Weil die Impfbereitschaft fehlt, wollen Länder in Afrika Corona-Impfdosen vernichten

»Mehr­ere Länder in Afrika wol­len Corona-Impfstoff ver­nich­ten, weil sich nicht genü­gend Menschen imp­fen las­sen wol­len. Angekündigt haben dies unter ande­rem Malawi und Südsudan. Dabei hat Afrika, wo 1,3 Milliarden Menschen und damit rund 16 Prozent der Weltbevölkerung leben, bis­lang ohne­hin nur zwei Prozent der welt­weit ver­teil­ten Impfdosen erhal­ten, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt.

Der Kontinent zählt bis­lang mehr als 4,5 Millionen bestä­tig­te Covid-19-Fälle. Rund 120.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestor­ben – wenig im Vergleich zum Rest der Welt. Doch Gesundheitsexperten sor­gen sich, dass die 54 afri­ka­ni­schen Länder noch lan­ge unter dem Virus lei­den wer­den, wenn es nicht gelingt, den Schwellenwert zu errei­chen, mit dem das Virus ein­ge­dämmt wer­den kann. Demnach müs­sen min­de­stens 70 Prozent der Menschen immun sein, ent­we­der nach einer Impfung oder weil sie die Erkrankung durch­ge­macht haben. Afrika will bis Ende 2022 bis zu 60 Prozent sei­ner Bevölkerung imp­fen.«

Wer mag "Afrika" sein in die­sem Artikel auf welt​.de?

Twitterer

»… behaup­ten auf WhatsApp, der Impfstoff mache unfrucht­bar, was nicht stimmt. Oder Menschen fra­gen sich, wie das Vakzin über­haupt so schnell ent­wickelt wer­den konn­te: „Die Welt hat es in all den Jahren nicht geschafft, einen Impfstoff gegen Aids zu ent­wickeln, aber gegen Covid schon?“, fragt Elektriker Richard Bbale aus Ugandas Hauptstadt Kampala. „Ich las­se mich nicht imp­fen, selbst wenn die Regierung uns dazu zwin­gen will.“…

„Die Menschen fürch­ten, dass sie Teil eines öffent­li­chen Experiments wer­den“, so [der Gesundheitsminister von Sierra Leone] Demby. Die WHO und das Afrikanische Zentrum für die Kontrolle und Vorbeugung von Krankheiten (CDC) drän­gen die afri­ka­ni­schen Regierungen, wei­ter­hin AstraZeneca zu ver­imp­fen, da der Nutzen grö­ßer sei als die Risiken.«

Haltbarkeitsdatum verlängert. Afrika hat keine Wahl

»Mehrere euro­päi­sche Länder haben Impfungen mit die­sem Vakzin zeit­wei­se aus­ge­setzt und inzwi­schen ein­ge­schränkt, nach­dem eini­ge Fälle von sel­te­nen Hirnvenenthrombosen auf­ge­tre­ten waren. „Alles, was Sie ein­neh­men, ist mit Risiken behaf­tet, jede Medizin“, sag­te Afrikas CDC-Chef John Nkengasong ver­gan­ge­ne Woche. „So soll­ten wir auch den Impfstoff betrach­ten.“ Man habe zudem vom indi­schen Hersteller die Information bekom­men, dass das Haltbarkeitsdatum 13. April von min­de­stens einer Million nach Afrika gelie­fer­ten Impfdosen um drei Monate ver­län­gert wer­den könne.

Afrikanische Länder hät­ten „kei­ne Wahl“, sag­te Nkengasong und dräng­te Malawi, das die Verbrennung von 16.000 abge­lau­fe­nen AstraZeneca-Dosen ange­kün­digt hat­te, den Impfstoff den­noch kom­plett zu verwenden…

Uganda hat bis­lang 964.000 AstraZeneca-Impfdosen erhal­ten, ande­ren Impfstoff gibt es in dem Land nicht. Doch wur­den seit 10. März nur etwas über 230.000 Dosen verabreicht.

Gesundheitsbehörden hat­ten zunächst min­de­stens 500.000 Menschen imp­fen wol­len, etwa in Gesundheitsberufen, mit Vorerkrankungen und über 50-Jährige. Doch weil dies nun so lang­sam vor­an­geht, holen sie sich Unterstützung von bekann­ten Landsleuten. So wur­de ver­gan­ge­ne Woche ein berühm­ter Kickboxer bei sei­ner Impfung foto­gra­fiert. „Die Akzeptanz wird lang­sam bes­ser“, sagt Ainebyoona…«

9 Antworten auf „Weil die Impfbereitschaft fehlt, wollen Länder in Afrika Corona-Impfdosen vernichten“

  1. Afrika als Resterampe. Jetzt kön­nen die euro­päi­schen Impfzentren ihre abge­lau­fe­nen Impfdosen in afri­ka­ni­schen Oberarmen ent­sor­gen und sich dabei noch für ihre Hilfsbereitschaft feiern.

    Gilt die Freigabe des seit 3 Monaten abge­lau­fe­nen Impfstoffs auch für Europa oder erlaubt man die der­ar­ti­ge Entsorgung unge­nutz­ter Dosen nur für Afrika?

  2. "Der Kontinent zählt bis­lang mehr als 4,5 Millionen bestä­tig­te Covid-19-Fälle. Rund 120.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestor­ben – wenig im Vergleich zum Rest der Welt."

    Der Kontinent, der von den soge­nann­ten Industriestaaten als rück­stän­dig belä­chelt wird. Mit der welt­weit schlech­te­sten Wasserversorgung, den wenig­sten Krankenhäusern, den wenig­sten Maßnahmen (und den wenig­sten Geimpften) hat die wenig­sten Kranken und Toten zu verzeichnen
    Respekt.
    Vielleicht machen wir hier etwas falsch.

  3. und da wird immer erzählt das Afrika rück­stän­dig sei.
    Ich fin­de die sind sehr ver­nünf­tig und inzwi­schen fort­schritt­li­cher als Europa, was die­ses Gengift betrifft. 

    Afrikaner wis­sen: Menschen haben ein Immunsystem.

      1. In Chile und Peru wurde/wird mas­siv gespritzt. Und seit­dem ster­ben auch vie­le. Wird genau­so wie hier mit einer Mutation erklärt.
        Brasilien spielt flei­ßig mit und ermor­det sei­ne Bevölkerung nach dem sel­ben Schema wie hier.

  4. In einem Artikel auf africanews.en, den ich nicht auf Deutsch gefun­den habe, sag­te Richard Lako, covid-19-Krisenmanager im Gesundheitsministerium gegen­über AFP, dass die Impfstoffe, als sie im Südsudan anka­men, nur noch eine ver­blei­ben­de Haltbarkeit von 14 Tagen gehabt hätten.

    Auch Malawi habe mehr als 16.400 von der Afrikanischen Union gesen­de­ten Impfstoffdosen zer­stört, nach­dem sie ihr Verfallsdatum erreicht hatten.

    https://​www​.afri​ca​news​.com/​2​0​2​1​/​0​4​/​1​9​/​s​o​u​t​h​-​s​u​d​a​n​-​j​o​i​n​s​-​m​a​l​a​w​i​-​i​n​-​d​e​s​t​r​o​y​i​n​g​-​t​h​o​u​s​a​n​d​s​-​o​f​-​e​x​p​i​r​e​d​-​c​o​v​i​d​-​j​a​bs/

    Viele Länder haben wesent­lich ande­re dra­ma­ti­sche Probleme als feh­len­de Covid-19-Impfstoffe. Laut Welthungerhilfe stirbt alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. 690 Millionen Menschen hun­gern, zwei Milliarden lei­den an Mangelernährung. Dabei gibt es genug Nahrung, Wissen und Mittel für alle.
    https://​www​.welt​hun​ger​hil​fe​.de/​h​u​n​g​er/

  5. „Die Menschen fürch­ten, dass sie Teil eines öffent­li­chen Experiments werden.“
    Schön zu sehen, dass wenig­stens die Afrikaner noch halb­wegs bei Groschen sind.

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