Videodrehs "teilweise mit Alkohol" von Polizei aufgelöst

Wer in Offenbach Rap-Videos dreht, und das noch teil­wei­se mit Alkohol, wird auf­ge­löst. Es war nicht der erwart­ba­re Groß-Clan, ange­sichts des Alkohols han­del­te es sich wohl auch eher nicht um Islamisten. Eher wird es in Richtung Party-People auf der Denunziationsskala gehen. Vielleicht waren es aber auch Nazi-Rapper. Jedenfalls muß­te die Polizei durch­grei­fen, wie heu­te faz​.net zu ent­neh­men ist:

»In der Rap-Hochburg Offenbach hat die Stadtpolizei am ver­gan­ge­nen Wochenende gleich zwei nicht geneh­mig­te Video-Drehs auf­ge­löst. Die rund 40 Beteiligten hät­ten gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen ver­sto­ßen, berich­te­te die Stadt am Montag. Die soge­nann­te Sieben-Tages-Inzidenz liegt in Offenbach aktu­ell über 300 Neuinfektionen in den ver­gan­ge­nen sie­ben Tagen pro 100.000 Einwohner.

Am Freitagabend wur­de eine erste Zusammenkunft in einer Lagerhalle auf­ge­löst. Dort hat­ten sich 25 Personen ein­ge­fun­den, teil­wei­se mit Alkohol. Die Beteiligten erwar­tet ein Bußgeldverfahren wegen des Verstoßes gegen die gel­ten­den Kontaktbeschränkungen, der Veranstalter muss mit einem Bußgeld zwi­schen 500 und 1000 Euro rechnen.

Ein wei­te­res Rap-Video soll­te am Sonntag in der Innenstadt ent­ste­hen. Diesmal waren rund 15 Personen betei­ligt, die mit Lightshow, Nebelmaschine und Kamera zu Gange waren, meist aber ohne Maske. Auch die­se Versammlung wur­de auf­ge­löst und Bußgeldverfahren ein­ge­lei­tet.«

4 Antworten auf „Videodrehs "teilweise mit Alkohol" von Polizei aufgelöst“

  1. Gestern Abend habe ich mich auch gewun­dert: Fernsehfilm der offen­sicht­lich in Berlin zwi­schen April und Juli 2020 gedreht wur­de… mit Körperkontakt der Schauspieler. Sah alles aus wie in der alten Welt. Fragezeichen.
    Ich gön­ne es ihnen. Nett wäre es aller­dings wenn die Produktionsbeteiligten mal den Mund auf­ma­chen was hin­ter den Absperrungen so abgeht und über wel­che Politiker am mei­sten gelacht wir.…

  2. Wer aller­dings die größ­te Tageszeitung Deutschlands sein eigen nennt der darf auch eine Party mit einen pro­mi­nen­ten US-Milliardär und dem Bundesgesundheitsminister feiern …

    Beim Axel Springer Award für den Tesla-Chef hielt Gesundheitsminister Spahn die Preisrede. Von Werner Rügemer. – Nach Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Amazon-Chef Jeff Bezos erhielt in die­sem Jahr Tesla-Chef Elon Musk den Großen Preis des größ­ten deut­schen Zeitungskonzerns, den Springer Award. Die Welt / Welt am Sonntag vom 5./6. Dezember 2020 berich­te­ten auf fünf Zeitungsseiten über den „Abend für Elon Musk – Der Unternehmer und Visionär wur­de in Berlin mit dem Axel Springer Award geehrt“. Davon wur­de auch eine eng­li­sche Sonderausgabe verteilt.

    Preisträger Elon Musk ist ein pro­mi­nen­ter Corona-Leugner: „Er ver­harm­lo­ste die Pandemie oft, nann­te die Angst vor dem Virus ‘dumm’ und Ausgangssperren ‘faschi­stisch’. Im März wider­setz­te er sich sogar Behörden, die sei­ne Fabrik schlie­ßen und die Arbeiter zum Schutz nach Hause schicken woll­ten… ein bewuss­ter Verstoß gegen die Corona-Regeln des Bundesstaates Kalifornien.“ So stel­len die Springer-Medien den Preisträger vor. Musk ist zudem – wie sei­ne Vorgänger-Preisträger Zuckerberg und Bezos – ein mili­tan­ter Hasser von Gewerkschaften und Tarifverträgen.
    Der pro­mi­nen­te­ste Corona-Leugner nach US-Präsident Donald Trump bekommt also den Springer Award – wäh­rend die­sel­ben Medien gegen „Corona-Leugner“ in Deutschland het­zen und jede noch so ver­nünf­ti­ge Kritik an bestimm­ten Corona-Maßnahmen als rechts­ra­di­kal oder gar anti­se­mi­tisch ver­teu­feln. Aber Musk darf Ausgangssperren als „faschi­stisch“ bezeich­nen und sei­ne Arbeiter der Infektionsgefahr aus­set­zen: Er hat sich für den Springer Award ver­dient gemacht. Ist doch logisch, oder? Verstehen Sie das nicht?
    Springer-Chef Döpfner lob­te in sei­nem Grußwort Musk als den „ide­al­ty­pi­schen Unternehmer des 21. Jahrhunderts“: Er ver­bin­de Kreativität mit Verkaufsgenialität.

    Der ober­ste Corona-Manager Deutschlands, Gesundheitsminister Jens Spahn, hielt die Laudatio, die Preisrede. Titel: „Er woll­te die Welt ein biss­chen ver­än­dern und hat sie revolutioniert.“

    So ging, in zar­ten Andeutungen, Spahn auf die eigent­lich nicht so pas­sen­de Seite des zu prei­sen­den Fortschritts-Führers ein. Der Gesundheitsminister deu­te­te höf­lich, sehr höf­lich an: „Selbst will sich Elon Musk, so war zu lesen, jedoch nicht imp­fen las­sen. Ich weiß auch: Elon Musk sieht vie­le Maßnahmen kri­tisch, die wir als Regierungen zur Eindämmung der Pandemie tref­fen.“ Aber das darf der. Auch der deut­sche Gesundheitsminister übt dar­an, wie die Springer-Medien und Springer-Chef Döpfner, kei­ne Kritik. Spahn lobt das als Beitrag zur Diskussionskultur (die er ande­ren grund­sätz­lich verweigert).

    Spahn über­schlägt sich in unter­wür­fi­ger Bewunderung. Er lobt wie Döpfner die Firmen von Musk von Paypal über Tesla, Space X und Hyperloop (Beförderung von Personen und Gütern in engen Röhren mit 1.220 Kilometern pro Stunde). Der Gesundheitsminister fügt aus sei­nem Geschäftsbereich noch bewun­dernd hin­zu: Der Vorbild-Unternehmer des 21. Jahrhunderts will auch die mensch­li­chen Gehirne mit Computern ver­bin­den – dazu las­se Musk in der Firma Neurolink for­schen. Außerdem stel­le Tesla RNA-Bioreaktoren für das deutsch-nie­der­län­di­sche Unternehmen CureVac, das eben­falls an einem Corona-Impfstoff arbeite.

    Spahn zum Ende, wie Preisgeber Döpfner mit der Ermahnung, dass die lah­men Deutschen sich den Preisträger zum Vorbild neh­men: „Wir haben in Deutschland viel von die­ser visio­nä­ren Kraft, die Sie antreibt, Herr Musk. Wir brau­chen nur häu­fi­ger wie­der den Mut, selbst dar­an zu glau­ben. Sie sind ein gutes Vorbild dafür. Herzlichen Glückwunsch zum Axel Springer Award 2020! Viel Erfolg auf Ihrem wei­te­ren Weg. Bleiben Sie gesund!“

    Verleih-Party ohne Maske

    Wie man hört, blieb Musk gesund, wie auch die ande­ren Teilnehmer der Verleih-Party. Der Konferenzsaal im 19. Stock des Berliner Springer-Hochhauses war in ein Raumschiff umge­baut. Musk wur­de mit einer Multimedia-Reise zum Mars geehrt. Der Raumfahrt-Visionär will ja den Mars besie­deln, falls der Planet Erde (wegen der Aktivitäten von Fortschrittsführern wie sei­nes­glei­chen) drauf­ge­hen und unbe­wohn­bar wer­den soll­te. Ob die jetzt freund­lich hin­ter­her­he­cheln­den Lobredner dann mit zum Mars mit­ge­nom­men wer­den, wur­de bei der Veranstaltung nicht geklärt.

    Aber auf der Bühne über­reich­ten die ange­mie­te­te TV-Moderatorin Barbara Schöneberger, ange­tan mit einem Raumanzug, zusam­men mit dem DJ Sven Späth dem Preisträger eine Schallplatte mit dem Remix des von Musk selbst insze­nier­ten Songs „Don’t Doubt Ur Vibe“. Dabei kamen sich die drei ohne gro­ßen Abstand lob­prei­send und dan­kend ganz schön nahe, und ohne Maske.

    Und im Raum saß die Prominenz mit Döpfner, Wöhrmann/Vermögensverwaltung DWS-Deutsche Bank, de Bok/Deutsche Post DHL, Schumacher/Oeking/Essing von Philipp Morris, Reppert/Share Now, Kittelmann/Nationalgalerie Berlin, Kaeser/Siemens, Gründerin Verena Pausder, Dieckmann/Ex-BILD und­so­wei­ter – alle ohne Maske. Stolz wer­den sie auf den bun­ten Fotos in der Ausgabe Die Welt/Welt am Sonntag vom 5./6. Dezember 2020 präsentiert.

    Nachbemerkung: Am sel­ben Tag wur­den die Veranstalter und Teilnehmer der Kundgebungen zur Abrüstung auf den öffent­li­chen Plätzen in ganz Deutschland von Ordnungskräften und Polizei pein­lich genau kon­trol­liert: Auch in fri­scher Luft Abstand hal­ten! Masken vor Mund und Nase! Sonst Strafe und Auflösung! Corona-Leugner ohne Maske dabei?
    https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​6​7​747

    Von einem Polizeieinsatz im 19.Stock des Berliner Axel-Springer-Hochhauses ist nichts bekannt …

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