Warum der Corona-Blog etwas Besonderes unter den Blogs sein kann – Mit einer kleinen Typologie von Kommentar-Schreibern

Unter die­ser Überschrift wird am 20.7. auf coro​na​-blog​.net der Blog coro​na​-blog​.net ana­ly­siert. Es lohnt, den Artikel zu stu­die­ren und Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zu coro­dok zu fin­den!

»… Die erste Besonderheit besteht dar­in, dass die Blogbetreiber den Lesern gegen­über uner­hört groß­zü­gig sind. Ich ver­mu­te, dass es kei­nen zwei­ten Blog gibt, der sei­nen Lesern so viel Raum und Zeit zur Verfügung stellt, einen Kommentar zu schrei­ben

Aber der Leser hat auf dem Corona-Blog nicht nur die Gelegenheit einen Kommentar zu schrei­ben; er hat dar­über hin­aus noch die Möglichkeit, einen Kommentar zu kom­men­tie­ren. Und die­sen Kommentar des Kommentar-Schreibers erneut zu kom­men­tie­ren. Solche Kommentar-Ketten kön­nen zu einem für die dar­an Beteiligten inter­es­san­ten Austausch füh­ren, sie kön­nen aber auch zu einem ner­vi­gen Zicken-Krieg oder pis­sing con­test führen…

Und damit bin ich bei dem zwei­ten Aspekt, wes­halb der Corona-Blog etwas Besonderes sein kann. Die Blogbetreiber haben eine ‚Engelsgeduld‘. Bisher scheint Ihnen der ‚Geduldsfaden noch nicht geris­sen‘ zu sein. Die gro­ße Geduld der Blogbetreiber wäre leich­ter nach­voll­zieh­bar, wenn sie sich zurück­leh­nen und sagen könn­ten: Lass die Kommentare doch ein­fach lau­fen; irgend­wann wird schon Schluss sein. Aber so ein­fach ist das nicht! Die Blogbetreiber müs­sen sich jeden Kommentar anse­hen, um zu ent­schei­den, ob man ihn so, wie er geschrie­ben ist, auch ver­öf­fent­li­chen kann. Gelegentlich müs­sen sie einen Kommentar-Schreiber an die Netiquette erin­nern und in sel­te­nen Fällen auch ein­mal einen ‚etwas deut­li­che­ren Ton anschlagen‘…

Auf dem Corona-Blog herrscht zumin­dest eine ange­reg­te Atmosphäre. Das erkennt man schon an der Anzahl der Kommentare zu man­chen Artikeln.

Nun sagt die Anzahl noch nichts über die Qualität der Beiträge aus. Wenn man jedoch bedenkt, wie vie­le Kommentare zu einer ‚Kommentarkette‘ füh­ren,… dann kann man… zumin­dest zwei­er­lei schließen:
Ganz so schlecht kann die Qualität des Blogs nicht sein.
Und: Die Leser wer­den durch bestimm­te Artikel auch ange­regt einen Erstkommentar zu schrei­ben; und dann Kommentare als Reaktion auf ande­re Kommentare. Es herrscht jeden­falls kei­ne ‚Friedhofsatmo­sphä­re‘ auf dem Blog. Der Blog ist leben­dig!..
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28 Antworten auf „Warum der Corona-Blog etwas Besonderes unter den Blogs sein kann – Mit einer kleinen Typologie von Kommentar-Schreibern“

  1. Dem kann ich nur zustim­men. Und oft sind die Kommentare genau­so lesens- und Wissenswert wie der jewei­li­ge Artikel. Ich schaue immer am näch­sten Tag nach, ob noch neue Kommentare zu inter­es­san­ten Artikeln gekom­men sind.
    Ich füh­le mich wie in einer frei­wil­li­gen Community bzw. hier darf ich frei den­ken und schrei­ben. Das kann ich schon bei mei­nen eige­nen Kindern nicht. Ich dach­te, ich hät­te Beide zu kri­ti­schen Geistern erzogen.…aber das war wohl nur eine Illusion. Zumindest haben wir aber geschafft, unse­re bis Corona sehr gute Beziehung auf einem guten Niveau zu hal­ten. Ein Austausch ist aber lei­der nicht möglich.
    Deswegen ist der Blog hier für mich extrem wich­tig und vie­le Namen sind schon ver­traut. Das tut gut, Danke an Sie , Familie Aschmoneit und alle Mitleser/ Schreibende.

    1. @Elke Essien;
      Kritische Geister? Sind die Kinder ja viel­leicht doch.
      Das Problem liegt wohl dar­in, dass "Kritik" an sich nicht als Wert und oft auch als völ­lig über­flüs­sig betrach­tet wird (will hei­ßen: ich muss mir ja auch nicht das Gesabber von jedem Neonazi anhö­ren) UND die Generation der (kri­ti­schen?) Eltern jetzt "an der Macht" ist und die Grenzen des­sen setzt, was gera­de noch akzep­ta­bel ist (z.B. Masken? Naja, OP statt FFP2 vor­schla­gen geht gera­de noch). Der Rest ist "rechts" – also oft genau das, wovor einem die Eltern und Bildungseinrichtungen gewarnt haben.
      Zudem fehlt der Generation der U40er voll­kom­men die Erfahrung der tum­ben, frü­hen 60er, des "deut­schen Herbstes" und des Kalten Kriegs.
      Der Staat kann man­chen gar nicht über­grif­fig genug sein: es gilt ja, "zu den Guten" zu gehö­ren und not­falls auch zwangszumissionieren.

  2. Ich habe damals ziem­lich zeit­gleich ange­fan­gen, hier und dort mitzulesen.

    Dort habe ich nie mehr als spo­ra­disch kom­men­tiert, hier aber dafür immer häu­fi­ger. Inzwischen bin ich dort nur noch ein stil­ler Mitleser, wäh­rend es mir hier vor allem wegen des Kommentarbereichs gefällt.

    Drüben ging es in den Kommentaren für mein Empfinden doch schon noch etwas wil­der und oft unfreund­li­cher zu. Vielleicht wird auch des­we­gen in letz­ter Zeit stär­ker von den Betreibern mode­riert. Was eini­ge schon als Zensur emp­fin­den mögen.

    Hier ist es jeden­falls lusti­ger. Humorvolle bzw. iro­ni­sche Beiträge sucht man dort ver­ge­bens. Ohne Humor ist das alles aber nicht mehr zu ertragen.

      1. Corona​-blog​.net .… um die­sen geht es doch in dem hier ver­link­ten Artikel. Aus Faulheit von mir eben mit "drü­ben" bezeichnet. 😉

  3. Es ist ein bür­ger­li­cher Blog. Genauso wie der Ihre Herr –aa. Was man an den mei­sten Kommentaren sieht ist, daß die Verfasser der bür­ger­li­chen Propaganda erle­gen sind. Das äußert sich ins­be­son­de­re dar­in daß die­sel­ben Begriffe benutzt wer­den wie sie auch das bür­ger­li­che Fernsehen ver­brei­tet. Also auch die­sel­be Wortwahl. Das liegt dar­an daß vie­len hier ganz ein­fach das geschicht­li­che und poli­ti­sche Fachwissen fehlt (*).

    Jedoch wer­den die Dinge auch erkannt und beim Namen genannt wie z.B. Klassenkampf, Profit, Ausbeutung und Unterdrückung. Denn die­se Dinge und nichts Anderes stecken ja hin­ter den gan­zen Coronamaßnahmen.

    *) Das Fachwissen und auch das Verständnis der poli­ti­schen Ökonomie des Kapitalismus kann man sich erar­bei­ten. Die Gesetzmäßigkeiten der gesell­schaft­li­chen Entwicklung kann jeder erkennen!!!

    Weitermachen 😉

    1. "Was man an den mei­sten Kommentaren sieht ist, daß die Verfasser der bür­ger­li­chen Propaganda erle­gen sind. Das äußert sich ins­be­son­de­re dar­in daß die­sel­ben Begriffe benutzt wer­den wie sie auch das bür­ger­li­che Fernsehen ver­brei­tet. Also auch die­sel­be Wortwahl."

      Finde ich schon merk­wür­dig, dass Sie das so sehen. Also ICH unter­lie­ge kei­ner Propaganda und so wie ich die Menschen ken­nen­ge­lernt habe und lese was sie so schrei­ben, ist das höch­stens – wenn über­haupt – eine abso­lu­te Minderheit. – Was die Intelligenz angeht, bin ich der Meinung, dass hier vie­le Hochkaräter dabei sind!

  4. Zumindest hier kom­men auch die klei­nen Meldungen an Tageslicht, die man nicht so leicht fin­det. 🙂 Weiter so und Danke!
    Wie z.B. die­se, die tat­säch­lich auf der Corona Sonderseite bei Googlenews erscheint.
    (Muss wohl ein ver­se­hen sein)
    https://​www​.crui​se​tricks​.de/​i​m​m​e​r​-​m​e​h​r​-​k​r​e​u​z​f​a​h​r​t​-​r​e​e​d​e​r​e​i​e​n​-​s​c​h​a​f​f​e​n​-​c​o​r​o​n​a​t​e​s​t​s​-​ab/
    Aus dem letz­ten Absatz dort:
    "Doch selbst die sehr Kreuzfahrt-kri­ti­sche CDC ist inzwi­schen zu „Normalbetrieb“ über­ge­gan­gen und hat die Kreuzfahrt-spe­zi­fi­schen Corona-Regeln für obso­let erklärt. Die Sonderbehandlung der Kreuzfahrt in der Pandemie geht damit in den USA zu Ende. In Europa ist schon seit län­ge­rer Zeit akzep­tiert, dass Kreuzfahrtschiffe kei­ne Covid-19-frei­en Zonen sein müs­sen, Infektionen an Bord wer­den in glei­cher Weise akzep­tiert oder hin­ge­nom­men, wie das in der Urlaubs- und Freizeitbranche an Land der Fall ist."

    1. @
      Sorry, das Geschreibsel der Autorin der Berliner Zeitung kann ich mir nicht antun. Ein Glück, dass das völ­lig unkri­ti­sche Geschreibsel der Autorin öffent­lich (zugäng­lich) ist. Die Autorin ist ein (nega­tiv betrach­tet) "Vorbild" für "Freudenhaus"-"Journalismus. Pfui!

    2. "Gleich nach dem Pieks beginnt es irgend­wo in der Brust leicht zu stechen…"

      Vor lau­ter lachen, beim Lesen die­ser Story hab ich jetzt auch so ein Stechen, näm­lich Seitenstechen und der Bauch tut weh… Ich schmeiß mich weg…

  5. Wer nicht sieht, dass die­ser "Corona-Blog" völ­lig umge­dreht ist, seit dort ein "Moderatorenteam" – ähn­lich oder gleich dem von tele­po­lis – über­nom­men hat, dem ist nicht zu helfen.

    Ein "Wolf-im-Schafspelz"-Blog wie er im Buche steht. Pseudo-kri­tisch auf­ge­baut – und jetzt wird die Gemeinde lang­sam auf die fal­sche Spur gesetzt. Die mei­sten dort akti­ven "Kommentatoren" sind haus­ei­gen – wie auch bei tele­po­lis. Die Zersetzungsmethode der Mächtigen, erklär­ter­ma­ßen seit der Gründung der "Fabian Scociety" vor über 100 Jahren.

    Wenn du das Denken der Menschen kon­trol­lierst, kannst du sogar öffent­lich dei­ne ver­werf­li­chen Methoden ver­kün­den. Nicht erst seit J.C. Juncker ist das so und bekannt und öffent­lich gewor­den. Macht nichts bei einer Scheuklappen-tra­gen­den Mehrheit.

    1. Bissel kon­kre­ter viel­leicht? Wieso "Telepolis"?

      Also mein Erlebnis mit coro​na​-blog​.net :

      Es gab dort einen Artikel, wo es um den Ballweg ging. Und da wur­den zwei Beispiele genannt, bei denen Täter nicht wegen Fluchtgefahr ein­ge­sperrt wurden.

      " Im September 2020 ver­ge­wal­tig­ten zwölf jun­ge Männer ein 15 jäh­ri­ges Mädchen – kei­ner der zwölf Männer muss­te in Haft. 

      Im Juli 2021 ver­ge­wal­tig­ten drei „jun­ge Immigranten“ ein 16 jäh­ri­ges Mädchen. Hier wur­de kei­ne Untersuchungshaft ange­ord­net. Der Grund: es bestehe kei­ne Fluchtgefahr."

      Mein Kommentar dazu, ob es kei­ne ande­ren Beispiele gibt, wur­de sofort gelöscht, bzw. erschien gar nicht. 

      Außerdem haben eini­ge mit arg Gott. Auch mein Hinweis da, dass sich der Groefaz auch auf Gott beru­fen hat, wird mode­riert und erscheint nicht.

      Fazit: Als Quelle unbrauchbar.

    2. Da war er wie­der, der all­wis­sen­de und trotz­dem doch so
      beschei­de­ne A.S., dem nie­mand das Wasser rei­chen kann. Und
      doch lässt er uns nie­de­res Fußvolk so gene­rös an sei­nem völligen
      Durchblick teil­ha­ben. Ich bin so dank­bar, denn ohne Ihre
      bahn­bre­chen­den Einsichten wäre ich völ­lig aufgeschmissen !
      PS : David Bommert hat Sie m.E. bei 'Peds Ansichten' in einem
      sei­ner Kommentare recht tref­fend ana­ly­siert und Ihnen auch noch einen guten Ratschlag mit auf den Weg gegeben.
      Falls Sie ernst­haft glau­ben, mit arro­gan­ten Bemerkungen etwas
      ande­res als Desinteresse an Ihren Kommentaren zu erreichen,
      dann viel Spaß…

    3. @ Albrecht Storz
      Ein "U‑Boot"-Blog. War aber nicht von Anfang an so, son­dern mit der Zeit ist dies mehr und mehr so gewor­den. Konnte man beobachten.
      Ich habe es nicht nötig, auf coro​na​-blog​.de zu lesen Gibt es genug ande­re, zu der "C"-Hysterie ande­re Seiten im Internet, wo man nicht bel(ee)rt wird.

  6. Ist das Satire? Selbstironie?

    Die Häufigkeit, mit der "Kommentar" erwähnt wird, erin­nert besten­falls an eine Schülerzeitung.

  7. ++Herr Storz!

    Sehe ich auch so: coro­na-blog ist nichts Besonderes. Er ist ein Abbild der bür­ger­li­chen Propaganda mit den­sel­ben Inhalten wie in all­die Meischberger‑, Üllner‑, Annawille u.a. Schau-Schau-Veranstaltungen. Und auch Telopolypiss.

    MFG

  8. Ich fin­de, dass die Anzahl und Vielfalt der Artikel bunt sind und ich gar nicht so vie­le Zeitungen lesen kann, wie es hier zusam­men­ge­tra­gen wird.

    Allerdings ver­mis­se ich eini­ge Schreiberlinge, die sich zurück gezo­gen haben. Die Durchsuchungsorgien haben ihre Wirkung erreicht.

    1. Lieber Artur Aschmoneit, mei­ner Ansicht nach ist die­ser Blog wert­voll, mit "guter, alter, lin­ker Haltung " geführt. Bin immer wie­der begei­stert über die Vielfalt der Themen und über Ihre "Regie" im Hintergrund!! Danke

      1. @ Stieglitzerin:
        Nanu, ich den­ke, Haltungsjournalismus soll in den alter­na­ti­ven Medien ver­pönt sein. Jetzt wohl doch nicht mehr?

          1. @ aa:
            Haltungsjournalismus ist was wie PR. Journalismus soll­te vor­ur­teils­frei sein und so soll­te auch recher­chiert und berich­tet werden.
            Haltungsjournalismus wur­de zum Beispiel im "Stürmer" und im "Neuen Deutschland" (Postille der SED) prak­ti­ziert. Haltungsjournalismus setzt das Ergebnis der Recherchen und der jour­na­li­sti­schen Schreiberei vor die noch zu erfol­gen­den Recherchen. Beim Haltungsjournalismus ist das Skandalisieren von skan­da­li­sier­wür­di­gen Berichtens nicht mehr möglich.

  9. Wenn ich einen Artikel von der Seite auf­ru­fe, bin ich auch gleich schon wie­der weg, weil ich als aller­er­stes von der Überschrift ange­schrien werde.

    Wer so gro­ße Buchstaben braucht, hat ein Problem.

  10. coro­na blog net hat kei­nen dis­clai­mer. hat kei­ne Grundhaltung. und das scheint auch bei den Kommentaren durch. Ich lese dort kaum noch. Der Kommentarbereich ist eher auf dem Niveau des Reitschuster Fan Club unter­wegs und eine Einordnung des Schlamassels wird nicht ver­sucht. Ich lese da eher sel­ten, meist bre­che ich ange­nervt ab, bes. bei den Kommentaren. Ein abschlie­ßen­des Urteil will ich nicht abge­ben. Ich bin emp­find­lich, was Rassismus angeht und bleib das auch. Was Besonderes will ich eh nicht sein. Als impli­zier­te allein die Abweichung etwas Besseres.

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