Warum die Schlachthöfe?

Im Spiegel gibt es eine Erklärung für die unge­wöhn­lich hohen Infektionen bei Beschäftigten der Fleischkonzerne:

"Schlachtereien schie­ben die Verantwortung auf Subunternehmer

Die Regelung zur Corona-Prävention sieht vor, dass Mehrbettzimmer nur von Partnern oder Familien bewohnt wer­den sol­len und in den Unterkünften Geschirrspüler und Waschmaschine sowie ein Wäschedienst vor­han­den sein müssen.

Die Realität sieht deut­lich dürf­ti­ger aus. Arbeiter von Müller Fleisch etwa leb­ten in einer her­un­ter­ge­kom­me­nen Wohnung im Enzkreis auf 117 Quadratmetern mit bis zu 16 Personen. Mindestnutzflächen pro Person, wie Niedersachsen sie fest­ge­legt hat, gibt es in ande­ren Bundesländern nicht. Die Unternehmen ver­wei­sen auf ver­stärk­te Hygiene in den Betrieben, Vion erklärt, auch in der Kaserne wür­den gute Standards beach­tet. Im Übrigen sei­en die Subunternehmer für die Unterkünfte verantwortlich."

Laut Stern gibt es in den USA mehr als 5.000 infi­zier­te Fleisch-Arbeiter in 19 Bundesstaaten.

"Die US-Gesundheitsbehörde CDC ver­mu­tet etwa die schnel­le, kör­per­lich anstren­gen­de Arbeit in gro­ßer Nähe zu den Kollegen als ent­schei­den­den Faktor. Weil man dabei schwer atmen wür­de, sei auch der Schutz durch eine Maske oft nicht aus­rei­chend gegeben…

Auch die Schlachthäuser selbst ste­hen im Verdacht, mit ihren spe­zi­fi­schen Bedingungen beson­ders die Ausbreitung des Virus zu för­dern. Sie sind stark gekühlt, Belüftungsanlagen sor­gen für eine star­ke Bewegung der Luft im Raum… Sollte sich der Coronavirus über Luft ver­brei­ten – was noch nicht end­gül­tig geklärt ist -, wür­de es sich in Schlachthöfen mit ihren Belüftungsanlagen rasant im Raum ver­brei­ten können."

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