Laut herrschender C19-Geschichtsschreibung sahen chinesische Experten erst im Dezember 2019 eine mögliche Gesundheitsgefahr auf ihr Land zukommen, während das Gros der Experten im Rest der Welt frühestens gegen Silvester 2019 davon erfahren haben will. Dies ist eine typische Darstellung dieser Version mit dem Beginn „Ende 2019“, wie sie von den US-amerikanischen „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) nach wie vor verbreitet wird [1]:
Doch je mehr darüber bekannt wird, desto weiter verlagert sich die Geschichte rückwärts. So sollen schon im „Sommer und Herbst 2019 […] die Mitarbeiter des Labors“ im Wuhan Institute of Virology (WIV) begonnen haben, „COVID-19-Symptome zu entwickeln – lange bevor der Ausbruch erstmals öffentlich gemeldet wurde“. Dies ist nachzulesen in der Klageschrift gegen Peter Daszak, den Präsidenten von EcoHealth Alliance und weitere Beteiligte wegen der Durchführung von „gain-of-function“(GoF)-Experimenten im WIV. [2]
Aus dem etwa 9000 km davon entfernten Frankreich kam der Bericht über einen Patienten auf der Intensivstation, dessen gelagerte Probe vom 1. Dezember 2019 nachträglich mit der „RT-PCR […] streng nach dem Charité-Protokoll für das E‑Gen“ positiv getestet wurde, was mit weiteren Zielgenen bestätigt werden konnte. Daraus schlossen die Autoren: „Basierend auf diesem Ergebnis scheint die COVID-19-Epidemie in Frankreich viel früher begonnen zu haben.“ [3] Dieser Riß in der so sorgsam gepflegten Historie ließ Drosten in seinem NDR-Podcast dunkel ahnen, „wir schreiben die Infektionsgeschehen dieser Krankheit um und sagen: In Wirklichkeit gab es das in Frankreich und dann ja wahrscheinlich auch überall sonst auf der Welt schon einen Monat früher oder sogar noch länger. Und irgendwas ist da vielleicht verschwiegen oder nicht bemerkt worden.“ [4] Doch nichts dergleichen geschah und als ein Jahr später mit CDC-Beteiligung gemeldet wurde „Weitere Beweise deuten darauf hin, dass COVID-19 bis Weihnachten 2019 in den USA war“ [5], waren Drosten und Podcast schon nicht mehr interessiert.
Die in der CDC-Darstellung genannte Meldung an die WHO am 31. Dezember 2019 ist dagegen unstrittig und die Situation, in der sie abgesetzt wurde, beschrieb ein Reuters-Bericht so:
„Die chinesischen Gesundheitsbehörden sagten, dass sie 27 Fälle von viraler Lungenentzündung in der Innenstadt von Wuhan untersuchen, nachdem Gerüchte in den sozialen Medien darauf hindeuteten, dass der Ausbruch mit dem schweren akuten Atemwegssyndrom (SARS) in Verbindung gebracht werden könnte.
Von den Infizierten befanden sich sieben in einem kritischen und 18 in einem stabilen Zustand, teilte die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan am Dienstag auf ihrem Social-Media-Konto bei Weibo mit. Der Zustand zweier weiterer Patienten habe sich soweit verbessert, dass sie bald entlassen würden, hieß es.
‚Die Ursache der Krankheit ist nicht klar‘, sagte die offizielle Zeitung ‚People’s Daily‘ auf Weibo unter Berufung auf ungenannte Krankenhausbeamte. ‚Wir können nicht bestätigen, dass es sich um das SARS-Virus handelt, wie es online verbreitet wird. Andere schwere Lungenentzündungen sind wahrscheinlicher.‘“ [6]
Aufgrund dieser Datenlage, so sollen wir glauben, wurde im fernen Deutschland beschlossen, stante pede einen Test zu entwickeln und so sei zur Jahreswende 2019/20 die Idee für den „Drosten-Test“ entstanden. Doch wann war das genau und vor allem: wer war das? Dafür gibt es drei Favoriten – allesamt alte Bekannte aus dem Berliner Old Boy Network – und einen gewichtigen Außenseiter.
Zwei Favoriten an der Charité
Offiziell hatte „Professor Drosten […] den Auftrag der Charité, den PCR-Test zu entwickeln. Er arbeitete daran während seiner Arbeitszeit an der Charité. Die Testentwicklung wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Union finanziert. Diese Mittel waren ausdrücklich für die Entwicklung neu aufkommender Viren vorgesehen.“ Dies erklärte die Charité 2020 auf anwaltlich unterstütze Nachfrage von Jens Wernicke, dem Gründer und Herausgeber von Rubikon [7], die Blanko-Vollmacht war also vorhanden. In einem 2021 erschienenen Werk aus dem Genre „Wissenschaftspunk“ mit einem Vorwort von Drosten, einem „Kiezfreund“ des Autors aus Hamburger Zeiten, ist zu lesen:
„Es ist der erste Januar, er steht auf seinem Balkon und freut sich über die frische Luft. Berlin liegt zu seinen Füßen und sieht erschöpft aus. Er hat das Handy in der Hand. Gerade hat ein Kollege eine Mail geschrieben, in der es um eine Häufung von schweren Lungenentzündungen geht, virale Pneumonie in Zentralchina, in Wuhan.
Hm, denkt Drosten, mal sehen. ‚Angeblich gibt es pos. CoV-Nachweise (SARS-CoV)‘, steht in der Mail.
Da ist das Wort. SARS. […] Das geht gerade rum, schreibt der Kollege, verfolgt er seit gestern, hast du davon was gehört? Hat er nicht. […]
Er beginnt zu suchen. Bei ProMed, dem Program for Monitoring Emerging Diseases, Claim: ‚We report human, animal & plant infectious diseases‘. […] 2003 hat Drosten über ProMed mitgeteilt, dass er das SARS-Coronavirus entdeckt und auch schon einen Test dafür hat, mit einer kurzen Anleitung. […]
Drosten läuft ein paar Schritte auf dem Balkon. Er überlegt, den Kollegen anzurufen, der ihm die Nachricht geschickt hat, lässt es aber bleiben, denn der war Silvester noch bis spät abends im Labor. Verdacht auf MERS, eine Patientin, deren Probe sofort untersucht werden musste. Die Virologie der Charité ist sogenanntes Konsiliarlabor für Coronaviren, besondere Aufgaben für den öffentlichen Gesundheitsschutz, Spezialdiagnostik, kann nicht jeder.“ [8]
Der namenlose Kollege ist Victor Corman. Seine Darstellung, die von zwei Riffreporter-Autoren ebenfalls 2021 veröffentlicht wird, erwähnt Drosten, wenn auch eher am Rande:
„Am Silvesterabend des Jahres 2019 sitzt Victor Corman im Labor des Instituts für Virologie der Charité Berlin. Er hat einen eiligen Auftrag: Ein deutscher Patient ist in einem Land im Mittleren Osten schwer erkrankt und muss auf der Intensivstation behandelt werden: Verdacht auf eine Infektion mit dem MERS-Virus […]. Das Institut ist die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Coronaviren in Deutschland, das sogenannte Konsiliarlabor für Coronaviren.
Victor Corman ist der stellvertretende Leiter des Labors. Sein Chef ist Christian Drosten, inzwischen eine Art Virologen-Superstar. Corman und die anderen Mitarbeiterïnnen hingegen sind in der gesamten Pandemie kaum sichtbar gewesen. Dabei haben sie entscheidend dazu beigetragen, dass die Corona-Pandemie in Deutschland deutlich milder verlief als in anderen Ländern. Nicht zuletzt, weil Victor Corman federführend den ersten PCR-Test auf das Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2, kurz SARS-CoV‑2 entwickelt hat. […]
Die [MERS-]PCR braucht eine Weile. Corman liest in der Zwischenzeit eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, die ihm ein Kollege per E‑Mail geschickt hat […]
‚Hast Du das gesehen? Was ist denn da los?‘, fragt der Kollege den Coronavirus-Experten Victor Corman in seiner Mail. Corman […] durchforstet etwa das Virologen-Forum Virological.org und den Mailing-Dienst PROMed-Mail der International Society for Infectious Diseases. […]
‚Dann habe ich das gemacht, was ich schon länger machen wollte […]: Ich habe meine Datenbanken aktualisiert, meine Virus-Sequenzen sortiert und meinen SARS-Coronavirus-Ordner auf dem Rechner auf den neuesten Stand gebracht.‘ […]
Auf Cormans Rechner liegt eine ganze Sammlung […] PCR-Testprotokolle, zum Beispiel für das MERS- und das SARS-1-Virus. Diese Testprotokolle haben Ende 2019 schon einige Jahre auf dem Buckel. Vielleicht sind die SARS-1-Viren inzwischen mutiert? Dann funktioniert der alte PCR-Test zum Nachweis der Viren womöglich nicht mehr. Corman müsste seine Testprotokolle anpassen.“ [9]
Die Datenbanken wurden am 1.1.2020 abgefragt, so steht es im Eurosurveillance-Artikel von Corman et al. über den „Drosten-Test“. [10] Soweit paßt alles zusammen, eine verkürzte und in Details veränderte Variante dieser Version, aus der das obige Zitat stammt, erschien einige Monate später im Tagesspiegel:
„Es ist der Silvesterabend 2019, aber an Party denkt Victor Corman nicht. Den Virologen, Arzt und Leiter des Labors von Christian Drosten am Institut für Virologie der Berliner Charité umtreibt eine beunruhigende Frage: Ob Sars – das Coronavirus, das 2002 und 2003 in Asien kursierte und fast 800 Menschen tötete – zurückkommen könnte.
In Chatgruppen, über die sich Virologen global austauschen, ist von 27 Fällen einer ungewöhnlichen Lungenentzündung in der Millionenstadt Wuhan die Rede, die chinesische Gesundheitsbehörden untersuchen. Die genannten Symptome ähneln denen der Sars-Infizierten.
Victor Corman beschließt, nicht abzuwarten, sondern sich zu wappnen: Wenn hinter den rätselhaften Lungenentzündungen tatsächlich ein neues Sars-Virus steckt, braucht es so schnell wie möglich einen Test, der den Erreger zuverlässig nachweist und von anderen Viren unterscheidet. […]
Noch bevor Victor Corman weiß, ob in Wuhan tatsächlich ein neuartiges Coronavirus grassiert, diskutiert sein Team bereits, wie ein PCR-Test dafür aussehen müsste.“ [11]
Demnach war Corman sowohl Ideengeber als auch treibende Kraft. Oder war sein Chef doch schon vor der Reuters-Meldung informiert? Dem Deutschlandfunk sagte Drosten im Januar 2020: „Bereits zwischen Weihnachten und Neujahr ging das los, dass hier die erste informelle Information ankam. […] Ja wir haben uns tatsächlich auf so ein paar Indizien verlassen. Wir haben aus sozialen Medien Informationen gehabt, dass das ein SARS-ähnliches Virus sein könnte und wir haben dann eins und eins zusammen gezählt.“ [12] Entsprechendes war in einer weiteren Darstellung ebenfalls aus dem Januar zu lesen:
„Was da kurz vor dem Jahreswechsel bei Twitter zu lesen war, erinnerte die Virusexperten an der Charité an einen alten Bekannten. In Wuhan, einer Elf-Millionen-Metropole in Zentralchina, war offenbar eine neuartige Viruserkrankung ausgebrochen. Noch gab es weder offizielle Bestätigung noch detaillierte Informationen über die Art des Virus. Nur Gerüchte in sozialen Medien. Aber das Team um Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie, ahnte: Das könnte ein Sars-ähnliches Virus sein. Und für Sars-ähnliche Viren sind er und sein Team Experten. […]
‚Können wir da was machen?‘, fragten sich kurz vor Silvester die Berliner Virologen. Die Antwort lautete spätestens in dem Moment ‚Ja‘, in dem von Virologen aus Wuhan selbst der Verdacht geäußert wurde, es handele sich um ein Sars-ähnliches Virus. ‚Wir kennen die Kollegen‘, berichtet Drosten. ‚Wir wussten, dass sie Sars erkennen können.‘ Die Berliner entschieden, sich selbst auf die Suche nach einem geeigneten Virus-Nachweis zu machen.“ [13]
Nach den Versionen von 2021 würde Drosten mit einem Tag Abstand auf Corman folgen. Wenn aber die frühen Versionen Drostens richtig sind, waren Drosten und „die Berliner Virologen“ – Corman sicherlich eingeschlossen – noch vor der WHO am 31. Dezember 2019 informiert. Nun fehlt noch der Dritte aus dem Old Boy Network.
Ein Favorit bei TIB Molbiol
Olfert Landt ist zwar nicht unter einem Dach mit den Charité-Virologen tätig, aber ebenfalls in Berlin ansässig und Drosten über seine Firma TIB Molbiol schon lange verbunden. Seine Versionen sind die am wenigsten stimmigen und werden im Laufe der Zeit zunehmend erratisch. Im März 2020 hieß es noch: „Erste Kenntnis von den Problemen auf dem chinesischen Fischmarkt hatte ich in der ersten Januarwoche.“ [14] Und zur gleichen Zeit: „Der Forscher Olfert Landt hört kurz nach Neujahr von einer geheimnisvollen Lungenkrankheit in China. Er wittert seine Chance. […] Nun arbeitet er mit Virologen der Berliner Charité unter der Leitung von Christian Drosten zusammen.“ [15] Und schließlich ebenfalls im März: „Als zum Jahreswechsel klar wurde, welches Ausmaß der Corona-Ausbruch in China annimmt, hat er sich mit den Virologen des Berliner Universitätsklinikums Charité zusammengesetzt. Sie hätten die anfangs spärlichen Informationen aus der Corona-Region Wuhan in China studiert.“ [16] Das waren die einigermaßen übereinstimmenden Versionen in diversen deutschen Zeitungen, gegenüber CNN wurde Landt zeitgleich etwas ausführlicher:
„In der ersten Januarwoche wurde berichtet, dass in China Dutzende von Menschen an einer rätselhaften neuen Lungenentzündung erkrankt waren. […] Tausende von Kilometern entfernt, in Berlin, war der deutsche Wissenschaftler Olfert Landt bereits in Alarmbereitschaft. Seit 30 Jahren arbeitet er an der Diagnose von neu auftretenden Krankheiten, darunter das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS). Er wollte ein Testkit entwickeln, das Ärzten bei der Diagnose der Krankheit helfen sollte – und er wollte es schnell machen.“ [17]
Im Juli folgte die SZ mit einem Interview und die Erzählung begann zu mäandern:
„Bei Corona haben wir zum ersten Mal in der ersten Januarwoche von den 42 Infizierten in Wuhan gehört. Ich war da gerade zufällig bei Professor Christian Drosten in der Charité und erinnere mich, dass ich zu ihm gesagt habe: da ist jetzt sieben Tage weiter nichts passiert, die haben halt Pech gehabt, die sind am falschen Tier vorbeigelaufen und haben sich alle was eingefangen. Es gab ja eine Woche lang keine Folgeinfektion.“ [18]
Am 11. Januar 2020 war von der „Wuhan Municipal Health Commission“ offiziell gemeldet worden, dass es seit dem 3. Januar keine neuen Fälle mehr gegeben habe [19], was dann Landts Besuch in der Charité auf diesen Tag fallen ließe und definitiv nicht „in der ersten Januarwoche“ liegt. Das Fazit aus Wuhan lautete damals, dass es nicht „42 Infizierte“ waren, sondern: „41 Fälle von Lungenentzündung mit neuartiger Coronavirus-Infektion wurden vorläufig diagnostiziert, von denen 2 Fälle entlassen wurden, 7 Fälle schwer erkrankten, 1 Fall starb und der Rest in stabilem Zustand war. Alle 739 engen Kontaktpersonen, darunter 419 Angehörige des medizinischen Personals, wurden unter ärztliche Beobachtung gestellt, und es wurden keine entsprechenden Fälle festgestellt.“ [19]
Nach den nicht nachvollziehbaren Äußerungen gegenüber der SZ kam es im Oktober zu diesem noch verwirrenderen Bericht im Magazin der Hausbank des Ehepaares Landt:
„Während in Deutschland die Geschäfte noch die Weihnachtsumsätze bilanzierten und die Bundeskanzlerin routinemäßig die Sternsinger empfing, starb im chinesischen Wuhan nach offiziellen Angaben der erste Mensch an einem neuartigen Virus. Rund 8000 Kilometer davon entfernt schreckte das in Berlin den Biochemiker Landt auf. Erreger unbekannt. Landt tippte auf ein Grippevirus, Christian Drosten auf Corona. Stündlich wurden die Datenbanken abgefragt. Als endlich die Gensequenz veröffentlicht wurde, schritten die Charité-Virologen und Landt zur Tat. Der Entwurf für einen neuen Test dauert nur ein, zwei Stunden.“ [20]
Dieser erste Todesfall war laut offizieller Meldung vom 11. Januar „ein 61-jähriger Mann, der wegen Atemstillstand und schwerer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, außerdem litt er an Bauchtumoren und einer chronischen Lebererkrankung.“ Die postmortale Diagnose lautete: „Die Ergebnisse des Pathogentests zeigten ein positives Ergebnis auf die neuartige Coronavirus-Nukleinsäure. Die Todesdiagnose lautete schwere Lungenentzündung, akutes Atemnotsyndrom (schwer), septischer Schock, multiples Organversagen, schwere Säure-Basen-Stoffwechselstörung und Leberzirrhose. Die unmittelbare Todesursache war Atem- und Kreislaufversagen.“ Der Mann starb am Abend des 9. Januar [21] – was in Berlin sicher niemanden aufgeschreckt hat und zudem erst am übernächsten Tag bekanntgegeben wurde, am gleichen Tag wurde die Gensequenz veröffentlicht. Und die Sternsinger waren am Dienstag, dem 7. Januar 2020 bei Merkel.
Schließlich gab es im April 2021 ein Interview mit Landts Antwort auf die Frage: „Und haben Sie sofort erkannt, was das ist: Corona, was da anläuft so vor einem Jahr oder anderthalb?“
„Also, im Januar natürlich nicht, das hat Aufmerksamkeit erregt, dass da vierzig Leute infiziert waren und dann später einer gestorben ist, aber das passiert dauernd, da sind mir unbekannte Tote im Jemen und in Botswana fallen Elefanten um, also das haben wir laufend über das Jahr […] und natürlich konnte das überhaupt keiner ahnen […]. Im Januar war das nur einfach interessant, war mal was Neues, war ne Abwechslung und wir haben ein paar Labors das geliefert.“ [22]
Damit würde Landt erst auf die Charité folgen, welcher seiner Versionen auch immer man glauben mag. Aber noch fehlt der gewichtigste Kandidat.
Außenseiter Roche
Von TIB Molbiol ist es zwar nicht räumlich, doch geschäftlich nur ein Katzensprung zu Roche, wo es eine ganz eigene Entdeckungsgeschichte gab. Die medizinische Leiterin (CMO) bei Roche Molecular Solutions im unweit von San Francisco gelegenen Ort Pleasanton berichtete,
„wie das Notfallteam zur Überwachung von Virus-Infektionskrankheiten von Roche [Roche’s infectious disease emergency viral monitoring team] vom Ausbruch des Wuhan-Virus im Dezember erfuhr. Das Team evaluierte zusammen mit anderen Roche-Einheiten, was zum Umgang mit dem Virus erforderlich sein könnte. Dieser Prozess setzte sich im Dezember und Januar fort, bis die oberste Roche-Führung Anfang Februar beschloss, die Entwicklung eines Tests [für die Zulassung in den USA] in Angriff zu nehmen.“ [23]
Am 13. März 2020 erschien der Artikel „Wie Roche Molecular Solutions blitzschnell einen Test für COVID-19 entwickelt hat“, in dem basierend auf einem Gespräch mit dem CEO dieses Roche-Teilbereichs stand: „Als das Coronavirus, das COVID-19 verursacht, Ende Dezember in Zentralchina Einzug gehalten hatte, nahm ein Team von Diagnoseexperten in Pleasanton dies zur Kenntnis. Innerhalb von 12 Wochen führte ihre frühe Arbeit zum ersten kommerziell erhältlichen US-Test.“ [24] Dieser Test hatte am Tag vor dem Erscheinen des Artikels die Notfallzulassung in den USA erhalten – nur einen Tag nach der Erklärung der C19-Pandemie durch die WHO. Rechnet man nun von diesem Datum 12 Wochen zurück, landet man in den letzten Herbsttagen des Jahres 2019.
„Alles begann damit, dass ein paar Leute in Pleasanton als Viren-Feuerwache arbeiteten.
‚Es ist schwer zu sagen, wie viele, weil es ein Teil unserer Wachsamkeit und ein Teil unserer Arbeit ist‘, sagte Paul Brown, CEO von Roche Molecular Solutions.“ [24]
„Das Notfallteam der Molekulardiagnostiker von Roche in San Francisco trat vor einigen Wochen in Aktion, als die Nachricht vom Wuhan-Virus auftauchte. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Tib-Molbiol in Berlin haben sie einen Test entwickelt, mit dem die Krankheit in einem ausreichend ausgestatteten Labor innerhalb weniger Stunden diagnostiziert werden kann.“ [25]
Also waren es doch wieder die Schweizer, da demnach bei Roche schon vor Weihnachten 2019 der Beginn anzusetzen ist. Die Personen, die sich der hiesigen Öffentlichkeit präsentieren, sind zwar auch Akteure mit Eigeninteressen, doch sind sie sicher größeren Kräften wie dem Baseler Pharmariesen untergeordnet. Wenn dieser aber auf seinen gut vernetzten Primer-Lieferanten aus Berlin angewiesen war, könnte Landt noch vor den Charité-Virologen von der PCR-Planung erfahren haben. Dafür spricht auch, dass z.B. das Manual für das PCR-Kit für das E‑Gen – datiert auf den 11. Januar und laut Dokumenteneigenschaften am 15. Januar 2020 fertiggestellt – nicht nur die TIB Molbiol-Bestellnummern hatte, sondern auch die von Roche, was einigen Vorlauf erfordern dürfte. [26]
Die Charité aber wäre kurz darauf einbezogen worden, da Landt wiederum auf deren Arbeit angewiesen war, denn laut offizieller Mitteilung waren „mehrere Mitarbeiter des Instituts für Virologie der Charité“ für „Entwicklung der Test-Technik, technische Validierung und klinische Validierung“ zuständig, während „Mitarbeiter der Firma Tib Molbiol“ die „Lieferung von Spezialreagenzien bei der Entwicklung der Test-Technik, technische Vorvalidierung“ durchführten. Und auf die Frage, wann „die Firma TIB Molbiol bzw. ihr Geschäftsführer Olfert Landt von der Charité oder Herrn Prof. Drosten in die Testentwicklung miteinbezogen wurden“ lautete die Antwort der Charité klar und deutlich: „Von Beginn an“. [7]
Der Erfolg hat viele Väter, so heißt es. Drei Kandidaten haben sich an die Öffentlichkeit gedrängt und jeder von ihnen war in seiner Erzählung die Hauptperson bei der Entwicklung des berühmt-berüchtigten PCR-Protokolls. Unglaubwürdig ist dabei, dass aus diesen auch persönlich einschneidenden Ereignissen so viele divergierende Versionen nicht nur bei eng zusammen arbeitenden Personen, sondern auch bei mehreren Berichten einer Person entstehen können, und das sogar in diesem kurzen zeitlichen Abstand. Da wird Geschichte schon im Entstehen verbogen und auch die Motivation von Drosten und Landt wird von der Charité offiziell und entgegen allen offensichtlichen Interessenkonflikten allen Ernstes so dargestellt: „Die Zusammenarbeit erfolgt auf beiden Seiten ausschließlich aus humanitären Gründen.“ [7]
- Hervorhebungen in blau von mir -
Literatur
[1] CDC Museum COVID-19 Timeline
https://www.cdc.gov/museum/timeline/covid19.html
https://archive.ph/BvdxU
[2] SUPREME COURT OF THE STATE OF NEW YORK COUNTY OF ROCKLAND IN RE SARS-CoV‑2;
KATHLEEN MCKINNISS, PROPOSED REPRESENTATIVE OF THE ESTATE OF ROSEMARIE MCKINNISS, DECEASED; CARIN ROSADO, individually; and GERALDINE FINN, AS EXECUTOR OF THE ESTATE OF JAMES FINN, DECEASED; Plaintiffs,
‑against-
ECOHEALTH ALLIANCE, INC., PETER DASZAK, JANET D. COTTINGHAM a/k/a JANET DASZAK, RALPH BARIC, W. IAN LIPKIN, and JOHN AND JANE DOES 1–1000; Defendants.
https://docs.google.com/viewerng/viewer?url=https://renz-law.com/wp-content/uploads/2_2_-034252_2022_ROSEMARIE_MCKINNIS_EST_v_ROSEMARIE_MCKINNIS_EST_COMPLAINT_21.pdf
(sollte der Link nicht funktionieren, bitte Link kopieren und direkt im Browser einfügen)
[3] A. Deslandes et al: SARS-CoV‑2 was already spreading in France in late December 2019 (International Journal of Antimicrobial Agents Juni 2020)
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0924857920301643
[4] NDR-Podcast 12.5.2020
https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript174.pdf
[5] Mike Stobbe: More evidence suggests COVID-19 was in US by Christmas 2019 (AP 15.6.2021)
https://apnews.com/article/more-evidence-covid-in-US-by-Christmas-2019–11346afc5e18eee81ebcf35d9e6caee2
[6] Chinese officials investigate cause of pneumonia outbreak in Wuhan (Reuters 31.12.2019)
https://www.reuters.com/article/us-china-health-pneumonia-idUSKBN1YZ0GP
[7] Antwortschreiben der Charité auf die anwaltlich übermittelten Fragen von Jens Wernicke
https://schlussjetzt.org/Antwortschreiben%20Charite%20auf%20Pressefragen%20Jens%20Wernicke%20vom%2018.06.2020.pdf
[8] Philipp Kohlhöfer: Pandemien: Wie Viren die Welt verändern. Ebook S. Fischer Frankfurt/Main 2021
[9] Marcus Anhäuser und Joachim Budde: So veränderte der Drosten-Test den Verlauf der Corona-Pandemie „Der Corman-Drosten-Test war eine Meisterleistung“ (Riffreporter 19.11.2021)
https://www.riffreporter.de/de/wissen/corona-erster-sars-covid-pcr-test-christian-drosten-charite
https://archive.ph/xqyQA
[10] Victor Corman et al.: Detection of 2019 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR (Eurosurveillance 23.1.2020)
https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560–7917.ES.2020.25.3.2000045
[11] Die Tricks beim Drosten-PCR-Test (corodok 2.1.2022)
https://www.corodok.de/die-tricks-drosten/
[12] Volkart Wildermuth: Neues Coronavirus – Diagnostischer Test aus Berlin weltweit gefragt (Deutschlandfunk 23.1.2020)
https://www.deutschlandfunk.de/neues-coronavirus-diagnostischer-test-aus-berlin-weltweit-100.html“
[13] Ein Test aus Berlin identifiziert das neue Sars-Virus (Berliner Zeitung 20.1.2020)
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/lungenkrankheit-wuhan-test-aus-berlin-identifiziert-das-neue-sars-virus-li.5268
[14] Manuela Heim: Hersteller von Corona-Labortests: „Wir haben wahnsinnig viel zu tun“ (taz 5.3.2020)
https://taz.de/Hersteller-von-Corona-Labortests/!5666129/
[15] Katrin Büchenbacher: In Europa und den USA fehlen Tests, Firmen aus Asien liefern Nachschub und Innovationen (NZZ 31.3.2020)
https://www.nzz.ch/nzz-asien/coronavirus-asien-liefert-test-kits-und-innovationen-nzz-ld.1549403
[16] Frank Hofmann: Corona-Tests: Maschinen auf Hochtouren (Deutsche Welle 20.3.2020)
https://www.dw.com/de/corona-tests-maschinen-auf-hochtouren/a‑52853100
[17] Julia Hollingsworth: A coronavirus test can be developed in 24 hours. So why are some countries still struggling to diagnose? (CNN 25.3.2020)
https://edition.cnn.com/2020/03/24/asia/testing-coronavirus-science-intl-hnk/index.html
[18] Coronatest-Hersteller:"Das zögerliche Vorgehen war fatal und fahrlässig" (OL im Interview Interview von Thorsten Schmitz, SZ 3.7.2020)
https://archive.is/Urcxg
[19] Bericht der Wuhan Municipal Health Commission über virale Lungenentzündung unbekannter Ursache 2020-01-11 07:04:11
https://web.archive.org/web/20200111023106/http://wjw.wuhan.gov.cn/front/web/showDetail/2020011109035
[20] Marcus Müller: Dr. Constanze und Olfert Landt: Dem Virus auf der Spur (diskurs – das Magazin der Weberbank 27.10.2020)
https://weberbank-diskurs.de/dr-constanze-und-olfert-landt-dem-virus-auf-der-spur
https://archive.ph/Cd2aC
[21] Experten interpretieren das neueste Bulletin über unerklärliche Viruspneumonie 2020-01-11 09:20:07
https://web.archive.org/web/20200114190103/http://wjw.wuhan.gov.cn/front/web/showDetail/2020011109036
[22] Standort Berlin – Millionen Corona Test kommen aus Berlin (10.4.2021)
https://www.youtube.com/watch?v=pLh93wA3_‑g
[23] Tim Hunt: Pleasanton-based company develops new COVID-19 test (17.3.2020)
https://www.pleasantonweekly.com/blogs/p/2020/03/17/pleasanton-based-company-develops-new-covid-19-test
https://archive.ph/IebD7
[24] Ron Leuty: How Roche Molecular Solutions moved at 'lightning speed' to build a test for COVID-19 (San Francisco Busines Times 13.3.2020)
https://www.bizjournals.com/sanfrancisco/news/2020/03/13/how-roche-molecular-solutions-moved-at-lightning.html
https://archive.ph/kKq1S
[25] Tim Loh: This new coronavirus test can speed patient screening and spread of disease [sic] (The Print 31.1.2020)
https://theprint.in/health/this-new-coronavirus-test-can-speed-patient-screening-and-spread-of-disease/356983/
https://archive.ph/IFLNM#selection-1563.0–1563.75
[26] Der „Drosten-Test“: Wie alles anfing (20.12.2020)
https://www.corodok.de/der-drosten-test/
daß die zusammenarbeit aus humanitären gründen erfolgte, wird angezweifelt, die zusammenarbeit erfolgte aus gründen der geltungssucht, der gewinnsucht, es geht um persönliche bereicherung.
aber, die charite ist nicht der mittelpunkt der welt.
der pcr-test hat die pandemie gemacht.
= die pandemie beginnt mit hochrechnungen, das modell ist das wahrscheinliche vernichtungspotential von sars‑1 plus der mutation, die ansteckender ist.
der "drosten-test" liefert datenmaterial. die inzidenz, die positivrate, ist die empirische grundlage der stochastik.
das gesundheitssystem wird überlastet, durch quarantäneregeln, nicht durch die opferzahl.
die impfung ist der einzige ausweg, weil die impfung vor ansteckung schützt, vor anstecken und angesteckt werden, weil durchseuchung mord ist.
bis die immunisierung da ist, braucht es lockdown und masken und aha.
die impfung durchseucht nebenwirkungsfrei.
die modellrechnungen entsprechen der wirklichkeit, die nicht wirklichkeit werden darf.
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anlaß für die pandemie sind eine gehäufte anzahl viraler lungenentzündungen in wuhan?
in china geht eine virale lungenentzündung um. das gespenst ist der wiedergänger von "Sars – das Coronavirus, das 2002 und 2003 in Asien kursierte und fast 800 Menschen tötete".
aus "800" damals wird jetzt eine gefahr für die menschheit modelliert.
sars-cov‑2 ist also die zweite auflage von sars.
sars-coc‑2 ist sars‑1 mit furin-stelle.
sars-cov‑2 ist tödlich wie sars‑1 und neuartigerweise sehr ansteckend.
es wird ein sars2-pcr-test entwickelt.
jetzt braucht man konsumenten.
die leute lassen sich freiwillig testen, sie stehen schlange vor den testzentren, das waren zelte vor krankenhäusern.
die leute wollten wissen, ob ihre erkältungssymptome auf eine tödliche krankheit hinwiesen.
es wurde eine inzidenz erzeugt. no-covid bedeutet: null-inzidenz-strategie.
im krankenhaus mußten positiv-getestete isoliert werden, was das gesundheitssystem ins schwanken brachte, weil viele menschen positiv getestet wurden, die ins krankenhaus kamen.
die pandemie beginnt mit dem nachweis der verbreitung eines bestimmten erregers, einer molekül-kette;
die pandemie besteht aus daten, die testung lieferte daten, aus denen zahlen gemacht werden.
die leute testeten sich freiwillig, aus angst, dann kam eine testpflicht und immer mehr situationen, die einen test voraussetzten.
Mein Nachbar erzählt dieselbe Geschichte. Ist sie deswegen wahr?
Danke, habe es nur überflogen, da mir das meiste bekannt war.
Der Link zum 2. Verweis funktioniert tatsächlich so nicht. Wenn man den aber einkürzt auf die letzte Adresse (ab Renz-Law), geht es.
Ich hätte hier noch zwei interessante Links.
Der erste ergänzt definitiv deine Timeline hier:
https://twitter.com/theotherphilipp/status/1364954548427702281
Der zweite Link gibt der Vermutung hier, dass das alles viel früher als kolportiert angefangen hat, weitere Nahrung:
https://twitter.com/FrankfurtZack/status/1624876560325943297
Es gab iwo noch eine weitere interessante Information, welche ich gerade nicht finde. Da wurde retrospektiv an Blutproben aus Ende 2019/Januar2020 nachgewiesen, dass ca. 10% der Proben bereits Antikörper von SarsCoV2 hatten.
Das Virus war demnach spätestens im August/September 2019 weltweit im Umlauf.
lg asteriks
Ergänzung:
https://twitter.com/KanekoaTheGreat/status/1633499775734788096
Das ist Dr. Redfield, der Chef des CDC unter Trump. Also quasi vergleichbar mit dem Dr. Wieler des RKI.
Er beschreibt sehr gut die wesentlichen Geschehnisse ab September 2019 in Wuhan.
Das Löschen der Sequenzen (eigentlich wurde die gesamte Datenbank gelöscht), der Übergang der Führung von Zivil auf militärisch und zu guter letzt die Erneuerung des gesamten Lüftungssystems lassen nur den Schluss zu, dass da vorher etwas passiert ist, das vertuscht werden soll.
Natürlich gab es "Corona" schon immer. Das nannte sich mal Grippe und tritt jedes Jahr "neuartig" auf.
Nur 2020 hat man mit einem "Idiotentest" für Idioten daraus ein Drama gemacht.
Noch nie vorher wurde in so einem Umfang ein solcher Test und auch noch FALSCH (zusammenfantasierte Sequenz, viel zu viele Zyklen) angewandt. Und noch nie vorher wurde ein Testergebnis als Diagnose angesehen.
Ich frage mich was passiert ist, dass anscheinend die ganze Menschheit schlagartig vollverblödet wurde. Naja, der Fehler dieser Frage liegt natürlich beim "schlagartig". Aber der Frosch wird langsam aufgekocht, so dass er es nicht merkt. Die 2020-Situation wurde generalstabsmäßig schon seit Jahren vorbereitet. Man hat es nur vorher noch nicht so genau gemerkt.
Jetzt, mit dem Klimaschwachsinn kommt die Vollendung der Vollverblödung.
(Merke: ohne CO2 gibt es kein Leben auf diesem Planeten. Keine Nahrung, keine Lebewesen, kein Kohlenstoffkreislauf. Und ohne Feuer – was ja gerade bei den Lautsprechern des Teufel ist – gäbe es keinen Homo Sapiens, keine Kultur, keine Zivilisation. Die "Klimakleber" demonstrieren gegen die elementarsten Lebens- und Zivilisationsbedingungen überhaupt. Die "Klimakleber" wollen das Leben – oder zumindest den Menschen – abschaffen.)