Unterstützt die EU die "Autonomie Afrikas bei der Produktion lebensrettender Impfstoffe"?

Diesen Anschein will eine Pressemitteilung der EU-Kommission vom 9.7. auf ec​.euro​pa​.eu erwecken. Sie trägt den Titel "Die Republik Senegal und Team Europa ver­ein­ba­ren den Bau einer Produktionsanlage zur Herstellung von Impfstoffen gegen COVID-19 und ande­re ende­mi­sche Krankheiten". Darin heißt es:

»Die Produktion von COVID-19-Impfstoffen in Afrika ist heu­te einen Schritt näher gerückt, nach­dem Team Europe for­mell zuge­stimmt hat, neben ande­ren Unterstützungsmaßnahmen eine Großinvestition in die Impfstoffproduktion durch das Institut Pasteur in Dakar zu för­dern. Die neue Produktionsanlage soll Afrikas 99-pro­zen­ti­ge Abhängigkeit von Impfstoffimporten ver­rin­gern und die künf­ti­ge Pandemieresistenz des Kontinents stärken.«

Das klingt gut in den Ohren von Menschen, die die gegen­wär­ti­gen "COVID-19-Impfstoffe" für hilf­reich hal­ten und einen fai­ren Zugang zu ihnen wünschen.

»Dies ist Teil der 1‑Milliarde-Euro-Initiative Team Europe zur Förderung der Herstellung von und des Zugangs zu Impfstoffen, Medikamenten und Gesundheitstechnologien in Afrika, die die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen im Mai 2021 ange­kün­digt hat.«

Von der groß­spu­rig ange­kün­dig­ten Milliarde sol­len jetzt weni­ge Millionen zur Auszahlung kommen:

»Das Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter­stützt das Produktionszentrum im Senegal mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Millionen Euro durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die deut­sche Entwicklungsbank…

Heute stellt Team Europe 6,75 Millionen Euro an Zuschüssen zur Verfügung, um tech­ni­sche Machbarkeitsstudien und die Projektvorbereitung für die neue Einrichtung am Institut Pasteur in Dakar zu ermög­li­chen. Dieser Betrag umfasst 4,75 Millionen Euro von der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank, 200.000 Euro von Deutschland und 1,8 Millionen Euro von Frankreich. Damit kön­nen auch die Gesamtinvestitionskosten und die finan­zi­el­len Strukturen defi­niert und mit sene­ga­le­si­schen und inter­na­tio­na­len Partnern ver­ein­bart wer­den. Mit dem Bau der neu­en Anlage soll noch in die­sem Jahr begon­nen wer­den. Bis Ende 2022 sol­len monat­lich 25 Millionen Impfstoffdosen pro­du­ziert werden.«

Stärkung der Marktmacht der EU-Konzerne

An dem Deal sind neben der World Bank Group der Europäische Kommissar für den Binnenmarkt und der Direktor der Europäischen Investitionsbank betei­ligt. Auch die IFC mischt mit. Zu ihr die Kurzinfo aus Wikipedia:

»Die Internationale Finanz-Corporation (engl. International Finance CorporationIFC) mit Sitz in Washington, D.C. ist eine inter­na­tio­na­le Entwicklungsbank, die sich als Teil der Weltbankgruppe auf die Förderung pri­va­ter Unternehmen spe­zia­li­siert hat.«

GesundheitspolitikerInnen wer­den in der Presseerklärung an kei­ner Stelle erwähnt. Deutet das Personal schon dar­auf hin, daß es zuvör­derst um die Marktmacht der EU und ihrer Unternehmen geht, so macht die fol­gen­de Formulierung über­deut­lich, daß der #ZeroCovid-Traum von einer "soli­da­ri­schen Impfstoffverteilung" und dem Verzicht auf Patente kei­ne Rolle spielt. De fac­to wer­den mit öffent­li­chen Geldern Produktionsstätten für euro­päi­sche Konzerne geschaf­fen, wobei die EU sich bereits klar für Biontech ent­schie­den hat:

»"Team Europe ist stolz dar­auf, das visio­nä­re Vorhaben der sene­ga­le­si­schen Regierung zu unter­stüt­zen, eine lizen­zier­te COVID-19-Impfstoffproduktion am Institut Pasteur in Dakar zu ermög­li­chen. Die Initiative wird nicht nur die Autonomie Afrikas bei der Produktion lebens­ret­ten­der Impfstoffe unter­stüt­zen, son­dern auch als wich­ti­ger Baustein im auf­stre­ben­den Ökosystem der sene­ga­le­si­schen Gesundheitsindustrie die­nen", sag­te Thierry Breton, Kommissar für den Binnenmarkt, der die Task Force der Europäischen Kommission für den indu­stri­el­len Scale-up der Impfstoffproduktion leitet.«


Der Senegal hat­te sich bereits im Februar des letz­ten Jahres erbo­ten, die von Olfert Landts Firma TIB Molbiol pro­du­zier­ten PCR-Testkits breit in Afrika zu ver­mark­ten (s. Entwicklungshilfe für Test-Hersteller).

Ein von über ein­hun­dert afri­ka­ni­schen Intellektuellen vom Kontinent und aus der Diaspora unter­zeich­ne­ter Appell für afri­ka­ni­sche Krisenlösungen aus dem April 2020 wur­de schon damals igno­riert und spielt wei­ter­hin kei­ne Rolle (s. Afrikanische WissenschaftlerInnen kri­ti­sie­ren WHO).

6 Antworten auf „Unterstützt die EU die "Autonomie Afrikas bei der Produktion lebensrettender Impfstoffe"?“

  1. Wie ich ja bereits mehr­fach andeu­te­te erfor­dert die "4. Industrielle Revolution (von oben)" den unein­ge­schränk­ten Zugriff auf die dafür not­wen­di­gen Rohstoffe. Und damit auf afri­ka­ni­sche Stadthalter, die bereit sind, sich und ihren Clan auf Kosten der Bevölkerung schmie­ren zu las­sen und par­al­lel dazu das eige­ne Volk ans Messer zu liefern.

    Gleiches gilt für Lateinamerika.

    Das neo­ko­lo­nia­le Eindringen Deutschlands ist sehr gut am Beispiel Boliviens sicht­bar, wo zunächst ein Regimechange statt­fin­den muss­te (Musk: "Wir put­schen über­all, wo wir wol­len."), um den Zugriff auf die Ressourcen abzu­si­chern. Was den aktu­el­len Stand angeht, bin ich nicht informiert. 

    Genau das ist Covid-19.

    Hier spricht Dr. Evil: https://​you​tu​.be/​I​m​p​B​j​R​o​m​w04

  2. Fred Pye

    "Bitte Jungs Ich lei­de und ver­sucht, das Bewusstsein zu ver­brei­ten.. die­se Videos von mir sind schwer zu tei­len, aber wenn ich eine Person davon abhal­ten kann, die­ses Gift zu bekom­men, dann war mei­ne Arbeit als Testperson getan.. bit­te bit­te bit­te bit­te nicht geimpft wer­den" (Übersetzer)

    https://​twit​ter​.com/​F​r​e​d​P​y​e​5​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​0​7​5​8​1​7​0​4​3​3​2​7​4​6​758

    "Am 25. Mai 2021 erlitt Freddy eine sofor­ti­ge und schwe­re Reaktion auf sei­ne Moderna COVID-Impfung. Innerhalb der 15-minü­ti­gen Wartezeit war die lin­ke Seite sei­nes Körpers gelähmt, er wur­de kalt und sei­ne Atmung wur­de extrem flach. Er hat­te Schwellungen an den Füßen und einen Ausschlag am gan­zen Körper. Freddy wur­de sofort vor Ort von Sanitätern behandelt.

    In der fol­gen­den Nacht litt er unter Schwindel und Herzklopfen, brach in sei­ner Wohnung zusam­men und hör­te auf zu atmen. Freddys Herz geriet in ein schwe­res Vorhofflimmern und er wur­de zurück ins Krankenhaus trans­por­tiert, wo ihm ein Loop-Rekorder in die Brust implan­tiert wur­de, um sein Herz zu über­wa­chen. Seitdem hat­te er sechs Krampfanfälle und/oder Schlaganfälle (muss noch ermit­telt wer­den), lei­det unter stän­di­gen unkon­trol­lier­ba­ren Krämpfen und Zittern, Migräne, Tinnitus, Müdigkeit, Schwindel, Gehirnnebel und all­ge­mei­nen Körperschmerzen.

    Freddy ist ein selb­stän­di­ger Dachdecker mit zwei Kindern im Alter von 10 und 14 Jahren. Er ist nicht in der Lage zu arbei­ten oder Auto zu fah­ren und hat Schwierigkeiten beim Gehen. Seit sei­ner Verletzung war er nicht in der Lage, in sei­ner Heimatstadt eine ange­mes­se­ne medi­zi­ni­sche Versorgung zu erhal­ten, und wur­de von ver­schie­de­nen Gesundheitsdienstleistern abge­wie­sen und igno­riert. .." (Übersetzer)

    https://​www​.gofund​me​.com/​f​/​m​e​d​i​c​a​l​-​c​a​r​e​-​f​o​r​-​f​r​e​ddy

    https://t.me/s/aerztefueraufklaerungoffiziell/2484

    https://​www​.vax​lon​ghau​lers​.com/

    Bitte unter­stützt indem ihr die Informationen weitergebt 🙂

  3. "Das Passauer Lifestyle- und Werbemagazin "Paparazzi" macht seit Beginn der Pandemie mit Corona-ver­harm­lo­sen­den Texten auf sich auf­merk­sam. Doch bis auf weni­ge Ausnahmen scheint es die Anzeigenkunden nicht zu stö­ren. …" https://​www​.br​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​b​a​y​e​r​n​/​m​a​g​a​z​i​n​-​p​a​p​a​r​a​z​z​i​-​m​e​i​n​u​n​g​s​m​a​c​h​e​-​z​w​i​s​c​h​e​n​-​w​o​h​l​f​u​e​h​l​-​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​n​,​S​P​T​0​f8U

    Die Juli Ausgabe der Paparazzi-Serie "Schwere Kost" behan­delt das Thema "Wie der bekann­te­ste Menschenfreund der Erden den glo­ba­len Genpool kapert" und so Afrika 'hilft': https://file.pa-parazzi.de/2021–07/SK.pdf

    1. Beim stö­bern auf die­ser Seite über die­sen Artikel:
      "Querdenker: Wer sie sind – und wie sich die Bewegung entwickelt"
      https://​www​.br​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​w​e​l​t​/​d​i​e​-​q​u​e​r​d​e​n​k​e​r​-​e​i​n​e​-​h​e​t​e​r​o​g​e​n​e​-​p​r​o​t​e​s​t​b​e​w​e​g​u​n​g​,​S​O​9​T​vdX
      dann auf die, etwas älte­re, Studie vom 7.12.2020 von der Universität Basel, gestoßen:
      "Politische Soziologie der Corona-Proteste"
      https://​osf​.io/​p​r​e​p​r​i​n​t​s​/​s​o​c​a​r​x​i​v​/​z​y​p​3f/

      Im ersten Punkt, der "Einleitung: Die Corona-Massnahmen und ihre Gegner:innen", fin­det sich:
      "Vor allem das Tragen von Masken und die Einhaltung von Sicherheitsabständen wird in der Bewegung der Kritiker:innen der Corona-Massnahmen (im Folgenden der Einfachheit hal­ber als Synonym: Querdenker:innen) in Frage gestellt."
      Dies mag ein Beispiel sein, war­um alle Kritiker der Corona-Maßnahmen mit der Querdenken-Bewegung gleich­ge­setzt werden.

      Dem schließt sich Punkt "7. Résumé quan­ti­ta­ti­ver Teil: Wer sind die Querdenker:innen?" an. Festgestellt wird, "Insgesamt gehen wir von einer gro­ssen Heterogenität inner­halb der Bewegung der Corona-Kritiker:innen und Querdenker:innen" (war­um hier noch­mal die Unterscheidung?) "aus. Es han­delt sich nicht um eine, son­dern um meh­re­re, häu­fig dis­pa­ra­te sozia­le Gruppen, die über geteil­te Mentalitäten ver­bun­den sind. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich mehr­heit­lich um gebil­de­te Angehörige der Mittelschicht handelt".
      ( Dies alles und mehr hier auf https://​www​.coro​dok​.de/ )

      Zum Wahlverhalten:
      "Bei der letz­ten Bundestagswahl in Deutschland haben 18% die Linke und 23% die Grünen gewählt. Der AfD haben 15% ihre Stimme gege­ben, bei der näch­sten Bundestagswahl wären es aller­dings rund 27%. Die Volksparteien spie­len prak­tisch kei­ne Rolle"

      Prognose:
      "Charakteristisch für die­se neue Bewegung ist eine star­ke Entfremdung von den Institutionen des poli­ti­schen Systems, den eta­blier­ten Medien und –zumin­dest für Deutschland –den alten Volksparteien." Es kann kei­ne star­ke Entfremdung von den alten Volksparteien geben, wenn sie vor­her prak­tisch kei­ne Rolle gespielt haben. (Soviel Entfremdung von sovie­lem, was nicht alles gewußt wird, anhand von Fragen auf dem Fragebogen.)

      Dann die Begründung, war­um ein Kritiker, sprich Querdenker, bald ein Rechter sein wird:
      "Mit Blick auf die Wahlabsichten lässt sich sagen, dass es sich um eine Bewegung han­delt, die eher von links kommt, aber stär­ker nach rechts geht. Diese Analyse wür­den Menschen, die sich als Querdenker:innen ver­ste­hen, ver­mut­lich ableh­nen, da mehr als die Hälfte von ihnen sich gegen ihre Einteilung in eine links/­rechts-Schematik positioniert"
      (Anmerkung: Bei den nicht statt­fin­den­den Debatten (wöchent­lich; täg­lich; stünd­lich) um wich­ti­ge Themen wie: Grundrechtseinschränkungen oder der Einführung und der Verlängerung eines Gesetzes zur Erklärung eines Notstandes natio­na­ler Tragweite, ist die AfD die ein­zi­ge, im Parlament ver­tre­te­ne, Partei, die sich ernst­haft kri­tisch äußert. Welche Wahl hat ein Kritiker hier? (Ich will die gar nicht wählen.))

      Die schnel­le Überleitung zum Antisemitismus darf nicht fehlen:
      "Gleichwohl han­delt es sich nicht um eine genu­in auto­ri­tä­re Bewegung, wie es etwa bei PEGIDA der Fall war. Die Statements, die eine tra­di­tio­nell anti­se­mi­ti­sche Einstellung exem­pli­fi­zie­ren, wer­den in einem gerin­ge­ren Masse abge­lehnt als in der Leipziger Autoritarismus-Studie"

      , um dann auf­zu­zei­gen, wel­che Angst ein/e Kritiker/in hat, in die anti­se­mi­ti­sche Ecke gerückt zu werden.
      "Was auf­fäl­lig ist: Fast 30% der Studienteilnehmer:innen sind bei die­sem Item auf “kei­ne Angabe” aus­ge­wi­chen, so vie­le wie nur bei einem ande­ren Item der Studie, wel­ches auf eine Verschwörungstheorie Bezug nahm"
      , womit sich die Liste so lang­sam füllt.

      Als Kritiker/in, ali­as Querdenker/in, ali­as Rechte/r, ali­as Antisemit/in, ali­as Verschwöhrungstheoretiker/in ist das noch nicht genug. Vorsorglich wird schon mal der Klimaleugner vorbereitet.
      "Die Neigung zum Verschwörungsdenken haben wir sowohl hin­sicht­lich der Corona-Krise als auch bezüg­lich einer all­ge­mei­nen Verschwörungsmentalität über­prüft. Diese fiel fast immer stark aus, soweit es Regierung, Medien und Corona-Massnahmen betrifft. Allerdings trifft dies nicht in glei­chem Masse auf die Sicht zu Studien zum Klimawandel zu."

      (n klei­ner Bauchpinsler fürn aa ist auch dabei):
      "Der Nationalsozialismus wird sel­te­ner ver­harm­lost als in der Gesamtbevölkerung, es fin­den sich kaum sozi­al­dar­wi­ni­sti­sche Haltungen und eine gro­sse Mehrheit will es Menschen aus ande­ren Ländern erlau­ben, ins Land zu kom­men und dau­er­haft hier zu leben."

      Ist doch alles gar nicht so schlimm:
      "Mit ande­ren Worten, die Querdenker:innen ent­spre­chen –soweit das unse­re Daten und ihre Interpretation zulas­sen –in ihrer Grunddisposition nicht unbe­dingt dem Bild einer rech­ten Bewegung, wie sie gera­de in vie­len Diskussionen ein­ge­ord­net werden." 

      ALLERDINGS (auch ihre Zukunft scheint vor­her­be­stimmt, wer­ter aa 😛 )
      "Allerdings han­delt es sich klar um eine Bewegung, die nach rechts offen ist und über ein beträcht­li­ches imma­nen­tes Radikalisierungspotenzial ver­fügt. Eine Mehrheit hält die AfD für eine nor­ma­le Partei und emp­fin­det die Aufregung um Reichskriegsflaggen auf den Demonstrationen für übertrieben"
      (Wenn sie schon ali­as Rechts sind dann bleibt nur noch der Weg zum Randalierer. Sie kön­nen einem Leid tun. Da müs­sen se wohl noch ne Fahne kaufen 🙂 )
      (Anmerkung: Als Mitglied des deut­schen Bundestages, scheint die AfD eine nor­ma­le Partei zu sein; so rein recht­lich, ob es gefällt oder nicht.)

      In der Einleitung die Bemwerkung:
      "Dieser Konflikt ist vor allem des­halb von gro­sser Brisanz, weil er sich über die Frage des Wissens über die Realität von Covid-19 ent­facht. Die Kritiker:innen sehen –wie in unse­rer Studie deut­lich wird –die Gefährlichkeit des Virus dra­stisch über­be­wer­tet und von daher die Massnahmen als nicht ver­hält­nis­mä­ssig an"

      dazu in "Teil B: Qualitative Grundauswertung"
      die Klarstellung, wer hier das Sagen (nicht das Wissen) über die Realität hat:
      "Die Analyse der Interviews sind gelei­tet von der Frage, wel­che Formen von Gesellschaftskritik sich dar­in mani­fe­stiert und wel­che Weltanschauungen dahin­ter ste­hen. Die Einstiegsfrage lau­tet stets: «Was stört sie an den aktu­el­len Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus?»
      Bislang zeich­nen sich drei Antworten auf die for­schungs­lei­ten­de Fragestellung ab. Vorwegzunehmen ist, dass es sich um eine refle­xi­ve Kritik han­delt. Es ist kei­ne nai­ve Kritik, son­dern eine, die dar­um weiss, dass sie als sol­che wahr­ge­nom­men wird und ent­spre­chend auch in der Lage ist, mög­li­che Gegenkritik vor­weg­zu­neh­men. Die zen­tra­len ana­ly­ti­schen Punkte aus den Interviews und den Dokumentanalysen wer­den nach­fol­gend dargestellt."

      Undiskutiert wird klar­ge­stellt, wel­che Kritik genehem ist:
      "Formen der Gesellschaftskritik
      1.
      Die Kritik zielt weni­ger auf kon­kre­te Massnahmen, son­dern auf die Tatsache, dass Kritik nicht mög­lich sei. Demgegenüber wird her­vor­ge­ho­ben, dass alle Meinungen mög­lich sein soll­ten und auch das Recht haben, ange­hört zu wer­den, oder wie es im Jargon heisst: Man will Fragen stel­len können."
      als Kritik an der Kritik:
      "Kritik bekommt dadurch einen ethi­schen Eigenwert, sie wird sich selbst zum Hauptzweck, Dissens wird als sol­cher hono­riert. Wichtig ist nicht, woge­gen man kon­kret ist, son­dern dass man dage­gen ist."
      Kritik an der Kritik der Kritik:
      Die Möglichkeit Kritik äußern zu kön­nen wird gleich­ge­setzt damit, gegen etwas zu sein.
      Die Fähigkeit zur Kritik erlaubt einen dif­fe­ren­zier­ten Blick. Ob, die dar­aus ent­ste­hen­de Meinung, vor­erst letzt­end­lich, dafür oder dage­gen spricht, ent­schei­den die Interpretationen der Ansichten, die sich bei der kri­ti­schen Suche erge­ben haben.

      Der Rest von Punkt 1 erin­nert ein wenig an die Kritik den Hippies gegenüber.

      2.
      Überspitzt: Die Drohung, bei Äußerung von Kritik sofort unter Generalverdacht zu fal­len ein Nazi zu sein, macht, gelin­de gesagt, etwas kritiklos.

      (Aber es gibt Rettung, für mich, auch für sie wer­ter aa, für alle.)
      "3.
      Wichtiger als die Darstellung der Kritik ist die Selbstdarstellung als Kritiker:in. Hier fin­det sich das genu­in roman­ti­sche Motiv der muti­gen, hel­den­haft stand­fe­sten Widerstandskämpfer:innen, die bereit sind, Opfer zu brin­gen. Das erklärt umge­kehrt die zen­tra­le Rolle, die das Thema der Angst in der Interviews ein­nimmt. Es wer­de stra­te­gisch Angst erzeugt, da sich so die Menschen so bes­ser kon­trol­lie­ren lie­ssen. Dagegen sei es wich­tig, eben kei­ne Angst zu haben, son­dern mutig zu sein. Mit Weber las­sen sich die Corona-Dissident:innen als typi­sche Gesinnungsethiker bezeich­nen, ver­ant­wort­lich nicht für die kon­kre­ten Konsequenzen ihrer Handlungen, son­dern nur dafür, «dass die Flamme der rei­nen Gesinnung, die Flamme z.B. des Protests gegen die Ungerechtigkeit der sozia­len Ordnung, nicht erlischt."

      In der Kritik der Selbstdarstellung, zum muti­gen, hel­den­haft stand­fe­sten Widerstandskämpfer:innen roman­ti­siert, dür­fen wir alle wie­der umkeh­ren. (SRY. aber mei­ne Flamme muß ich wohl beim Direx im Osten ver­ges­sen haben. DIe Ansprache ist geil.) (Vorausgestzt alle hal­ten die Schnauze und las­sen sich ver­dammt noch­mal gern die Spritze rein­haun. Spoiler SRY) Vorausgestzt alle brin­gen das Opfer zur Umkehr, näm­lich die Angst spiel­te kei­ne zen­tra­le Rolle, sie war nur eine stra­te­gi­sche Angst. (Selbst Schuld.) Dies bringt die Bezeichnung des, geläu­ter­ten, Corona-Dissident:innen als typi­sche Gesinnungsethiker. (Was auch immer das bedeu­ten soll.) (Durch den Staatsratsbevollmöchtigten Weber(?). SRY. Manchmal bricht es durch. Zu mei­ner Verteidigung, ich kam in den Genuß sol­cher­lei Ansprachen. Ein Punkt, wo ich mich heu­te fra­ge, ob ich vor lau­ter Lachen heu­len soll, oder umgekehrt.)

      "Fazit und Forschungsperspektiven"
      "Unsere ten­ta­ti­ven (ver­suchs­wei­se, pro­be­wei­se, unter Vorbehalt https://​www​.wort​be​deu​tung​.info/​t​e​n​t​a​t​iv/ ) Versuche (also der ver­suchs­wei­se Versuch (bischen wenig Selbstvertrauen für sol­cher­lei Äußerungen)), die bis­he­ri­gen Einsichten gesell­schafts­theo­re­tisch zu ver­or­ten, führ­ten bis­lang in die Richtung, die gegen­wär­ti­ge Corona-Dissidenz (Jawohl.) als Ausdruck einer fun­da­men­ta­len Legitimationskrise der moder­nen Gesellschaft zu interpretieren."
      Soweit ver­stan­den, was ver­stan­den wer­den darf. Verstanden.

      Trau ich mei­nen Augen, dann werd ich gleich wie­der zum Querdenker/in degradiert.
      "Das Projekt der Moderne hat bei den von uns unter­such­ten Personen sei­ne nor­ma­ti­ve Anziehungskraft ein­ge­büsst. Der nor­ma­ti­ve Gehalt der Moderne, der durch ihre zen­tra­len Versprechen –Aufstieg durch Leistung, Freiheit durch Demokratie, Gleichheit durch Rechtssicherheit, Wahrheit durch Wissenschaft, stei­gen­de Lebenserwartungen durch die Errungenschaften der moder­nen Schulmedizin oder ganz all­ge­mein: Die Menschheitsgeschichte als Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit– gekenn­zeich­net war, hat sei­ne Glaubwürdigkeit ver­lo­ren. Die Moderne legi­ti­miert sich selbst stets dadurch, dass sie Kritik ermög­lich­te; doch genau die­ses Element ist in den Augen der Querdenker:innen ver­lo­ren gegangen.
      Die Entfremdung von der indu­stri­ell gepräg­ten und durch­ra­tio­na­li­sier­ten Hypermoderne zeigt sich nicht nur in der Skepsis gegen­über ihren Institutionen, wie z.B. den Parteien, son­dern auch bezüg­lich einer roman­tisch inspi­rier­ten Hinwendung zu ganz­heit­li­chen, anthro­po­so­phi­schen Denkweisen, dem Glauben an die natür­li­chen Selbstheilungskräfte des Körpers, Forderungen nach mehr spi­ri­tu­el­lem Denken und dem Wunsch, Schulmedizin und alter­na­ti­ve Heilmethoden gleichzustellen."
      Und da werf mir noch­mal jemand schwur­be­lei vor.
      Aus der Moderne, mit all den Punkten, wird eine, indu­stri­ell gepräg­te und durch­ra­tio­na­li­sier­te; Hypermoderne, von der sich also ent­frem­det wird, indem sich mehr spi­ri­tu­el­lem Denken zuge­wandt wird. (Muß ich das ver­stehn? Habe ich gera­de einen ande­ren Zettel gele­sen? Die ratio­na­len, bunt durch­misch­ten Vierziger, die Wert dar­auf legen, alles begrün­den zu kön­nen, wen­den sich jetzt also dem Glauben zu? Welchen Zettel habe ich wo ver­passt? (Kann sein, ich hat­te vor­hin Tränen in den Augen 😉 .))

      Es gibt noch mehr, von dem man sich scheins ent­frem­den kann:
      "Die Bewegung der Querdenker:innen ist vor allem durch eine tie­fe Entfremdung von Kerninstitutionen der libe­ra­len Demokratie (?) zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Der par­la­men­ta­ri­schen Politik und den Parteien, der Wissenschaft und den Medien –allen Institutionen schlägt gro­sses Misstrauen ent­ge­gen. (Als Kritiker, Querdenker, Rechter, Antisemit, Verschwöhrungstheoretiker, Umweltleugner, Coronadissident (mit Gesinnungsethikerzertifikat vom Staatsratsvorsitzendenvertreter), oder ein­fach spon­tan Entfremdeter?) Einzig die Gerichte und das Justizsystem genie­ssen noch eine schma­le Vertrauensbasis. Die Kritiker:innen sehen sich in ihrer Abweichung vom Mainstream ver­kannt und geäch­tet; gleich­zei­tig wer­ten sie sich und ihre Expertise im Vergleich zum Mainstream auf. So über­rascht es auch nicht, dass die Querdenker:innen-Bewegung sich durch eine star­ke nor­ma­ti­ve Unordnung kenn­zeich­net, die sich bei­na­he aus­schliess­lich jen­seits der tra­dier­ten Formen poli­ti­scher Repräsentation bewegt."
      Jetz also die tra­dier­te Form, als legi­ti­mie Form der Kritik?

      Mein Fazit:
      Nach dem sam­meln eini­ger Argumente, wer­den die­se ignoriert.

      An die­ser Stelle möch­te bit­te, nach ein­ein­halb Jahren, fol­gen­de Beweisführung erbracht wer­den. Problemlos mög­lich, durch ein lücken­lo­ses und her­vor­ran­gen­des Dokumentationssystem, wel­ches vor­zu­lie­gen hat:
      1. Die Gefahr durch das Virus.
      2. Die posi­ti­ven Effekte der Spritze.
      3. Die Harmlosigkeit der Spritze.
      4. Sinn oder Unsinn des PCR-Testes.
      5. Sinn oder Unsinn von tief­grei­fen­den Gesetzesänderungen.
      6. Sinn oder Unsinn von Maßnahmen wie Maske oder Lockdown.
      7. son­sti­ges. (Berichterstattung, man­geln­de Transparenz, wirt­schaft­li­che Folgen, psy­cho­lo­gi­sche Folgen, …)
      Ihr seids dran.

Schreibe einen Kommentar zu Benjamin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert