WAZ-Chefredakteur: Impfpflicht und Berufsverbot

Gut, es ist nur der stell­ver­tre­ten­de Chefredakteur, der in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" am 10.11. hetzt. Er beginnt mit "Corona und die mora­li­sche Pflicht, sich imp­fen zu las­sen", bleibt dabei aber nicht stehen.

»Noch wirkt das Versprechen auf einen Impfstoff nur wie ein zar­ter Silberstreif am Horizont, da schie­ben sich auch schon wie­der dunk­le Wolken davor: Reflexartig beteu­ert ein Großteil der Bevölkerung, sich „auf kei­nen Fall“ imp­fen las­sen zu wol­len. Manche Menschen haben das Coronavirus nie ernst genom­men – war­um soll­ten sie jetzt damit anfan­gen? Andere fürch­ten das Virus sehr wohl; der Gedanke, sich eine völ­lig neu­ar­ti­ge Substanz sprit­zen zu las­sen, berei­tet ihnen jedoch eben­so erheb­li­ches Unbehagen. Und das ist ja auch durch­aus nachvollziehbar.

Ist es also eine ganz pri­va­te Entscheidung, sich imp­fen zu las­sen? Ich mei­ne: nein. Denn ob wir am Ende erfolg­reich sein wer­den gegen Corona und die Krise mit all ihren exi­sten­zi­el­len Wirkungen und Nebenwirkungen been­den kön­nen, hängt nicht nur vom Impfstoff selbst ab, son­dern auch von einer aus­rei­chen­den Impfquote.

Einmal mehr in die­ser Pandemie ist unser sozia­les Gewissen gefragt. Jeder, der sich von vor­ne­her­ein einer Impfung ver­wei­gert, scha­det damit der Gesellschaft ins­ge­samt. Sich nicht imp­fen zu las­sen in der Hoffnung dar­auf, das könn­ten ja „die Anderen“ machen und das wer­de schon rei­chen, auch selbst geschützt zu wer­den, ist eine unter mora­li­schen Gesichtspunkten sehr zwei­fel­haf­te, in jedem Falle unso­li­da­ri­sche und ego­isti­sche Haltung.

Es ist dar­um auch ein Fehler, wenn die poli­tisch Verantwortlichen eine spä­te­re Impfpflicht jetzt schon kate­go­risch aus­schlie­ßen. Um die Ausbreitung über­trag­ba­rer Krankheiten zu ver­hin­dern, ermög­licht das Infektionsschutzgesetz durch­aus eine Einschränkung des Grundrechts auf kör­per­li­che Unversehrtheit. In jedem Fall soll­ten Personengruppen, die sich beruf­lich im Dauerkontakt mit Risikopatienten befin­den, ihren Beruf nur dann wei­ter aus­üben kön­nen, wenn sie sich imp­fen las­sen. Alle ande­ren soll­ten ein­mal in sich gehen.

Das Mindeste, was man erwar­ten kann, ist, dass sich jeder gründ­lich infor­miert, sobald alle Daten und Fakten zum Impfstoff vor­lie­gen. Das wird in den näch­sten Tagen hof­fent­lich der Fall sein. Das beste Mittel, um die Impfquote zu stei­gern, ist der Aufbau von Vertrauen durch Transparenz. Staatliche Zwangsmaßnahmen könn­ten nur das letz­te Mittel sein.«

Welcher Staatsanwalt übernimmt?

(Hervorhebungen nicht im Original.)

10 Antworten auf „WAZ-Chefredakteur: Impfpflicht und Berufsverbot“

    1. "Einmal mehr in die­ser Pandemie ist unser sozia­les Gewissen gefragt" 

      Unser sozia­les Gewissen !
      Sitzt das sozia­le Gewissen an mei­nem Bettchen, wenn ich am kre­pie­ren bin ?
      Das sozia­le Gewissen .….! Was für ein Scheiß…

  1. Die wer­den sich alle ganz gewal­tig umgucken, wenn ein nicht uner­heb­li­cher Teil der Menschen in Pflegeberufen dann halt nicht mehr mit­macht. Aber immer­hin kön­nen sie dann über­neh­men und zei­gen, das ihre Solidarität bis­her nicht nur blan­ke Heuchelei war…

    1. @Flo: Diesen Optimismus – dass irgend­wann in abseh­ba­rer Zeit (!) bei einem wirk­li­chen gro­ßen (!) Teil der Menschen, ob Pflegekräfte, Wirte oder Künstler, der Geduldsfaden so reißt, dass dies nicht mehr igno­riert oder weg­dif­fa­miert wer­den kann – hät­te ich auch ger­ne. Aber es fällt mir zuneh­mend schwe­rer ihn zu entwickeln.
      Wenn ich mich in mei­ner Umgebung umschaue, sehe ich kaum Widerstandswillen, kri­ti­sches Bewusstsein oder auch nur Unmut; statt­des­sen Passivität, Apathie, Akzeptanz und im ÖPNV immer wie­der selbst­er­nann­te Kontrolleure ala "Wo ist Ihre Maske?" oder "Setzen Sie die Maske rich­tig auf!"
      Damit wird ein ein­deu­ti­ges Zeichen gesetzt: Wir las­sen uns alles ein­re­den und alles mit uns machen! Wozu dann noch zöger­lich sein?

  2. Warum kei­ne mora­li­schen Forderungen an Privatinteressen ver­fol­gen­de Unternehmen und Konzerne?
    Da gibt es genü­gend Möglichkeiten.
    Auch Politiker und Beamte kön­nen moralisch
    han­deln, z. B. in die nor­ma­le Rentenkasse
    einzahlen.

    1. "Auch Politiker und Beamte kön­nen moralisch
      han­deln, z. B. in die nor­ma­le Rentenkasse
      einzahlen."
      Auf wel­chem Planeten leben Sie ?

  3. Bitte wie? Es ist kei­ne pri­va­te Angelegenheit, sich imp­fen zu las­sen? Kann das denn sein? Was ist denn in die Menschen gefah­ren, wo sind Jahrzehnte der demo­kra­ti­schen Bildung, der Emanzipation, des Empowerments denn nur geblie­ben? ADORNO wür­de AUSRASTEN! Oder auch nicht – denn er hat­te sie ja selbst gese­hen, die­se dün­ne Schicht der Zivilisation, die uns von der Barbarbei trennt. Wird der Mensch "ent­menscht" und zur "amor­phen Masse", dann ist Schrecklichstes mög­lich. Im Impffall sei ange­merkt, dass schon das Wort vom "Impfen" den Tatbestand der Propaganda erfüllt. Die Gabe des RNA Stoffs ist kei­ne Impfung, wie wir sie kann­ten – es ist ein gene­ti­scher Eingriff. Gesunde Menschen sol­len sich mit einem hoch­ris­kan­ten Mittel schüt­zen, das kaum Zeit bekam, ver­nünf­tig erprobt zu wer­den – und wer nicht sel­ber zum Versuchskaninchen der Pharmaindustrie wer­den will: der wird dif­fa­miert. Nein, wahr­lich, SO brau­chen wir kei­nen Impfzwang per Gesetz, denn der sozia­le Druck wird's rich­ten. Ach, und fast ver­ges­sen: das Haftungsrisiko für Impffolgeschäden trägt nicht etwa der Hersteller, son­dern der Steuerzahler. Unerträglich.

  4. Je län­ger ich in mich gehe und mir ver­ge­gen­wär­ti­ge, wie oft und wie bru­tal die deut­sche Gesellschaft in den letz­ten Jahrzehnten in Vertretung ihrer vier (schein-)demokratischen Säulen so rich­tig unso­li­da­risch in mein Leben und das Leben vie­ler wei­te­rer unschul­di­ger Staatsbürger ein­ge­grif­fen hat…

    Ihr könnt mich mal kreuz­wei­se. Und auch ger­ne mehrfach.

    Mit soli­da­ri­schem Gruß an alle ech­ten Demokraten
    Ein deut­scher demo­kra­ti­scher Staatsbürger der alten Bonner Republik

    P.S.: Und gegen Euren ange­kün­dig­ten Faschismus wird sich zu gege­be­ner Zeit auch noch ein pro­ba­tes Mittel fin­den. Denn wir wis­sen, was Ihr in Euren kühn­sten Träumen nicht ein­mal erah­nen könnt.

  5. Was für ein Unfug. Warum merkt eigent­lich nie­mand der Politiker, der hohen Gerichte, und so vie­le ach so schlaue Bürger, dass es über­haupt kein Problem gibt?

    Wie war das noch einmal?
    In Deutschland allein ster­ben jede Woche fast 20.000 Menschen (wie wir dee tol­len arte-Doku ent­neh­men kön­nen, zumeist an Krebs oder einer Lungenkrankeit),

    ZWANZIGTAUSEND PRO WOCHE… noch­mal.. pro Woche!

    10.000 soge­nann­te Cuvier-Fälle, selbst wenn sie tat­säch­lich etwa Neues hät­ten, sind dage­gen ein Pups.. noch nicht mal ein rich­ti­ger Schiss.. Das ist ein scheiß klei­ner Mückenschiss.
    Ich fra­ge mich, war­um die höch­sten Gerichte unse­rer Republik dem Ganzen nicht längst ein Ende gemacht haben? Wer setzt die­se Richter so der­ma­ßen unter Druck, dass sie den völ­lig unbw­grün­de­ten Ausnahmezustand auf­recht erhal­ten und sol­che Pharma-Quacksalber wie den Lauterbach wei­ter sei­ne Weltuntergangspropaganda ver­lau­ter­ba­chen lassen?
    Wie kann das sein?

    Wer steckt hin­ter alle­dem? Wirklich nur die gie­ri­ge Pharma oder doch eine ganz ande­re fürch­ter­li­che Macht…

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