Diejenigen, die ähnlich gruftig sind wie ich, werden sich an die "Rotfunk-Kampagne" der CDU gegen den WDR erinnern. Damals gab es tatsächlich noch eine sachliche Berichterstattung über Mieterdemos, Initiativen gegen Fahrpreiserhöhungen und über Hausbesetzungen wegen steigender Mieten. Das konnte der CDU nicht passen.
In Corona-Zeiten überaus grotesk ist aber diese Befürchtung der "Welt":
»Ausgewogene Berichterstattung? 92 Prozent der ARD-Volontäre wählen grün-rot-rot
… Eine Umfrage der Verbandszeitschrift "Der Journalist" zur politischen Einstellung des ARD-Nachwuchses zeigt: "Wenn am Sonntag nur die Volontär*innen der ARD wählen würden", schreibt das Blatt, "dann sähe das so aus": 57,1 Prozent für die Grünen, 23,4 für Die Linke, 11,7 für die SPD. Dann folgen die Sonstigen mit 3,9 Prozent und – kaum noch messbar – die Union mit 3 Prozent und die FDP mit 1,3 Prozent.
Nun kann jeder Journalist wählen, wen er will, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen. Aber wenn die politischen Präferenzen von Redakteuren so krass von jenen der Gebührenzahler abweichen, ist es praktisch unmöglich, den Sendeauftrag zu erfüllen: nämlich ausgewogen zu berichten. 92 Prozent für Grün-Rot-Rot! Wenn die ARD so weitermacht, herrscht in deren Redaktionen bald eine Vielfalt wie beim chinesischen Volkskongress.«
Das soll der Grund sein für den weitgehenden Einheitsbrei in den Medien?
Na klar, Corona-Zeiten spielen bei dieser Frage eine ganz grosse Rolle. Und es ist ja evident, dass die Befürchtung der 'Welt' grotesk ist. Grüne und Linke sind doch die einzigen, die sachlich und objektiv berichten. Die anderen produzieren nur Fake News und Hatespeech.
Also sollte man die 8% Nicht-Linken unter den Volontären irgendwie noch aussortieren. Die sind für einen vielfältigen und objektiven Journalismus nicht geeignet.