Watzl weiß was. Viele interessiert das nicht

Ich weiß nicht, was die Expertin da tut, aber die Bildführung wird die männ­li­che Leserschaft des "Focus" eher nicht auf die Maske lenken.

focus​.de (23.7.)

»Husten, Schnupfen, grip­pa­le Infekte: Momentan lei­den vie­le Menschen unter Atemwegserkrankungen. Ihr Immunsystem sei wegen Corona-Maßnahmen wie Maskentragen untrai­niert, sagen man­che Mediziner. Immunologe Carsten Watzl wider­spricht die­ser Theorie. Weitere Experten plä­die­ren klar fürs Maske tra­gen.«

Einer, der Chef des saar­län­di­schen Hausärzteverbandes, Michael Kulas, darf immer­hin sagen:

»Derzeit erle­be man, was pas­sie­re, wenn das Immunsystem durch Hygienemaßnahmen all­zu sehr geschont wer­de, sag­te Kulas der „Saarbrücker Zeitung“ : „Wir müs­sen unser Immunsystem wie­der hoch­fah­ren.“ Der Allgemeinmediziner und Homöopath plä­dier­te dafür, Masken auch mal wegzulassen.

Das Immunsystem trainieren lassen

Im Telefonat mit der „ Welt “ führt Kulas das wei­ter aus: Wenn Leute drau­ßen Masken trü­gen, sei das aus sei­ner Sicht nicht sinn­voll, unter ande­rem, weil das Immunsystem nicht mehr trai­niert wer­de. „Wenn Sie sich immer mit der Maske vor allem schüt­zen, was sich da drau­ßen in der Luft bewegt, hat das Immunsystem kei­ne Möglichkeit, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen“, meint Kulas. Seiner Einschätzung nach sei­en die vie­len Atemwegserkrankungen unter ande­rem dar­auf zurück­zu­füh­ren, dass das Immunsystem in den ver­gan­ge­nen zwei Jahren kaum die Möglichkeit gehabt habe zu trai­nie­ren…«

Immunsystem nur mit "Impfung". Es ist kein Muskel

Seine Kollegin Heidi Weber, stell­ver­tre­ten­de Vorsitzende des Hausärzteverbandes in Rheinland-Pfalz, hält es eher mit den Beschlüssen des Vakzinistischen Konzils:

»Im Sommer kön­ne man als jün­ge­rer und nicht kom­plex Erkrankter ger­ne dem Immunsystem eine Trainingsmöglichkeit geben nach das Motto ‚weni­ger Maske’. Voraussetzung dafür sei eine voll­stän­di­ge Impfung…

„ Das Immunsystem ist kein Muskel: Es bil­det sich nicht zurück, wenn es nicht oder weni­ger gebraucht wird “, sagt hier­zu der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl.

Das Immunsystem sei in den ver­gan­ge­nen zwei Jahren sicher­lich ein Stück weit geschont wor­den, aber nicht über­flüs­sig gewor­den. „Es hat­te ja den­noch zu tun: Menschen kom­men nicht nur über die Atemwege, son­dern auch über die Haut oder die Nahrung mit Krankheitserregern in Kontakt, so dass das Immunsystem anspringt.“

Bei Erkältungen zeigt sich Nachholeffekt

Der Immunologe hat eine ande­re Erklärung: Bei man­chen Erkältungskrankheiten sei man ein­fach alle zwei, drei Jahre fäl­lig«


Schon Christian Drosten hat­te wei­land zu Infektionen ver­kün­det (s. Genial dane­ben. Der aktu­el­le Drosten-Podcast):

»Christian Drosten Ja, also genau das. Ich hat­te da ja gesagt: Das stärkt viel­leicht das Immunsystem genau­so gut wie das Essen eines Steaks die Verdauung stärkt. Das Immunsystem ist ein­fach da. Das lässt sich nicht stär­ken. Das ist so wie die Verdauung oder die Intelligenz. Das sind so Grundfunktionen, die man hat und die kann man eigent­lich nicht trai­nie­ren. Also ich kann auch nicht mei­ne Intelligenz dadurch stei­gern, dass ich mir ein Rätselheft kau­fe. Also die­se Idee von Gehirnjogging, das mag funk­tio­nie­ren bei Leuten, die ihr Gehirn sonst gar nicht benut­zen und bei denen mag das hel­fen, wenn sie regel­mä­ßig zumin­dest sol­che Kreuzworträtsel lösen. Klar, da mag es ein Konzept für geben, aber ins­ge­samt ist es doch so: Wir den­ken hier an eine Infektion. Also das ist so, wie wenn man den­ken wür­de, durch das Lesen eines Zeitungsartikels oder eines Buchs stei­ge­re ich mei­ne Intelligenz. Das ist doch Quatsch. Das Hirn ist da und das hat eine Grund-Intelligenz.«


Zu Herrn Watzl gibt es hier wei­te­re sehr, sehr schau­rig-lusti­ge Beiträge.


Nicht alle wol­len auf den Gruselspezialisten hören:

ber​li​ner​-zei​tung​.de (23.7.)
stutt​gar​ter​-nach​rich​ten​.de (22.7.)
nw​.de (23.7.)

To be continued…

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

14 Antworten auf „Watzl weiß was. Viele interessiert das nicht“

  1. Wenn man das Immunsystem nicht trai­nie­ren kann, dann kön­nen wir ja mit dem "Impfen" aufhören.

    Denn was soll mit einer Impfung erreicht wer­den? Man simu­liert eine Infektion mit einem Erreger, so dass das Immunsystem schüt­zen­de Antikörper bildet.

    Mit der Zeit gehen die Antikörperspiegel aber auch wie­der zurück. Mit die­sem Argument soll bei Corona ja immer wie­der "geboo­stert" werden.

    Wie soll­te man das Prinzip "Impfen" also denn sonst beschrei­ben, wenn nicht "Training des Immunsystems"?

    Man kann eben nicht ent­schei­den "Impfung ODER Immunsystem", son­dern ohne ein intak­tes Immunsystem funk­tio­niert auch kei­ne Impfung. Man kann ledig­lich ent­schei­den, ob man sein Immunsystem durch Impfung oder eine natür­li­che Infektion trai­niert. Diese Entscheidung soll­te aber jeder selbst und ohne Druck tref­fen dürfen.

    1. @King of Nothing
      Mit Logik braucht man die­sen Verbrechern schon seit 2 Jahren nicht kom­men, aber Sie haben die Argumente den­noch gut ent­kräf­tet. Nur inter­es­siert es lei­der nie­man­den mehr. 🙁

      Ich lese Ihre Beiträge ger­ne. Haben Sie Interesse an einer Vernetzung zwecks Exil?

      1. @Getriebesand:
        Danke. Ich lese Ihre lan­gen und emo­tio­na­len Kommentare auch immer gerne. 🙂

        Exil? Aber wohin flüch­ten? Ich glau­be, im Schnitt sind die Leute über­all gleich bescheuert. 😉

        Ich tau­ge jeden­falls kaum zum Fluchtkomplizen … an den mei­sten Tagen traue ich mich kaum vor die eige­ne Haustür. Aber nicht, weil ich Angst vor Viren haben. Mir machen die Menschen Angst. Das war bereits vor Corona so. Allerdings haben die Erfahrungen in der Corona Pandemie mein ohne­hin nega­ti­ves Menschenbild noch ver­schlech­tert. In vie­lem füh­le ich mich nun erst rich­tig bestätigt. 

        Aber neh­men sie sich bloß kein Beispiel an mir. Auch wenn die Menschen andern­orts viel­leicht auch nicht erträg­li­cher sind, hat die Welt auf jeden Fall land­schaft­lich noch eini­ges zu bieten. 😉

  2. Konnektoraustausch in Arztpraxen:
    300-Millionen-Grab ohne stich­hal­ti­ge Gründe

    130.000 Konnektoren sol­len in Kliniken und Arztpraxen "aus Sicherheitsgründen" aus­ge­tauscht werden
    – mit frag­wür­di­gen und lücken­haf­ten Begründungen. 

    5.07.2022 07:00 Uhr
    c't Magazin
    Von Lorenz Schönberg Thomas Maus

    https://​www​.hei​se​.de/​h​i​n​t​e​r​g​r​u​n​d​/​K​o​n​n​e​k​t​o​r​a​u​s​t​a​u​s​c​h​-​i​n​-​A​r​z​t​p​r​a​x​e​n​-​3​0​0​-​M​i​l​l​i​o​n​e​n​-​G​r​a​b​-​o​h​n​e​-​s​t​i​c​h​h​a​l​t​i​g​e​-​G​r​u​e​n​d​e​-​7​1​6​8​5​2​2​.​h​tml

  3. Ich bin immer wie­der ver­blüft über die Muskelfixiertheit von Immunologen. Müssen die Herren Elfenbeinturmwissenschaftler da irgend­et­was kom­pen­sie­ren? Anders kann ich es mir nicht erklä­ren, dass sie immer wie­der selbst den Muskelvergleich ins Spiel brin­gen, um dann zu sagen, dass der nicht stimmt.
    Wobei sie das noch nicht ein­mal rich­tig machen. Genau wie Muskeln büßt das Immunsystem sei­ne Funktion nicht voll­stän­dig ein, wenn es im gerin­ge­ren Umfang akti­viert wird. Es ist aber nach einer gewis­sen Zeit nicht mehr in der Lage, mit der glei­chen Effektivität zu reagie­ren. Nur weil Herr Watzl unter trai­nie­ren "irgend­was mit Hanteln" ver­steht gilt da snicht für alle Menschen…
    Ein Herr Drosten, des­sen unver­gleich­li­che Beherrschung der deut­schen Sprache nicht nur den Perkolationismus her­vor­ge­bracht hat, ist wahr­lich der Letzte, der sich an Rabulistik ver­su­chen sollte.

  4. Das Immunsystem kann sich aber auch lang­wei­len. Das wäre eine Erklärung für die Zunahme von Autoimmunerkrankungen (Diabetes, Erkrankungen aus dem rheu­ma­ti­schen Formenkreis).
    Sicher ist, dass der geplan­te und umfas­sen­de Eingriff in das Immunsystem gan­zer Bevölkerungen unab­seh­ba­re Folgen für alle haben muss, dar­un­ter viel unerwünschte.

  5. Wenn Masken kei­nen Nutzen haben, dürf­te das Immunsystem also wei­ter­hin mit Erregern kon­fron­tiert werden. 

    Der Unterschied bestün­de dann dadurch, dass sich Bakterien und Pilze im freucht war­men Milieu beson­ders wohl füh­len, also eine Art Keimsammler sind, die immer­wie­der ein­ge­at­met wer­den. Die Dauermaskierten dürf­ten somit häu­fi­ger mit ande­ren Pathogenen kon­fron­tiert sein, jedoch nicht Corona. Ich fin­de das nicht beson­ders logisch. Also ent­we­der nut­zen Masken gegen das Einatmen von Viren oder eben nicht. Beides gleich­zei­tig geht nicht. Daher kann ich dem Dr. Kulas auch nicht zustimmen.

    1. @MoW:"Also ent­we­der nut­zen Masken gegen das Einatmen von Viren oder eben nicht. Beides gleich­zei­tig geht nicht."
      Dr.Kulas behaup­tet nicht die Unwirksamkeit der Masken, eine sol­che Behauptung wäre Nazi-Verschwörungstheorie.
      Unabhängig von der tat­säch­li­chen Effizienz der Masken, gibt es noch einen ande­re Grund für die man­geln­den Traingsmöglichkeiten des Immunsystems, näm­lich die Kontaktbeschränkungen.
      Ein Indiz für die Reduzierung des Immunsystemtrainings ist das Verhältnis Infizierte der erster Welle zu Todesfälle der zwei­ten Welle. Die zwei­te Welle im Winter 2020/2021 könn­te höher gewe­sen sein als die erste, weil die Kontaktbeschränkungen im Sommer 2020 dem Immunsystem die Trainings- bzw. Anpassungmöglichkeiten genom­men haben. Ein Indiz für die­se Hypothese ist die stär­ke­re zwei­te Welle in Ostdeutschland. Corona trat zuerst in Westdeutschland auf. Vermutlich waren schon vie­le Menschen dort mit dem Virus in Kontakt bevor die Kontaktbeschränkungen durch­ge­setzt wur­den. Die Ostdeutschen hat­ten die­se Kontaktmöglichkeit im Sommer nur noch ver­rin­gert, des­halb hat es sie im Winter stär­ker erwischt.

  6. Dieser Focus-Artikel ist ein sel­ten blö­des Konglomerat von hirn­lo­sem Geschwurbel.
    "Überall kla­gen Menschen über lau­fen­de Nasen, krat­zen­de Hälse oder ande­re Erkältungssymptome." ❓
    "Wenn Leute drau­ßen Masken trü­gen, sei das aus sei­ner Sicht nicht sinn­voll, unter ande­rem, weil das Immunsystem nicht mehr trai­niert werde." 😕
    "Im Sommer kön­ne man als jün­ge­rer und nicht kom­plex Erkrankter ger­ne dem Immunsystem eine Trainingsmöglichkeit geben nach das Motto ‚weni­ger Maske’. Voraussetzung dafür sei eine voll­stän­di­ge Impfung." 😛
    "Das Immunsystem sei in den ver­gan­ge­nen zwei Jahren sicher­lich ein Stück weit geschont wor­den, aber nicht über­flüs­sig geworden." 😀
    "„Viele von uns haben sich in der Pandemie dar­an gewöhnt, lan­ge Zeit am Stück kei­ne Erkältungen mehr zu haben." 😯

  7. wiki­pe­dia zum adap­ti­ven Immunsystem:
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​I​m​m​u​n​s​y​s​t​e​m​#​A​d​a​p​t​i​v​e​_​o​d​e​r​_​s​p​e​z​i​f​i​s​c​h​e​_​I​m​m​u​n​a​b​w​ehr

    Das Immunsystem stellt sich auf den Erreger ein. Dieser Einstellungsprozess dau­ert und endet nicht, weil auch die Viren sich ver­än­dern. Die Wirkungsweise des Immunsystems wird dabei aber nicht ver­bes­sert oder trai­niert, die­ses ist evo­lu­tio­när erworben.

    Will man nun Menschen dis­kre­di­tie­ren, unter­schlägt man den Anpassungsprozess oder deu­tet die Aussage bzgl. des >Trainierens< absich­lich falsch.

    So etwas pas­siert, wenn man nicht an Kommunikation inter­es­siert ist, son­dern an Propaganda. Es lohnt nicht, über die­se Denkweise zu dis­ku­tie­ren. Wer nicht wahr­neh­men will, was ande­re Menschen inhalt­lich sagen, wird immer einen Grund finden.

  8. Jetzt grei­fen sie also schon die sinn­vol­len Argumente vor­weg, die im Raum ste­hen und wol­len sie mit Lügen ent­kräf­ten. Und die dum­me Masse wird es wie­der glau­ben. Meinetwegen soll die Menschheit ver­recken. Mir reicht die Dummheit. Wie kann man so unfass­bar dumm sein und jeden Scheißd*** glau­ben, der einem erzählt wird. 

    Jahrzehnte bekommt man mit und hat sich erschlos­sen (zumin­dest war für mich nach­voll­zieh­bar), dass das Immunsystem trai­niert wird, wenn es mit Erregern in Kontakt kommt, dass Kinder, die z. B. auf dem Bauernhof auf­ge­wach­sen sind, spä­ter viel weni­ger Allergien bekom­men, dass Schwimmen gehen und Sport auch im Herbst 'abhär­tet' und man gut gegen Erkältungen gerü­stet ist.

    Und jetzt, nach­dem die Pharmalobby das Ruder an sich geris­sen hat, ist das Immunsystem nur noch ein Stück Dreck, was man ent­sor­gen kann? Muss ersetzt wer­den durch sprit­zen, sprit­zen und noch­mal sprit­zen und man soll sich mit schä­di­gen­den Masken stun­den­lang her­me­tisch abfil­tern bzw. Plastikpartikel ein­at­men und ver­mut­lich den­noch vie­le Viren, aber die Logik die­ser Leute lau­tet ja, dass man alle Viren von sich hal­ten muss. Man müss­te qua­si in einem sau­be­ren, hygie­ni­schen Raum exi­stie­ren, um nie wie­der krank zu werden.

    Wer glaubt die­sen Unfug?! Wie dumm und ent­frem­det sind Menschen? WANN HÖRT DAS ALLES AUF?????
    Morgen erzäh­len sie uns, dass es toll ist, sich Sch** ins Gesicht zu rei­ben und sich das Rückgrat bre­chen zu las­sen und die dum­me Masse wird applaudieren…

    Wie könnt ihr euch noch in die­ser Gesellschaft bewe­gen? Ich konn­te es die letz­ten Wochen teil­wei­se aus­blen­den, heu­te nach einer Begegnung mit einem Hygiene-Aktivisten möch­te ich am lieb­sten kei­ne Menschen mehr sehen, weil deren Verblendetheit so uner­träg­lich ist.

  9. Muss ein Generalsekretär der Immunologie ‑Gesellschaft was vom Immunsystem verstehen?
    Ein Immunsystem kann nicht trai­niert wer­den, das ist das dümm­ste was ich jemals zu dem Thema gehört habe.
    Oder ist das mit dem ange­bo­re­nen und dem erwor­be­nen I‑System auch nur so eine VT ver­schwur­bel­ter Antisemiten?

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