Was wäre, wenn wir "Iran" durch "Deutschland" ersetzten?

Vorab: Im Iran herrscht ein kle­ri­ka­les Terrorregime, das sich durch bru­ta­le Unterdrückung bis hin zur Todesstrafe gegen poli­ti­sche Gegner aus­zeich­net. In die­sem Sinne ist das Land nicht ver­gleich­bar mit der Bundesrepublik. Es soll hier auch kei­ne Gegenrechnung zu Todesstrafen in befreun­de­ten Staaten auf­ge­macht wer­den. Die Selbstgerechtigkeit aller­dings, mit der Medien ein Bild von poli­ti­scher Zensur dort (wie in ande­ren ver­fein­de­ten "Autokratien") zeich­nen, schreit nach einer Korrektur der impli­zi­ten Eigenbeschreibung. Pascal Siggelkow, ein bis­her schon recht glück­los agie­ren­der "Faktenfinder" der ARD, meint am 11.3.23 auf tages​schau​.de:

»Desinformation des Regimes
"Im Iran glaubt kaum jemand den Staatsmedien"

Seit Monaten pro­te­stie­ren zahl­rei­che Menschen im Iran gegen die Regierung. Durch die star­ke Zensur im Land ist die Berichterstattung dar­über schwer. Und auch in den sozia­len Netzwerken wird die Propaganda des Regimes verbreitet…

Protestierende werden als "Kakerlaken" bezeichnet

… Der Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad sieht in der Berichterstattung ira­ni­scher Staatsmedien mit Blick auf die Proteste die Fortführung alter Narrative: "Es sind immer Proteste, die vom Ausland gesteu­ert wer­den, durch Feinde. Diese Feinde wer­den gemein­hin defi­niert durch die USA oder Israel. Mithin kommt auch Saudi-Arabien hin­zu. Und das ist eine abso­lu­te Externalisierung jeg­li­cher Verantwortung." Das Regime habe alle grö­ße­ren Straßenproteste der ver­gan­ge­nen Jahre als ein Versuch des Auslands dar­ge­stellt, die soge­nann­te Islamische Revolution im Iran zu zerstören.

Ein neu­es Narrativ bei den der­zei­ti­gen Protesten sei, dass sie vom kur­di­schen Separatismus getrie­ben sei­en, um eine Abspaltung der kur­di­schen Gebiete zu erlan­gen. Die Protestierenden wür­den zudem oft mit sehr despek­tier­li­chen Begriffen kon­no­tiert, sagt Fathollah-Nejad. "Sie wer­den manch­mal als Kakerlaken bezeich­net oder als Hooligans."

Pressefreiheit im Iran extrem eingeschränkt

Dass es im Iran selbst kaum Medienberichte mit ande­ren Ansichten zu den Protesten gibt, hat mit der Medienlandschaft zu tun. In fast kei­nem ande­ren Land wer­den die Medien der­art zen­siert… Medien unter­lä­gen "syste­ma­ti­scher staat­li­cher Kontrolle, das Internet wird umfas­send zen­siert, über­wacht und, etwa wäh­rend regie­rungs­kri­ti­scher Demonstrationen, immer wie­der für län­ge­re Zeit abge­schal­tet" [Reporter ohne Grenzen].

Den Erfolg die­ser staat­li­chen Medienkontrolle schätzt die Journalistin und Autorin Gilda Sahebi jedoch als über­schau­bar ein. "Im Iran glaubt kaum jemand den Staatsmedien", sagt sie. "Die mei­sten Menschen wis­sen, dass dort nur Propaganda ver­brei­tet wird." Stattdessen wür­den Informationen über aus­län­di­sche Medien oder die sozia­len Netzwerke ein­ge­holt wer­den – trotz Zensur…

Das ira­ni­sche Regime ver­sucht jedoch nicht nur, die inlän­di­schen Medien zu kon­trol­lie­ren. Auch aus­län­di­sche Journalisten könn­ten nicht frei aus dem Land berich­ten, sagt Payar. "Sobald ein Journalist mehr­mals nicht so berich­tet, wie es der Regierung gefällt, wird er aus­ge­wie­sen oder das Visum nicht ver­län­gert." Das Regime wür­de die Iran-Berichterstattung der aus­län­di­schen Medien genau beobachten…

Zudem gibt es die ira­ni­sche Cyber-Polizei FATA, die regime­kri­ti­sche User im Netz aus­fin­dig macht…

Durch die gezielt gestreu­ten Falschmeldungen sei es sehr schwie­rig, sich in den sozia­len Netzwerken einen Überblick über die Situation im Iran zu machen…«

Twitter-Files, Lockdown-Files, Verbot rus­si­scher Sender, staat­li­che Finanzierung von "Faktencheckern", "Terror der Ungeimpften"… Mir wür­den noch mehr Stichworte einfallen.

24 Antworten auf „Was wäre, wenn wir "Iran" durch "Deutschland" ersetzten?“

  1. Um es mil­de zu for­mu­lie­ren: Der Westen strengt sich aber auch gewal­tig an, die Messlatte "Iran" zu rei­ßen. Und dies nicht nur in Sachen Pressefreiheit. Guantanamo, Abu Ghuraib, …

  2. "In fast kei­nem ande­ren Land wer­den die Medien der­art zensiert…"

    Welch Glück, dass die das hier schon selbst erle­di­gen. Völlig ohne staat­li­che Eingriffe. Im vor­aus­ga­lop­pie­ren­dem Gehorsam.

    "Sobald ein Journalist mehr­mals nicht so berich­tet, wie es der Regierung gefällt, " … bekommt er hier halt kei­ne (natür­lich voll­kom­men neu­tra­le) Regierungsaufträge mehr für "Moderationen", Vorträge usw.

    "Zudem gibt es die ira­ni­sche Cyber-Polizei FATA, die regime­kri­ti­sche User im Netz aus­fin­dig macht…"

    Und hier gibt es "Fuck-den-Checker" und pri­va­te (NGO) aber staat­lich geför­der­te Hetz- / Petzportale.

    1. https://​www​.bmvg​.de/​d​e​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​n​a​t​o​-​v​e​r​t​e​i​d​i​g​u​n​g​s​m​i​n​i​s​t​e​r​-​g​e​m​e​i​n​s​a​m​-​s​t​a​r​k​-​d​u​r​c​h​-​k​r​i​s​e​-​c​o​r​o​n​a​-​2​4​9​870
      Sicherheitspolitik NATO: Gemeinsam stark durch die Krise Veröffentlichungsdatum 16.04.2020

      "Dabei arbei­ten die NATO-Staaten eng zusam­men: „In die­ser Situation soll­te nie­mand für sich allein­ste­hen, daher ste­hen wir unse­ren Freunden bei“, erklär­te Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und sicher­te die grund­sätz­li­che Bereitschaft Deutschlands zur wei­te­ren Hilfe zu. „Heute haben wir zudem in Sachsen-Anhalt 60 Beatmungsgeräte als Nothilfe an unse­ren NATO-Partner Großbritannien übergeben.“

      Alle NATO-Partner sind laut AKK von der Pandemie betrof­fen – aber nicht „auf die glei­che Weise und zur glei­chen Zeit“. Somit unter­stütz­ten sich die Mitgliedstaaten am effek­tiv­sten, wenn ihre Ressourcen koor­di­niert ein­ge­setzt würden.
      Desinformation und Fake News entgegenwirken

      Eine zusätz­li­che Herausforderung in der Corona-Krise sind laut Generalsekretär Stoltenberg Desinformationen und Fake News von staat­li­chen und nicht­staat­li­chen Akteuren. Deren Ziel sei es, die Demokratien der Mitgliedstaaten zu unter­gra­ben. Die Verteidigungsminister einig­ten sich dar­auf, fal­schen Meldungen wei­ter­hin mit Fakten und kon­kre­ten Handlungen ent­ge­gen­zu­wir­ken. „Wir arbei­ten nun noch enger mit den Bündnispartnern und der Europäischen Union zusam­men“, so der NATO-Generalsekretär. Ziel sei es, „Desinformationen zu über­wa­chen, auf­zu­decken und ent­spre­chend zu reagieren“."

      zur Erinnerung. dop­pelt­ge­mop­pelt hält besser

  3. Ja, im Iran herrscht ein kle­ri­ka­les Terroregime.
    Klar darf aber wie­der der "Geburtshelfer" die­ser Gruppe benannt wer­den, die USA. Erst eine demo­kra­ti­sche Regierung weg­put­schen und dann das blan­ke Wundern über die Folgen? Wir soll­ten wie in der Ukraine nicht Ursache und Wirkung vergessen.

  4. Der Vergleich hinkt. Im Gegensatz zu Deutschland, wird der Iran extrem sank­tio­niert, und der Wertewesten will so geo­po­li­ti­sche Ziele errei­chen. Ich wüß­te nicht, daß der Iran hier die­sen Einfluß haben will. Das heißt nicht, daß ich die Regierung dort gut­hei­ße, schon gar­nicht deren Haß auf Israel. Und klar wün­sche ich mir für die Leute dort Veränderungen, doch dazu müss­te erst­mal der Wertewesten mit dem Druck auf­hö­ren. Oder weiß jemand von einem US ame­ri­ka­ni­schem General, der von einer ira­ni­schen Drohne ermor­det wor­den wäre? An Saudi Arabiens ähn­lich tyran­ni­schem Regime hat sich der Wertewesten bis­lang auch kaum gestört. Was sich jetzt aber ändern könnte. 

    Hierzulande beein­flusst die NATO via EU, die EU setzt das um. Die NATO und auch die EU muß sich in Luft auf­lö­sen. Sonst wird das immer wei­ter­ge­hen. Da läßt sich nichts mehr refor­mie­ren. Es sind unde­mo­kra­ti­sche Machtinstrumente die ihr Eigenleben leben und nicht kon­trol­lier­bar sind.

  5. Die schlimm­ste Form von Unterdrückung ist die, in der man die Menschen glau­ben lässt, sie wären eigent­lich frei. Bei uns im „Wertewesten“ bezeich­net man dies euphe­mi­stisch als „Demokratie“.

  6. Ich habe den Eindruck, dass wir eine Übersetzung des Propagandawerks der Tagesschau brau­chen, um zu erken­nen, wie wider­lich das ist, was die Tagesschau des zwangs­fi­nan­zier­ten Staatsfunks in Deutschland (!) treibt. Aus

    ira­ni­sches Regime
    wird
    Corona Regime,

    aus

    Protestierende wer­den als "Kakerlaken" bezeichnet
    wird
    Protestierende wer­den als "Reichsbürger" bezeichnet

    und so wei­ter. Jede Aussage, jeden ein­zel­nen Satz kann man wört­lich über­set­zen und erhält damit eine gute Beschreibung der Zustände in Deutschland, ja sogar der EU.

  7. "Was wenn …" – Nun, das "Wie" klingt zunächst schwie­rig. Aber es wäre wär­mer und wir könn­ten nach Öl boh­ren, statt in der Nase.

    ————————————————————–inter—-
    [Tut mir Leid, gesund­heits­be­dingt schraenkt sich hin und wie­der mei­ne Fähigkeit zum abstrack­ten Denken ein, die Umdeklarierung vom H‑SS zum H‑S sei andenk­bar. (Vom Homo-SapiensSapiens zum Homo-Sapiens), oder vom LONSDALE zum Meanderdale-People? (klingt jeden­falls schen­der­ge­rech­ter als Homo-Erectus/si oder oldwhitemenfcksht)]
    ——————————cep­ti­on—————–

    Wozu auf den Klimawandel war­ten und dar­auf dass sich die Ölvorräte NEU bil­den. Das ist wis­sen­schaft­lich alles zwei­fels­frei rich­tig – so for­mu­liert. Man darf aber nicht unge­dul­dig sein dabei.

    Somit wäre das Problem der Geotransportation rela­tiv! Wer auf Warten steht kann ja in der Zwichenzeit die Besiedelung des Mars durch­pla­nen. Auch die Kontinentaldrift gilt nach human­tem­po­rä­ren Massstäben nicht als der/die Erfinder/In vom Tempo selbst. Dennoch, für Pappnasen: JA. fos­si­le Energietraeger repro­du­zie­ren sich per­ma­nent, wenn auch etwas trae­ger. Daher ja auch der Name!

    Mit Geduld und Spucke, .…. [Ihr wisst ja!]

    Mensch beden­ke: Am Ende steht die Subduktionszone! [Vorerst!]

  8. "Vorab: Im Iran herrscht ein kle­ri­ka­les Terrorregime, das sich durch bru­ta­le Unterdrückung bis hin zur Todesstrafe gegen poli­ti­sche Gegner auszeichnet."

    Aha, und das wis­sen Sie so genau – woher?

    Nur mal zur Erinnerung: Todesstrafe gibt es lei­der in vie­len wei­te­ren Ländern die­ser Erde. Und die wird wohl kaum gegen staats­treue Bravbürger ver­hängt. Sind das alles Terrorregime? Nur mal so. Und ALLE Staaten der Welt weh­ren sich gegen Subversion und Zersetzung. Ist halt so.

    Ein "Terrorregime", das von der Mehrheit der Bevölkerung gestützt ist, ist im eigent­li­chen Sinne des Wortes eben keines.

    Und bit­te immer nicht ver­ges­sen: im Iran leben das Wissen um die Wühlarbeiten und Putschbemühungen und Putscherfolge der USA fort. Ein Staat der sich gegen sowas nicht zur Wehr set­zen kann, ist von vor­ne her­ein ver­lo­ren, da hilflos.

    Und letzt­lich sind die­se von Ihnen als "Disclaimer" vor­aus­ge­schick­ten Worte, um sich bei bestimm­ten Kreisen anzu­bie­dern, nichts wei­ter als Ausdruck typisch wei­ßen Neokolonialismus und Kulturchauvinismus.

    Ein Land, Menschen, die nicht fähig sind, ande­re Völker nach deren eige­ne Facon leben zu las­sen, ist krank.

    Was soll die­ses ewig deut­sche ande­re-beleh­ren-Wollen und genau wis­sen wol­len, was recht und was falsch sei, und wo der Bartel den Most hole?

    Wenn wir nicht end­lich anfan­gen, bei uns selbst mal die Balken aus den Augen zu zie­hen, son­dern immer nur die Splitter bei den ande­ren mei­nen zu sehen, dann wird das nie was.

      1. Ach, aber Sie haben die "exter­ri­to­ria­len Hinrichtungen" (etwa Drohnenmorde, gewalt­sa­me, töd­li­che Regime-Changes, CIA-orga­ni­sier­te Maidan-Morde, …) der USA welt­weit völ­lig unterschlagen …

        WHY?

        314 Hinrichtungen im Iran? Millionen Hinrichtungen welt­weit der USA!"!!!!

        Gehen Sie doch weg mit Ihrem US-rosabrille-Weltbild.

        1. @Albrecht Storz: Es gibt Verbrechen der USA, wo hät­te ich das geleug­net oder das Land rosa­rot gezeich­net? Den Reflex, des­halb die Verbrechen im Iran zu rela­ti­vie­ren, ken­ne ich auch aus ande­ren Phasen der Geschichte. Generationen von KommunistInnen haben sich lan­ge selbst betro­gen, indem sie Verbrechen im Namen des Guten oft zu recht­fer­ti­gen suchen. Es ist rich­tig, sie ein­zu­ord­nen in das, was welt- und klas­sen­po­li­tisch von der "ande­ren Seite" unter­nom­men wur­de, und nicht in kon­text­lo­ses Baerbocksches Menschenrechtsgesäusel ein­zu­stim­men. Es gibt auch beim Ukraine-Krieg sol­che Tendenzen, die rus­si­schen Kriegsverbrechen, die es zwangs­läu­fig eben­so geben muß wie ukrai­ni­sche, weil Krieg unver­meid­lich Verrohung mit sich bringt, zu leug­nen, weil die "ande­re Seite" doch viel schlim­mer sei.

          1. Sie machen Propaganda, etwa mit Ihrem "relativieren"-Anwurf, aber auch mit dem übel­stens Tricks aus der PR-Mottenkiste, nach dem Motto: "Ich kri­ti­sie­re ja nicht nur den Iran son­dern auch die USA."

            Jetzt fra­ge ich Sie mal: Finden Sie es rich­tig einen Fremden zu kri­ti­sie­ren bei etwas, was Sie selbst – ODER EIN ERKLÄRTER FREUND – viel mehr und in viel schlim­me­rem Ausmaß macht?

            Genau so läuft näm­lich die­ses angeb­li­che "Verbrechen rela­ti­vie­ren im Iran":

            Der Iran ist ein sou­ve­rä­nes Land das, außer Kulturchauvinisten oder Neokolonialisten KEINEN ETWAS ANGEHT, was die machen. Ich sage damit nicht, dass man dazu kei­ne Stellung abzie­hen kann. Nur juckt das den Iran Null und Nichts. Zurecht. Sie und vie­le ande­ren Krakeeler (wozu ich natür­lich Sie nicht rech­ne) wis­sen näm­lich nichts dar­über, was in dem Land tat­säch­lich vor­geht – außer, was Sie über kor­rum­pier­te Medien und Berichterstattungen "erfah­ren".

            Aber die USA bezeich­net sich als UNSER FREUND und VERBÜNDETER und wir sehen offi­zi­ell die USA in die­ser Rolle. UND DAHER DÜRFEN UND MÜSSEN WIR DIE USA kri­ti­sie­ren – oder andern­falls im Fall sol­cher schwe­rer Verfehlungen die "guten Beziehungen" kün­di­gen – falls es je sol­che gege­ben hätte.

            Indem Sie (und vie­le ande­re PR-Agenten) die USA und der Iran in den sel­ben Topf wer­fen ("Länder, eigent­lich for­mal auf glei­cher Ebene im Verhältnis zu uns, die man doch genau glei­chen Kriterien der Kritik unter­wer­fen müs­se") machen Sie üble PR-Arbeit, letzt­lich schie­ben Sie die Verbrechen der USA damit aus dem Rampenlicht.

            Ich will Ihnen nicht vor­wer­fen oder Sie ver­däch­ti­gen, dass Sie das mit Absicht machen wür­den. Aber es sind immer und über­all die sel­ben Mechanismen und das Selbe ver­que­re Denken, das ein­ge­impft wurde.

            Die Haltung, dass man sich in "frem­de Angelegenheiten" über­all auf der Welt ein­mi­schen müss­te, ist letzt­lich die Wurzel des welt­wei­ten US-Terrors und fußt auf Kulturchauvinismus und Neokolonialismus aller­er­ster Güte.

            Machen Sie mal die "Gegenprobe": glau­ben Sie, dass in Länder wie Russland, Iran, China, … über­all Leute her­um­lau­fen, die stän­dig an ande­ren Ländern – die nicht Nachbarn oder Verbündete oder gar erl­kär­te Feinde sind – her­um­zu­krit­teln haben und genau zu wis­sen mei­nen, was hier bei uns falsch liefe?

            Nein, die­ses Phänomen "ich weiß bei allen Ländern was die genau falsch machen und wie die sich gefäl­ligst rich­tig zu beneh­men hät­ten" ist glau­be ich ein typisch deut­sches Phänomen nach 50 Jahren US-PR und ‑Infiltration.

            Die Welt wäre ein bes­se­rer Ort, wenn es WENIGER Einmischung, WENIGER Besserwisserei, WENIGER Arroganz und Überheblichkeit, WENIGER "ich weiß bes­ser was für Euch gut und rich­tig ist" gäbe, und viel­mehr jeder vor allem sei­nen eige­nen Saustall ver­su­chen wür­de, sau­ber zu halten.

            Die USA, und die mit denen mit­ge­han­ge­nen Vasallen wie wir, sind genau die, die sich an die­se Regel fried­li­chen Miteinanders nie hal­ten. Und des­halb kocht die Welt.

            Vielleicht wird der wach­sen­de Einfluss Chinas und Russlands da end­lich etwas mehr Friede brin­gen (man den­ke an das Seidenstraßen-Projekt, man den­ke an die Entwicklungen Iran-SA, ..) – indem der kran­ke "Westen" end­lich mar­gi­na­li­siert und die­se "west­li­che" Denkweise auf den Müllhaufen der Geschichte gewor­fen wird.

            1. @Albrecht Storz: Wir blei­ben uns unei­nig. Und ich als alter PR-Agent wer­de weder in Antiamerikanismus noch in Antiislamismus ver­fal­len. Dem "alter­na­ti­ven Neusprech", wonach Rußland gera­de "mehr Friede" in die Welt bräch­te, wer­de ich mich auch nicht anschließen.
              Haben Sie ein­mal ver­sucht, den Inhalt des Beitrags zu lesen, über den ein­lei­ten­den Absatz hinaus?

              1. Sie hal­ten ver­zwei­felt an Ihrer pseudo-"links" Traumwelt fest. Ist wohl Ihre Peergroup, die Sie dazu zwingt.
                ()https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​0​3​/​2​0​/​l​i​n​k​s​-​r​e​c​h​t​s​-​s​p​r​a​c​h​-​u​n​d​-​b​e​g​r​i​f​f​s​v​e​r​w​i​r​r​u​n​g​-​h​i​l​f​t​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​u​n​d​-​k​r​i​e​g​s​t​r​e​i​b​e​rn/

                Mein Kommentar dort:
                Sehr gute Analyse: das völ­lig aus­ge­höhl­te "poli­tisch links" und "poli­tisch rechts" oder die immer öfters sicht­ba­re völ­lig inhalts­los-belie­bi­ge Anwendung von dem Begriff "Kommunismus" sind nur noch Mittel der Aufmerksamkeitssteuerung und Spaltung, Hebel der Mächtigen um der Masse durch Spaltung jede Wirkkraft zu rau­ben. Wir sehen es ja an den regel­mä­ßi­gen Zuschreibungen an unbe­que­me Strömungen oder Bewegungen (zB Anti-TTIP (angeb­lich "rechts" lt. Spiegel und Co)), oder "Blockupy" (angeb­lich anti­se­mi­tisch da kapitalistenkritisch), …).

                SA-Antifa'zken die mit ein­deu­tig faschi­sto­iden Methoden und offe­ner Gewalt gegen angeb­li­che "Rechte" vorgehen.
                Auf der ande­ren Seite staat­lich unter­stütz­te oder gar orga­ni­sier­te angeb­li­che "gegen-rechts"-Veranstaltungen.

                Also angeb­li­che "Linke" las­sen sich von einem ein­deu­tig auto­ri­tä­ren und über­grif­fi­gen Staat finan­zie­ren und hofie­ren … und kei­ner (also kein "Linker") merkt angeb­lich den Widerspruch? 

                Es gibt heu­te kein "links" ver­sus "rechts" (viel­leicht gab es das sogar noch nie) son­dern nur ein "oben" gegen "unten". Warren Buffet hat es sogar klar und deut­lich aus­ge­spro­chen: sei­ne Klasse, die "obe­re" Klasse führt Krieg gegen die Mehrheit, gegen die "unten" – und gewinnt. Heutige "lin­ke" Traumtänzer hören nur das, was sie hören wol­len. Inzwischen ist alles was "links" ist voll­stän­dig unter­wan­dert und von Influenzern ge-(besser: ver-)führt und auf­ge­sta­chelt gegen jede aus dem Volk sich bil­den­de Basisbewegung.

                1. @Albrecht Storz: Zustimmung, es geht um "unten" und "oben". Das ist aller­dings genau die klas­si­sche lin­ke Frage, wenn sie auch oft­mals ver­ges­sen wird. Rechten geht es um "innen" und "außen", "wir" gegen die "Fremden". Wegdefinieren läßt sich das nicht. Mit "nicht rechts, nicht links, son­dern vor­ne" sind übri­gens wei­land die Grünen ange­tre­ten und sahen sich damit fälsch­lich auch als "aus dem Volk sich bil­den­de Basisbewegung". Für mich ist "Volk" ein Schmarrn, weil der Begriff künst­lich eine Homogenität kon­stru­iert, die – wie wir nicht zuletzt in den ver­gan­ge­nen Jahren gese­hen haben – an der Wirklichkeit völ­lig vor­bei geht. "Das Volk", "die Menschheit" müs­se soli­da­risch einen ver­meint­lich gemein­sa­men Gegner bekämp­fen, hieß es demagogisch.

  9. @Erfurt: Wieso ist es falsch, die bei­den kapi­ta­li­sti­schen Staaten Deutschland und Iran (die sich nur noch äußer­lich an regio­na­len, histo­ri­schen, gesell­schaft­li­chen und reli­gösen Gegebenheiten unter­schei­den, aber anson­sten bei­des kapi­ta­li­sti­sche Staaten sind) zu ver­glei­chen? Selbstverständlich sehen die Krisen in Kapitalistischen Staaten ähn­lich aus. Das Sie als "ein­ge­tra­ge­ner Sozialismus-Experte" das nicht mit­be­kom­men haben wol­len, über­rascht doch etwas.

  10. Da stellt sich schon die Frage, wie sich auto­ri­tä­re Systeme mög­li­cher­wei­se ent­wickeln könn­ten, wür­den sie nicht stän­dig von äuße­ren Kräften sabo­tiert, sank­tio­niert und unterwandert.

  11. Verwaltungsgericht:
    Bürger hat Anspruch auf Personalausweis ohne Fingerabdrücke

    Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einst­wei­lig ange­ord­net, dass einer Privatperson ein Ausweis ohne dar­auf gespei­cher­te Fingerabdrücke aus­ge­stellt wer­den muss.
    ..
    Hintergrund des Hamburger Streits ist eine Klage der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage vom Dezember 2021 gegen die hie­si­ge Auflage zur Fingerabdruckabnahme und das ihr zugrun­de­lie­gen­de EU-Gesetz vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden. Dieses äußer­te Anfang 2022 eben­falls erheb­li­che Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Bestimmung.

    Sie leg­ten den Fall dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor, der am Dienstag erst­mals dar­über in gro­ßer Besetzung verhandelte.
    Richterbedenken wegen Löschfrist und Datenaustausch

    Auch die Richter am EuGH frag­ten häu­fig kri­tisch nach.
    Vor allem rie­ben sie sich an der in der Verordnung ein­ge­räum­ten Frist zwi­schen der Erhebung der Fingerabdruckdaten in den Behörden und der vor­ge­schrie­be­nen Löschung. 

    Diese führt dazu, dass die sen­si­blen bio­me­tri­schen Merkmale bis zu 90 Tage in den Ämtern gespei­chert wer­den dürfen.

    https://​www​.hei​se​.de/​n​e​w​s​/​V​e​r​w​a​l​t​u​n​g​s​g​e​r​i​c​h​t​-​B​u​e​r​g​e​r​-​h​a​t​-​A​n​s​p​r​u​c​h​-​a​u​f​-​P​e​r​s​o​n​a​l​a​u​s​w​e​i​s​-​o​h​n​e​-​F​i​n​g​e​r​a​b​d​r​u​e​c​k​e​-​7​5​4​7​2​1​3​.​h​tml

  12. Sollen ausländische Strafverfolger Zugriff auf sämtliche Informationen erhalten, die die deutsche Polizei von Privaten beschaffen kann? - Union, SPD, FDP und AfD finden das gut sagt:

    Patrick Breyer #JoinMastodon
    @echo_pbreyer
    Sollen aus­län­di­sche Strafverfolger Zugriff auf sämt­li­che Informationen erhal­ten, die die deut­sche Polizei von Privaten beschaf­fen kann?
    Ich und mei­ne Fraktion sagen Nein,
    Union, SPD, FDP und AfD fin­den das gut.

    Abstimmungsgrafik zu einer Plenarabstimmung vom 16.03.2023 mit dem Titel:
    Sollen aus­län­di­sche Strafverfolger Zugriff auf sämt­li­che Informationen erhal­ten, die die deut­sche Polizei von Privaten beschaf­fen kann?
    10:55 AM · Mar 16, 2023 · 1,849 Views
    https://​twit​ter​.com/​e​c​h​o​_​p​b​r​e​y​e​r​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​3​6​3​2​0​2​2​7​7​0​4​0​9​4​7​2​2​?​c​x​t​=​H​H​w​W​h​I​C​2​8​f​q​k​s​L​U​t​A​AAA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert