»Wenn Du nicht geimpft bist, dann möchte ich auch nicht, dass Du mit meinen Kindern spielst«. Eine Erinnerung

Weil der Mensch zu Vergeßlichkeit und Nachsicht neigt und damit gesell­schaft­li­che Katastrophen wie­der­holt zu wer­den dro­hen, erin­ne­re ich an einen Beitrag aus dem Oktober 2021:

So sehen doch kei­ne Nazis aus oder Sozialrassisten oder Apartheidsbefürworter. Wir sehen hier einen ganz nor­ma­len deut­schen Professor der Medizin, der am 28.10. auf ndr​.de die­sen und ähn­li­che Sprüche von sich gibt.

»… "Die Gesellschaft muss das jetzt selbst regeln: 'Wenn Du nicht geimpft bist, dann möch­te ich auch nicht, dass Du mit mei­nen Kindern spielst'", so Reisinger wei­ter. Auf Nachfrage beton­te der Mediziner, dass es ihm nicht um öffent­li­chen Druck gehe, son­dern um eine "gesell­schaft­li­che Notwendigkeit".«

Prof. Emil Reisinger ist Österreicher. Aus die­sem Land sind uns, histo­risch gese­hen, nicht die besten Menschen zuge­wach­sen. Was er hier äußert, hat nichts mit sei­ner Nationalität zu tun, aber eini­ges mit sei­nem Werdegang und sei­nen Funktionen. In sei­nem Lebenslauf fin­den sich u.a. die­se Stationen:

»2008
Zertifikat Universität St. Gallen, Institut für Betriebswirtschaft „Management für Führungskräfte im Gesundheitswesen“

2012-
Mitglied des Wehrmedizinischen Beirates der Bundesverteidigungsministerin

2016-
Vorsitzender des Wiss. Beirates und Mitglied des Kuratoriums des Bernhard-Nocht Institutes für Tropenmedizin in Hamburg
«

Bernhard-Nocht Institut

Die bei­den ersten Daten spre­chen für sich. Zum letz­ten Punkt muß man etwas aus­ho­len. Einmal ist das Tropeninstitut (BNITM) der Ort, an dem 2003 die blitz­ar­ti­ge Karriere des Christian Drosten star­te­te (s. Denkwürdiges um die Entdeckung des SARS-Coronoavirus 2003 durch C. Drosten). Er soll auch, wie­wohl dort ganz­tags arbei­tend, gleich­zei­tig in Frankfurt für sei­ne Doktorarbeit geforscht haben.

Wesentlich inter­es­san­ter im heu­ti­gen Zusammenhang ist die Tatsache, daß das BNITM nicht nur über eine üble kolo­nia­lis­ti­sche und Nazi-Vergangenheit ver­fügt, son­dern offen­bar kaum Probleme damit hat. Völlig unkri­tisch prä­sen­tiert das Institut bei sei­nem Internetauftritt die glü­hen­den Nationalsozialisten, die sei­ne Direktoren waren, der letz­te amtier­te bis 1963 (s. Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin: Weiter kein Problem mit Nazi-Vergangenheit und Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und sei­ne Nazi-Vergangenheit).

Fast noch gru­se­li­ger ist die Liste der Preisträger einer Medaille. Dazu mehr in Übelste Gestalten Träger der Bernhard-Nocht-Medaille (Teil 1)Übelste Gestalten Träger der Bernhard-Nocht-Medaille (Teil 2) und Übelste Gestalten Träger der Bernhard-Nocht-Medaille (Teil 3).

Reisinger als Spitzenfunktionär des Instituts trägt auch dafür eine Verantwortung.


Im Juni war von Herrn Reisinger zu lesen:

»7500 Fans im Stadion, 6000 auf dem Neuen Markt: Der Aufstieg von Hansa Rostock in die 2. Bundesliga ließ vie­le Fans die Coronamaßnahmen ver­ges­sen. Experten warn­ten vor einer Massen-Infektion.

… Der Rostocker Infektiologe Professor Emil Reisinger sag­te, dass „mit einer stei­gen­den Zahl von Neuinfektionen gerech­net wer­den” müs­se. Jetzt kann klar gesagt wer­den: Die Aufstiegsfeiern sorg­ten für kei­nen Anstieg.«
nord​ku​rier​.de (4.6.)

Auch bild​.de ent­larv­te damals das Geunke des Professors (s. Super Spreader oder Super Trouper?).

Vermutlich hat er einen gehö­ri­gen Anteil Schuld an der Abwanderung von Pflegepersonal: "Der Rostocker Epidemiologe Emil Reisinger hat sich ange­sichts von Corona-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen in MV für neue gesetz­li­che Impfregelungen für Mitarbeiter in „sen­si­blen Bereichen“ aus­ge­spro­chen." (mer​kur​.de 22.10.)


Zurück zum aktu­el­len NDR-Artikel:

»Reisinger: Bisher keine Spätfolgen der Impfung aufgetreten

Den von vie­len Befragten geäu­ßer­ten Sorgen vor Langzeitfolgen der Impfung will Reisinger mit Aufklärung begeg­nen. "Wir wis­sen, dass Nebenwirkungen bei Impfungen nach weni­gen Wochen auf­tre­ten, nicht mehr nach einem Jahr." Weltweit sei­en inzwi­schen rund fünf Milliarden Menschen mit dem Covid-Impfstoff geimpft – vie­le von ihnen bereits vor einem Jahr. Deshalb gebe es schon ent­spre­chend vie­le Erfahrungsdaten. "Wir kön­nen sagen, dass bis­her kei­ne Spätfolgen auf­ge­tre­ten sind und auch kei­ne Spätfolgen mehr zu erwar­ten sind", so Reisinger, der in der Corona-Pandemie auch die Landesregierung berät…

Reisinger meint außer­dem, dass die Impfbereitschaft stei­gen wird, wenn es eine Zulassung für Kinder-Impfstoffe gibt. Er geht davon aus, dass dies man­chen Erwachsenen die Angst vor der Impfung nehme…«

Update Das hat­te ich ver­ges­sen, erst ein Kommentar hat mich erinnert:

11 Antworten auf „»Wenn Du nicht geimpft bist, dann möchte ich auch nicht, dass Du mit meinen Kindern spielst«. Eine Erinnerung“

  1. "Darum schloss er sich selbst auch mit ein, als er sag­te, dass "vie­les, von dem, was wir gemacht haben, rich­tig gewe­sen" sei. Mit eben man­chen sehr dra­sti­schen Ausnahmen: "Was Schwachsinn gewe­sen ist, wenn ich so frei spre­chen darf, sind die­se Regeln drau­ßen", sag­te Lauterbach, und mein­te etwa Verbote, sich in Parks auf­zu­hal­ten oder ohne Maske jog­gen zu gehen.

    "Das ist natür­lich klar, das sind Exzesse gewe­sen", sag­te er. Aber weder er noch der dama­li­ge Gesundheitsminister Jens Spahn sei­en dafür ver­ant­wort­lich gewe­sen, sondern:

    Da haben die Länder mas­siv über­reizt, und kein Land mehr als Bayern."
    https://​www​.zdf​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​o​l​i​t​i​k​/​l​a​n​z​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​p​r​a​n​t​l​-​c​o​r​o​n​a​-​m​a​s​s​n​a​h​m​e​n​-​1​0​0​.​h​tml

  2. War der Herr Reisinger nicht der Studienleiter der Janssen Impfstzofgfstudie? Was soll man also von einem sol­chen "Experten" halten?

  3. Zumindest haben sich ein paar Verantwortliche in der Politik wie im medi­zi­ni­schem Sektor, die für die Corona Zwangsmassnahmen ver­ant­wort­lich zeich­nen, entschuldigt.
    Hetzer aus Österreich, wie sei­ne Gesinnungsgenoss:innen in Deutschland sind schon histo­risch dafür bekannt zu den unbe­lehr­ba­ren "Überzeugungstätern" zu gehören.
    Heute ist die Personengruppe mit "Überzeugungstäter:innen" zu beschreiben.

    Die kana­di­sche Ministerpräsidentin von Alberta, (Danielle Smith) hat sich spon­tan bei den "Ungeimpften" ent­schul­digt, und ihre Wortwahl begrün­det. In ihrem Leben kennt sie kei­ne Menschengruppe, die mehr dis­kri­mi­niert wur­den, als die "Ungeimpften" die aus der Gesellschaft ver­bannt wur­den, Betretungsverbot in Läden hat­ten, nicht zu Veranstaltungen gehen durf­ten, die von eta­blier­ten Politikern, Medienmachern, Medizinern zudem auf das übel­ste belei­digt wur­den, etc.
    Sie kann­te eine ver­gleich­ba­re unmensch­li­che Behandlung nur aus dem Geschichtsbüchern der Vergangenheit.
    Sie blieb bei ihrer kor­rek­ten Einschätzung bezüg­lich der Impf-Apartheid, auch als eini­ge Interessenvertreter etni­scher Minderheiten sich dar­über empörten.

    Hier in Auszügen die Entschuldigung an die "unge­impf­ten" Bürger des Landes im Kontext.
    Könnte sein, dass sich in D. wie in Österreich die Verantwortlichen der grund­ge­setz­wid­ri­gen Corona-Massnahmen doch mal dazu durch­rin­gen (müs­sen?) sich bei ihren Opfern dafür zu ent­schul­di­gen, dann hät­ten sie eine pro­ba­te Vorlage.
    "Ich möch­te mich auf der Stelle ent­schul­di­gen. Es tut mir zutiefst leid für jeden, der auf­grund sei­nes Impfstatus in unan­ge­mes­se­ner Weise dis­kri­mi­niert wur­de", sag­te Smith am Samstag bei einer Rede auf der Jahreshauptversammlung der United Conservative Party (UCP).

    "Ich ent­schul­di­ge mich zutiefst für jeden Regierungsangestellten, der auf­grund sei­nes Impfstatus ent­las­sen wur­de, und ich hei­ße sie will­kom­men, wenn sie zurück­kom­men wol­len", füg­te die neu gewähl­te Premierministerin hinzu.
    -
    Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Kenney, der wäh­rend der COVID-Massnahmen Pflicht-Impfpässe, Pflichtimpfungen und ‑Lockdowna durch­setz­te, hat Smith geschwo­ren, dass sie kei­ne "seg­re­gier­te Gesellschaft auf der Grundlage einer medi­zi­ni­schen Entscheidung" schaf­fen wird.
    -
    Unter Kenney ver­lo­ren Tausende von Krankenschwestern, Ärzten und ande­ren Beschäftigten des Gesundheitswesens und der öffent­li­chen Verwaltung ihren Arbeitsplatz, weil sie sich nicht imp­fen las­sen woll­ten, was Smith nur weni­ge Minuten nach ihrer Vereidigung zu der Aussage ver­an­lass­te, dass die "Ungeimpften" im ver­gan­ge­nen Jahr die am mei­sten dis­kri­mi­nier­te Personengruppe in ihrem Leben gewe­sen seien.
    -
    Auch in der Privatwirtschaft haben vie­le Menschen ihren Arbeitsplatz ver­lo­ren, eben­so wie vie­le städ­ti­sche Angestellte, z. B. Feuerwehrleute. Viele von ihnen befin­den sich der­zeit in Rechtsstreitigkeiten mit den Kommunalverwaltungen wegen der Impfmandate.

    Übersetzt mit http://​www​.DeepL​.com/​T​r​a​n​s​l​a​tor (kosten­lo­se Version)

    https://​www​.life​si​tenews​.com/​n​e​w​s​/​d​a​n​i​e​l​l​e​-​s​m​i​t​h​-​a​p​o​l​o​g​i​z​e​s​-​t​o​-​t​h​e​-​u​n​v​a​c​c​i​n​a​t​e​d​-​p​r​o​m​i​s​e​s​-​a​m​n​e​s​t​y​-​f​o​r​-​p​a​s​t​o​r​s​-​j​a​i​l​e​d​-​o​v​e​r​-​c​o​v​id/

  4. Herr Reisinger fällt immer wie­der durch ein­sei­ti­ge PR auf.
    Am 16.10.2022 mäkel­te er an einer Studie her­um, die auf­grund der vie­len Nebenwirkungen der Impfstoffe Zweifel an deren Nutzen-/Risikoprofil sät.

    https://​www​.nord​ku​rier​.de/​a​u​s​-​a​l​l​e​r​-​w​e​l​t​/​s​t​u​d​i​e​-​s​i​e​h​t​-​h​o​h​e​s​-​r​i​s​i​k​o​-​d​u​r​c​h​-​m​r​n​a​-​i​m​p​f​u​n​g​-​m​v​-​e​x​p​e​r​t​e​-​r​e​i​s​i​n​g​e​r​-​w​i​d​e​r​s​p​r​i​cht

    dort heißt es:

    "Rostocker Infektiologe Reisinger nennt Studie „Fake”
    Der Infektiologe Professor Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock, stuft die Studie als „Fake” ein. Einer der sechs Autoren der Studie, Professor Peter Doshi von der Fakultät für Pharmazie an der University of Maryland, sei ein bekann­ter Impfgegner.
    Der Vergleich von Nebenwirkungen durch eine Impfung mit der Hospitalisierungsrate durch eine Covid-19 Erkrankung sei „nichts­sa­gend”. Die Interpretation der Pfizer-Daten wür­de nicht von der WHO geteilt.
    „Auch bei eige­nen Erfahrungen nach Tausenden ver­ab­reich­ter Impfungen erschei­nen mir die offi­zi­el­len Angaben zur Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe plau­si­bel und glaub­haft”, so der Infektiologe."

  5. Was ist denn aus Herrn Prof. Dr. Reisingers Studie gewor­den, für die er Probanden gesucht hat, um alko­hol­hal­ti­ge Mundspülungen zur Coronabekämpfung zu testen ( Sept.'21)?
    Hat wohl in einem Selbstversuch zusam­men mit Karl L. und Anton H. gemün­det. Die allg. Folgen, bzw. Nebenwirkungen sind klar ersicht­lich, aber wie erging es dem Virus?

  6. Ich fürch­te, hier ist der fal­sche Ort für Erinnerungen. Denn die Opfer müs­sen nicht erin­nert wer­den. Viele wür­den wohl lie­ber ver­ges­sen können.

    Und die Täter, die lesen hier nicht nur nicht mit, son­dern sehen sich selbst ja gar nicht als Täter. Sondern als selbst­lo­se Helden, die mit ihrem Verhalten Menschenleben geret­tet haben.

      1. @aa: Ich glau­be schon, dass die­ses Blog auch eini­ge davon erreicht hat. Aber wer jetzt noch nicht hier­her gefun­den hat, der wird es wohl auch in Zukunft nicht mehr tun. Für die mei­sten ist das Thema Corona doch durch. 

        Sollten Sie das Blog wirk­lich still legen, wer­de wohl auch ich mich nicht mehr viel damit beschäf­ti­gen. Und selbst noch aktiv nach Informationen dazu suchen. Und auch wenn ich mich trotz­dem freu­en wür­de, wenn es hier wei­ter­geht, kann ein Ende viel­leicht auch hel­fen, mit gewis­sen Dingen abzu­schlie­ßen. So dass man­che Wunde bes­ser hei­len kann. Weil wir alle es irgend­wie schaf­fen müs­sen, wei­ter in die­ser Gesellschaft zu leben, ohne dabei kaputt zu gehen.

  7. wo sind die Staatsanwälte, die die Verbrechen gegen die Menschlichkeit ver­fol­gen? Jeder, der sich inten­siv mit dem Thema Corona beschäf­tig­te und sich umfas­send – auch auf die­ser Seite – infor­mier­te, konn­te die mög­li­cher­wei­se dra­ma­ti­schen Folgen der Coronapolitik erken­nen. Die Hardliner der Coronapolitik haben bedingt vor­sätz­lich gehan­delt und müs­sen daher zur Verantwortung gezo­gen werden.

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