"Vierte Welle": NRW plant Krankenhausschließungen

Auf waz​.de ist am 20.8. hin­ter der Bezahlschranke zu erfahren:

»NRW stellt sämt­li­che Krankenhäuser auf den Prüfstand
DÜSSELDORF Die Landesregierung wagt ein Klinik-Experiment mit unge­wis­sem Ausgang. Die Häuser sol­len sich spe­zia­li­sie­ren, Schließungen drohen.

NRW berei­tet eine tief­grei­fen­de Reform der Krankenhauslandschaft vor, die auch zur Schließung ein­zel­ner Kliniken füh­ren kann. Die rund 350 Häuser sol­len sich künf­tig auf bestimm­te Leistungen kon­zen­trie­ren, zum Beispiel auf Kardiologie oder Onkologie. Entscheidend ist dabei nicht mehr die Zahl der Betten, son­dern die Fallzahl je medi­zi­ni­scher Leistung.

Ziel der Großreform sei vor allem der Abbau von „Fehlversorgung“, erklär­te NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Freitag. Gerade in Städten gebe es heu­te zum Teil zu vie­le Angebote für Patienten, auf dem Land zu wenige…

Die Entscheidung, wel­che Klinik künf­tig was anbie­ten kann, soll in den 16 Versorgungsregionen in NRW zwi­schen Ärztekammern, Kommunen, Klinik-Trägern und ande­ren Betroffenen mög­lichst schon in der ersten Jahreshälfte 2022 geklärt wer­den. Am Ende ent­schei­det das Gesundheitsministerium. Bereits ab September soll sich der Landtag mit den Plänen befassen.

Mitten in der Pandemie schickt sich NRW also an, die Krankenhausplanung fun­da­men­tal umzu­krem­peln. Gesundheitsminister Laumann prä­sen­tier­te am Freitag nach zwei­jäh­ri­gen Beratungen mit Ärzten, Klinikleitungen und Krankenkassen einen „Systemwechsel“, der es in sich hat: Weg von der Zahl der Betten als zen­tra­le Größe für die Planung, hin zu einer Spezialisierung der ein­zel­nen Häuser, von denen vie­le seit Jahren tief­ro­te Zahlen schrei­ben. Das alles soll gesche­hen, ohne die Grundversorgung der Bevölkerung zu ris­kie­ren

Das Land NRW beteu­ert zwar, im Vordergrund ste­he die Verbesserung der Zusammenarbeit zwi­schen den Kliniken. Sie müss­ten sich dar­auf eini­gen, was sie am besten kön­nen, damit nicht das eine Haus die­sel­ben Operationen und Untersuchungen anbie­tet wie das Nachbarhaus vier Kilometer wei­ter. Aber der Begriff „Fehlversorgung“, den Minister Laumann ver­wen­det, bedeu­tet, dass es man­cher­orts zu vie­le und andern­orts zu weni­ge Klinik-Angebote gibt. Heißt: Es wird Schließungen und Neueröffnungen geben. Die Frage ist nur, wo?…«

2 Antworten auf „"Vierte Welle": NRW plant Krankenhausschließungen“

  1. Jeder weiß, dass wir in Deutschland min­de­stens jede
    drit­te, eigent­lich jede zwei­te, Klinik schlie­ßen soll­ten. Dann hät­ten wir[sic] ande­ren Kliniken genug Personal, gerin­ge­re Kosten, bes­se­re Qualität, und nicht so viel Überflüssiges. Länder und Städte blockie­ren https://t.co/Ffyf8Ue5ZX
    —Karl Lauterbach
    (@Karl_Lauterbach) June 4,
    2019

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