Für die Deutsche Gesellschaft für Gentherapie e.V. ist die Sache klar:
»Die Gentherapie ist eine relativ junge Disziplin der biomedizinischen Forschung, die durch Einschleusung (Gentransfer) von Nukleinsäuren (DNS, RNS) in Zellen des menschlichen Körpers versucht, erworbene oder vererbte Erkrankungen zu behandeln. Der Transfer von funktionell aktiven Genen bzw. Genabschnitten oder regulatorisch wirksamer RNS in Körperzellen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen… Bei der in vivo Gentherapie wird der Vektor lokal oder systemisch in den Körper des Patienten eingebracht. Im Falle des lokalen in vivo Gentransfers wird der Vektor direkt an diejenige Stelle appliziert, an der die Expression der eingebrachten Nukleinsäure erfolgen soll, während bei einem systemischen in vivo Gentransfer eine Applikation des Vektors in die Blutbahn erfolgt.«
dg-gt.de
Das klingt nicht nach einer Bestätigung der "Gegenrede" von Emanuel Wyler in der Berliner Zeitung (s. Erst de‑, jetzt republiziert), in welcher er kategorisch ausschloß, daß die mRNA-"Impfungen" als Gentherapie verstanden werden können. Dabei ist die Fachgesellschaft sich sicher. In einem am 20.4.22 veröffentlichten Positionspapier "Gentherapie „Made in Germany“: Eine historische Perspektive, Analyse des Status Quo und Handlungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie" ist zu lesen:
»… Eine kurzfristige In-vivo-mRNA-Expression stellt eine interessante Perspektive für die passive Immuntherapie auf der Grundlage einer „Tumorimpfung“ dar. In diese Richtung entwickelten Ugur Sahin und Kollegen in Mainz eine Lipidnanopartikelformulierung von Tumorantigencodierender mRNA und belegten damit den In-vivo-Transfer auf dendritische Zellen sowie AntitumorImmunreaktionen. Dieses Konzept wurde von BioNTech und Pfizer auf die weltweit eingesetzten mRNA-basierten SARS-CoV-2-Impfstoffe übertragen…«
d6a27bf6-9c2f-4d3f-8359–1cb2d86b3d4d.usrfiles.com (ohne Fußnoten zitiert)
Für seine These benennt Wyler einen Aufsatz im Journal of Law and Biosciences von 2018 mit dem Titel „Is it ‚gene therapy‘?“. Dort gibt es durchaus Interessantes zu lesen:
»NIH-Direktor Francis S. Collins und FDA-Kommissar Scott Gottlieb kündigten kürzlich an, dass die Genehmigung des Beratenden Ausschusses für rekombinante DNA ("RAC") für die "Gentherapie" nicht mehr erforderlich sei, weil "es nicht mehr genügend Beweise für die Behauptung gibt, dass die Risiken der Gentherapie völlig einzigartig und unvorhersehbar sind".«
Für die US-Behörden stellen gentherapeutische Medikamente also nichts anderes dar als ein beliebiger herkömmlicher Hustensaft. Weiter heißt es dort:
»Der Begriff ist auch mit erheblichen Problemen bei der Preisgestaltung von Arzneimitteln verbunden, da "Gentherapien" im Vergleich zu anderen fortschrittlichen Biotherapeutika höhere Preise zu verlangen scheinen. Und das Aufkommen von gentechnisch veränderten Ex-vivo-Therapien, wie CAR‑T, hat die Verwendung des Begriffs weiter erschwert. Letztendlich ist der Unterschied zwischen der Bezeichnung "Gentherapie" und einer anderen Therapie der Unterschied zwischen einer Reihe von regulatorischen Anreizen, einer vereinfachten Zulassung, spezifischen Herstellungsrichtlinien und wahrscheinlich auch höheren Preisen und öffentlicher Zurückhaltung.
Die Hauptschwierigkeit bei der Definition der "Gentherapie" besteht heute darin, genetische Veränderungen zu kategorisieren, die nicht direkt ein pathogenes Gen in vivo verändern…«
Im Sinne der oben genannten Ziele folgt dann die Stelle, auf die Wyler sich stützt und stürzt:
»Wir schlagen vor, dass "Gentherapie" – im laienhaften, wissenschaftlichen und rechtlichen Sinne – als eine absichtliche und voraussichtlich dauerhafte Veränderung einer bestimmten DNA-Sequenz des zellulären Genoms – d. h. der Summe der in einer Zelle vorhandenen DNA – zu einem klinischen Zweck definiert werden sollte.«
Wyler stellt fest: »Die mRNA-Impfstoffe würden nicht unter diese Definition von Gentherapie fallen.« Zu beachten ist der Konjunktiv. Doch auch diese Autoren formulieren, was an die Aussagen der deutschen KollegInnen erinnert:
»Schließlich wird bei der augmentierenden Gentherapie, ebenfalls durch die stabile Transfektion von genetischem Material, eine neue Funktion eingeführt, die sonst im Zielzelltyp nicht vorhanden wäre. Dazu gehören mehrere Krebsbehandlungen, bei denen genetisches Material, das für synthetische Immunrezeptoren kodiert, als Methode zur Verstärkung der Immunfunktion gegen Tumore eingesetzt wird…«
Die genetische Veränderung durch Viren, Lipid-Nanopartikel oder Zellen sollte immer noch als Gentherapie angesehen werden
Bis hierhin hat Wyler offenbar nicht gelesen, womit er sich wenig von Lauterbach und Drosten unterscheidet:
»Im Rahmen unserer Definition halten wir es auch für wichtig, klarzustellen, was unsere Definition der Gentherapie nicht beinhaltet. Unsere Definition ist nicht spezifisch für einen Vektor oder einen Mechanismus. Was den Vektor betrifft, so sollte die genetische Veränderung durch Viren, Lipid-Nanopartikel oder Zellen immer noch als Gentherapie angesehen werden. Wir sehen keinen Grund, warum ein Vektor unter die Gentherapie fallen sollte und ein anderer nicht; die genetische und funktionelle Veränderung des Genoms bleibt die gleiche…«
Es bleibt also die Frage, ob die Lipid-Nanopartikel der "Impfstoffe" eine "neue Funktion einführen, die sonst im Zielzelltyp nicht vorhanden wäre". Um diese Frage drückt sich Wyler. Die Antwort kann nicht das juristische Wegdefinieren von EU-Behörden sein.
Update: Als zweiten Beweis führt Wyler an:
»Ähnlich äußert sich die US-amerikanische Gesellschaft für Gen- und Zelltherapie (ASGCT): „Gene therapy is the introduction, removal, or change in the content of a person’s genetic code with the goal of treating or curing a disease.“ Also auch hier: Gentherapie ist die Änderung der genetischen Ausstattung einer Person, was die mRNA-Impfstoffe nicht einschließt.«
Das Zitat trifft zu. Wie vereinbart sich dies aber mit der Äußerung des Präsidenten jener Gesellschaft?
Auf der Seite der ASGCT ist zu lesen:
»Die heutige FDA-Zulassung des COVID-19-Impfstoffs BNT162b2 von Pfizer und BioNTech ist ein großer Tag für die USA und ein wichtiger Meilenstein für den Bereich der Gen- und Zelltherapie.
Dieser Impfstoff ist nicht nur ein entscheidender Schritt zum Schutz der Menschen vor einem Virus, an dem mehr als 1,5 Millionen Menschen gestorben sind und das die Krankenhaussysteme weltweit überfordert. Es ist der erste von der FDA zugelassene mRNA-Impfstoff bzw. das erste zugelassene mRNA-Arzneimittel überhaupt und stellt den Höhepunkt einer jahrzehntelangen Forschung dar, die nun die Sicherheit und Wirksamkeit der Gentherapie auf der Weltbühne demonstriert.
Der Impfstoff nutzt mRNA, um die Zellen einer Person darauf zu programmieren, viele Kopien eines Fragments des SARS-CoV-2-Virus zu produzieren. Das Fragment veranlasst dann das Immunsystem, den Körper anzugreifen, wenn das echte Virus in den Körper einzudringen versucht…«
Danke für den Hinweis an @Daniel J!
"Impfstoffe" sind Gentherapie
Erinnert sei an die Worte des Bayer-Vorstandsmitglieds Stefan Oelrich auf dem Berliner World Health Summit 2021:
»Ich sage immer gerne: Wenn wir vor zwei Jahren eine Umfrage in der Öffentlichkeit gemacht hätten – "Wären Sie bereit, eine Gen- oder Zelltherapie in Ihren Körper zu injizieren?" – hätten wir wahrscheinlich eine Ablehnungsquote von 95 % gehabt.«
Siehe Näheres in "Impfstoffe" sind Gentherapie, sagt Bayer-Vorstand und Charité-Aufsichtsratsmitglied
Wie die Industrie unmittelbar in die Definitionen eingreift, wird geschildert in:
Herstellerfirma spricht von RNA-Gentherapeutika
Die Firma Echelon Biosciences, die den u.a. für die Biontech-Produkte benötigten Hilfsstoff Polyethylenglykol (PEG) herstellt, verweist auf einen Artikel "Lipid Nanoparticles for Delivery of Therapeutic RNA Oligonucleotides". Darin ist zu lesen:
»Zusammenfassung
Die Gentherapie ist ein spannendes Gebiet, das das Potenzial hat, neue wissenschaftliche und therapeutische Aufgaben zu lösen. Die Gentherapie auf RNA-Basis hat in den letzten Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Dennoch ist eine effiziente, zielgerichtete Verabreichung von RNA-Therapeutika immer noch eine Voraussetzung für die klinische Anwendung. In dieser Übersichtsarbeit stellen wir aktuelle Verabreichungsmethoden für RNA-Gentherapeutika auf der Basis von Lipid-Nanopartikeln (LNPs) vor. Wir konzentrieren uns auf die klinische Attraktivität der aktuellen RNA-NP und diskutieren die bestehenden Herausforderungen bei der Herstellung und dem Screening von LNP-Kandidaten für eine effektive Umsetzung in Arzneimittel für menschliche Stoffwechselkrankheiten und Krebs.«
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Also relevant für die Zulassung, Überwachung usw. Ist doch die juristische Definition der EMA. Es ist das rechtlich verbindlich, was im Gesetz steht und nicht die eine oder andere Definition von Wissenschaftlern. Auf diesen juristischen Sachverhalt bezieht sich ja auch das Autorenkollektiv in der BZ. Denn warum wird wohl in dem EMA Text Gentherapie und darauf basierende Impfungen rechtlich abgegrenzt?
Wenn das den Wissenschaftlern nicht passt müssen sie fordern das die rechtliche Definition von Gentherapie in der EMA Definition konkreter gefasst wird, so das die explizite Ausnahme der Impfung von dieser entfallen kann.
"Wenn das den Wissenschaftlern nicht passt müssen sie fordern das die rechtliche Definition von Gentherapie in der EMA Definition konkreter gefasst wird, so das die explizite Ausnahme der Impfung von dieser entfallen kann."
DEFINITIONSMACHT darf nicht allein Wissenschaften überlassen werden.
Etwas Biochemie: Jeder Organismus, also auch der des Menschen erkennt körpereigene und körperfremde Stoffe anhand spezifischer chemischer Reaktionen. Natürlich auch die Nukleinsäuren einer DNA (Adenin, Cytin, Guanin, Thymin *). Die Reihenfolge dieser Nukleinsäuren in einer DNA jedoch kann ein Organismus gar nicht erkennen, denn spez. Reaktionen einzelner Nukleinsäuren auf die der Körper testet sind unabhängig von deren Reihenfolge in einer DNA.
Woran erkennt ein Organismus nun, ob es sich um Fremd-DNA handelt oder um seine Eigene? Oder um die DNA//RNA eines Virus? Anhand der Eiweißkörper die dem Erbgut als Verpackung dienen und um die sich die Helix einer DNA herumwindet (Histone a, b und c)!
Also von wegen Baupläne spritzen, auf die Verpackung kommt es an!
*) in einer RNA tritt Uracil anstelle Thymin.
https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/corona/258/was-brodelt-der-geruechte-kueche
In einem anderen Text las ich, daß der Vorstand des Netzwerks usw. sich in den letzten Jahren stark geändert hat. Ich bin gespannt, inwieweit sich die dort aufsgestellten Thesen in der Wirklichkeit behaupten. Irgendwie finde ich es fast peinlich, wie zaghaft sich Kritik äußert, und wie falsch manches schon jetzt eindeutig ist. Wieder eine Alibi Organisation entlarvt?
Die "Impfung" ist ja auch nur deswegen keine "Gentherapie", weil man (erst mit Einfuehrung dieser "Impfstofe") *definiert* hat, dass als "Impfstoff" an *Menschen* verabreichte Substanzen *niemals* als "Gentherapien" gelten duerfen. Es ist also eine "pder Definiition" festgelegte *Abweichung* von der bis dato geltenden Einteilung (die sich auch ausschliesslich auf "Impfungen" und da auch nur auf an Menschen verabreichte "Impfungen" bezieht).
Mir persoenlich ist die Definition von Gentherapie lieber, wie sie am Anfang des Artikels ztiert wurde und wie sie bis 2019 nahezu ausnahmslos gegolten hat. Die "Ausnahme" wurde erst waehrend der "Pandemie" definiert, um fuer diese "Impfstoffe" die viel strengeren Regelungen fuer "Gentherapeutika" zu umgehen (weil diese dem "straffen Zeitplan" zur Einfuehrung der "Impfung" entgegen gestanden haetten).
Nur wollen das viele nicht begreifen, weil "was nicht sein kann, das nicht sein darf" …
In erster Linie erzeugen diese "Impfstoffe" Blutgerinnsel und wirken damit ähnlich wie Desinfektionsmittel. Eine Herzmuskelentzündung ist nur die Folge dessen.
Richter arne tank, als Pflichtgeimpfter und Betroffener der "fast nebenwirkungsfreien Impfung"
https://m.youtube.com/watch?v=glrQt_vpDXc
Frau Julia neigel, wie immer sehr souverän zur Aufarbeitung und zum gentherapeutikum.
https://m.youtube.com/watch?v=axG_AnBrU8w
—Warnung eingangs vor allergieauslösenden Bildern im rechten Nebenmonitor—.
Den Gläubigen spare ich mir zu erwähnen.
Guten Abend,
ergänzend sei noch erwähnt, dass der Präsidentder Amerikanischen Gesellschaft für Zell- und Gentherapie (ASCGT) den mRNA-Impfstoff BNT162b2 (Biontec/Pfizer) als Zitat: "(..) significant milestone for the field of gene and cell therapy." bezeichnet hat. (1)
Ich erwähne das deshalb weil Wyler die ASCGT als zitierenswert für seine Widerlegung hält, aber grundlegende Widersprüche seiner Konsequent ignoriert.
Was Wyler tatsächlich tut: er betreibt in seiner Gegenrede "Cherrypicking" und wendet Schopenhauers Kunstgriffe der Eristik in Reinkultur an, die Redakteure der Berliner Zeitung sind demgegenüber scheinbar dermaßen unbedarft, dass es weh tut.
Freundliche Grüße,
Daniel
(1)https://asgct.org/publications/news/december-2020/pfizer-covid19-mrna-vaccine
@Daniel J: Vielen Dank, habe es ergänzt!
"es nicht mehr genügend Beweise für die Behauptung gibt, dass die Risiken der Gentherapie völlig einzigartig und unvorhersehbar sind".
Das ist ein Faktencheck-style- Strohmann.
Diese Behauptung erhebt niemand, der sich an bereits erworbenem Wissen orientiert. Es ist vorhersehbar, dass spezielle Risiken zu erwarten sind, und das gehört vor der Anwendung abgeklärt. "Völlig einzigartig" ist garnichts auf der Welt.
henning rosenbusch
@rosenbusch_
·
Nov 2, 2021
Warum melden unsere europäischen Nachbarn eigentlich so viele Nebenwirkungen, die es gar nicht gibt?
http://t.me/Rosenbusch
https://pbs.twimg.com/media/FDLg9zlXMAI3wFO?format=jpg&name=small
… [weiter unten]
henning rosenbusch
@rosenbusch_
·
Nov 3, 2021
Replying to
@MintNewbee
@tom_zeh
and
@PanPagan
Die größte Fachgesellschaft in Sachen Zell- und Gentherapie weltweitASGCT feiert die “Impfungen” in zig Artikeln als Durchbruch ihres Fachs. Und nennt sie Gentherapie oder Gentherapie-Impfung.
Ist es vielleicht eher tendenziös das wegzulassen, wie die @tagesschau
? I don’t know♂️
https://pbs.twimg.com/media/FDS3RbTX0AMCqOm?format=jpg&name=small
…
https://twitter.com/ASGCTherapy/status/1455997882683768838
Jessica Hamed
@jeha2019
·
44m
Während Verwaltungsgerichte Entscheidung über Coronabeschränkungen verweigern (zu geringfügig), werden Verstöße dagegen von den Strafgerichten bis ins kleinste (oft übertrieben & mit auffälliger Härte) verfolgt.
#ZweierleiMaß
@lto_de
@cobvl
@RonenSteinke
@schroeder_k
1/2
Quote Tweet
Friedemann Däblitz
@dablitz_f
·
Feb 17
Replying to @DrScheuch and @Karl_Lauterbach
Besser als @DrScheuch und @Karl_Lauterbach weiß es weiterhin LG München II. In Berufung gegen Freispruch meines Mandanten (keine Maske im Freien) wg. SV-Gutachten Dr. Scheuchs in Aug’21 hat es statt Scheuch nur Virologen gehört: Aerosolverteilung kein zielführender Parameter
Jessica Hamed
@jeha2019
Warum wird 02/23 mit 2 Sachverständigen (!) (1. Instanz @DrScheuch
, der angeblich zu wenig Expertise habe) noch über #Maskenpflicht im Freien verhandelt?
Warum stellt die überlastete Justiz nicht konsequent diese Verf. aus Opportunitätsgründen auf Kosten der Staatskasse ein? 2/2
https://twitter.com/jeha2019/status/1627602102691176449