Verlorene Jahrzehnte – Zehn Thesen zur Aufarbeitung der Corona-Krise

Unter die­sem Titel for­mu­liert Professor Matthias Schrappe auf cice​ro​.de am 30.11./1.12.22 (der drit­te Teil steht noch aus*) Überlegungen zur "Corona-Krise". Es lohnt der gan­ze Text, hier eini­ge Auszüge:

»Einleitung: Es dominiert das paternalistische Prinzip

Endlich, die Aufarbeitung der Corona-Krise kommt in Gang. Aber haben Sie zuletzt ver­sucht, einen Termin beim Facharzt zu bekom­men? Oder die Großmutter im Krankenhaus zu besu­chen? Kein Zweifel, man muss die Verengung des gesell­schaft­li­chen Diskurses dis­ku­tie­ren. Man muss auch die zahl­rei­chen Einzelfelder und ‑feh­ler the­ma­ti­sie­ren, die gemacht wur­den (z.B. Isolation der Kinder).

Es wird aber viel zu wenig pro­ble­ma­ti­siert, dass sich durch das Corona-Management die gesam­te Gesundheitsversorgung stark ver­än­dert, ja ver­schlech­tert hat…

(1) Grundlegend: Es gab kein „Handeln unter Unwissenheit“!

„Handeln unter den Bedingungen der Unwissenheit“, das war die vor­ge­scho­be­ne Formel, die der Exkulpation die­nen soll­te – und sozu­sa­gen die Quelle des Versagens dar­stellt. Man hät­te es mit einer „unbe­kann­ten Herausforderung“ zu tun (so Bundeskanzlerin Merkel in der PK nach der ersten Ministerpräsidentenkonferenz am 13.3.2020), mit „Entscheidungen im Ungewissen“ (so Bundesjustizministerin Lambrecht in der Kaminrunde im Kanzleramt mit dem Bundesverfassungsgericht am 30.6.2021, kurz vor dem „Bundesnotbremse-Urteil“). 

Doch die Wahrheit sieht anders aus, tat­säch­lich lagen alle rele­van­ten Informationen vor..

(2) Reduktionistischer Rückfall: Der Krieg gegen das Virus

Zum essen­ti­el­len Fachwissen der Infektiologen gehört die Unterscheidung von Infektion und Infektionserkrankung. Bei einer Infektion ist der Erreger nach­weis­bar, bei einer Infektionserkrankung kom­men Krankheitszeichen hin­zu. Letztere ist in den sel­ten­sten Fällen allein durch den Erreger zu erklä­ren, son­dern stellt immer eine Wechselwirkung von patho­ge­nem Effekt des Erregers und der Reaktion des Wirtes (Patienten) dar. Manchmal tre­ten Krankheitszeichen über­haupt erst auf, wenn der Wirt anfängt, sein Immunsystem dage­gen in Gang zu set­zen. Es ist also nicht ziel­füh­rend, nur über das Virus zu reden und ihm viel­leicht noch den Krieg zu erklä­ren (Macron am 16.3.2020 im fran­zö­si­schen TV), son­dern man muss eben­so über den Wirt sprechen…

(3) Überspielt und ausgeschaltet: Ärztliche und pflegerische Fachkompetenz

Eine der wenig beach­te­ten Analogien zwi­schen Corona und HIV ist der Konflikt zwi­schen der juristisch/politischen Perspektive und der fach­li­chen Perspektive der Gesundheitsberufe bzw. ‑Institutionen. Auch in den 80er-Jahren gab es von poli­ti­scher Seite Bestrebungen, Infiziertenregister ein­zu­rich­ten oder Infizierte auf Ostseeinseln zu ver­ban­nen, statt die HIV-Infektion als medi­zi­nisch-pfle­ge­ri­sches Problem von Diagnostik, Therapie, fach­kun­di­ger Pflege und Infektionsepidemiologie ein­zu­ord­nen. Auch damals hat­te man Furcht vor „schwir­ren­den Keimen“ und wei­ger­te sich, sogar die Pässe von ver­meint­lich Infizierten zu berüh­ren, obwohl eben­so wie bei Corona schnell klar war, dass davon kei­ner­lei Infektionsgefahr ausging…

(4) Patientenorientierung war gestern: Zurück zum paternalistischen System

Die schritt­wei­se Stärkung der Patientenorientierung hat in der Gesundheitsversorgung in den Jahren vor Corona eine ganz her­aus­ra­gen­de Rolle gespielt…

Heute hat sich das alles geän­dert. Die Mitarbeiter der Einrichtungen tun ihr Bestes, aber durch die Vorschriften und durch eine Kräfteverschiebung inner­halb der Kliniken, die den auf die RKI-Vorschriften ach­ten­den Verwaltungen (und den „Corona-Beauftragten“) alle Macht in die Hände leg­te, wur­den sie an den Rand gedrängt. Die Krankenhäuser zogen die Brücken hoch, alte Menschen konn­ten nicht beglei­tet wer­den (auch wenn sie es dezi­diert wünsch­ten, auch auf die Gefahr einer Infektion hin). Sie beka­men kei­nen Besuch, selbst die Beschaffung eines Aufladekabels für das Handy wur­de zum exi­sten­ti­el­len Problem, die „tota­le Institution“ kam wie­der zum Vorschein…

(5) Fehlende Wissensbasis: Evidenzbasierte Medizin (EBM) verdrängt

Patienten soll­ten sich nicht nur auf Qualität und Patientensicherheit ver­las­sen kön­nen (Grundforderung zur Patientenorientierung), son­dern auch dar­auf, dass die Versorgung auf dem aktu­el­len wis­sen­schaft­li­chen Stand statt­fin­det. Zu die­sem Zweck wur­de in den 80er-Jahren die Evidenzbasierte Medizin (EBM) ent­wickelt, ein Verfahren zur ver­läss­li­chen Identifikation von wis­sen­schaft­li­chen Studien, deren Bewertung und letzt­lich Zusammenfassung in Leitlinien…

Auch hier wie­der das glei­che Bild: Die Fortschritte der letz­ten Jahrzehnte wur­den wäh­rend Corona mit einem Schlag hin­weg­ge­fegt. Nicht über­prüf­ba­re Informationen (nächt­li­che Anrufe in Harvard) und Einzelstudien („die letz­te Studie aus Israel hat klar gezeigt …“) beherr­schen die Diskussion. Viele Studien hat­ten nicht ein­mal einen Überprüfungsprozess durch­lau­fen, wur­den häu­fig sehr eigen­wil­lig inter­pre­tiert und den „Gegnern“ aggres­siv vor­ge­hal­ten, statt auf einen gere­gel­ten Erkenntnisprozess zu setzen…

(6) Pandemie-Management: Rein linearer Umgang mit sozialen Prozessen

Sicher gab es in fer­ner Vergangenheit die Ansicht, Krisen und Katastrophen kön­ne man mit rein tech­ni­schen Mitteln „bekämp­fen“. Brach die Schraube, und der Förderkorb fiel in die Tiefe, nahm man halt eine ande­re, stär­ke­re Schraube. Um zu erken­nen, dass es Mitarbeiter sind, die Irrtümer bege­hen, dass es die Teams vor Ort sind oder sogar das gan­ze sozia­le System, das bei Krisen ver­sagt, dazu brauch­te es einen ver­lust­rei­chen Lernprozess, der von Apollo über Challenger bis zu Tschernobyl reichte…

Unter den Bedingungen von Corona fiel man aber wie­der in die Vorzeiten linea­ren Denkens zurück und mach­te damit dra­ma­ti­sche Fehler. So hieß es schon Anfang 2020, dass wir erst die Impfung bräuch­ten, dann wer­de schon alles gut. Natürlich zeig­ten die ersten Studien zu den Impfstoffen, dass die Wirksamkeit (Verhinderung von Krankheit, nicht etwa Infektion) bei 95% lag (durch­aus ein Erfolg). Dies hieß aber nichts ande­res, als dass pro 20 Geimpften immer noch ein Geimpfter (5%) schwer erkrankt – dass man also bei 80 Millionen geimpf­ten Personen mit vier Millionen Erkrankungen bei Geimpften rech­nen muss.

Trotzdem ver­ließ man sich auf die Impfung als all­um­fas­sen­den Problemlöser..

(7) Kardinalfehler: Steuerung mit mangelhaften Daten

Wo ste­hen wir? Wo wol­len wir hin? Wo sind sinn­vol­le Zwischenschritte? Was nüt­zen die ein­zel­nen Maßnahmen? Was muss man anders machen? Information und Rückkopplung stel­len das Kernelement jedes Krisenmanagements dar, Verhaltensänderung und das „Mitmachen“ ist ohne zuver­läs­sig erho­be­ne Datenbasis nicht denk­bar. Wie umfang­reich hier das Versagen war, ist von vie­len Seiten klar benannt wor­den (s. Thesenpapier 4.1 vom 5.10.2021)…

Mal ein Grenzwert von 30, mal von 50, und im näch­sten Moment 300? Dieses hilf­lo­se Herumirren zeig­te sich ja nicht zuletzt durch die wech­seln­den Verläufe in unter­schied­li­chen Ländern, bei denen die Zahlen „deut­lich run­ter­gin­gen“, weil sie so vor­bild­lich bestimm­te Maßnahmen umge­setzt hat­ten, um im näch­sten Augenblick wie­der steil anzu­stei­gen. Wer war nicht schon alles „Meister in der Pandemiebewältigung“: Portugal, Italien, Österreich, Dänemark, selbst Großbritannien, um auf mitt­le­re Sicht alle im glei­chen Verlauf zu landen. 

Was bedeu­tet in die­sem Zusammenhang Fachlichkeit? Zahlen müs­sen in der ersten Linie zuver­läs­sig erho­ben wer­den (und das geht nicht durch anlass­lo­se Testungen und löch­ri­ge Nachverfolgungsprogramme). In zwei­ter Linie muss man sich über­le­gen, was sie aus­sa­gen: Sollen sie genau die Situation beschrei­ben? Dann hät­te man z.B. eine gro­ße Kohorte von Lehrern bil­den müs­sen – sicher­lich hät­te man den Kindern dadurch viel erspa­ren kön­nen…«

Wie erwähnt wird der drit­te Teil fol­gen. Die Argumentation ist weit­aus umfas­sen­der als hier dar­ge­stellt und soll­te unbe­dingt in Gänze gele­sen werden.

* Update: Ich war nicht auf dem neue­sten Stand. Am 2.12. ist der drit­te Teil erschienen:

»(8) Führungsdefizit: Hidden Agenda statt Vorbildfunktion

Ein zwei­ter schwer­wie­gen­der Fehler bei der Bewältigung einer Epidemie liegt und lag in der Missachtung der Vorbildfunktion. Komplexe Prozesse stel­len an die Verantwortlichen gro­ße Anforderungen, aber vor allen Dingen dür­fen sie nicht den Eindruck erwecken, sie sei­en selbst nicht gemeint und es pas­se ihnen aus ande­ren Gründen alles ganz gut in den Kram (z.B. als Anlass zu Kostensenkungen).

Wir wis­sen aus der Wissenschaft ganz genau, dass Menschen sehr dar­auf ach­ten, wie glaub­wür­dig die Führungsebene han­delt und ob die sicht­ba­re Motivation klar und ein­deu­tig ist… 

(9) Mangelnde Vertrauensbildung: Druck erzeugt Gegenwehr

An die­sem Punkt muss man noch­mals auf die Impfkampagne zu spre­chen kom­men (s. Thesenpapier 7 vom 10.1.2021). Eine Impfkampagne gehört zu den schwie­rig­sten, kom­ple­xe­sten sozia­len Interventionen, die denk­bar sind. Nun weiß man seit Jahrzehnten, dass es gera­de in Deutschland eine umfang­rei­che Szene von Bürgern gibt, die ganz all­ge­mein einer Impfung skep­tisch gegen­über­ste­hen. Ganz im Gegensatz zur „offi­zi­el­len“ Meinung muss man klar her­vor­he­ben: Hierzu haben sie jedes Recht. 

Dieses im Sinn, muss man dar­über nach­den­ken, wie man bei der Planung einer Impfkampagne vor­geht. Man kann den dar­aus resul­tie­ren­den Konflikt fron­tal ange­hen und – falls Druck nicht hilft – sogar über Zwang nach­den­ken. Doch was ist die Folge? Das konn­ten wir in den letz­ten Jahren live beob­ach­ten: eher eine Konsolidierung der Impfskeptiker-Szene, eine Radikalisierung der Ansichten, auf jeden Fall kein Aufeinanderzubewegen. Besonders wich­tig an die­sem Punkt: Es gab durch­aus gute Alternativen, aber dazu hät­te man aktiv Vertrauensbildung betrei­ben müssen…

(10) Hilfloses „Weiter So“ statt gekonnter Risikokommunikation

Vielleicht fällt es dem Leser auf, dass in die­sem Text kein all­ge­mei­ner Unterpunkt zum Kommunikationsdefizit auf­ge­führt ist. Natürlich gibt die Mehrzahl aller Befragten immer wie­der gera­de die­ses Defizit an, aller­dings ste­hen meist die Strukturprobleme im Vordergrund. Kommunikation kann nur dann „gut“ sein, wenn die Voraussetzungen und Konzepte stim­men. So auch in der Corona-Epidemie: Eine Kommunikationsstrategie auf­zu­set­zen, ohne ein Konzept für das De-Briefing, also die Beendigung der Risikosituation, zu ken­nen, ist schlicht­weg unmög­lich, ein „Kunstfehler“…

Die Konsequenzen eines sol­chen defi­zi­tä­ren Vorgehens sind mehr­schich­tig: Einerseits erlah­men die Solidarität und das kon­struk­ti­ve Mitwirken, ande­rer­seits meh­ren sich Ausweicheffekte, und drit­tens sin­ken die Glaubwürdigkeit und die Umsetzungschance für noch­ma­li­ge Krisen. Es ist eine der Grunderkenntnisse: Man kann Risiko-„Alarmierungen“ nicht end­los auf­ein­an­der fol­gen las­sen, ohne zwi­schen­drin Entspannung zu geben. Jede Krise braucht einen Ausgang.

(Schluss) Ein Anlass zur Selbstbefragung

Es geht um die Unterbrechung lang­fri­sti­ger Entwicklungen, die sich in den letz­ten Jahrzehnten vor Corona aus­ge­formt haben und die sich in der Gesundheitsversorgung abbil­de­ten: Stärkung der Individualität und Selbstbestimmung, die Bedeutung und Verantwortung sozia­ler Strukturen (z.B. Teams beim Thema Sicherheit) und der Abschied von ein­fa­chen Top-Down-Strukturen in der poli­ti­schen Steuerung zugun­sten par­ti­zi­pa­ti­ver Strukturen, die auf der Beteiligung der invol­vier­ten Partner beruhen. 

Im Rahmen von Corona wur­den die­se lang­sa­men, mühe­voll eta­blier­ten Entwicklungen im Gesundheitswesen schwer beschä­digt. Ein Wiederanknüpfen an die Entwicklung vor Corona wäre wün­schens­wert. Wortgewaltige Verkündigungen der „Zeitenwende“ sind gefähr­lich, weil sie so ver­stan­den wer­den könn­ten, dass Patientenorientierung, Qualitäts- und Sicherheitsorientierung und die trans­pa­ren­te Wissenssynthese nun aus­ge­dient hät­ten. Welch Desaster! Man wür­de in das Zeitalter der „emi­nenz­ba­sier­ten Medizin“ zurück­fal­len – statt evi­denz­ba­sier­ten Leitlinien die Glaubwürdigkeit der Vor-Lauten.

Wenn es schief­ge­lau­fen ist, kann man die Ursache natür­lich exter­na­li­sie­ren: Die Leute sind ein­fach zu wider­wil­lig, ja, viel­leicht han­delt es sich sogar um Verfassungsfeinde („Delegitimierer“). Auf jeden Fall ist „da nichts mehr zu machen“. In die­sem Fall kann man die Spaltung fort­füh­ren und muss sehen, wie sich die Dinge ent­wickeln. Man könn­te aller­dings zu der Überzeugung kom­men, dass nicht abeb­ben­de Demonstrationen und eine 20-pro­zen­ti­ge Quote von Skeptikern, die mit dem Corona-Management nicht ein­ver­stan­den sind, auch einen Anlass zur Selbstbefragung bieten.

In die­sem Fall wäre es sinn­voll, eine Gelegenheit zu suchen und wahr­zu­neh­men, um zu signa­li­sie­ren, dass auch von ver­ant­wort­li­cher poli­ti­scher Seite nicht alles opti­mal gelau­fen ist, dass also Fehler gemacht wur­den, und die Hand zur Versöhnung aus­zu­strecken. Solche Anlässe sind ja vor­han­den, die Vorstellung der Studie zur ver­fehl­ten Schließung von Kindertagesstätten nur als Beispiel. Ein schmal­lip­pi­ges „Wir haben uns punk­tu­ell bei die­sem Thema geirrt“ reicht aller­dings nicht aus. Stattdessen wäre es denk­bar, ein etwas umfas­sen­de­res Herangehen zu wäh­len. Vertrauen auf­bau­en, dies ist und bleibt ein akti­ver Prozess.«

31 Antworten auf „Verlorene Jahrzehnte – Zehn Thesen zur Aufarbeitung der Corona-Krise“

  1. Vor 2 Jahren schien die­ser Blog sinnvoll!

    Heute kann ich mich nicht des Eindrucks erweh­ren, dass er nur noch "kon­trol­lier­te Opposition" ist, um wenig­stens ein paar "Blindvögel" wei­ter­hin zu über­zeu­gen, dass es nur um Corona ging und das Corona-Spektakel auf­ge­ar­bei­tet wer­den müs­se. Warum? Damit sie nicht über den Tellerrand hinausschauen?

    Es geht schon lan­ge nicht mehr um Corona! Es ging nie wirk­lich dar­um. Es war nur ein Schmierentheater. Auch wenn zahl­lo­se arme Seelen den Maßnahmen und dem Impfstoff zum Opfer gefal­len sind; ob nun mit Todesfolge oder als Impfschaden oder weil exi­sten­zi­ell ver­nich­tet, etc.

    Entscheidend ist aber eines: AA blen­det alle wei­te­ren Themen aus! Nichts ist dar­über hier zu fin­den, und sie wer­den sogar unter­bun­den, abge­bü­gelt (VTs?)! Warum?

    Angst? Oder, wie Eingangs pro­vo­zie­rend geäu­ßert, kontrolliert?

    1. @Galea

      Wenn Sie Corona ledig­lich nur als Teil eines Problems erken­nen, war­um sind Sie dann nicht froh über die­sen Blog? Dieser nicht ganz unwich­ti­ge Teil wäre doch damit gründ­lich auf­ge­ar­bei­tet, was Ihnen Zeit genug las­sen wür­de, sich auch ander­wei­tig umzu­se­hen. Das Verbinden unter­schied­li­cher Teile oder Sichtweisen wäre ein­fa­cher durch das Aufzeigen von Parallelen, Gemeinsamkeiten oder Entwicklungen. Lediglich ein paar Namen oder Äußerungen sind dafür ungenügend.
      Trauen Sie den "Blindvögeln" nicht zu, dass auch die­se über einen Tellerrand in einen ande­ren Teller hin­ein­schau­en können?

      1. @Benjamin

        Sie haben recht. Ich soll­te den Anderen mehr zutrau­en. Auch der Ausdruck „Blindvögel“ war zu schroff und belei­di­gend. Ich ent­schul­di­ge mich dafür.

    2. @galea Meinen Sie nicht, daß die hier Lesenden schon sowie­so kri­tisch sind, und schon län­ger über den Tellerrand schau­en? Das Thema ist umfas­send genug, als daß man noch ande­re Themen ein­ge­hend beleuch­ten könn­te. Ich begrü­ße das aus­drück­lich. Schließlich mani­fe­stiert sich in dem Thema vie­les ande­re auto­ma­tisch. Und nicht zuletzt ist AA einer der ganz weni­gen, die nicht um Spenden bit­tet, aus gutem Grund. Was haben Sie beizutragen?

      1. @nich egal

        Nein, ich mei­ne nicht, dass die Leser hier kri­tisch genug sind, sonst wür­de ich das nicht schrei­ben. Dennoch war es nicht gerecht­fer­tigt, jene als „Blindvögel“ zu bezeich­nen. Ich ent­schul­di­ge mich dafür.

        Auch ist mei­nes Erachtens das Thema nicht „umfas­send genug“. Vielleicht für den einen oder ande­ren, der nicht mehr lesen möch­te oder kann. Das, was gera­de welt­weit um uns her­um geschieht und ins­be­son­de­re auch in Deutschland, ist viel umfas­sen­der. Um mit­zu­hal­ten, muss man halt etwas mehr betrach­ten. Dahingehend fin­de ich es scha­de, wenn so man­cher Leser hier auf­grund feh­len­der Querverweise zu ande­ren Themenbereichen glau­ben könn­te, mit dem Ende der Maßnahmen wäre das Thema ausgestanden.

        Was habe ich bei­zu­tra­gen? Viel, nur nicht hier.

  2. „Die Argumentation ist weit­aus umfas­sen­der als hier dar­ge­stellt und soll­te unbe­dingt in Gänze gele­sen werden.“

    Naja … ich fürch­te, jene, die den Beitrag „unbe­dingt in Gänze“ lesen soll­ten, wer­den es nicht tun. Und damit mei­ne ich eben Menschen außer­halb unse­rer „Blase“.

  3. ".. So hieß es schon Anfang 2020, dass wir erst die Impfung bräuch­ten, dann wer­de schon alles gut. .."

    ALLES dreht sich um die Impfung. Es ist eine äußerst aggres­si­ve Vertriebskampagne. ALLES ist dar­auf aus­ge­rich­tet, nur dar­um geht es. 

    Aus die­ser Perspektive ist der Umgang mit Corona kei­ne ungün­sti­ge Verkettung von Irrtümern. Im Gegenteil. Die Kampagne ist so gelau­fen, wie sie geplant wur­de. Sie war über­aus erfolgreich.

  4. Eine sehr umfas­sen­de Recherche und Indiziensammlumg, dass die Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika wahr­schein­lich auch schon durch einen Laborunfall aus­ge­löst wurde:
    https://​www​.inde​pend​ent​sci​en​cenews​.org/​h​e​a​l​t​h​/​d​i​d​-​w​e​s​t​-​a​f​r​i​c​a​s​-​e​b​o​l​a​-​o​u​t​b​r​e​a​k​-​o​f​-​2​0​1​4​-​h​a​v​e​-​a​-​l​a​b​-​o​r​i​g​in/

    Interessant ist auch, dass die damals an der mut­maß­li­chen Vertuschung eines Laborunfalls betei­lig­ten Wissenschaftler von Fauci Anfang 2020 zu der berüch­tig­ten Telefonkonferenz zusam­men­ge­ru­fen wur­den, obwohl eini­ge von denen kei­ne Erfahrungen mit Corona-Viren hat­ten. Der Autor ver­mu­tet, dass Fauci die Wissenschaftler wohl nicht so sehr nach der Qualifikation zu Corona-Viren son­dern nach Erfahrungen mit Laborunfällen aus­ge­sucht hat. Die drei Wissenschaftler, die in der Fauci run­de wohl mit am vehe­men­te­sten gegen eine Laborunfall-Hypothese beim Corona-Virus argu­men­tiert haben, waren nach der Recherche eben­falls an der Vertuschung des Ebola-Laborunfalls betei­ligt. Man sieht in der Recherche sehr gut, wie man die Ursprünge einer Epidemie ver­decken kann, indem man rund um das Labor kei­ne oder gefälscht nega­ti­ve PCR-Tests erhebt und nach Ausbreitung in ande­re Regionen dann dort ver­stärkt PCR-Tests ein­setzt. So sah es dann so aus, dass der Ebola-Ausbruch in Guinea (ohne US-Labor) und nicht in Sierra Leone (mit US-Labor) begann. Leseempfehlung für die­sen lan­gen Artikel!

  5. See new Tweets
    Conversation
    Jessica Hamed
    @jeha2019
    ·
    2h
    Mein Text zum Corona-Dialog in der @berlinerzeitung
    :
    „Dass es zudem nie eine #PandemieDerUngeimpften gab, macht das gesell. Versagen noch tra­gi­scher, aber…nicht schlim­mer. Es war Unrecht, so wie es immer Unrecht ist,Minderheiten zu stigmatisieren.“
    1/4
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach
    ber​li​ner​-zei​tung​.de
    Corona: Der Staat soll­te sich bei den Ungeimpften entschuldigen!
    Es wird Zeit, einen Dialog zu füh­ren über das Unrecht, das Kritikern der Corona-Maßnahmen ange­tan wur­de. Der näch­ste Teil unse­rer Corona-Debattenserie.
    Jessica Hamed
    @jeha2019
    ·
    2h
    „Wechselseitig ,schau­kel­ten’ sich Medien und Politik hoch, waren im Wechsel Treiber & Getriebene ihrer eige­nen Schreckensszenarien. Wer aus­scher­te, dem droh­te die Verdrängung aus dem Diskurs.
    Wir müs­sen über das gro­ße Ganze spre­chen…“ 2/4
    Jessica Hamed
    @jeha2019
    ·
    2h
    „Wir müs­sen dar­über spre­chen, wie es mög­lich war, wesent­li­che Teile der Gesellschaft glau­ben zu machen, es sei soli­da­risch gebo­ten oder gar ethisch trag­bar, eine gan­ze Bevölkerungsgruppe ver­ächt­lich zu machen und aus der Gesellschaft zu drän­gen.“ 3/4
    Jessica Hamed
    @jeha2019
    „Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass in der Krise nicht alles erlaubt sein kann. Auch…nicht, wenn sich über 90 % der Bevölkerung – aus (geschaf­fe­ner) Angst – dafür aus­spre­chen. Es gibt sie näm­lich, die roten Linien. Andernfalls wäre der #Rechtsstaat ledig­lich eine Illusion. 4/4
    Translate Tweet
    8:03 AM · Dec 4, 2022
    https://​twit​ter​.com/​j​e​h​a​2​0​1​9​/​s​t​a​t​u​s​/​1​5​9​9​3​1​3​3​1​8​6​5​7​0​1​1​7​1​2​?​c​x​t​=​H​H​w​W​g​M​D​R​s​a​y​_​8​7​E​s​A​AAA

    1. @Chrissie: Wenn es gegen China geht, sind sol­che Sätze in Ordnung: "Die Pandemie brei­te­te sich welt­weit aus und hat bis­her 6,64 Millionen Menschen das Leben geko­stet"? Erfahren wir hier irgend etwas Neues oder geht es vor allem um Werbung für das Buch von Herrn Huff?

      1. Ja, es geht um das Buch, aber es ist in der Tat dra­ma­tisch Neues: jemand der dar­an mit­ge­ar­bei­tet hat, gibt zu, dass das Virus in Wuhan her­ge­stellt wurde.

          1. Sie zie­hen es ins Lächerliche und tun so als sei das ein Märchen. Dieser Mann hat erwie­se­ner­ma­ssen in Wuhan an Virus-Biowaffen geforscht und sagt Sars-Cov‑2 sei dort her­ge­stellt wor­den. Was genau ist lächer­lich daran?

            1. @Chrissie: Sie haben Recht. Die Reaktion war so nicht in Ordnung. Ich bin sehr miß­trau­isch bei Weltenrettern, die ihr Geld so ver­die­nen. Mein Gefühl meint, daß hier eine zwie­lich­ti­ge poli­ti­sche Kampagne gefah­ren wird, aber das ist zuge­ge­be­ner­ma­ßen kein Argument. Mich irri­tiert aller­dings, daß sich die "Welt" und ande­re auf die Wuhan-Geschichte und Drostens Rolle dar­in stür­zen, auf die hier mehr­fach doku­men­tier­te Gain-of-func­tion-Forschung durch ihn in der BRD und die Biowaffenforschung eines RKI-Abteilungsleiters nicht ein­ge­gan­gen wird.

  6. Ein doch reich­lich zwie­späl­ti­ger Text. In Ansätzen durch­aus zutref­fend, in eini­gen Passagen völ­lig dane­ben. Kostprobe ?
    "Die schritt­wei­se Stärkung der Patientenorientierung hat in der Gesundheitsversorgung in den Jahren vor Corona eine ganz her­aus­ra­gen­de Rolle gespielt…"
    Das ist wirk­lich der Witz des Jahrhunderts. Bei durch­schnitt­li­chen drei Minuten Behandlungszeit pro Patient ? Nee, is klar…
    Und die EBM ? "ein Verfahren zur ver­läss­li­chen Identifikation von wis­sen­schaft­li­chen Studien, deren Bewertung und letzt­lich Zusammenfassung in Leitlinien". Da liegt doch das gan­ze Dilemma. Alle ori­en­tie­ren sich nur noch an irgend­wel­chen Studien, einem Sinnbild der Technokratie und den­ken, dies wäre der Weisheit letz­ter Schluß. Erfahrung, Intuition, etc. ist ja alles nur so eso­te­ri­sches Zeugs.
    Und dann die Erfahrungen der letz­ten 3 Jahre qua­si nur als Folge von Inkompetenz zu beschrei­ben, ist ent­we­der Blendwerk oder einer boden­lo­sen Naivität geschuldet.
    So wird das nicht wirk­lich was mit der 'Aufarbeitung'.

    1. @Brian
      Es heißt der EBM=einheitlicher Bewertungsmaßstab. Das ist ein Katalog, in dem ärzt­li­che Leistungen und deren Vergütung auf­ge­li­stet sind. Mit evi­denz­ba­sier­ter medi­zin, um die es Schrappe geht, hat die­ser Katalog nichts zu tun. Beispiel:
      Drosten und Wieler haben die behaup­tung in die Welt gesetzt, dass Geimpfte wesent­lich weni­ger ansteckend sei­en, als Ungeimpfte. Nirgendwo auf den Seiten des RKI wur­de die­se drei­ste Behauptung mit Studien belegt. Dennoch wur­de sie benutzt, um Ungeimpfte von Veranstaltungen aus­zu­schlie­ßen. Die Hypothese wur­de dann wider­legt durch eine Diskoparty aus­schließ­lich für Geimpfte in Münster. Nach weni­gen Stunden waren 22% der 385 Teilnehmer infi­ziert. Dieses Ereignis hät­te Sir Karl Popper zufol­ge genü­gen müs­sen, die Hypothese zu ver­wer­fen. Kurz nach die­sem Ereignis erschie­nen meh­re­re Studien in den USA und Kanada, die zeig­ten, dass die Viruslast bei den Geimpften teil­wei­se sogar höher war, als bei Ungeimpften.
      Hätten die ver­ant­wort­li­chen Politiker spä­te­stens zu die­sem Zeitpunkt den Unfug der 2G-Regel been­det, dann wäre das evi­denz­ba­sier­tes Handeln gewesen.

      Statdessen wur­de wei­ter aus­ge­grenzt, dif­fa­miert und belei­digt und ver­sucht einen Impfzwang einzuführen. 

      Natürlich basiert ein Teil medi­zi­ni­scher Entscheidungen auf Erfahrung und auch Intuition. Aber die Naturgesetze mani­fe­stie­ren sich auch in den Körperfunktionen. Und die gilt es auf jeden Fall zu beach­ten. Im Übrigen geht es hier nicht um medi­zi­ni­sche Behandlung, son­dern um nicht­me­di­zi­ni­sche Maßnahmen sei­tens der Regierungen und Verwaltungen, denen jede Plausibilität fehl­te. Und es geht nicht nur dar­um, son­dern um die unan­stän­di­ge Art und Weise die evi­denz­lo­sen Maßnahmen durch­zu­drücken: Der zur Normalität gewor­de­ne Faschismus und die Absurdität des poli­ti­schen Handelns.

      1. ich ken­ne noch so einen Katalog. ICDC. Ein Katalog, der es schafft im Grunde jeden in die­ser Gesellschaft für krank und somit behand­lungs­be­dürf­tig zu erklä­ren. So wird bspw. "Anpassungsstörung" als Krankheit defi­niert. Also im Grunde jeder, der nicht einer wie auch immer defi­nier­ten "Normalität" ent­spricht. So habe ich eine "Allergie" gegen Modelle und Experten und ihren Statistiken entwickelt.

      2. @Dr.C
        "Diskoparty aus­schließ­lich für Geimpfte in Münster. Nach weni­gen Stunden waren 22% der 385 Teilnehmer infi­ziert. Dieses Ereignis hät­te Sir Karl Popper zufol­ge genü­gen müs­sen, die Hypothese zu verwerfen."

        Frappierend ist hier , daß es ca. 80% der Teilnehmer NICHT erwischt hat – eben­so wie auf dem im Februar 2020 über 2 Wochen lang inter­nier­ten Kreuzfahrtschiff 'Diamond Princess' unter ca. 4000 nicht­ge­impf­ten vor­wie­gend Alten (und in einem weni­ger aus­führ­lich unter­such­ten Fall auf einem US-Flugzeugträger mit einem ähn­lich gro­ßen aber viel jün­ge­rem Publikum).

        Meines Wissens wur­de in den diver­sen pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Proimpf-Studien nir­gend­wo die Möglichkeit ein­be­zo­gen, daß es eine beträcht­li­che Immunität (ca. 80%?) gegen die­ses (völ­lig?) neue Erkältungsvirus schon vor Wuhan gab. Bei den Risikoabwägungen wur­de eine vor­han­de­ne Schutzwirkung von 0% ange­nom­men (Kontakt Ungeimpfter mit Virus garan­tiert Erkrankung ). Was wür­de wohl raus­kom­men, wenn man 80% (gegen test­po­si­tiv), 90% (gegen sym­pto­ma­tisch) oder x% (kran­ken­haus­reif) ange­setzt hät­te? Vielleicht geht jemand das ja noch an?

  7. Man darf aller­dings zu Schrappe (und sei­nen Mitautoren der «Thesenpapiere zu SARS-CoV‑2», u.a. K Püschel) sagen, dass er Pandemiemassnahmenkritik system­im­ma­nent betreibt. Fragen wie, was das alles mit dem digi­tal-medi­zi­ni­schen Komplex zu tun hat, oder inwie­weit die gan­ze jah­re­lang betrie­be­ne «Pandemic Preparedness» ande­ren Interessen, als denen der Volksgesundheit die­nen könn­te, wer­den nur homöo­pa­thisch angeschnitten.

    1. hät­ten Leute wie Schrappe über­haupt noch was zu sagen, wenn sie nicht sytem-imma­nent argu­men­tier­ten? ich den­ke, eher nicht- sie wür­den ver­brannt oder ver­bannt oder vor Gericht gezerrt, ein fal­scher Satz, ein fal­scher Kontakt genügt da schon. Daher bin ich Leuten wie Schrappe dank­bar. So fin­det er eher noch Gehör.

  8. "(7) Kardinalfehler: Steuerung mit man­gel­haf­ten Daten"

    Zur gefähr­li­chen "Pandemie" fehl­te jed­we­de Evidenz. Die Ermächtigung der Regierung ist unbe­grün­det. Streng genom­men muss man das als "Putsch" betrach­ten. Harte Worte, OK! Aber was denn sonst – Gute Frage, ne?

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