. Vielleicht soll­ten wir alle kurz­fri­stig zu SchauspielerInnen wer­den und unse­rer Regierung mit­tei­len, wie lieb wir sie haben für unse­ren Schutz

  2. Ich kann die "Umfaller" durch­aus auch verstehen.
    Ich kann nicht wis­sen, ob sie sich des erpres­se­ri­schen Drucks, der auf sie aus­ge­übt wer­den wird, nicht vor­her bewusst waren. Man wird sie gewarnt haben. Sie wer­den es bewusst trotz­dem getan haben und haben dadurch Mut bewiesen.
    Aber wenn die Konsequenz dann ist, evtl. nie wie­der vom erlern­ten Beruf leben zu kön­nen und man kein Geld "im Hintergrund" hat, dann ist man eben erpressbar.
    Dass sie dem erpres­se­ri­schen Druck nach­ge­ge­ben haben ist kei­ne Schande. Auch das macht die­ses System nur umso offen­sicht­li­cher. Man kann nur hof­fen, dass mehr Menschen aufwachen!

  3. Die öffent­li­che Diskussion wird seit 1 Jahr gefor­dert, man muss davon aus­ge­gen das sie nicht gewollt ist. Damit wür­den die Karten auf den Tisch gelie­gen und das ist das AUS der Regierung und Landesfürsten und alle die sich dar­an betei­ligt haben. 

    D.h. die­se Forderung ist mitt­ler­wei­len absurd. Wir soll­ten dar­an arbei­ten das die Spaltung der Gesellschaft rück­gän­gig verläuft.
    Nur gemein­sam kön­nen wir die Lage verändern.
    Spalte und Herrsche das muss ver­hin­dert werden.

  4. Die Aktion funk­tio­niert so, wie sie funk­tio­nie­ren sollte.
    https://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​f​e​u​i​l​l​e​t​o​n​/​a​l​l​e​s​d​i​c​h​t​m​a​c​h​e​n​-​u​l​r​i​k​e​-​f​o​l​k​e​r​t​s​-​b​i​t​t​e​t​-​u​m​-​e​n​t​s​c​h​u​l​d​i​g​u​n​g​-​1​7​3​0​9​8​5​3​.​h​tml
    Armin Laschet kann jetzt inte­gra­tiv wir­ken, die – wach­sen­de – Kritik an den Corona-Maßnahmen kann in den Mainstream-Medien geführt werden.
    Das ist von abso­lu­ten Medienprofis gemacht wor­den. Die agie­ren nicht in luft­lee­rem Raum.
    Es geht jetzt dar­um Wahlen zu gewin­nen. Ein Thema, das die eige­ne Anhängerschaft spal­tet, passt da nicht.
    Die Leute, die die "Krise" ange­zet­telt haben, hat­ten Armin Laschet als Kanzlerkandidat nicht auf dem Schirm. Ihre Hoffnung ist jetzt Annalena Baerbock. Bei den Grünen ist "grün" nur noch Etikett, drin ist eine mili­ta­ri­sti­sche, dik­ta­to­ri­sche Agenda. Ich hof­fe, die poten­ti­el­len Grünen-WählerInnen wer­den das merken.

    1. Beachtenswert in die­sem Kontext: eine der Schauspieler hat sich inih­rem Beitrag erleich­tert gezeigt, dass sie jetzt kei­ne eige­ne Meinung mehr hat… das sei auch bes­ser für die Karriere. Das hat mich sehr an das Abstimmungsverhalten der Grünen mit der Kanzlerkandidatin Annalena ( soweit ich ver­stan­den habe Mitglied im Joung Leaders club vom WEF) bei der Bundesnotbremse erin­nert: fast voll­stän­di­ge Stimmenthaltung. Wer regie­ren möch­te, soll sich bit­te auch positionieren.

    2. @ B. M. Bürger

      So ähn­lich wür­de ich das auch sehen: Mit Kobold ACAB und Blöder hät­ten die anti­de­mo­kra­tu­schen, trans­at­lan­ti­schen WEF-Globalisten zwei siche­re Kantonisten gehabt. Laschets Rolle scheint aller­dings weni­ger ein­deu­tig zu sein, von der schein­ba­ren Dialogbereitschaft mit Russland abge­se­hen. Jedoch ist Spahn eben­falls im "Team Laschet" und Laschet hat sich zum har­ten Coronisten ent­wickelt. Ob das nur Wahlkampftaktik gegen Blöder war, ist schwer zu sagen, zumal man dar­an auch Gefallen fin­den kann. Insgesamt ist das eine unein­deu­ti­ge Gemengelage. Vielleicht gibt Laschet aber tat­säch­lich den Gorbi, mal sehen.

      1. @FS

        Die künf­ti­ge Positionierung von Laschet ist eine der inter­es­san­te­sten Unbekannten in der der­zei­ti­gen Lage. Seine rela­tiv ver­ständ­nis­vol­le Reaktion auf die Schauspielerinitiative ist ein gutes Zeichen, dass er eben kein Hardcore-Coronist ist. Dass er in den letz­ten Monaten alles mit­ge­macht hat, lässt sich durch­aus mit den heik­len Kandidaturen für den CDU-Vorsitz und die Kanzlerschaft erklären.

        Die "Notbremse" ist Merkels Projekt, sie ist dafür ganz allei­ne ver­ant­wort­lich. Viele Länderchefs hiel­ten es wohl für tak­tisch klü­ger, nach­zu­ge­ben, auf dass sie sich selbst immer tie­fer in den Morast rein­rei­te. Laschet könn­te sich an Napoleons (?) Spruch erin­nert haben: man soll den Feind nie dar­an hin­dern, sich in sei­nen eige­nen Fehlern zu verstricken.

        1. @Woody Box: genau, und des­halb haben sich die Länderchefs jetzt genau danach ver­hal­ten? Selbst wenn die Notbremse auf Merkels Mist gewach­sen ist, wo sind wir denn, dass ein Länderchef aus tak­ti­schen oder was weiß ich noch für Gründen gegen sei­ne inne­re Überzeugung stimmt?? Lernen durch Konsequenz der Inkonsequenz? Würg !!

  5. Die kogni­ti­ve Dissonanz 

    Es ist ein Phänomen, das dar­auf beruht, zwei gegen­sätz­li­che oder unver­ein­ba­re Ideen zum sel­ben Aspekt zu haben. Es kann zu Spannungen, Unwohlsein oder Unwohlsein führen.

    Daher ver­su­chen die Menschen, sich für eine Option zu ent­schei­den, die sie als gül­tig oder als "das Beste" anse­hen, um psy­chi­sche Beschwerden zu vermeiden.

    Wenn wir also eine kogni­ti­ve Dissonanz haben und wir uns nicht für eine Option ent­schei­den kön­nen, erle­ben wir ein hohes Maß an Spannung und Unbehagen auf­grund der Tatsache, dass wir unse­re Gedanken nicht har­mo­ni­sie­ren können.

    Quelle: https://​de​.thpan​ora​ma​.com/​b​l​o​g​/​p​s​i​c​o​l​o​g​i​a​/​d​i​s​o​n​a​n​c​i​a​-​c​o​g​n​i​t​i​v​a​-​e​j​e​m​p​l​o​s​-​y​-​c​a​u​s​a​s​-​p​s​i​c​o​l​g​i​c​a​s​.​h​tml

  6. Ich fin­de es scha­de. Die Schauspieler hät­ten gar kei­ne Rechtfertigung nötig gehabt. Kunst ist frei, soll­te frei sein, basta.

  7. Vermutlich haben alle 53 Schauspieler:innen gestern mor­gen eine Nachricht erhal­ten, dass sie, wenn sie ihren Spot nicht zurück­zie­hen, wegen der „regie­rungs­feind­li­chen“ und zudem auch noch der „rechts­ste­hen­den“ Aussagen zukünf­tig kei­ne Engagements mehr in Film und Fernsehen oder an Bühnen erhalten.

    Erpressung kann so ein­fach sein, wenn der Staat sie betreibt und dafür unge­straft bleibt.

    Ich mache den­je­ni­gen, die jetzt zurück­ge­zo­gen haben, des­halb kei­nen Vorwurf. Diesen mache ich aber wie­der ein­mal den Medien, ins­be­son­de­re mit wel­cher Verlogenheit gestern bei der Berichterstattung vor­ge­gan­gen wur­de. Übrigens haben die mei­sten nicht „zurück­ge­zo­gen“. Das will aber heu­te mor­gen die Tagesschau mal wie­der mani­pu­la­tiv so darstellen.

    Alle ande­ren hal­ten im Gegensatz zu den Schauspielern die Klappe. Beispielhaft sei­en hier die Gewerkschaften, die IHK, der Einzelhandelsverband oder Hotel- und Gaststättenverband genannt. Wenn man etwas von die­sen „Institutionen“ liest, hört sich das für mich nicht nach Gebrüll son­dern Geschnurre an. Frei nach dem Motto „ Wir haben aber etwas gesagt.“. Egal ob Künstler oder die Beschäftigten in den oben genann­ten Bereichen – es sind Hunderttausende, denen nur noch – wenn über­haupt – ein Hungerlohn zur Verfügung steht. Nur das Pack in Berlin und anders­wo inter­es­siert es nicht, solan­ge man sel­ber sei­nem fet­ten Hintern im war­men Büro im Sessel wäl­zen kann und dabei (vor­erst) sat­tel­fest im Amt bleibt.

    1. Ach, es ist nur "der Staat" der hier Nötigung begeht? Die mei­sten Künstler in Deutschland sind kei­ne "Staatskünstler", viel­leicht über drei Ecken. Sehr vie­le krie­gen auch Honorare aus dem pri­va­ten Sektor (TV, Radio, ande­re Medien) als auch über Werbung. Und wenn da der ein oder ande­re Werbevertrag weg­fällt, tut das auch sehr weh.

      Diese undif­fe­ren­zier­te Fixierung dar­auf, dass es hier in erster Linie "der Staat" sei, der nicht nur auf Künstler, son­dern uns alle aus­übt, ver­kennt die Realität. Nämlich dass wir schon lan­ge in einem Korporatismus leben, der nun maxi­mal ver­schärft wer­den soll.

      Zu den Rückziehern: Ich hab für die­se Feiglinge kein Verständnis. Wer sich vor­her dar­über kei­ne Gedanken macht und meint, es gäbe gera­de in die­sen Zeiten kei­nen Shit-Tsunami, der ist ein Heuchler.

      Diese Leute haben alle gezeigt, dass sie so nicht leben wol­len. Da fehlt eben die lang­fri­sti­ge Denke. Lieber noch einen Job in einem zuneh­mend faschi­sti­schen, unfrei­en Unterdrückungssystem haben – als ein­mal den Mund auf­zu­ma­chen und dann halt viel­leicht auch mal ein wenig vom gewohn­ten Lebensstandard riskieren.

      Ich (nicht "aner­kann­ter" Lebenskünstler) mach das übri­gens schon mein gan­zes Leben; ohne, dass die­se Gesellschaft mir die­se Standhaftigkeit je in irgend­ei­ner Weise hono­riert hät­te. Dafür hab ich halt eine eige­ne Meinung. Eine, die vom Mainstream abweicht. Ein Luxus, den sich die­se teils sehr gut ver­die­nen­den eta­blier­ten Künstler natür­lich nicht lei­sten können.

      Es ist für Viele halt doch immer nur eine Frage des Preises, zu dem man sei­ne Seele an den Teufel verkauft.

      1. @psst: Ich bin tat­säch­lich (noch) Gewerkschaftsmitglied. Da aber blo­ßes Kündigen dort auch nicht der Mehrheit der Betroffenen nützt, ver­su­che ich dort von innen her­aus etwas zu bewe­gen und übe Kritik, auch wenn mein Arbeitsplatz rela­tiv sicher ist und ich sel­ber kei­ne Existenzängste haben muss.

        Es gibt zum Beispiel Beschäftigte bei den Kommunen wie die Angestellten in Schwimmbädern, die jetzt schon über ein Jahr zuhau­se sind; die­se Menschen sind mir nicht egal. Genauso wenig wie die Landarbeiter auf Spargelhöfen, die wie Vieh gehal­ten wer­den – und alle schau­en weg.

        1. @Helmi2000: Und seit 10 Jahren müs­sen die aus der Charité aus­ge­glie­der­ten Arbeitskräfte für einen Tarifvertrag kämp­fen, der glei­che Bezahlung für glei­che Arbeit vor­sieht. Ohne ihre Gewerkschaft ver.di wäre das völ­lig unmöglich.

          1. @aa: Genau des­halb kommt für mich das ein­fa­che "Handtuchwerfen" nicht in Frage, auch wenn mir die offi­zi­el­le Stellungnahme von ver­di zu den Problemen der Beschäftigten – ins­be­son­de­re zu den Pflegekräften im Gesundheitswesen – nicht weit genug geht.

            PS: An dem Auseinandernehmen des Tagethemen-Berichts über den Spargelhof Lohner und ins­be­son­de­re der gezeig­ten "Corona-Prüfung" arbei­te ich wei­ter. Ich berich­te hier­zu spä­ter, was her­aus­ge­kom­men ist.

  8. Wie schreibt Dirk Maxeiner so passend:

    "(…) Es ist zwar bis­lang nur ein Haarriss, der aber das Zeug hat, zum Dammbruch zu wer­den. Klar, die Revoluzzer wer­den jetzt zur Selbstkritik ein­be­stellt und müs­sen wider­ru­fen, was der eine oder ande­re auch tun wird oder schon getan hat. Aber es wird nichts nüt­zen. Weder denen, die wider­ru­fen, noch denen, die es for­dern. Widerrufen ist nur ein wei­te­rer Akt im Drehbuch des Totalitären und somit eben­falls Teil die­ser Kunst-Installation. Der Zweifel ist aber ein Nagetier und ver­mehrt sich wie die Mäuse in einem Kornspeicher. Löscht ruhig die Videos, das wird deren iko­no­gra­phi­sche Rolle nur wei­ter beför­dern. Vor die­ser Leistung wird sogar das Zentrum für poli­ti­sche Schönheit den Hut ziehen. (…)"

    https://​reit​schu​ster​.de/​p​o​s​t​/​h​a​s​s​-​u​n​d​-​h​e​t​z​e​-​g​e​g​e​n​-​k​r​i​t​i​s​c​h​e​-​s​c​h​a​u​s​p​i​e​l​e​r​-​w​a​r​u​m​-​s​e​h​t​-​i​h​r​-​s​e​i​t​-​g​e​s​t​e​r​n​-​s​o​-​a​l​t​-​a​us/

  9. Richy Müller, (65).

    Danke für die pas­sa­ge­re Teilnahme, immerhin.

    "Der Text, den er gespro­chen habe, sag­te Müller, stam­me nicht von ihm. Es sei­en „aller­lei Vorschläge“ gekom­men und er habe sich „den Part mit den Tüten aus­ge­sucht. Ich fand das zunächst wit­zig.“ Angesprochen habe ihn der „Tatort“-Regisseur Dietrich Brüggemann, mit dem er „sehr gern und sehr ver­traut“ zusam­men­ar­bei­te. Er sei auf ihn zuge­kom­men und habe gefragt, ob „ich nicht mit­ma­chen wol­le bei einer Aktion für die Menschen, die beim Lockdown durchs Raster fal­len, die man nicht wahr­nimmt. Ich dach­te eigent­lich, dass er der Kopf der Aktion ist, des­halb habe ich das nicht wei­ter hin­ter­fragt. Gereizt hat mich auch der Ansatz, mit Satire auf Probleme der Corona-Maßnahmen auf­merk­sam zu machen. Auf die Leute, die dar­un­ter lei­den müssen.“

    Dies sei­en, sag­te Müller bei ntv, „Kleinkünstler. Gastronomen. Einzelhändler. Menschen, die auf der Straße gehen und dabei dau­ernd Angst haben, sich anzu­stecken. Mir schweb­te vor, dass wir einen Dialog ansto­ßen. Dass wir dar­über spre­chen, ob wir nicht doch die Theater wie­der öff­nen oder die Gastronomie – mit dem rich­ti­gen Abstand. All das wür­de der Seele gut­tun. Und vor allem die Selbstverantwortung der Menschen wie­der stär­ken. Für mich war klar: Wir wol­len etwas Gutes. Deshalb war ich auch so blauäugig.“"

    https://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​f​e​u​i​l​l​e​t​o​n​/​a​l​l​e​s​d​i​c​h​t​m​a​c​h​e​n​-​u​l​r​i​k​e​-​f​o​l​k​e​r​t​s​-​b​i​t​t​e​t​-​u​m​-​e​n​t​s​c​h​u​l​d​i​g​u​n​g​-​1​7​3​0​9​8​5​3​-​p​2​.​h​tml

    Meine Hochachtung gilt hin­ge­gen Jan-Josef Liefers!
    Schauspieler mit Rückgrat,
    das ist selten.
    Hut ab!

  10. Ich bin froh, daß die Schauspieler so mutig waren! Ich war total erstaunt, als ich die­se Kurzfilme gefun­den hat­te und habe wirk­lich sehr dar­über gelacht – schon dafür bin ich sehr dank­bar und auch für ihren Mut!
    Ich wür­de ger­ne auch mit Brecht antworten:

    Dreigroschenoper – Ballade über die Frage "Wovon lebt der Mensch"
    Macheath:
    Ihr Herrn, die ihr uns lehrt, wie man brav leben,
    Und Sünd und Missetat ver­mei­den kann,
    Zuerst müsst ihr uns was zu fres­sen geben,
    Dann könnt ihr reden, damit fängt es an.
    Ihr, die ihr euren Wanst und uns­re Bravheit liebt,
    Das eine wis­set ein für allemal,
    Wie ihr es immer dreht, und wie ihr's immer schiebt,
    Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
    Erst muss es mög­lich sein auch armen Leuten,
    Vom gro­ssen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden.…..

    1. @I.B.: Ich hat­te vor­hin kei­ne Zeit mehr und habe etwas Wichtiges vergessen:
      Worte kann man nicht "zurück­neh­men" – sie sind gesagt, ste­hen da, bestehen, wie Steine, die man gewor­fen hat.
      Man kann im Nachhinein ver­su­chen, sie abzu­schwä­chen, sie weni­ger wahr klin­gen zu las­sen, ver­su­chen, sich zu ent­schul­di­gen .… aber "zurück­neh­men" kann man sie nicht!
      Und in die­sem Fall ist das auch gut so.

  11. Auch wenn der eine oder ande­re Schauspieler nicht ver­stan­den hat wor­um es geht – Danke für den Versuch, der Haarriss, den Anfang der gemacht wur­de. Danke. Der näch­ste Schritt wird die Demontage die­ses Medienaparates sein und oder die Nichtzahlung von "Propadandasendern".

  12. Es lohnt sich, mal die web­site der Aktion zu besu­chen, die im Moment wie­der erreich­bar ist. Dort fin­det sich fol­gen­des state­ment, des­sen letz­ter Satz mich unsag­bar trau­rig macht.

    =============
    https://​alles​dicht​ma​chen​.de/

    Die Aktion #alles­dicht­ma­chen hat Wellen geschla­gen. Es wur­de bewußt ent­schie­den, die Videos nicht mit einem “Statement” zu flan­kie­ren, denn dann hät­ten alle nur über das Statement gere­det. Aber das heißt nicht, dass wir nichts zu sagen hät­ten. Wir leug­nen auch nicht Corona oder stel­len in Abrede, daß von der Krankheit Gefahr aus­geht und Menschen dar­an sterben.

    Vielmehr geht es uns um die Corona-Politik, ihre Kommunikation und den öffent­li­chen Diskurs, der gera­de geführt wird. Wir üben Kritik mit den Mitteln von Satire und Ironie. Wenn man uns dafür auf mas­siv­ste Art und Weise beschimpft und bedroht, ist das ein Zeichen, dass hier etwas ins Ungleichgewicht gera­ten ist.

    Wir las­sen uns auch nicht in eine Ecke stel­len mit Rechten, Verschwörungstheoretikern und Reichsbürgern. Auch die AfD steht für alles, was wir ableh­nen. Wenn man sich nicht traut, Selbstverständlichkeiten anzu­mah­nen, weil man Applaus von der fal­schen Seite fürch­tet, dann zeigt das allen­falls, daß der Diskurs in eine Schieflage gera­ten ist.

    Nicht alle in die­ser Gruppe sind Gegner eines wie auch immer gear­te­ten Lockdowns. Einige schon. Aber dar­um geht es nicht. Wir behaup­ten auch nicht, es bes­ser zu wis­sen und auch nicht, dass alle Maßnahmen falsch sind. Es geht nicht um Viren, Zahlen oder Kurven. Es geht um die Art, wie Staat und Bürger inter­agie­ren, und um die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wol­len. Es geht dar­um, daß Kritik am Lockdown ein legi­ti­mer Standpunkt ist, der sich mit Argumenten und Fakten unter­mau­ern läßt. Es geht um den Blick auf die Schäden, die die Corona-Maßnahmen auf vie­ler­lei Art anrich­ten. Es geht dar­um, daß Kinder und Jugendliche um einen wich­ti­gen Teil ihres Lebens betro­gen wer­den. Es geht dar­um, über den eige­nen Tellerrand zu schau­en. Es geht um eine Rhetorik von „Wir” und „Gemeinsamkeit”, die schon des­we­gen falsch ist, weil offen­sicht­lich nicht “wir alle” da “gemein­sam” drin­stecken, son­dern in sehr unter­schied­li­chem Maße: Die Schere von Arm und Reich geht immer wei­ter auf. Es geht am Ende auch um den bekann­ten Slogan: Leave no one behind.

    Wir sind bei all jenen, die zwi­schen die Fronten gera­ten sind. Den Verängstigten, den Verunsicherten und Eingeschüchterten und jenen, die ver­stummt sind. Uns geht es dar­um, end­lich offen, respekt­voll und auf Augenhöhe mit­ein­an­der zu reden.

    Dies ist kein offi­zi­el­les Statement von sämt­li­chen Teilnehmer:innen der Aktion. Die Gruppe hat kei­nen „Kopf“ und kei­ne gemein­sa­me Stimme. Das Projekt ist kol­lek­tiv ent­stan­den, die Gruppe ist divers, die Meinungen gehen auch hier aus­ein­an­der. Wir hal­ten das aus und pfle­gen zivi­li­sier­ten Umgang. Jeder kann in der Öffentlichkeit spre­chen, jedoch immer nur für sich. Einige aus der Gruppe sind erschrocken über den Shitstorm und haben sich auf die­ses Statement geei­nigt. Andere zie­hen es vor zu schwei­gen. Beides ist legi­tim und in Ordnung.

    Übrigens: Wenn Videos von die­ser Seite ver­schwin­den, dann heißt das nicht zwin­gend, dass die jewei­li­gen Leute sich distan­zie­ren. Es kann auch bedeu­ten, dass jemand sich ein­fach nicht in der Lage sieht, die­sen Shitstorm aus­zu­hal­ten, oder dass Familie und Kinder bedroht werden.

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