Der Krimi geht weiter, und er wird immer schlechter. Aus einem von dem Investigativ-Journalisten Dr. Markus Kühbacher veröffentlichten Schriftstück geht hervor, daß der Pressesprecher der Goethe-Universität Frankfurt am 10.7. dieses mitteilte:
»Die Aufnahme in den Katalog der Universitätsbibliothek erfolgte kürzlich ausschließlich vor dem Hintergrund der wachsenden Prominenz von Herrn Prof. Drosten, die in der Folge zu immer mehr Nachfragen nach der Dissertation von Herrn Drosten auslöste [so im Original, AA]. Aufgrund eines Wasserschadens in weiten Teilen des Universitätsklinikums vor wenigen Jahren, von dem auch das Archiv des Promotionsbüros betroffen war, konnte keines der damals von Herrn Drosten im Dekanat eingereichten Pflichtexemplare dafür noch herangezogen werden. Diese waren beschädigt und für den Leihverkehr nicht mehr geeignet. Mittlerweile liegen Exemplare seiner Dissertation in der Universitätsbibliothek für den Fernleihverkehr sowie für das Studium im Lesesaal vor.«
Die Universität bekennt danach also: Die Dissertation von Herrn Drosten wurde erst auf Nachfrage in den Katalog aufgenommen. Bis dahin konnte bedauerlicherweise kein Original zur Verfügung gestellt werden.
Es stellt sich zwingend die Frage: Woher stammen die "mittlerweile" zur Verfügung gestellten Exemplare? Das gleiche gilt für die Exemplare, die inzwischen die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) anbietet. Hat Herr Drosten sie freundlicherweise zur Verfügung gestellt? Wir original sind diese Originale?
Was steht in Leipzig?
Spannend wird sein, ob das seit wenigen Tagen auch für den DNB-Standort Leipzig gemeldete Werk (ebenfalls entliehen) ähnlich schwer einsehbar sein wird das in Frankfurt. Zumindest ist die DNB jetzt ehrlich. Die Signaturen der Werke (2020 A 34896 und 2020 A 51620) verweisen auf das richtige Veröffentlichungsjahr 2020. Update 26.7.: Wie ein Kommentator zu Recht korrigiert, geht es um das Jahr des Erwerbs.
Zwei Informationen sollen hier unkommentiert nebeneinander gestellt werden:
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- Christian Drosten hat sich nicht habilitiert.
- Voraussetzung für eine Habilitation ist in Deutschland die Promotion.
Der Beginn der Artikel-Serie: Drosten-Dissertation unter Verschluß?, Fortsetzung: Drosten-Dissertation: Wenigstens den Wasserschaden gab es.
Guten Morgen, Signaturen im Bestand wissenschaftlicher Bibliotheken verweisen nicht auf das Erscheinungsjahr, sondern auf das Jahr des Erwerbs durch die Bibliothek