»Der Betriebsrat von Vivantes hat am Freitag einen Hilferuf ausgesandt. Die Zustände in den Rettungsstellen des landeseigenen Klinikkonzerns seien „gefährlich“, hieß es in einer Pressemitteilung. „Trotz festgelegter schichtgenauer Besetzungsvorgaben durch den neuen Tarifvertrag Entlastung ist die personelle Besetzung aktuell so schlecht wie noch nie“, schrieb der Betriebsrat. „Die Notaufnahmen sind fast täglich über den Senat bei der Feuerwehrleitstelle abgemeldet.“ Rettungswagen könnten die Krankenhäuser nicht mehr anfahren.
Josephine Thyrêt ist Betriebsratsvorsitzende, sie sagt: „Keiner der beiden Tarifverträge wird umgesetzt. Weder der, der Besetzung von Schichten in der Pflege regelt, noch der für die Beschäftigten der Tochterfirmen.“ Dort wandere inzwischen Personal scharenweise ab, weil zum Beispiel Reinigungskräfte in anderen kommunalen Betrieben besser bezahlt würden. Eine Flucht mit Folgen: „Wenn ein OP nicht mehr sauber gehalten werden kann, kann nicht operiert werden“, erklärt Thyrêt. „Deshalb können die Rettungsstellen bestimme Notfälle nicht aufnehmen.“
„Nehmen wir an, ein Schlaganfall wird eingeliefert“, sagt die Mitarbeiterin der Notaufnahme [,die anonym bleiben möchte]. Zwei Pflegekräfte und ein Neurologe werden gerufen. Es beginne sofort eine umfassende Untersuchung, die schnell gehen müsse und einige Tausend Euro koste. „Die Rettungsstelle bekommt aber nur eine Pauschale von an die 100 Euro.“ Die Geschäftsführung von Vivantes habe dazu eine klare Meinung geäußert, berichtet die Frau. „Sie sagt, man stecke kein Geld in einen Bereich, der keinen Gewinn erwirtschaften würde.“…
Vivantes widerspricht derweil der Arbeitnehmervertretung in mehreren Punkten. Wartezeiten von 48 Stunden schließe sie aus, teilte die Geschäftsführung auf Anfrage mit…
Auch treffe der Vorwurf nicht zu, es seien teilweise nur drei von 13 Pflegekräften anwesend. „Diese Zahlen sind theoretische Plandaten, die nicht der Realität auf den Rettungsstellen entsprechen. Gefährdungsanzeigen werden selbstverständlich ernst genommen.“…«
berliner-zeitung.de (12.8.)
»Hamburg: Rettungsdienste leiden unter Personalmangel
Ein Rettungswagen soll innerhalb von acht Minuten am Einsatzort eintreffen. In den Hamburger Randbezirken im Süden und Osten klappt das selten. Grund ist laut des Ambulanzdienstes des Deutschen Roten Kreuzes der allgemeine Fachkräftemangel und die durch die Pandemie sehr stark gestiegenen Ausfallquoten des Personals.«
ndr.de (12.8.)
Kapitalismus halt.…
@Publicviewer
Nein, politische Plünderökonomie, die deshalb besteht, weil "Kapitalismus"-Plärrer (= selbstverschuldet Unmündige) der Demokratie im Weg stehen. Als Reaktionäre.
Na und? Der Kapitalismus gefährdet die ganze Menschheit!
Maskenpflicht ab 1. Oktober? Das Leben ist kein Maskenball!
"Wer sich bedroht fühlt, kann und soll natürlich eine FFP2 Maske tragen, sie bietet zuverlässigen Schutz.", meinte Daniel Kehlmann in seinem Gastbeitrag in der FAZ vor vierzehn Tagen. Etwas anderes als Schutz vor dem Gefühl der Bedrohung kann er nicht gemeint haben. Kehlmann ist Schriftsteller, auf dem Gebiet der Infektionsbekämpfung ahnungslos. erlaubt sich aber im Schutz seiner Bekanntheit eine unbegründete und bisher unbegründbare Aussage, die im übrigen stündlich durch die Krankmeldungen prominenter Maskenträger wiederlegt wird. Der Nachweis des Nutzens des Maskentragens steht noch aus, die Schäden dagegen treten immer deutlicher zutage.
Kehlmanns halbherziges Plädoyer für die Aufhebung der Maskenpflicht steht darum auf wackeligen Füßen. Es geht ihm um deren gesellschaftliche Auswirkungen. "Wollen wir eine maskierte Gesellschaft" fragt der Titel. Auch wenn wir sie denn wollten, die maskierte Gesellschaft ist eine contradictio in adiecto, es kann sie gar nicht geben, das Leben ist kein Maskenball.
So harmlos sie uns auch angepriesen wird, von allen Maßnahmen gehört die Maskenpflicht zu den einschneidendsten und verheerendsten. Die Verhüllung des Gesichts anonymisiert und distanziert und sie verhindert die Begegnung und die Verständigung der Menschen. Jeder, der im vergangenen Jahr ein maskiertes Publikum, eine maskierte Gemeinde, eine maskierte Schulklasse oder eine maskierte Zufallsgruppe (im Zug, im Wartezimmer) erlebt hat, musste auch erfahren, dass die horizontale Kommunikation, ob sprachlich oder nonverbal, nicht mehr oder nurmehr unter extrem erschwerten Bedingungen möglich war, und die Interaktionen sich auf das unvermeidbare Minimum beschränkten. In einem Konzertsaal, in einem Gottesdienst, in einem Theatersaal gibt es nur noch den Bezug zum Zentrum der Zusammenkunft: zum Podium, zum Altar, zur Bühne. Das memento mori im Gesicht des Gegenüber verhindert das gesellschaftliche Miteinander, "einer des anderen Atombombe" als dahinter stehende Devise erstickt jede Mitmenschlichkeit im Keim.
Zu den fatalen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen kommen die ökologischen Schäden: der monatliche Maskenverbrauch liegt weltweit schon bei weit über 100 Milliarden – mit unabsehbaren Folgen für die Gewässer und die Böden des Planeten und seiner Bewohner.
Wer könnte das alles verantworten?