War denn etwas anderes vom BVerfG zu erwarten?

Hat wirk­lich jemand geglaubt, das Bundesverfassungsgericht habe mit sei­nem Beschluß vom 19. November, der heu­te ver­öf­fent­licht wur­de, etwas ande­res im Sinn gehabt, als einen Persilschein für die Regierungspolitik aus­zu­stel­len? Sollte jemand ernst­haft glau­ben, die Politik habe elf Tage lang nicht gewußt, was heu­te publi­ziert wur­de? Der Wortlaut der "Leitsätze zum Beschluss des Ersten Senats vom 19. November 2021 – Bundesnotbremse II (Schulschließungen) – 1 BvR 971/21 – - 1 BvR 1069/21 -" ist hier nach­zu­le­sen.*

Die RichterInnen wer­den von Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat gewählt. Sie sind also, ähn­lich wie in den USA und in Polen, wo das skan­da­li­siert wird, auf poli­ti­schen Tickets in ihr Amt gelangt.

Gewiß kann es vor­kom­men, daß RichterInnen in Einzelfragen die Augenbrauen hoch­zu­zie­hen, wenn es um das Funktionieren des bür­ger­li­chen Staates geht. Wie alle Staatsorgane ist ihre Aufgabe, ein mög­lichst rei­bungs­lo­ses Funktionieren der Herrschaftsausübung zu gewähr­lei­sten. Das beinhal­tet, mit­un­ter zu rügen, wenn ein­zel­ne Mächtige über die Stränge schla­gen. Dabei gel­ten unver­rück­ba­re Grundlagen: Ausbeutung ist in Ordnung, sie muß nur gere­gelt zuge­hen. Frauen sind prin­zi­pi­ell nicht weni­ger wert als Männer, das muß sich aber nicht in Bezahlung und Karrierechancen nie­der­schla­gen. Auslandseinsätze der Bundeswehr sind ver­fas­sungs­wid­rig, aber erlaubt, wenn sie umbe­nannt wer­den in "huma­ni­tä­re Missionen". Das Demonstrationsrecht ist gewähr­lei­stet, das Nähere ent­schei­den die Ordnungsbehörden.

Es geht mit­hin um die Aufrechterhaltung der Herrschaft der­je­ni­gen, die nicht nur öko­no­misch das Sagen haben, son­dern die­se Macht auch über die Besetzung von Schlüsselpositionen in Justiz, Politik, Medien und Wissenschaft garan­tie­ren. In die­sem Sinne ist auch heu­te durch­aus Recht gespro­chen wor­den, wenn es auch ein Klassenrecht ist.

Verändert sich etwas durch den heu­te ver­öf­fent­lich­ten Beschluß? Nicht wirk­lich, wie es neu­deutsch heißt. Die Regierenden haben sich nie dar­um geschert, ob sie ver­fas­sungs­ge­treu han­del­ten. Selbst wenn ihnen die Gerichte nach­wie­sen, daß sie gegen ihre eige­nen (Grund-)Gesetze ver­stie­ßen, haben sie eben die Gesetze geän­dert. Das haben wir so oft erlebt, zuletzt mit der klamm­heim­lich zurück­ge­las­se­nen "natio­na­len Notlage", daß man sich wun­dern kann, daß sich noch jemand wundert.

Risiken und Nebenwirkungen. Und Chancen

Verändert hat sich, daß den Regierenden nun­mehr freie Hand aus juri­sti­scher Sicht gege­ben wird, ihre Zwangsmaßnahmen auch gegen "Geimpfte" ein­zu­set­zen. Das wer­den sie auch tun müs­sen, wenn sie ihrer jeden Tag faden­schei­ni­ger wir­ken­den Erzählung vom Kampf gegen ein Virus mit­tels "Durchimpfung" der Welt treu blei­ben wol­len. Sie ste­hen damit aber vor einer neu­en Situation.

Zu der Zeit, als die nun abge­nick­te "Bundesnotbremse" griff, konn­ten sie sich einer brei­ten Unterstützung der Bevölkerung sicher sein. Dieses Vertrauen schwin­det. Das bedeu­tet nicht, daß vie­le Menschen pro­te­stie­rend auf die Straßen stürm­ten. Die voll­be­setz­ten Fußballstadien und ande­re Beispiele spre­chen aber davon, daß die Panikmaschine immer weni­ger wirkt. Ja, Menschen las­sen sich "imp­fen", um ins Stadion oder den Schuhladen zu kom­men. Ob sie sich ein­re­den las­sen, nur ein ewi­ges "Impfabo" kön­ne ihnen die­se arm­se­li­gen Freiheiten ermög­li­chen, steht in den Sternen.

Es liegt auch an den MaßnahmekritikerInnen, klug und ohne Vorwürfe auf die irre­ge­führ­ten Menschen zuzu­ge­hen und Gemeinsamkeiten aus­zu­lo­ten. Daneben wer­den sicher die Aktionen gegen die "Impfpflicht" wei­ter­ge­hen. Thüringen und Sachsen und ande­re Orte zei­gen, daß Ausgangssperren und Demoverbote Schwerter sind, die auch abstumpfen.

Es bleibt dabei: Alles muß man sel­ber machen. "Es ret­tet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun; uns aus dem Elend zu erlö­sen kön­nen wir nur sel­ber tun". Das war noch nie anders. Hätten sich die ersten FrauenrechtlerInnen oder die Farbigen in den USA und anders­wo von Gerichtsurteilen ent­mu­ti­gen las­sen, hät­ten wir heu­te noch Sklaverei und tota­le Männerherrschaft. Ohne mas­sen­haf­te Streiks der Arbeiterbewegung hät­te nie­mand von uns einen gesetz­li­chen Urlaub oder eine Rente. Die Stillegung der Atomkraftwerke war zwar eine Entscheidung der Kanzlerin; ohne jahr­zehn­te­lan­ge Demonstrationen wäre sie nicht erfolgt. Aus all dem kön­nen wir den lan­gen Atem ler­nen und wie man sich ver­netzt und Verbündete findet.


Siehe auch Noch mehr Fragen zur Wahl von Stephan Harbarth zum Ver­fas­sungs­rich­ter.

* Update: Hier gibt es die Leitsätze zu den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen.

51 Antworten auf „War denn etwas anderes vom BVerfG zu erwarten?“

  1. Tja, es war nicht anders zu erwar­ten und ist doch ein Schlag in die Magengrube. Aber genau­so ist es, es wird erst auf­hö­ren wenn WIR es been­den. Danke für die Erinnerung an die Worte aus der „Internationale“. Und übri­gens: mir wär‘s lie­ber, wenn du in dei­nen Texten nicht gen­dern wür­dest, aa!

    1. @Strandläuferin: Ich mache das seit Jahrzehnten, ist also kei­ne Modeerscheinung. Ich weiß, das kann den Lesefluß stö­ren. So ist es tat­säch­lich auch gedacht. Laß mir also bit­te die "Marotte"!

          1. @kanaksprak: In der Tat ist es der Sinn die­ses gemä­ßig­ten Genderns, einen klei­nen Gedankenstolperer zu ver­ur­sa­chen. Man könn­te dar­über nach­den­ken, den Lesefluß unge­stört zu las­sen, indem man immer die weib­li­che Form ver­wen­det. Männer wären dann selbst­ver­ständ­lich mit­ge­dacht. War jahr­hun­der­te­lang eben umge­kehrt. Mir sind auch bei aktu­el­len Recherchen zu oft Fälle begeg­net, in denen bei­spiels­wei­se über zwei Medizinerinnen berich­tet wird unter der Überschrift "Was sagen die Experten?". Mir ist schon klar, daß Sprache allein kei­ne Geschlechtergerechtigkeit schafft…

    1. Die Justiz muss doch dann wis­sen, was all­ge­mein ver­pflich­te­tend der Bevölkerung auf­ge­zwun­gen wird. Haften wird sie müssen.

      Flugblatt gefun­den:

      Wollt ihr die tota­le Impfung.
      oder
      kei­ne Lust mehr auf Boostern. 

      Abos kön­nen teu­er wer­den, wenn Du sie nicht mehr willst!

      Wehre auch Du dich gegen die Impfpflicht!

  2. Als näch­stes wird die Einnahme von immer noch nicht regu­lär zuge­las­se­nen Medikamenten zur Pflicht, aber nicht zum Zwang.
    Da in der BRD die Staatsanwaltschaft dem Justizministerium unter­steht, wer­den Ermittlungen nach Klageeinreichungen nicht geführt bzw. untersagt.

    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht dar­in, dass er tun kann, was er will, son­dern, dass er nicht tun muss, was er nicht will."
    J.J. Rousseau

  3. Scholz für all­ge­mei­ne Impfpflicht – Impfung soll nach sechs Monaten Anerkennung verlieren

    Bis Ende Februar / Anfang März sol­len wir alle gespritzt sein.

    Scholz plä­dier­te zudem für eine 2G-Pflicht im Einzelhandel

    "Auch die „Einführung umfang­rei­cher Kontaktbeschränkungen vor allem für Ungeimpfte, auch bei pri­va­ten Zusammenkünften“ soll am Donnerstag dis­ku­tiert wer­den, teil­te Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Bund-Länder-Schalte mit. „Wir müs­sen dafür Sorge tra­gen, dass die Kontakte für Ungeimpfte sehr beschränkt wer­den“, sag­te Scholz nach dem Treffen am Dienstag bei „Bild“-TV."

  4. aa: ich stim­me abso­lut zu. Gutes Beispiel macht Schule, wes­halb wir uns den Schuh der "Impfmacher" nicht anzie­hen soll­ten. Leider lese ich in die­sem Forum sehr häu­fig Polemik und unsach­li­che Angriffe. Damit kom­men wir nicht wei­ter. Nur fach­ge­rech­te Argumente, sach­lich vor­ge­tra­gen, schei­nen mir erfolg­reich zu sein.

    1. @ HaDIZ

      Da habe ich ande­re Erfahrungen gemacht. Es wird geblockt, sobald es vom durch MSM ver­mit­tel­ten Narrativ abweicht. Nicht, dass man kei­ne guten Argumente vor­brin­gen soll­te, aber über die Aufnahmefähigkeit ent­schei­den nicht wir.

      @ aa

      Wo sind die Printvorlagen für die Sticker? Uns läuft die Zeit davon…

    2. Es muss auch kurz und knackig sein um vie­le zu errei­chen, auch die sich zunächst über­re­den oder drän­gen lie­ßen und von Anfang an kei­ne FREIE Entscheidung trafen.

  5. «Über allen Staatsgewalten thront ein heim­li­cher Diktator auf Anruf, näm­lich das Bundesverfassungsgericht, dass de fac­to nicht nur unan­greif­bar qua­si recht­set­zen­de Befugnisse hat, son­dern die Legislative läh­men oder aus­he­beln kann. Dabei ist das Verfassungsgericht ver­fas­sungs­wid­rig bestellt, d.h. unser schö­nes Grundgesetz kann nicht ein­mal sei­ne Hüter in die Schranken wei­sen (eine Verfassungsbeschwerde gegen die­se Machenschaften wür­de den Täter als Richter anrufen).»

    https://​www​.hei​se​.de/​t​p​/​f​e​a​t​u​r​e​s​/​6​0​-​J​a​h​r​e​-​G​r​u​n​d​g​e​s​e​t​z​-​3​3​8​1​3​8​2​.​h​tml

    «Wer es immer noch nicht begrif­fen hat: Deutschland steht vor einer poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Katastrophe, die zur all­ge­mei­nen Verarmung und Entrechtung der Mehrheit der Bevölkerung füh­ren wird. Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wird Deutschland sei­nen Rest an Souveränität ver­lie­ren und zu einer blo­ßen Verwaltungsprovinz der Europäischen Union her­ab­sin­ken. Die deut­sche Wirtschaft wird dann noch mehr zum Spielball des glo­ba­len Kapitals, die Entindustrialisierung und die damit ver­bun­de­ne Arbeitslosigkeit wer­den zuneh­men. Gleichzeitig wird der Sozialstaat abge­baut. Die dar­auf fol­gen­den Unruhen geben den Machthabern genü­gend Handhabe, ihre Innenpolitik in Richtung auf einen Polizeistaat fortzusetzen.»

    https://​www​.hei​se​.de/​t​p​/​f​e​a​t​u​r​e​s​/​A​u​s​-​D​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​k​o​e​n​n​t​e​-​e​i​n​e​-​B​u​e​r​g​e​r​r​e​p​u​b​l​i​k​-​n​a​c​h​-​S​c​h​w​e​i​z​e​r​-​V​o​r​b​i​l​d​-​w​e​r​d​e​n​-​3​3​8​1​3​9​6​.​h​tml

    Aus zwei Texten zum 60-Jährigen des GG. Als Vorbild ist die Schweiz aller­dings seit ihrem «Ja» zum Zertifikatsgesetz am 28. Nov. '21 erledigt.

  6. Den Schweizern gefällt sowas. Die wol­len nicht mal eine unab­hän­gi­ge Justiz, wenn sie eine haben könn­ten. Wie wohl so eine Abstimmung in Deutschland aus­ge­hen würde?
    Wie gut, dass Füllmich & Co über­all im Ausland dicke "Pflöcke ein­schla­gen" – auf dass das Kartenhaus nicht nur wack­le, son­dern ein­stür­ze. Vielleicht wer­de ich das der­einst aus mei­ner Impf-Motivations-Haft her­aus erleben…

    *wer Sarkasmus fin­det, darf ihn behalten

  7. Wichtig ist doch jetzt, geeig­ne­te noch offe­ne Wege zur Ausreise zu fin­den, bevor sich das Fenster im Januar schließt. 

    Wer war­tet, kommt spä­te­stens ab Februar unge­impft nicht mehr aus Deutschland raus. 

    Ungeimpfte wer­den dies Jahr kein Weihnachten fei­ern, MP Günther hat heu­te schon durch­blicken las­sen, dass Ungeimpfte sich ab dem­nächst nur noch mit einer wei­te­ren Person tref­fen dürfen. 

    Der Sprung zu Ungeimpftenghettos ist sehr kurz. Scholz erklärt bereits, dass Minimum zwei Impfungen pro Jahr bis in alle Ewigkeit Pflicht werden. 

    Man muss jetzt Netzwerke bil­den, um nach Möglichkeit in die USA zu kom­men. Europa wird ab Mitte des näch­sten Jahres ein tota­li­tä­rer Überwachungsstaat ohne Ausreisemöglichkeit. 

    Nur in den USA haben die Bürger Waffen, so dass der­ar­ti­ges wie in Europa dort ein­fach nicht durch­ge­setzt wer­den kann.

    1. @Lars: Angesichts der Verhältnisse hier bin ich heil­froh, daß man nicht so ein­fach an Waffen kommt. Den USA wür­de ich das auch wün­schen. Generell ist das natür­lich eine indi­vi­du­el­le Entscheidung, ob man flie­hen will. Meine sieht anders aus. Erstens lebe ich hier ger­ne, und zwei­tens wer­de ich denen das Land bestimmt nicht über­las­sen. Habe ich frü­her nicht getan, und es bleibt so. "Wer sich nicht wehrt, lebt ver­kehrt" oder ein ande­rer wah­rer Spruch aus dem Poesiealbum: "Wer kämpft, kann ver­lie­ren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."

      1. Jetzt muss hier der Unterschied zwischen
        aa und mir hin.
        Er ist ein Geimpfter. Ich nicht.
        Er braucht nicht zu fliehen.
        Er hat sein Leben zurück.
        Mit paar klei­nen Unannehmlichkeiten vielleicht..
        Aber e r kann im Sommer mit dem Rad zum
        See ( mit FFP2Maske in der S‑BAHN und Tagesaktuellen Negativ Testen.
        Ich wer­de nicht mehr zum See dürfen.
        Tagsüber.

        1. @B.G.: Ich gebe nicht an damit, aber wahr ist nun mal: Ich bin weder "geimpft" noch jemals gete­stet, son­dern reich­lich gesund und sogar noch lebens­froh. Auch das Recht, mit dem Fahrrad zum See zu fah­ren, wer­de ich mir nicht neh­men lassen.

          1. Danke ! Ein Stein fällt mir vom Herz…
            Ich woll­te es nicht glau­ben als ich es las..
            dass ..wo war es bloß..?
            Ja, dann ! Willkommen im Boot am See
            Im Sommer !
            Ich blei­be auch in Deutschland .

      2. @ aa

        Ich kann mich gut erin­nern, wie 1871 und 1917/18 mit Wattebäuschchen gewor­fen wur­de. Leider hat man auch damals den ver­söhn­li­chen Versprechen der hin­ter­häl­ti­gen Politkaste ver­traut und, statt Versailles zu stür­men oder Noske in Kiel unschäd­lich zu machen, den Moment, in dem "alles" mög­lich war, ver­strei­chen lassen.

        Das haben die Russen bes­ser gemacht, übri­gens auch, weil das Gespenst der "semaine san­glan­te" über ihnen schwebte.

        Und die Verhältnisse wären viel­leicht auch ande­re, wenn man Waffen – und eine demo­kra­ti­sche mili­tä­ri­sche Organisation – hät­te. Das hat schon Aristoteles fest­ge­stellt: Demokratie gibt es nur, wo es ein "Volk in Waffen" gibt.

  8. Was heu­te natür­lich viel bes­ser ist.

    Heute haben wir Frauenquote in den Regierungsparteien und Gesundheitsfaschismus.
    Bin mal gespannt wie­vie­le ihren gesetz­li­chen Urlaub samt Rente beim Dauerboostern über­haupt noch errei­chen werden…

  9. "… Verändert hat sich, daß den Regierenden nun­mehr freie Hand aus juri­sti­scher Sicht gege­ben wird, ihre Zwangsmaßnahmen auch gegen "Geimpfte" ein­zu­set­zen. Das wer­den sie auch tun müs­sen, wenn sie ihrer jeden Tag faden­schei­ni­ger wir­ken­den Erzählung vom Kampf gegen ein Virus mit­tels "Durchimpfung" der Welt treu blei­ben wol­len. Sie ste­hen damit aber vor einer neu­en Situation. …"

    Dass die "Maßnhmen" nun­mehr eben­so gegen "GEimpfte" durch­setz­bar sei­en, kann sich unter Umständen für die "Nicht"-Geimpften als Vorteil her­aus­kri­stal­li­sie­ren. Die Wut muss sich ziel­ge­rich­tet gegen die Bundesregierung und gegen die Landesregierungen richten.

  10. Weil es hier grad so gut passt...

    Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen · Franz Josef Degenhardt

    https://www.youtube.com/watch?v=_6VQxVd0s_0 (Minute: 2.20)

    Dann paar Verfassungsrichter
    Heimlich grinsende Gesichter
    Über ihren roten Roben
    Hielten sie verkrampft erhoben

    Grundgesetze wie zum Hohn
    Hundertmal geändert schon
    Aufrüstung, Gesinnungsstrafen
    Bis zu Notstandsparagraphen

    Greisenzittrig riefen sie
    Freiheit und Demokratie
    Freih(hahah) - Freiheit

    Der Ösi

  11. Genau! In einem Land, in dem die Staatsanwaltschaften grund­sätz­lich Weisungen der Justizminister Folge lei­sten MÜSSEN, exi­stiert per se und per defi­ni­tio­nem gar kei­ne "unab­hän­gi­ge Justiz".
    (Nicht davon zu reden, daß unser Grundgesetz kei­nen räum­li­chen Geltungsbereich mehr defi­niert und wir daher de jure immer noch unter Besatzungsrecht ste­hen, wes­halb die Amerikaner z. B. berech­tigt sind, bei uns ab 2023 Dark Eagle Hyperschallraketen mit Nuklearsprengköpfen zu sta­tio­nie­ren und die Engländer gera­de aktu­ell bei Braunschweig einen Nachschub ‑Brückenkopf zur Verlegung an die pol­nisch-rus­si­sche Grenze zu installieren…)
    Wer glaubt, bei uns gin­ge es bes­ser zu als in einer "Bananenrepublik", unter­liegt mög­li­cher­wei­se seit Jahrzehnten einer Selbsttäuschung. Die Bundesrepublik Deutschland ist daher mit Fug und Recht als "Unrechtsstaat" zu bezeich­nen. Oder als "Rechts-Staat"…

    1. @Exmalico: Ich fürch­te, nie­mand ist gera­de auf­ge­geil­ter als der deut­sche Generalstab, wie­der Truppen an die rus­si­sche (und chi­ne­si­sche) Grenze zu ver­le­gen. "Bananenrepublik" hie­ße ja, aus­län­di­sche Mächte hät­ten das Sagen. Ich wür­de da mal auf die Goldgrube in Mainz schau­en und dar­auf, wel­che Staatsangehörigkeit die ChefInnen der EU und des World Economic Forum haben oder wel­che Rolle Herr Wieler bei der WHO spielt. Die merk­wür­di­ge Infragestellung des Grundgesetzes kann ich nicht teilen.

  12. Zu dem jüng­sten Eintrag hier: " 'Polarisierung der Gesellschaft auf­he­ben.' " (über die 12 Empfehlungen der Schrappe-Gruppe), weil man dort nicht kom­men­tie­ren kann:
    Das will O. Scholz, der näch­ste Kanzler-Darsteller, nun durch die Zwangsimpfung erreichen. 

    Und es wird auch schon sei­tens der Juristen flei­ßig dar­über nach­ge­dacht, wie die durch­ge­setzt wer­den könnte.
    So liest man in der FAZ, was der Bremer "Regierungschef" (SPD) so überlegt:
    "Zudem stel­le sich die Frage, wie man eine all­ge­mei­ne Impfpflicht durch­set­zen wol­le, mit Zwang oder Bußgeldern, mit Ersatzwangshaft [? sic]? 'Das sind ganz wich­ti­ge Fragen', so Bovenschulte. Auch gebe es bis­lang kein all­ge­mei­nes Impfregister in Deutschland. Das müs­se vor einer Impfpflicht auf­ge­baut werden."
    https://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​p​o​l​i​t​i​k​/​i​n​l​a​n​d​/​c​o​r​o​n​a​-​m​a​s​s​n​a​h​m​e​n​-​s​c​h​n​e​l​l​e​-​e​n​t​s​c​h​e​i​d​u​n​g​-​u​e​b​e​r​-​i​m​p​f​p​f​l​i​c​h​t​-​1​7​6​6​0​2​3​2​-​p​2​.​h​tml

    "Ersatzzwangshaft" – das Wort kann­te ich bis dato noch nicht (und die FAZ offen­bar auch nicht).
    Heißt das, dass ich immer­hin noch die Wahl haben wer­de, mich sprit­zen zu las­sen oder in Haft zu gehen?
    (Das wäre ja eine ech­te Alternative, auch wenn dort dann ganz sicher Zwangsarbeit, Zwangsmangelernährung, Zwangsindoktrinierung, Zwangsschlafentzug und ähn­li­che Lustbarkeiten auf die zu bre­chen­den VerbrecherInnen war­ten werden.)

    [Entschuldigung, jetzt bin ich doch noch ein­mal in mei­nem Leben völ­lig fass­ung­los: "mit Zwang" – wol­len die uns fes­seln und die Spritze in den Arm jagen?!.]

    1. @Witwesk: Ich den­ke, Du siehst das rich­tig. Es ist ein Drohmittel, Haft ist der Hebel bei Weigerung. Sie haben aller­dings Recht bei den Bedenken zur Umsetzung. Sie schaf­fen noch nicht mal, die "Impfwilligen" zu ver­sor­gen. Ich bin sicher, sie ver­he­ben sich gera­de völlig.

    2. @Witwesk: Das Wort "Ersatzzwangshaft" dürf­te eine Wortneuschöpfung sein – aber es gab schon Ähnliches, näm­lich "Erzwingungshaft/Beugehaft" – das weiß ich, weil ich mich in einer beruf­li­chen Situation auf mei­ne Schweigepflicht beru­fen habe und der Richter der Meinung war, das inter­es­sie­re ihn nicht.

  13. Ich fra­ge mal vorsorglich:

    Kann man eine Zwangsimpfung ver­wei­gern mit dem Hinweis dar­auf, dass Verfassungsbeschwerden anhän­gig sind?

    Und

    Muss man im Falle einer Verweigerung dann Bußgeld zah­len oder kann man die­ses Bußgeld mit Verweis auf eben die­se lau­fen­de Verfahren "zurück­hal­ten"?

    1. @Thomsen: Eine Zwangsimpfung kann man IMMER ver­wei­gern, egal, ob man schweigt, oder ein Argument dage­gen vor­bringt. Es wird halt ein biss­chen stres­sig mit dem Behörden und Geld kostet es zudem. Das muss einem die eige­ne Gesundheit schon Wert sein 🙂

      Viele Grüße,
      Walter aka Der Ösi

    2. Ich bin kein Jurist, aber ich bin 99% sicher, dass Klagen oder Verfassungsbeschwerden kei­ne auf­schie­ben­de Wirkung haben werden.

      Im Übrigen: Du glaubst doch nicht, dass die Witzfiguren in Karlsruhe sich gegen ihren Chef stellen.

  14. Ich glau­be auch, dass vom BVerfG nichts ande­res zu erwar­ten war.
    Ich gehe noch wei­ter indem ich ver­mu­te, dass eini­ge Politiker schon seit Tagen ganz genau wuss­ten, wel­che Entscheidungen da kom­men würden.
    Deshalb wur­den die Forderungen nach neu­er Bundesnotbremse, neu­er epi­de­mi­scher Lage, neu­en Einschnitten, Impfzwang usw. in den letz­ten Tagen ja immer lauter.
    Man war sich schon längst sicher für alles, noch ein­mal für alles, egal was man auch immer for­der­te, die Deckung und Versicherung vom BVerfG zu haben.

  15. Ein Verfassungsgericht ist immer Spiegel der gesell­schaft­li­chen Lage und wird einen Teufel tun, sich gegen einen klar erkenn­ba­ren oder jeden­falls pro­mi­nent trans­por­tier­ten gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Zeitgeist zu stel­len. Das ist manch­mal gut, sie­he gleich­ge­schlecht­li­che Ehen. Aber manch­mal ist es eben auch furcht­bar, wenn näm­lich der Zeitgeist aus der Rückbesinnung des Menschen auf sei­ne schlech­te­sten Eigenschaften besteht – das erle­ben wir jetzt.
    Es wird sogar funk­tio­nie­ren – eine Zeitlang. Denn die Covidianer wer­den durch eine Impfpflicht nicht tie­fer berührt. Im Gegenteil wer­den sie jeden, der bei einer Impfpflicht nach­gibt – und ich muss geste­hen, dass ich das für mich nicht aus­schlie­ßen kann – begei­stert auf­ju­beln und sagen "Guck, war doch gar nicht so schlimm". Natürlich wird sich irgend­wann her­aus­stel­len, was für einen Unsinn man den Menschen erzählt hat. Aber ob es dann noch jeman­den inter­es­siert? Ich wage kei­ne Prognose und bekämp­fe das, was mich zer­rei­ßen will, mit einem Gedicht (mal wieder).

    Ich bin die neue, alte Mitte

    Ich bin gebil­det und belesen,
    sin­ge im "Gute-Menschen-Chor",
    doch in mir schläft ein finst'res Wesen,
    und das bricht, wenn es kann, hervor.

    Ich ruf' mit from­mem Blick "Nie wieder!",
    nenn offen mich und tolerant,
    doch schreit man Menschen wütend nieder,
    hal­te dem Schreihals ich die Hand.

    Für mich, da den­ken and're Köpfe,
    ich leih' dem Täuscher gern mein Ohr,
    und höre ich die dümm­sten Tröpfe,
    kommt's mir wie süße Weisheit vor.

    Ich fol­ge Mänteln, Roben, Kitteln,
    ich sing ein Loblied mei­nen Herr'n,
    und ihren Kampf mit allen Mitteln,
    den unter­stütz' ich immer gern.

    Ich denun­zie­re und ich hetze,
    ich brül­le, doch ich kann noch mehr:
    zer­tram­peln Schufte die Gesetze,
    mar­schie­re brav ich hinterher.

    Gestern pries ich Recht und Sitte,
    heut' steht vor'm Mund mir wei­ßer Schaum:
    Ich bin der Hetzer aus der Mitte,
    bin des Diktators feuch­ter Traum.

  16. Internet Fund, rei­ne Spekulation, oder Verschwörungstheorie, aber wir haben ja erfah­ren was mit den Theorien der letz­ten Monate pas­siert ist:

    Die Frage der Organisation einer Impfpflicht ist eine, zu der wir bis­her noch kei­ne Antwort gehört haben.

    In Deutschland ist nicht bekannt, wer und vor allem wie vie­le sich bis­lang haben imp­fen las­sen. Darum kann eine Impfpflicht nur in Verbindung mit der Digitalisierung von Gesundheitsdaten funktionieren.

    Gehen wir es ein­mal am Beispiel „Impfpflicht ab 1.2.22“ an:
    – Zunächst wird es eine Übergangszeit geben müs­sen für die­je­ni­gen, die bereits geimpft und geboo­stert sind. Sie erhal­ten 14 Tage, ihren Impfausweis digi­ta­li­sie­ren zu las­sen. Der alte, gel­be Schein hat ab die­sem Zeitpunkt aus­ge­dient: Zu fäl­schungs­an­fäl­lig und nicht nachprüfbar
    – Der digi­ta­le Impfpass muss mit der Krankenkassenkarte ver­knüpft wer­den. So kann bei jeder Impfung und jedem Booster im Impfregister der erfolg­te Akt regi­striert werden
    – Menschen, die sich ver­wei­gern oder die Frist nicht ein­hal­ten wer­den vom Bund ange­schrie­ben und eine wei­te­re, kur­ze Frist gewährt
    – Ist die­se abge­lau­fen, erfolgt der erste Mahnbescheid, zahl­bar inner­halb von 14 Tagen
    – Erfolgt die Zahlung nicht, dro­hen wei­te­re Mahngebühren
    – Werden auch die­se nicht ent­rich­tet, folgt auf das bis­her auto­ma­ti­sier­te System aus dem Computer die Vollstreckung: Verhaftung und Abführung, even­tu­el­le Pfändung und anson­sten kur­ze Verurteilung nebst Einweisung in die näch­ste Strafvollzugsanstalt

    Das Mahnsystem ist es, wo die Schwachstelle sitzt: Verweigern sich alle 13 Millionen den Zahlungen, gibt es a) nicht genug Platz in den bis­he­ri­gen Gefängnissen und b) selbst bei Einsatz des Militärs nicht genug Menpower, um jeden zu inhaf­tie­ren und zu verurteilen.

    Natürlich wird der Großteil die­ser 13 Millionen ein­knicken, gera­de, weil man die Impfung auch an Dinge wie Arbeitsplatz, Grundversorgung und Krankenkasse knüp­fen wird.
    Dennoch wäre eine Verweigerung allein von sechs Millionen schon genug, um das System kom­plett lahm zu legen.

  17. Selbst die fr ent­deckt jetzt die T‑Zell-Immunität, auch wenn zitier­te Pseudo-Experten sich nicht sicher sein wol­len, ob die auch gegen die gefähr­li­che Delta-Variante wirkt. Oh rofl… Dabei ist doch jetzt schon Moronic, wo sich die Intensivstationen mit Gepimperten füllen.

    https://​www​.fr​.de/​w​i​s​s​e​n​/​c​o​r​o​n​a​-​s​t​u​d​i​e​-​g​r​o​s​s​b​r​i​t​a​n​n​i​e​n​-​s​a​r​s​-​c​o​v​-​2​-​i​n​f​e​k​t​i​o​n​-​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​f​o​r​s​c​h​e​r​-​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​-​n​e​w​s​-​9​1​1​3​0​3​3​8​.​a​m​p​.​h​tml

    Als Historiker fin­de ich es toll, wenn ver­schol­le­nes Wissen wie­der­ent­deckt wird. Hier wür­de ich aller­dings sagen: Kenntnis der Literatur schützt vor Neuentdeckungen.

  18. Das Karlsruhe das so ent­schie­den hat war klar … sehe ich als Gefälligkeit. Das was mich immer wie­der sehr ver­wun­dert ist, das ich irgend wie die Verfahren nicht nach voll­zie­hen kann. In der Theorie muss in einem Gerichtsverfahren jeder die BEWEISE auf den Tisch legen und genau die­se Beweise der ReGIERung fin­de ich nicht. Es sind bis­her immer nur Behauptungen gewe­sen .… ist schon irgend­wie lustig .… oder auch nicht.

    1. @S. Andersson:

      Es ist bizarr. Es wer­den Behauptungen im prak­tisch luft­lee­ren Raum auf­ge­stellt und das BVG ist der Meinung, dass die­se Behauptungen auto­ma­tisch zutref­fend sind weil angeb­lich kein Gegenbeweis erbracht wur­de. Mal abge­se­hen davon, dass die mei­sten Anfechtungen ihre Position sehr wohl recht stich­hal­tig unter­mau­ern soll­te es doch eigent­lich eher auf Aussage-gegen-Aussage hin­aus­lau­fen. Tut es aber nicht.

      Effektiv sieht es jetzt so aus, dass alles was die Regierung sagt per Definition wahr ist solan­ge nie­mand das Gegenteil beweist und das ist unmög­lich weil poten­zi­el­le Gegenbeweise ein­fach kathe­go­risch für inexi­stent erklärt werden.

      Im Vakuum betrach­tet und solan­ge man Absurditäten lustig fin­det ist das zum Schreien aber vor dem Hintergrund dass in die­ser Art über die Schicksale von Millionen Menschen ent­schie­den wird ist es eben­falls trau­rig, beäng­sti­gend und dystopisch.

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