USA: Übersterblichkeit durch Corona? Unfug.

Die Tabelle der US-Behörde CDC legt das jedoch nahe:

Für die 111 Prozent der erwar­te­ten Todesfälle ist zu lesen:

»Prozent der erwar­te­ten Todesfälle ist die Anzahl der Todesfälle für alle Ursachen für die­se Woche im Jahr 2020 im Vergleich zur durch­schnitt­li­chen Anzahl in der glei­chen Woche in den Jahren 2017–2019.

Frühere Analysen der Vollständigkeit der vor­läu­fi­gen Daten von 2015–2016 haben erge­ben, dass die Vollständigkeit in den ersten Wochen nach dem Todesdatum gerin­ger ist (<25 %) und dann im Laufe der Zeit zunimmt, so dass die Daten im Allgemeinen inner­halb von 8 Wochen nach dem Eintreten des Todes zu min­de­stens 75 % voll­stän­dig sind.«

Wenn wir dies als plau­si­bel akzep­tie­ren wol­len, dann ent­spricht die­se Zunahme fast genau der Zahl der "Todesfälle mit COVID-19". Wie aber wer­den die­se gezählt? Es han­delt sich um "Todesfälle mit bestä­tig­tem oder ver­mu­te­tem COVID-19, kodiert mit ICD-10-Code U07.1". Zu die­sem Code heißt es:

»COVID-19-Todesfälle wer­den mit einem neu­en ICD-10-Code iden­ti­fi­ziert. Wenn COVID-19 als Todesursache gemel­det wird – oder wenn es als "wahr­schein­li­che" oder "ver­mu­te­te" Ursache auf­ge­führt ist – wird der Tod als U07.1 codiert. Dies kann Fälle mit oder ohne Laborbestätigung umfas­sen.«

Es kann vie­le Gründe dafür geben, war­um Krankenhäuser in den USA Tote als "ver­mut­lich" COVID-19-ver­ur­sacht zu mel­den. Allein die Tatsache, daß dafür noch nicht ein­mal eine Laborbestätigung erfor­der­lich ist, macht die Zahlen wertlos.

Es ist dar­über hin­aus zu fra­gen, ob es glaub­wür­dig sein kann, daß nach die­ser Berechnung die Zahl sämt­li­cher Todesfälle aus ande­ren Ursachen kon­stant geblie­ben ist und eine Zunahme ledig­lich durch COVID-19 ver­ur­sacht wurde.

Auch nach der gezeig­ten Tabelle beträgt der Anteil der angeb­li­chen "COVID-19-Toten" etwas mehr als 10 Prozent.

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

12 Antworten auf „USA: Übersterblichkeit durch Corona? Unfug.“

  1. Verstehe ich das rich­tig, die 2882500 Toten sind eine Hochrechnung für Gesamt 2020? Und das sol­len 111% sein, sprich eine Steigerung bzw. Übersterblichkeit von von 11% gegen­über Vorjahr?
    Letztes Jahr sind aber 2854838 Menschen gestor­ben, das wäre eine Steigerung von 1%, exakt wie in den Vorjahren, ver­mut­lich durch die zuneh­mend älte­re Bevölkerung.

  2. "The fail­ure of the public and its lea­ders to take ade­qua­te steps to pre­vent viral trans­mis­si­on has made the nati­on more vul­nerable, allo­wing COVID-19 to beco­me the lea­ding cau­se of death in the United States, par­ti­cu­lar­ly among tho­se aged 35 years or older. Much of this escala­ti­on was pre­ven­ta­ble, as is true for many deaths to come. "

    https://​jamanet​work​.com/​j​o​u​r​n​a​l​s​/​j​a​m​a​/​f​u​l​l​a​r​t​i​c​l​e​/​2​7​7​4​465

    Ist aber bestimmt für eini­ge hier auch nur "Unfug".

    1. @Ana-Marie Leiperz: Ich sehe in die­ser Studie nir­gends wider­legt, daß "Corona-Tote" in den USA ganz offi­zi­ell noch nicht ein­mal eine Laborbestätigung benö­ti­gen, um als sol­che zu gelten.

      1. @aa Ich ver­ste­he dein Unbehagen, es muß dann aber dem gan­zen Gesundheitsberichtssystem der USA gel­ten. Seit spä­te­stens 1995 gilt dort: "Two pro­ba­ble cases that are epi­de­mio­lo­gi­cal­ly lin­ked would be con­side­red con­firm­ed, even in the absence of labo­ra­to­ry confirmation. "

        1. @Ana-Marie Leiperz: Dann ist ja alles gut. Wenn auch nicht so direkt ein Gegenargument auf die zuge­ge­be­ne Tatsache, daß es sich in den USA bei den "Corona-Toten" nicht unbe­dingt um sol­che handelt.

          1. @aa Was ja dann auch für die Grippe-Toten etc in USA gilt. Zumindest für Italien behaup­ten jedoch eini­ge nord­ita­lie­ni­sche BürgermeisterInnen, dass die Zahl der Corona-Toten in ihrer Gemeinde von der Regierung auf ein Viertel run­ter­ge­rech­net wur­de. Aber Italien ist ja auch nicht die USA.

  3. Ana-Marie Leiperz
    30. Dezember 2020 um 15:23 Uhr
    Warum Unfug? „ allo­wing COVID-19 to beco­me the lea­ding cau­se of death in the United States, par­ti­cu­lar­ly among tho­se aged 35 years or older. “ Der Satz ist sicher­lich nicht rich­tig, zumal nie­mand im Moment zuver­läs­sig die ver­schie­de­nen Virenformen unter­schei­den kann, die da betei­ligt sind. Die unan­ge­nehm­ste Figur dort ist der mit dem Mainstream und Big Pharma ver­ban­del­te Fauci, der preis­wer­te und wirk­sa­me Medikation prak­tisch ver­bo­ten hat. „D3 taugt nichts…“, wes­halb er selbst 6000 i.U. einimmt. Aus deut­scher Sicht ein Zeuge Coronas, ver­bün­det mit der „Linken“.

  4. Etwas zur Zählweise des CDC:

    Am Ende der ver­link­ten Seite https://​www​.cdc​.gov/​n​c​h​s​/​n​v​s​s​/​v​s​r​r​/​c​o​v​i​d​1​9​/​i​n​d​e​x​.​htm (Daily Updates of Totals by Week and State) fin­det sich fol­gen­de Erklärung zur Kodierung:

    "COVID-19 deaths are iden­ti­fi­ed using a new ICD–10 code. When COVID-19 is repor­ted as a cau­se of death – or when it is listed as a “pro­ba­ble” or “pre­su­med” cause—the death is coded as U07.1. This can include cases with or wit­hout labo­ra­to­ry confirmation."

    Auf der näch­sten Seite des Menüs https://​www​.cdc​.gov/​n​c​h​s​/​n​v​s​s​/​v​s​r​r​/​c​o​v​i​d​1​9​/​i​n​d​e​x​.​htm
    (Weekly Updates by Select Demographic and Geographic Characteristics)
    wer­den wei­te­re Parameter zu den Todeszahlen, Ort des Versterbens, und ins­be­son­de­re Vorerkrankungen aufgeschlüsselt.

    Demnach (Tabelle 3) sind nur für 6% der vor­läu­fig als "an oder mit Covid-Verstorbenen" gezähl­ten Toten Corona/Covid die allei­ni­ge Todesursache. Im Durchschnitt hat jeder der "mit Corona-Verstorbenen" 2,9 Vorerkrankungen. (duck­duck­go kennt schon den Suchvorschlag CDC 6% .)

    "Comorbidities

    Table 3 shows the types of health con­di­ti­ons and con­tri­bu­ting cau­ses men­tio­ned in con­junc­tion with deaths invol­ving coro­na­vi­rus dise­a­se 2019 (COVID-19). For 6% of the deaths, COVID-19 was the only cau­se men­tio­ned. For deaths with con­di­ti­ons or cau­ses in addi­ti­on to COVID-19, on avera­ge, the­re were 2.9 addi­tio­nal con­di­ti­ons or cau­ses per death. The num­ber of men­ti­ons for each con­di­ti­on or cau­se is shown for all deaths and by age groups." 

    Die wei­te­ren Menüpunkte "Excess Deaths Associated with COVID-19" bie­ten dann noch mehr
    Informationen.

    – - – - – - – 

    Frage: Bietet das RKI eine ent­spre­chen­de Aufschlüsselung? 

    Nach dem Gespräch zwi­schen Wieler und Reitschuster nach der BPK
    muss man den Eindruck haben, dass hier wenig oder nichts bekannt ist. https://​reit​schu​ster​.de/​p​o​s​t​/​c​o​v​i​d​-​1​9​-​t​o​d​e​s​u​m​s​t​a​e​n​d​e​-​i​n​-​v​i​e​l​e​n​-​f​a​e​l​l​e​n​-​u​n​b​e​k​a​n​nt/

    Aus dem Bericht von B. Reitschuster:

    "In einer zwei­ten Frage woll­te ich von RKI-Chef Wieler wis­sen, wie es dazu kom­me, dass nur ein Bruchteil der Covid-Toten auf den Intensivstationen aus dem Leben schei­de: „Wo ster­ben die ande­ren Menschen? Zuhause? In Altenheimen? Warum ist der Krankheitsverlauf so, dass man die nicht mehr auf Intensivstationen bringt? Schafft man das nicht mehr? Macht es medi­zi­nisch kei­nen Sinn? Wenn Sie das erläu­tern könnten!“

    Wieler ant­wor­te­te: „Zum einen ist es so, dass wir rela­tiv kon­stant über die letz­ten Monate auf den Intensivstationen Sterberaten von 20, 23, 25 Prozent gese­hen haben, über die gan­ze Zeit. Also offen­bar sind vie­le von den Mitmenschen, die auf Intensiv kom­men, so schwer krank, dass sie nicht mehr geret­tet wer­den kön­nen. Und es sind eben auch sehr viel Alte und Hochaltrige dabei. Wir wis­sen, wo die ande­ren ster­ben, aber wir wis­sen natür­lich nicht, wie das Krankheitsgeschehen gewe­sen ist von vie­len Patienten. Wir haben die Auflistung von Patienten in bestimm­ten Einrichtungen, etwa im Krankenhaus oder im Pflegeheim, die Zahlen wei­sen wir aus. Der Anteil in Altenheimen ist recht hoch. Das ist der Tatsache geschul­det, dass wenn es Ausbrüche gibt, wenn meh­re­re Menschen zusam­men­le­ben, kann sich so ein Virus ein­fa­cher ver­brei­ten. Aber ich kann Ihnen nicht im Einzelfall die medi­zi­ni­schen Indikationen sagen, war­um Menschen außer­halb der Krankenhäuser ster­ben. Ich gehe davon aus, dass es auch Fälle gibt, die sehr plötz­lich ver­ster­ben, wir wis­sen ja unter ande­rem auch, dass das Virus dazu führt, dass es zu Schlaganfällen füh­ren kann, auch zu Embolien, was dann viel­leicht gar nicht mit Covid zunächst betrach­tet wird, die ein­zel­nen Daten, wo und war­um die Menschen ster­ben, das kann ich Ihnen nicht nach den Daten, die mir vor­lie­gen, genau sagen!“ […]

    Auf die Nachfrage nach genau­en Zahlen ver­wies Wieler auf die Situtationsberichte des RKI. Ich hät­te noch vie­le Fragen gehabt, aber vie­le Kollegen auch – und so war ich schon pri­vi­le­giert, dass ich nicht nur ein­mal, son­dern zwei­mal dran­kam. Umso ange­neh­mer war ich über­rascht, als Wieler nach Ende der Pressekonferenz auf mich zukam und mir noch die aktu­el­len Daten aus sei­nem Situationsbericht brach­te. Demnach sind 1.826 Menschen als Patienten in Krankenhäusern ver­stor­ben und 8.719 als Insassen von Pflegeheimen. Da ins­ge­samt 30.978 Menschen gestor­ben sind, ist bei den rest­li­chen offen­bar der Sterbeort in der Tabelle nicht auf­ge­führt. Per Mail teil­te das RKI mit, dass in die­ser Tabelle aber ledig­lich ange­ge­ben wird, ob die Person zum Zeitpunkt der Meldung oder im Verlauf in einer Einrichtung nach § 36 IfSG (Pflegeeinrichtungen und ande­re) betreut oder unter­ge­bracht waren: „Das bedeu­tet nicht, dass sie auch in die­ser Einrichtung ver­stor­ben ist. Bislang wer­den die Einrichtungen nach § 36 IfSG im Lagebericht nicht wei­ter dif­fe­ren­ziert, da bis­her noch nicht in allen Gesundheitsämtern dif­fe­ren­zier­te­re Angaben erfasst wer­den kön­nen.“ Also doch wie­der Unklarheit."

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