Überraschungseier-Pandemie verhindert

»Tausende Salmonellen-Fälle durch Ferrero-Rückruf verhindert
Eine schnel­le Nachverfolgung und behörd­li­che Warnungen haben einer aktu­el­len Analyse zufol­ge im ver­gan­ge­nen Jahr einen welt­wei­ten Salmonellen-Ausbruch ver­hin­dert. „Ohne ein kla­res und koor­di­nier­tes Vorgehen in ganz Europa und dar­über hin­aus wären mög­li­cher­wei­se Tausende von Kindern mehr erkrankt und mög­li­cher­wei­se vie­le gestor­ben“, sag­te die Seuchenexpertin Johanna Takkinen von der euro­päi­schen Gesundheitsbehörde ECDC mit Sitz in Stockholm einer Mitteilung zufolge..

Im ver­gan­ge­nen Frühjahr waren in meh­re­ren Ländern – dar­un­ter auch Deutschland – Überraschungseier und ande­re Ferrero-Produkte zurück­ge­ru­fen wor­den, nach­dem man eine Häufung von Salmonellen-Fällen fest­ge­stellt hatte…

Daraufhin sei­en in 130 Ländern Warnungen aus­ge­spro­chen worden.

Nur durch die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusammenarbeit zwi­schen Mikrobiologen, Epidemiologen und Lebensmittelsicherheitsexperten sei es gelun­gen, einen „welt­wei­ten Ausbruch“ zu ver­hin­dern, so Takkinen. Auch die enge Überwachung in Großbritannien habe Schlimmeres verhindert…«
wiwo​.de (17.2.23)

Ganz sicher ist mit Salmonellen nicht zu spa­ßen. Was die ECDC hier ver­an­stal­tet, ist aller­dings kei­ne Erfolgsgeschichte, son­dern die eines Versagens:

»Im September 2022 hat­te Ferrero die end­gül­ti­ge Genehmigung erhal­ten, die betrof­fe­ne Fabrik im bel­gi­schen Arlon geöff­net zu las­sen. Im Juni war dies bereits vor­über­ge­hend und unter Auflagen geschehen.

Die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch sieht den Fall kri­ti­scher als die ECDC: Gravierende Lücken im System der Lebensmittelüberwachung hät­ten den Salmonellen-Fall um Ferrero erst so groß wer­den las­sen, sag­te Geschäftsführer Chris Methmann der Deutschen Presse-Agentur. „Statt sich auf die Schulter zu klop­fen, brau­chen wir drin­gend Reformen: Sowohl Lebensmittelhersteller als auch Behörden müs­sen per Gesetz dazu ver­pflich­tet wer­den, Missstände immer sofort öffent­lich zu machen.“«

Stattdessen wird ver­mut­lich bei der ECDC eine Impfkampagne vor­be­rei­tet. Bei Hühnern gibt es sie bereits. Wie stets geht es nicht um die Beseitigung der Ursachen, die vor allem in der auch hier durch Profitstreben gene­rier­ten Massentierhaltung lie­gen, son­dern um das eben­falls gewinn­träch­ti­ge Bekämpfen der Folgen:

»Bekämpfung der Salmonellose mit modernen Impfstoffen

Salmonellen-Infektionen von Menschen, die töd­lich ver­lau­fen kön­nen, haben in den letz­ten Jahren stark zuge­nom­men. Die Bekämpfung des Erregers durch Chemotherapeutika in den als Reservoir die­nen­den Tierbeständen und durch Lebensmittelhygiene war unzu­rei­chend; ein Impfstoff muß­te ent­wickelt werden.

Annähernd 200000 amt­lich erfaß­te Salmonellenerkrankungen in Form infek­tiö­ser Entzündungen der Darmschleimhaut (Enteritis infec­tiosa) und etwa 180 dadurch beding­te Todesfälle im Jahre 1992 machen die Herausforderung für das Gesundheitswesen in Deutschland deut­lich. Ein gro­ßer Teil die­ser Infektionen geht von Tierbeständen aus – die Erreger gelan­gen in Lebensmittel und ver­meh­ren sich häu­fig noch darin…

Der Impfstoff für Hühner steht, seit 1992 das Bundesamt für Sera und Impfstoffe – das Paul-Ehrlich-Institut in Langen – die Zulassung erteilt hat, in ganz Deutschland zur Verfügung…«
spek​trum​.de (1.5.94)

5 Antworten auf „Überraschungseier-Pandemie verhindert“

  1. Zuviele Gesundheits Behörden und jeder muss sich wich­tig machen. Lauter unnüt­ze Personen, Geistes Gestörte twit­ter, face­book Idioten

  2. "… ein Impfstoff muß­te ent­wickelt werden."

    Wie wäre es mit nor­ma­ler Hygiene bei der Produktion, die auf­grund von Sparmaßnahmen offen­bar kei­ne so gro­ße Rolle spielt. Oder in Restaurants und Schnellimbissen, in denen für gerin­ge Löhne "Köche" malo­chen und qua­li­ta­tiv grenz­wer­ti­ge Zutaten verwenden? 

    Moment, damit kann man ja kei­nen Profit für die Teilnehmer der Impfkette (mit Ausnahme des Impflings) gene­rie­ren. Der näch­ste "Impfstoff", bit­te. 2 G wird auf Pizzaliferungen ange­wandt: Nur gegen Impfzertifikat Salomenellenimpfung wird eine Pizza aus­ge­hän­digt. Bezahlt wer­den muss ja trotz­dem. Ob es dann wohl Salmonellenleugner gibt?

  3. Wie immer geht es nicht um die Beseitigung der Ursachen, die vor ein­zig nur in der auch hier durch Profitstreben gene­rier­ten Massentierhaltung lie­gen, son­dern um das eben­falls gewinn­träch­ti­ge Bekämpfen der Folgen.

Schreibe einen Kommentar zu Erfurt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert