"Vor allem die Gaskraftwerke warfen außergewöhnlich gute Gewinne ab"

Einen für die "FAZ" erstaun­li­chen Artikel kann man unter der Überschrift "Wie die Ölkonzerne pro­fi­tie­ren" am 28.7. lesen. Vielleicht wen­den sich die vier Autoren dem­nächst auch den Gewinnen der "Impfstoff"-Hersteller zu.

»Während die Bevölkerung über die Last der hohen Strom- und Gaspreise stöhnt, ver­mel­den Energiekonzerne Rekordgewinne – und beglücken ihre Anleger.

Die hohen Energiepreise sor­gen bei den Öl- und Gaskonzernen für spru­deln­de Gewinne. Der bri­ti­sche Shell-Konzern mel­de­te am Donnerstag für das Frühjahrsquartal den zwei­ten Rekordgewinn in Folge. Mit 11,5 Milliarden Dollar Überschuss in den Monaten April bis Juni fiel der Gewinn noch­mals höher aus als die 9,1 Milliarden Dollar im Vorquartal…

Der fran­zö­si­sche Wettbewerber Totalenergies (vor­mals Total) ist mit einem Börsenwert von 130 Milliarden Dollar mitt­ler­wei­le wie­der das dritt­wert­voll­ste fran­zö­si­sche Unternehmen hin­ter den Luxus- und Konsumgüterriesen LVMH und L’Oréal. Er erwirt­schaf­te­te im Frühlingsquartal einen Nettogewinn von 5,7 Milliarden Euro – abzüg­lich einer Milliardenrückstellung für sei­ne Beteiligung am rus­si­schen Novatek-Konzern, die man wegen dro­hen­der Sanktionen gebil­det hat­te. Ohne Berücksichtigung die­ses Sonderpostens beträgt der Quartalsgewinn der Franzosen 9,8 Milliarden Dollar.

Zugute kommt Totalenergies neben dem hohen Ölpreis, dass sie seit Jahren schon im Geschäft mit Flüssiggas aktiv sind und die­ses mehr denn je gefragt ist…

Die Kraftwerke laufen auf Hochtouren

[Der öster­rei­chi­sche Energie- und Chemiekonzern OMV sieht sich]… mit einer Cash-Position von 6,5 Milliarden Euro „sehr gut auf­ge­stellt“. Im ersten Halbjahr war der Konzernumsatz um 124 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro gestie­gen. Abzüglich der Sondereffekte wegen der Abschreibungen auf das Russlandgeschäft und den Anteil an der Gaspipeline Nord Stream 2 in Höhe von 2 Milliarden Euro weist der Konzern einen Periodenüberschuss von 3,4 Milliarden Euro aus.

In Deutschland wie­der­um sticht der Energieriese RWE mit glän­zen­den Geschäften her­aus. Das Nettoergebnis des Essener Konzerns hat sich im ersten Halbjahr annä­hernd ver­dop­pelt, der Ausblick für 2022 wur­de des­halb unge­wöhn­lich kräf­tig nach oben geschraubt. Auch für das kom­men­de Jahr stell­te Finanzvorstand Michael Müller schon eine Anhebung der Prognose in Aussicht. Ein Treiber ist dabei der glo­ba­le Energiehandel.

Zugleich lau­fen die RWE-Kraftwerke in Deutschland und den Auslandsmärkten dank hoher Stromnachfrage auf Hochtouren. Vor allem die Gaskraftwerke war­fen außer­ge­wöhn­lich gute Gewinne ab, bei sei­nen Windparks an Land und auf hoher See pro­fi­tier­te RWE zugleich von bes­se­ren Windverhältnissen als im Vorjahr. Auch die Stromerzeugung in den Braunkohlekraftwerken sowie im ver­blie­be­nen Kernkraftwerk Emsland bewegt sich auf hohem Niveau…«

8 Antworten auf „"Vor allem die Gaskraftwerke warfen außergewöhnlich gute Gewinne ab"“

  1. Es ist unter­schied­lich. Wenn die Erzeugung von Strom mit Wasserkraft mehr Profite ver­spricht, wird Strom mit Wasserkraft erzeugt. Und wenn die Erzeugung von Strom aus Weizen mehr Profite ver­spricht wird Weizen ver­heizt. Genauso ist das mit Atomkraft und Kohle. Das ändert sich ständig.

  2. Kriegssteuer nennt man jetzt "Gasumlage".

    "..Von Oktober an dür­fen die Gasversorger die­se höhe­ren Importkosten auf die Endverbraucher, also Unternehmen und Privathaushalte, zu 90 Prozent umle­gen. Das gilt selbst für lau­fen­de Verträge, die die Kunden eigent­lich abge­schlos­sen hat­ten, um sich gegen stei­gen­de Gaspreise abzu­si­chern. Per Ministerverordnung soll dafür Paragraf 26 des Energie-Sicherungsgesetzes in Kraft treten .."

    https://www.sueddeutsche.de/politik/energiekrise-habeck-gas-umlage-mehrkosten‑1.5629428

  3. Was nun? Zahlungsboykott? Einzahlung auf ein Treuhandkonto? Es reicht schon lan­ge nicht mehr, die Dinge zu ben­nen und hier und da auf die Straße zu gehen.

  4. Sahra Wagenknecht: „Schuld daran ist die Ampel, die an ihrer unsinnigen Sanktionspolitik festhält“ sagt:

    Nord Stream 2 öffnen !
    Nordstream 2 wird durch die USA sank­tio­niert, die aber wei­ter Uran für ihre AKWs und Dünger aus Russland bezie­hen. Die Farmer sol­len schließ­lich Biden wiederwählen.
    Die USA sind die größ­ten Profiteure der Sanktionen.
    Kein Ampel-Politiker*In ver­tritt hin­ge­gen die ele­men­tar­sten Interessen nach bezahl­ba­rer Energie und Nahrung deut­scher Bürger, sonst wäre NS2 längst geöffnet.
    Danke Habeck und Co. Hauptsache schwe­re Waffen wer­den wei­ter in die Ukraine gelie­fert. Darauf ein Prösterchen mit den Klitschz in Kiew.
    Welch ein Deal:
    Noch ist Sommer und die Bürger zah­len brav Milliarden Tribut an den US-Military–Industrial Complex und sol­len dafür US-Frackinggas extrem umwelt­schäd­lich auf Mega-Tankern ange­schifft bekom­men. Das ist die neue Unabhängigkeit vom preis­wer­ten und weit umwelt­freund­li­che­rem Gas aus Russland. Bis irgend­wann die LNG Terminals fer­tig sind, soll die Abhängigkeit vom bösen Russengas in der Zwischenzeit durch Golfgas ersetzt wer­den, wo Frauen gestei­nigt und Schwule hin­ge­rich­tet werden.
    Die Sanktionen sol­len gestei­gert wer­den, denn der Wirtschaftskrieg gegen Russland, das Lieblingsprojekt der Grünen, scha­det in erster Linie Millionen Bürger bis weit in die Mittelschicht und nicht Russland.
    Hoffen wir auf die Erderwärmung, wenn die Sanktionspolitik nicht sofort gestoppt wird.

    1. Die Russen haben seit 50+Jahren im kal­ten Krieg bis zu den Sanktionen von Uncle $am immer zuver­läs­sig geliefert.
      Die deut­sche Staatsdoktrin Russland zu rui­nie­ren trifft in erster Linie Deutschland.
      Durch die Sanktionspolitik kann Russland nur ein Drittel sei­nes Gases ver­kau­fen und erzielt damit wegen der gestie­ge­nen Gaspreise die glei­chen Einnahmen.
      Würde Russland die Gaszufuhr voll hoch­fah­ren, wären sei­ne Staatseinnahmen ver­min­dert, da der Gaspreis und damit die Einnahmen sinken.
      Warum soll­te Russland sich sel­ber scha­den um Deutschland das Russland rui­nie­ren will eine extra Menge Gas zu liefern?
      Nur Deutschland schä­digt sein eige­nes Volk aus Hochmut.
      Erst wenn die Sanktionen been­det wer­den kann Russland, ohne wirt­schaft­li­che Selbstschädigung, die Gasmenge hochfahren.
      Putin kann rech­nen, Alter. Habeck und die Völkerball Ministerin ver­fol­gen nach Adam Riese ande­re Interessen .
      Die Sanktionspolitik muß sofort been­det wer­den um den größ­ten Schaden vor dem Herbst/Winter noch abzuwenden.
      Nordstream2 muß geneh­migt und sofort geöff­net wer­den um die Gasspeicher zu füllen.
      Millionen Gaskunden und die Wirtschaft hät­ten sofort wie­der die Preise wie vor den Sanktionen und der wirt­schaft­li­che Ruin unse­res Landes, nicht Russlands, wäre damit abgewendet.
      Das wäre Staatspolitik gemäß des Amtseides dem deut­schen Volk nicht zu schaden.
      Da aber die Energieverteuerung aus­blie­be, wür­de auch die Instrumentalisierung, Baerbock der "Booster", für die von den Grünen betrie­be­ne Energiewende wegfallen.
      In Deutschland ging schon immer die Ideologie den ein­mal beschrit­te­nen Irrweg bis zu Ende zu gehen über den gesun­den Menschenverstand.
      Schaun mir mal ob der kal­te Herbst heiß wird…

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