Diese dumme Frage stellt gmx.net am 25.11. Die Antwort: Weil Tote nicht wiederauferstehen. Gemeint ist natürlich die Zahl der täglichen Todesfälle "an oder mit COVID-19", die heute mit 410 einen Höchststand erreicht hat. Der Grund – es wird auf Teufel komm raus in Pflegeheimen getestet – wird verklausuliert angegeben:
»Laut RKI-Situationsbericht nimmt vor allem die 7‑Tage-Inzidenz der COVID-19-Fälle bei der älteren Bevölkerung weiter zu: "Da diese häufiger einen schweren Verlauf durch COVID-19 aufweisen, steigt ebenso die Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen."
Die 7‑Tage-Inzidenz bei Personen ab 60 Jahren liegt momentan bei 112 Fällen pro 100.00 Einwohnern. In der Meldewoche 47 kann man zwar einen abnehmenden Trend bei der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren erkennen, bei den über 80-Jährigen gibt es einen starken Anstieg der 7‑Tage-Inzidenz zu verzeichnen.«
»Coronavirus-Pandemie: Zählung der Todesfälle umstritten
Über die Zählung der Todeszahlen wird immer wieder diskutiert. In der Statistik des RKI werden diejenigen gezählt, bei denen "ein laborbestätigter Nachweis von SARS-CoV‑2 (direkter Erregernachweis) vorliegt und die in Bezug auf diese Infektion verstorben sind", heißt es auf der Seite des RKI.
Diejenigen, die Vorerkrankungen haben, laufen auch ein größeres Risiko an einer Corona-Infektion zu versterben. Schwierig ist dabei festzustellen, inwieweit die Vorerkrankung oder die Infektion mit SARS-CoV‑2 zum Todesfall beigetragen haben.
Statistisches Bundesamt analysiert Sterberate im Vergleich zum Vorjahr
Bisher offen ist noch, ob es dieses Jahr eine sogenannte Übersterblichkeit geben wird. Das Statistische Bundesamt analysiert in einer Sonderauswertung die vorläufigen Sterbezahlen in Deutschland. Darin erkennbar ist, dass die Sterberate im April über dem Durchschnitt des Vorjahres lag. Dies kann man laut dem Amt in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bringen.
Ab Anfang Mai bewegten sich die Sterbezahlen im Schnitt der Vorjahre. Ein Höhepunkt im August ist auf eine Hitzeperiode zurückzuführen. Im September liegt die Sterberate erneut über dem Schnitt des Vorjahres.«
Diese Information fehlt für den September: Ein Peak in der 40. Kalenderwoche zeigte einen Anteil von 0,45% an allen Verstorbenen. Die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegen noch nicht vor. Es ist damit zu rechnen, daß der Anteil inzwischen bei ca. 3% liegt. Wohlgemerkt geht es vor allem um sehr alte Menschen, bei denen die Haupttodesursache schwer zu ermitteln ist.
Man könnte die Leute ja obduzieren?
Muahahaha, selten so gelacht. Bringt ja eh nix; diese tödliche Krankheit hat ja nach 8 Monaten Pandemie immer noch kein eigenes, eindeutiges Krankheitsbild.
Seit 3 Wochen sieht die "neue Teststrategie" eine vierzehntägige "Testung" von (Pflegeheim-)BewohnerInnen vor.
Letzteres wird zwar als "Angebot" bezeichnet, aber nicht viele BewohnerInnen sind geistig so rege, wie meine 88-jährige Mutter, die auch ohne fremde Hilfe Null Vorteil darin erkennen kann ("wenn's positiv ist, dann habe ich davon nur 14 Tage Isolation").
Berücksichtigt man die "Palmer-Formel" (durchschnittliche Überlebenszeit ‑auch ohne Pandemie- in Tübinger Heimen: 6 Monate) und die derzeitige "Positivquote" von annähernd 10%, so bekommt das (laut Söder) derzeit "täglich abstürzende Flugzeug" einen völlig anderen Dreh, den gmx et al ihrem Publikum natürlich nicht erklären.
Es gibt auch Senioren, die "zu Tode geschützt" werden und damit zu einer statistischen Übersterblichkeit beitragen.
Ein konkretes Beispiel ist meine 93-jährige Mutter, deren Pflegeheim vor 3 Wochen wegen positiver Tests für Besucher gesperrt wurde. Sie hat in dieser Zeit, ohne infiziert zu sein, dermaßen abgebaut, dass ich gestern eingeladen wurde, mich von ihr zu verabschieden (in Schutzkleidung, mit Handschuhen und Maske).
Ich denke, viele Betagte würden das Risiko einer Infektion durchaus in Kauf nehmen, wenn sie während ihrer letzten Wochen oder Monate dafür weiter von ihren Angehörigen besucht werden dürften. Aber deren Meinung interessiert ja niemanden.
Übrigens hatten rund 55 % der "Corona-Toten" die durchschnittliche Lebenserwartung schon überschritten.
@Jürgen
Die "zu Tode geschützten" kommen noch "on top"!
Während "Lockdown 1.0" starben allein in meinem engeren Freundeskreis 4 (nicht-"infizierte") Elternteile in Heimen/Krankenhäusern, die bis Mitte März mit 2–3 Besuchen pro Woche rechnen konnten.
Und das sogar, ohne dass deren Kinder vorher nochmal "eingeladen" wurden.
Weil ich das "Verfahren" als "Schutzhaft" bezeichnet habe, hat mich schweren Vorwürfen ausgesetzt.
Ein echter Bundespräsident entblödete sich (soweit ich weiß, bis dato ungestraft) Monate später nicht, vom "einsamen Tod" (nur durch Corona) zu sprechen.
Meine alte Tante ist kürzlich im Altenheim »friedlich eingeschlafen«. (O‑Ton Betreuerin).
Bin gespannt, was schlußendlich auf dem Totenschein stehen wird…
Ich rechne auch mit einer Übersterblichkeit für 2020 in Deutschland, nicht wegen corona, sondern wegen der Maßnahmen. Diese schwächen die Menschen dermaßen, dass eine Krankheit oder ein Unfall oder ähnliches die Sterbefälle steigen lässt.
Ich frage mich, wie es sein kann, dass man auch nach etlichen Monaten das Problem der Infektionen in Alten-/Pflegeheimen noch immer nicht in Griff hat. Genau diese Personengruppe stellt ja den maßgeblichen Anteil schwerer/ zum Tod führender Krankheitsverläufe dar. Es dürfte auch jedem klar sein, dass die Senioren in den Heimen von Haus aus nicht kerngesund sind, sonst wären sie ja nicht dort, so dass jede zusätzliche Erkrankung zu einer weiteren Schwächung dieser Personen führt.
Die Senioren sind in vielen Heimen seit Wochen von der Außenwelt isoliert, da sie in vielen Fällen auch nicht mehr selber raus können, so dass ja nur das Personal als Überträger in Frage kommt. Ist das Heimpersonal denn wirklich so nachlässig bei der Einhaltung der nötigen Schutzmaßnahmen?
Yuval Noah Harari hat in seinem Buch „Homo Deus. A Brief History of Tomorrow“ 2016 uns beschrieben, wie die Hoffnung der Vielen auf quasi Unsterblichkeit das größte Geschäft des 21. Jahrhunderts werden wird – und die Lebensverlängerungen wegen ihrer immensen Kosten natürlich nur den finanziellen Spitzen zu Gute kommen werden. Die können sich dies wiederum gut leisten, da sie ja das Geschäft mit der Hoffnug angestoßen haben…