Darüber berichtet heute die Berliner Morgenpost:
»Die Wachtmeister am Amtsgericht Tiergarten bekommen keine Corona-Heldenprämie. Das wurde nach Informationen der Berliner Morgenpost vom Personalrat, der Frauenvertretung und der Verwaltung so entschieden. Betroffen sind rund 220 Frauen und Männer. Als Grund wird die geringere Arbeitsbelastung während der Corona-Pandemie genannt. "Wir hatten an manchen Tagen 15 statt 300 Hauptverhandlungen", sagte die Sprecherin der Berliner Strafgerichte, Lisa Jani, auf Nachfrage. Alle seien voll bezahlt worden, hätten aber weniger gearbeitet. Wenn es trotz dessen noch eine Heldenprämie obendrauf gäbe, sei das dem Steuerzahler nicht vermittelbar, hieß es.«
»Im Mai war beschlossen worden, dass das Land Berlin einmalig eine Dankes-Prämie von bis zu 1000 Euro gewährt. Gewürdigt werden sollen Beschäftigte, die in der Corona-Krise außergewöhnliche Leistungen erbracht haben und in Serviceeinrichtungen einer erhöhten gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt waren. Gedacht war die Prämie für vor allem für Beschäftigte des Polizei- und Justizvollzugs sowie Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr. Des Weiteren sollten Beschäftigte der Gesundheits- und Ordnungsämter, Kita-Eigenbetriebe, Schulhorte sowie die kommunal Beschäftigten in den Job-Centern gewürdigt werden, die im Notbetrieb durchgängig in der frühen Phase der Krise gearbeitet haben.
Allerdings gab es auch früh Kritik an der Helden-Prämie, weil etwa viele Beschäftigte, die bei freien Trägern arbeiten, leer ausgehen, obwohl sie auch während der Pandemie gearbeitet haben. Ein weiteres Argument der Kritiker gegen die Prämie ist die Sicherheit der Jobs von Landesbediensteten, die im Gegensatz zur freien Wirtschaft, wo viele ihre Jobs verloren haben oder in Kurzarbeit gehen mussten, voll bezahlt worden sind.«