Von Israel lernen

Prof. Gunnar Jeschke schreibt unter die­sem Titel auf frei​tag​.de am 19.8.:

»Covid-19 Das Robert-Koch-Institut hat Israel auf die Liste der Hochrisikoländer gesetzt. Es täte bes­ser dar­an, aus dem Umgang Israels mit der Epidemie zu lernen.

Dieser Blogbeitrag ist auch als PDF-Datei mit inte­grier­ten Abbildungen ver­füg­bar.

In Israel baut sich gera­de eine neue Welle von Covid-19-Infektionen auf. Bemerkenswert an die­ser Welle ist der hohe Impfgrad der Bevölkerung. Wie bereits in Science berich­tet wur­de, ent­fällt in die­ser Welle die Mehrheit der posi­ti­ven Tests auf geimpf­te Personen (Abbildung 1, links).

Glaubt man der Propaganda in Massenmedien und aus Politikermündern, so soll­te bei einem der­art hohen Impfgrad, wie er in Israel bereits erreicht wur­de (Abbildung 1, rechts, durch­ge­zo­ge­ne Linien), die Gesellschaft gegen Covid-19 geschützt sein. Auffällig ist jedoch, dass der Anteil geimpf­ter Personen an den posi­ti­ven Tests (gepunk­te­te Linien) kaum gerin­ger ist als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Die Schutzwirkung vor posi­ti­ven Tests ist sehr gering. Geimpft wird in Israel haupt­säch­lich mit dem BioNTech-Pfizer-Impfstoff, dane­ben noch mit Moderna.

Die israe­li­schen Daten, die offen zugäng­lich sind, sind wesent­lich detail­lier­ter als die­je­ni­gen ande­rer Länder. Es ist gut doku­men­tiert, was sie genau bedeu­ten, denn zu jedem Datensatz gibt es eine Wegleitung. Israel erfasst auch beson­de­re Ereignisse unter geimpf­ten Personen, näm­lich Hospitalisierungen und Todesfälle. Die Zahl der Todesfälle ist glück­li­cher­wei­se bis­her in die­ser Welle noch so gering, dass man kei­ne vali­de Aussage über Schutz gegen einen töd­li­chen Verlauf tref­fen kann. Bei den Krankenhauseinweisungen habe ich die Auswertung für alle Wochen gemacht, in denen es in einer Altersgruppe min­de­stens 40 sol­cher Einweisungen gab. Diese Auswertung zeigt, dass die Impfungen noch einen gewis­sen Schutz gegen eine Hospitalisierung bie­ten (Abbildung 2). Dieser Schutz ist aller­dings lan­ge nicht so hoch, wie man ange­sichts der Propaganda erwar­ten würde.

In Science wird der Unterschied zwi­schen der vor­he­ri­gen Welle (Februar/März) und der jet­zi­gen Welle auf das Aufkommen der Delta-Variante Ende April zurück­ge­führt. Am 23. Juli hat­te das ZDF mit Bezug auf eine bri­ti­sche Studie noch behaup­tet, die Biontech-Pfizer-Impfung schüt­ze zu 88% vor einer Infektion mit der Delta-Variante, gegen­über 93,7% gegen­über der Alpha-Variante. Diese Zahlen sind mit den Daten aus Israel nicht annä­hernd ver­ein­bar. Desweiteren hat­te das ZDF behaup­tet, Daten aus Israel wür­den zei­gen, dass eine Impfung mit Biontech-Pfizer zu 93% vor einem Krankenhausaufenthalt schüt­ze. Da mir die Daten vor­lie­gen, kann ich sicher fest­stel­len, dass die­se Angabe sta­ti­stisch nicht gedeckt war. Dafür gab es in Israel im Juli ins­ge­samt zu weni­ge Hospitalisierungen wegen Covid-19.

Ich hal­te es nicht für aus­ge­macht, dass man den weit­ge­hen­den Verlusts des Impfschutzes durch das Aufkommen der Delta-Variante erklä­ren kann oder muss. Anfangs wur­den über­durch­schnitt­lich vie­le Personen geimpft, die wegen Covid-19 beson­ders besorgt waren. Diese dürf­ten sich auch sonst – zum Beispiel bei hygie­ni­schen Maßnahmen und in der Kontaktvermeidung – stär­ker enga­giert haben als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Das kann einen höhe­ren Impfschutz vor­ge­spie­gelt haben, als er damals wirk­lich vor­han­den war. Umgekehrt ist es mög­lich, dass weni­ger besorg­te und inzwi­schen auch geimpf­te Personen sich jetzt weni­ger vor­sich­tig ver­hal­ten als vor der Impfung. Das könn­te in der lau­fen­den Welle einen gerin­ge­ren Impfschutz vor­spie­geln, als er tat­säch­lich vor­liegt. Möglich wäre das zumin­dest dann, wenn unter den bis­her noch unge­impf­ten Personen auch sol­che sind, die sich vor­sich­ti­ger verhalten.

Wie dem auch sei, die Daten aus Israel recht­fer­ti­gen einen Druck auf unge­impf­te Personen nicht. Ferner legen sie sehr nahe, dass das Corona-Problem nicht durch Impfungen zu lösen ist. Es bleibt rich­tig, dass das Hauptaugenmerk auf dem Schutz von Risikogruppen lie­gen muss. Es bleibt auch rich­tig, dass eine Immunisierung der Bevölkerung viel eher durch Ansteckungen erfol­gen wird als durch Impfungen – und das unab­hän­gig von der ver­folg­ten Politik.«

Hier die genann­te Abb. 1:

14 Antworten auf „Von Israel lernen“

  1. 'Höre, Israel!

    Nein, es ist kein Irrtum, mein Bruder, es ist die Realität
    Die gan­ze Welt ist voll von Wut und Trennung
    Und sieh nur, es gibt so viel Dummheit
    Mein Bruder, es gibt nichts Einfaches
    Jeder will 'schnell und leicht''

    מוקי – האדמה בוכה
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​T​g​j​m​b​1​P​C​X6k
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​u​c​M​U​s​N​x​e​-Ds
    Mooki – Die Erde Weint (ha'adama bocha)

      1. Vielleicht liegt das ja aber auch ein­fach an der Selbstdarstellung und dem Selbstbild vie­ler Linker und "Linker".

        Mehr Wischi-Waschi als beim so genann­tes "Links-sein" gibt es ja heu­te wohl nicht mehr in irgend einer ande­ren öffent­li­chen Debatte.

  2. Ach was. Das Ausrotten von indi­ge­nen Völkern und sog. 1st Nations hat eine viel län­ge­re Tradition. Und ist auch nicht auf den Nahen Osten beschränkt.

  3. Bei mir hin­ter­lässt die von aktiv poli­ti­schen Akteuren bis ins Detail aus­ge­fuch­ste Plandemie-Falle bereits den Eindruck, als wür­den min­de­stens 80% oder gar 90% der Bevölkerung in ihr unwie­der­bring­lich ver­hed­dert sein. 

    Wenn ich dann das mitt­ler­wei­le stark aus­ge­präg­te Stockholm-Syndrom vie­ler Plandemie-Geschädigter in die Gesamtbeurteilung mit ein­flie­ßen las­se, hal­te ich es sogar für mög­lich, dass die Plandemie-ver­ur­sa­chen­den Fallensteller der Politik, trotz des nach­weis­lich ange­rich­te­ten sozia­len und wirt­schaft­li­chen Schadens, kei­ner­lei juri­sti­sche Konsequenzen zu befürch­ten haben werden.

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​3​G​8​M​4​A​Y​3​IfA

    Wie auch immer
    MfG

    1. Der Reporter von OE24 stell­te aber auch sehr sug­ge­sti­ve Fragen und es wur­den gezielt nur sol­che der Befragten aus­ge­wählt, die die erwünsch­ten "loya­len" Antworten gelie­fert haben!

  4. Auf mei­ner Schweden-Rundreise heu­te in Stockholm gewe­sen. Keine Maskenpflicht, auch nicht im ÖNV. Kein Hygienewahn, kein Anstellen. Buntes Treiben weit- und breit. Keine Schilder und Aufsteller wel­che an Corona erin­nern. Erfrischend anders als in Deutschland. Mit meh­re­ren Einheimischen gespro­chen. Diese sind der Ansicht, das man eine Herdenimmunität erreicht habe und zwar ohne alle Einwohner zu imp­fen. Die Regierung scheint das auch so zu sehen.
    Man hofft, das auch bald wie­der mehr Touristen kommen 🙂

    1. Deutschland wird bis zum Schluß dann das aller­letz­te Land der Welt sein, das noch dem Corowahn ver­fal­len ist. Wetten?

      Das liegt zum einen an der "Vorbild"-Funktion Deutschlands – zum ande­ren an der leich­ten Fremdsteuerbarkeit Deutschlands. in kei­nem ande­ren Land der Welt wird soviel Geld und Personal ein­ge­setzt um die "herr­schen­de Meinung" zu len­ken, den "öffent­li­che Diskurs" zu steu­ern, die Bürger über die wah­ren Ansichten, Meinungen und Stimmung in der Bevölkerung zu täuschen.

      Merke: erzeu­ge den Eindruck, dass eine Mehrheit eine bestimm­te Meinung ver­tritt – und bald wird die Mehrheit die­se bestimm­te Meinung tat­säch­lich vertreten.

      So funk­tio­niert das im Land "in dem wir gut und ger­ne leben" (… wür­den, wenn sie uns nur liesen).

  5. Am 23.09.2021 fin­det der World Food Summit statt.

    Das ist was ziem­lich beson­de­res, denn es ist erst der sech­ste UN-Gipfel zum Thema Ernährung seit 1943 und der erste mit Staatsoberhäuptern in der UN-Generalversammlung. Eine Gruppe füh­ren­der Wissenschaftler, die so genann­te wis­sen­schaft­li­che Gruppe, wur­de damit beauf­tragt, dafür zu sor­gen, dass der Gipfel 2021 wis­sen­schaft­lich fun­diert, umfas­send und unab­hän­gig ist. Obwohl sol­che Ansätze in Bereichen wie dem Klimawandel und der bio­lo­gi­schen Vielfalt bekannt sind, ist dies das erste Mal, dass Wissenschaftler expli­zit in mul­ti­la­te­ra­le Diskussionen über Lebensmittel ein­be­zo­gen werden. 

    Der Leiter der wis­sen­schaft­li­chen Gruppe ist Joachim von Braun:

    Bei welt­po­li­tisch bedeu­ten­den Veranstaltungen wirk­te Braun als Sprecher mit, so bei der Rio-Konferenz 1992, den Welternährungsgipfeln 1996 und 2002 oder Anfang Dezember 2007 auf dem „World Food Forum“ der Consultative Group on International Agricultural Research (CGI-AR) in Peking. 2020 wur­de er von der UN zum Vorsitzenden der wis­sen­schaft­li­chen Bera-tungs­grup­pe (Scientific Group) für den UN-Food Systems Summit 2021 ernannt[3].
    Von Braun ist:
    • Vizepräsident der Welthungerhilfe[4] seit November 2012,
    • Board Mitglied der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN) seit 2012 und von 2013 bis 2018 Vize-Vorsitzender[2],
    • Board-Mitglied der Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) seit 2015[1],
    • Mitglied des HighTech Forum der Bundesregierung, beru­fen durch die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft, von 2016 bis 2017[2],

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​J​o​a​c​h​i​m​_​v​o​n​_​B​r​a​u​n​_​(​A​g​r​a​r​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​ler)

    Seine Beratungsinhalte hat er hier beschrieben:
    https://www.nature.com/articles/d41586-021–02331‑x
    Augenfällig, dass die, die das Land bewirt­schaf­ten oder das Zeug essen sol­len oder die Natur wie sie ist, dabei kei­ne Bedeutung hat, son­dern die Konzerne, die Gentechnik und digi­ta­le Überwachung bereit stellen.

    Klaus Schwab hat sich dafür schon die Haare schön gemacht:

    https://​www​.wefo​rum​.org/​p​r​e​s​s​/​2​0​2​0​/​0​1​/​g​l​o​b​a​l​-​l​e​a​d​e​r​s​-​u​n​i​t​e​-​u​n​d​e​r​-​t​h​e​-​f​o​o​d​-​a​c​t​i​o​n​-​a​l​l​i​a​n​c​e​-​t​o​-​d​e​l​i​v​e​r​-​a​-​b​e​t​t​e​r​-​f​u​t​u​r​e​-​f​o​r​-​t​h​e​-​p​e​o​p​l​e​-​a​n​d​-​t​h​e​-​p​l​a​net

    Vermutlich hat ers ja sogar erfun­den, der Gute, das mit dem Summit.

    Stellt euch dar­auf ein, dass das nun in ALLEN Lebensbereichen der SDG17 ansteht – also wirk­lich in allen 😉

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