Das ist am 24.1 auf naumburger-tageblatt.de zu lesen:
»Halle (Saale) ‑Gestapelte Holzsärge in einer Andachtshalle, manche von ihnen nur notdürftig in Plastikfolie eingewickelt, andere im Gang stehend – einzelne Krematorien gingen zu Beginn des Jahres ob der hohen Auslastung fast in die Knie. „Wir erleben nur wie ein paar schwarze Schafe ihre Arbeit nicht richtig machen“, schätzt Wolfgang Ruland, Obermeister der Bestatterinnung in Sachsen-Anhalt, solche Zustände ein.
Überlastungsprobleme in den Krematorien seien „unmöglich und eher hausgemacht“. Wenn sich in einem Krematorium die Verstorbenen stapelten, dann liege das daran, dass man die Hilfe von anderen Krematorien nicht annehme, sagt Ruland, der selbst als Geschäftsführer für ein Krematorium in Schönebeck (Salzlandkreis) tätig ist.
Rund 130 Krematorien mit durchschnittlich zwei Öfen
In Deutschland gebe es rund 130 Krematorien mit durchschnittlich zwei Öfen, rechnet Ruland vor. „Wenn die rund um die Uhr an 365 Tagen laufen würden, könnte man anderthalb bis 1,8 Millionen Verstorbene einäschern. Wir haben in Deutschland aber etwa nur 650 000 Einäscherungen im Jahr, der Rest sind Erdbestattungen.“ Es gebe also jede Menge Kapazitäten, auf die Krematorienbetreiber zurückgreifen könnten.
Doch warum sollten die Krematorien auf diese Hilfe verzichten? Jedes Krematorium sei in erster Linie ein Wirtschaftsbetrieb, betont Ruland. „Es arbeitet wirtschaftlich, wenn die Öfen technisch okay sind und wenn die Anzahl der Verstorbenen stimmt.“ Je höher die Auslastung, desto höher also auch der erzielte Gewinn. „Demzufolge kann ich mir vorstellen, dass jemand ungern etwas abgibt – auch wenn er der Sache nicht Herr wird.“
„Die Städte haben meist keinen müden Euro"
Zur Wahrheit gehöre allerdings auch, so Ruland, dass etwa die Hälfte der Krematorien in Deutschland in kommunaler Hand liegen – also nur bedingt wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind. Sie hätten wiederum nach Ansicht des Bestatters Schwierigkeiten, bei einer höheren Sterblichkeit den Betrieb adäquat anzupassen. „Die Städte haben meist keinen müden Euro, um auch noch eine Überstunde an ihre Mitarbeiter zu bezahlen. Allein daraus ergibt sich, dass man nicht rund um die Uhr arbeitet oder am Wochenende oder gar am Feiertag, wo man noch einen Zuschlag bezahlen müsste.“…„
Auch wir hatten die letzten dreieinhalb Wochen richtig viel zu tun – überdurchschnittlich viel“, blickt Ruland zurück. Doch ähnliche Situationen habe es auch vor der Pandemie gegeben. Im Frühjahr 2018 sei die Auslastung durch eine Grippewelle höher gewesen als im Moment. „Wir erleben nichts Neues.“ (dpa)
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In Sachsen gibt es ja immer noch das Gerücht, dass einige Krematorien aus Kapazitäts‑, Kosten oder technischen Gründen schon seit längerem in der Tschechei oder in Polen einäschern ließen und dies seit geraumer Zeit mehr ginge. Leider kann ich nichts zum Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte sagen.
Warum Gerücht. Völlig logisch. Und die Treiber sind dabei sicher nicht die Krematorien sondern die Angehörigen mit Unterstützung der Beerdigungs-Institute.
Es ist eine einfache Rechnung: wenn das tschechische oder polnische Krematorium trotz Transportkosten billiger ist, rechnet sich das. Und wird natürlich nachgefragt.
Wenn nun der Transport von Leichen über Staatsgrenzen eingeschränkt oder verboten ist, dann erledigt sich das zur Zeit und die Särge stapeln sich bei hiesigen Krematorien.
Das Prizip ist immer wieder dasselbe: nicht irgendwelches Krankheitsgeschehen macht Probleme, sondern künstlich geschaffene, nur mit einem angeblichen Krankheitsgeschehen begründete administrative Maßnahmen sind unmittelbar für die Probeme verantwortlich.
- Überlastung in Kliniken
– Überlastungen auf Intensivstationen
– Überlastung von Pflegekräften in Heimen
– …
alles "hausgemacht" von der Politik und Bürokratie.
Gleichzeitig nicht mehr nach Tschechien/Polen ausweichen zu können, relativ geringe eigene Kapazitäten, da sie nie benötigt wurden, defekte Öfen durch jetzt hohe Belastung und Gleichzeitig auch noch tatsächlich mehr zu tun.
Da braucht es keine Katastrophe, um Rückstand entstehen zu lassen.
Sind Rückstände bei begrenzten Ressourcen nicht was völlig normales? Die Labore jammern seit Monaten wegen fehlender Pipettenspitzen und manch anderer muss ebenfalls auf Dienstleistungen/Waren Dritter warten, weil man ja alles planbar und gut durchkalkuliert kannte, wo alles just-in-time sein muss und das System auch lange Zeit am Laufen gehalten werden konnte. Keiner wäre auf die Idee gekommen, Krematoriumskapazitäten weit über die durchschnittlichen Bedarfe vorzuhalten. Gestorben wird immer, mal mehr, mal weniger. Übers Jahr mittelt sich das raus und dafür lagert man ja auch Särge mal paar Tage. Einige schreien ja "Übersterblichkeit", wenn mal paar Tage etwas über dem Vorjahresmittel gestorben wurde, obwohl normalerweise das ganze Jahr als Beobachtungszeitraum gewertet wird und keine kurzzeitigen Veränderungen.
Außerdem habe ich Zweifel, ob die Särge überhaupt alle belegt sind, die man uns mittlerweile jeden Tag in den Nachrichten zeigt. Hauptsache die Beschriftung "COVID-19" ist so groß, dass man sie schon in der Totalen dieser Aufnahmen sehen kann.
Der Spiegel hat einen besonders "appetitlichen" Vergleich zu bieten:
»Die Öfen werden zu heiß«
https://www.spiegel.de/panorama/corona-dresdens-staedtisches-krematorium-24-stunden-volllast-a-00000000–0002-0001–0000-000174972868
Leider hinter Bezahlschranke, deshalb ein Artikel von rt.com dazu:
"Situation in Dresdens Krematorium wie nach Bombenangriff 1945? SPIEGEL zieht schrägen Vergleich:"
"In Dresden kennen sie sich aus mit dem Tod, mit Leichenbergen und dem Grauen."
https://de.rt.com/inland/112285-situation-in-dresdens-krematorium-wie-nach-bombenangriff-1945/
Hier ein gefilmtes Interview mit einem Bestatter aus Meißen
https://m.youtube.com/watch?v=ogTqxJt_Lns
… und was RTL dann daraus machte
https://www.rtl.de/videos/saerge-im-krematorium-stapeln-sich-wegen-corona-60032e8f33f87f48945e7b22.html
https://reitschuster.de/post/was-nicht-passt-wird-passend-gemacht/