»Ungeimpfte haben bei Reinfektion ein um 67% (gegenüber keiner 2. Infektion) erhöhtes Risiko zu sterben, Geimpfte aber um 97%.«

In Hat Lauterbach die Seiten gewech­selt? und Kekulé: »Das ist echt Mist für alle, mich ein­ge­schlos­sen, die der Meinung sind, dass die Impfung wich­tig ist.« wur­de hier über die Studie Acute and pos­t­a­cu­te seque­lae asso­cia­ted with SARS-CoV‑2 rein­fec­tion berich­tet, die am 10.11.22 auf natu​re​.com ver­öf­fent­licht wurde.

Ein Tweet von @olafgerber vom 21.11.22 zeigt, daß ich dabei eine wich­ti­ge Tabelle über­se­hen habe, die im Artikel nicht gezeigt wird, aber in den Supplementary Data 1 vor­kommt. Sie ver­weist nicht nur auf die beob­ach­te­te Wirkungslosigkeit der "Impfungen", son­dern auch auf das im Titel genann­te erhöh­te Risiko.

twit​ter​.com (21.11.22)

Update: Ich schlie­ße mich der in meh­re­ren Kommentaren geäu­ßer­ten Ansicht an, daß der­ar­ti­ge Relationen ohne Berücksichtigung der (sehr gerin­gen) abso­lu­ten Zahlen nicht all­zu viel aus­sa­gen. Auf kei­nen Fall kön­nen sie aber Lauterbachs Schluß bestä­ti­gen, daß die "Impfung" hilf­reich sei.

7 Antworten auf „»Ungeimpfte haben bei Reinfektion ein um 67% (gegenüber keiner 2. Infektion) erhöhtes Risiko zu sterben, Geimpfte aber um 97%.«“

  1. Danke, die Tabelle hat­te ich tat­säch­lich auch über­se­hen, wie ärger­lich. Was inter­es­sant ist: nahe­zu alle Kategorien wei­sen Ergebnisse auf, die bezo­gen auf den Impfstatus wenig von­ein­an­der abwei­chen – nur die Sterblichkeit unter­schei­det sich signi­fi­kant von allen anderen.
    Das spricht für eine gut vor­ge­nom­me­ne Gewichtung der Daten und erhär­tet das für denk­fä­hi­ge Vakzinisten ernüch­tern­de Ergebnis.

    Wobei man sich immer vor Augen hal­ten muss, dass die abso­lu­ten Zahlen sehr klein sind.

  2. Kekulé erstaunt mich. Natürlich darf er auch getrost zur Hardliner-Fraktion gezählt wer­den, ich fand aber schon sehr früh sym­pa­thi­scher und seriö­ser als Drosten. War so ein Bauchgefühl. Kekulé warf man ja irgend­wann mal vor, er wäre unfä­hig, Drittmittel zu besor­gen und er kom­me sei­nem Lehrauftrag nicht nach. Am Ende wur­de er raus­ge­schmis­sen, weil es mit den Vorlesungen mau aus­sieht. Drosten jedoch bleibt Professor, ohne Vorlesungen zu halten. 

    Auch der Umgang der Medien mit Kekulé im Vergleich zu Drosten war bezeich­nend. Drosten war ja schnell ein Säulenheiliger, Kekulé aber als Depp vom Dienst abge­watscht, z. B. durch Mai-Thi Leyendecker. Die hat den Streeck auch durch den Kakao gezo­gen, der es ja wag­te, die Heinsbergstudie zu machen und Entwarnung zu geben. Auf die Studie wur­de ja nicht inhalt­lich mehr ein­ge­gan­gen; man geil­te sich dar­an auf, dass sich Streeck pro­fes­sio­nel­le Hilfe für die Präsentation besorg­te. Die Studie war ein­fach nur kor­rekt durch­ge­führt und nicht ein­fach schwach­sin­ni­ge Zahlen zusam­men­ad­diert wie bei den Inzidenzzahlen, wo Sinn und Zweck war, dass die Leute Panik bekom­men. Ich erin­ne­re dar­an, dass Wochen alte "Infektionen" (ech­te wie fal­sche) nach wie vor Teil der Infektionszahl waren, obwohl die betrof­fe­nen Personen wie­der quietsch­ge­sund waren bzw. gar nicht erst krank.

  3. Mal wie­der der Trick mit den Prozentzahlen, die "Erhöhung" des Risikos ist ange­ge­ben. Doch wie groß ist das Risiko "zu ster­ben"? Auf die­sem Trick beruht der Großteil der Panik! Das Sterberisiko für einen Menschen unter 70 dürf­te so klein sein, dass ein sehr gro­ßer Lottogewinn wahr­schein­li­cher ist. Dadurch ist auch die Genauigkeit der Angabe frag­lich, sie soll­te auf 10% gerun­det wer­den. Macht man aber nicht, auch ein Trick. Und ja, die Geschlupften ster­ben auch nicht wie die Fliegen!

    1. @ Marco Schulz
      Ihr Einwand ist berech­tigt. Es ist eine belieb­te Methode, auf den pro­zen­tua­len Unterschied hin­zu­wei­sen. Aber der sagt ohne abso­lu­te Zahlen nichts aus. Wenn bei­spiels­wei­se eine Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 fest­ge­stellt wird, dann sind das 0,1%. Angenommen der Prozentsatz bezieht sich auf Geimpfte und man fin­det bezo­gen auf 100.000 eine Inzidenz von 102 bei den Ungeimpften, dann sind das 0,102%. Den Unterschied von 0,002 Prozentpunkten kann man dann auf­bla­sen, indem man den Unterschied in % angibt. Wenn man also nun die 2 Mehrinfektionen bei den Ungeimpften ins Verhältnis zu den 100 Fällen bei den Geimpften setzt, dann sind das 2% mehr. Das mag dann sta­ti­stisch signi­fi­kant sein aber epi­de­mio­lo­gisch völ­lig irrele­vant. Ähnliches gilt auch für die Angaben der rela­ti­ven Impfstoffwirksamkeit. 

      Mit die­sem Trick wird oft gear­bei­tet. Ich erin­ne­re mich an einen Zeitungsartikel in den neun­zi­ger Jahren. Darin wur­de berich­tet, dass die Einkommen der Ärzte um 12% stär­ker ange­stie­gen sei­en, als die Einnahmen der Krankenkassen im glei­chen Zeitraum. Über die­se "unmög­li­che Tatsache" echauf­fier­te sich die nord­rhein-west­fä­li­sche Gesundheitsministerin ger­da Hasselfeld.
      ver­schwie­gen wur­de, dass die Einnahmen der Krankenkassen gera­de um 1% gestie­gen waren. Die Einnahmen der Ärzte dem­zu­fol­ge um 1,12%. Das dürf­te wohl im bereich sta­ti­sti­scher Fluktuationen lie­gen und ist eben­so irrele­vant, wie der umge­kehr­te Fall es wäre. Das Beispiel zeigt deut­lich, wie man sta­ti­sti­sche Ergebnisse zur Propaganda miß­brau­chen kann. lei­der geschieht das nicht nur bei den Impfbefürwortern, son­dern auch bei den Gegnern. 

      Wenn man sich die Tabelle genau anschaut, sieht man, dass sich alle Konfidenzintervalle über­lap­pen, mit Ausnahme der Todesfälle. In die­sem Fall erüb­rigt sich auch die Angabe eines Signifikanzniveaus. Warum bei den Ungeimpften Reinfizierten deut­lich weni­ger ster­ben, ist nicht geklärt. Wenn der Unterschied der Mittelwerte zwi­schen Ungeimpfen und zwei­fach Geimpften 0,3 Prozentpunkte beträgt, dann kann man mit Fug und recht behaup­ten, dass die Mortalität in der dop­pelt geimpf­ten Gruppe um 17% (0,3*100/1,67) höher ist, als bei den Ungeimpften und in der ein­fach geimpf­ten Gruppe sogar 34% (0,58*100/1,67).
      Insgesamt zeigt die Tabelle aber, dass es bei den Erkrankungen, Hospitalisierungen etc, kaum Unterschiede gibt. Wenn Covid-19 die Ursache wäre und die Impfungen eine Wirkung gehabt hät­ten, hät­te man Unterschiede sehen müs­sen. Die sind aber nicht vor­han­den (sie­he Überlappung der Konfidenzintervalle).

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