"Unter Pflegekräften wächst der Frust"

Geld wird mit über­vol­len Händen an die Wirtschaft ver­teilt. Scheuer will aus­ge­rech­net den Flughäfen eine Milliarde spen­die­ren. Die ver­gleichs­wei­se pope­li­gen 100 Millionen für das Klinikpersonal flie­ßen nur zöger­lich, und auch die­se "Prämien" bekom­men längst nicht alle PflegerInnen. faz​.net berichtet:

»Ausgerechnet in die­ser Situation wächst unter eini­gen Pflegekräften in Deutschland der Frust, wie Pflegekräfte selbst, aber auch Personalräte aus gro­ßen Kliniken und Vertreter der Gewerkschaft Verdi berich­ten. Grund ist die Auszahlung der Corona-Prämie von bis zu 1000 Euro. Diese soll­te zunächst nur Beschäftigten in der Altenpflege zugu­te­kom­men, wur­de dann nach lan­gen Diskussionen aber auch für das Klinikpersonal beschlos­sen. 100 Millionen Euro sol­len aus dem Gesundheitsfonds an Mitarbeiter aus­ge­zahlt wer­den, die in der Corona-Krise beson­ders bela­stet waren. Dafür sind kla­re Kriterien fest­ge­schrie­ben: Kliniken mit mehr als 500 Betten sind zum Beispiel anspruchs­be­rech­tigt, wenn sie bis Ende Mai min­de­stens 50 Corona-Fälle ver­sorgt haben. 

Auf einer am Donnerstag vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (Inek) ver­öf­fent­lich­ten Liste der Kliniken, die mit einer Zuweisung rech­nen kön­nen, tau­chen eine Reihe gro­ße Maximalversorger jedoch nicht auf. So feh­len bei­spiels­wei­se das Universitätsklinikum des Saarlandes und das Uniklinikum Gießen und Marburg. Woran das liegt, schei­nen die betrof­fe­nen Häuser zum Teil selbst noch nicht zu wis­sen. Die erfor­der­li­che Zahl von mehr als 50 Patienten habe man eigent­lich „deut­lich übertroffen“… 

[Viele der betrof­fe­nen Pflegekräfte] emp­fän­den die Verteilung der Prämie als unge­recht, sag­te der Verdi-Pflegebeauftragte für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Michael Quetting. „Der gro­ße Zusammenhalt aus der Anfangszeit der Pandemie wird damit kaputt­ge­macht.“ Auch Marcel Iwanyk, der Betriebsratsvorsitzende der Uniklinik Gießen, sag­te, Frust und Resignation sei­en groß. Auf Facebook schreibt eine Intensivkrankenschwester, sie habe sich für schwer­kran­ke Patienten auf­ge­op­fert, sei teils hilf­los und oft am Rande ihrer Kräfte gewe­sen. Umso grö­ßer ist nun ihre Enttäuschung: „Danke für nichts“, schreibt sie.«

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