Wie Frau Schneider-Pungs nicht-Corona-konforme Mißstände mit reisenden Amazon-Horden aufhören lassen will und an die Grenzen des Neoliberalismus stößt

Auf kreis​zei​tung​.de ist am 28.9. zu lesen:

»Achim – „Eine hohe Anzahl der neu­en Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amazon-Standortes im Uesener Feld nutzt erfreu­li­cher­wei­se die Bahn und den Shuttlebusservice über den Bahnhof Achim und ent­la­stet so die Straßen“, lei­tet SPD-Ratsfrau Cornelia Schneider-Pungs ein Schreiben an den Bürgermeister ein. Dies füh­re aller­dings zum Teil zu Gedränge im Bahnhofstunnel und auf den Bahnsteigen.

„Dabei wer­den sowohl beim Umsteigen als auch im Zug Verhaltensweisen beob­ach­tet, die mit dem immer noch gel­ten­den Abstandsgebot der Corona-Pandemie nicht kon­form gehen und auf die übri­gen ÖPNV-Nutzer irri­tie­rend wir­ken“, merkt Schneider-Pungs an. 

Die Ex-Bürgermeisterkandidatin for­dert die Stadtverwaltung auf, sich um die genann­ten Missstände zu küm­mern und dar­auf zu drin­gen, dass die­se aufhören.

Schneider-Pungs fragt, ob mit der Firma Amazon über ent­spre­chen­de Einweisungen für deren Personal gespro­chen wor­den sei und auch dar­über, die Schichtwechsel so zu gestal­ten, dass zeit­li­che Entzerrungen am Bahnhof mög­lich sind. Auch regt die Sozialdemokratin den Einsatz von Begleitpersonal dort und in den Zubringerbussen an. Schließlich schlägt sie vor, „das vor­han­de­ne Ordnungspersonal der Bahn zumin­dest für die näch­sten Monate auf die haupt­be­trof­fe­nen Zeiten bezie­hungs­wei­se Zugverbindungen zu konzentrieren“…

Rund 60 Prozent der Belegschaft des Logistikzentrums im Uesener Feld nutz­ten Bus und Bahn, habe eine Befragung des Unternehmens erge­ben, lässt die Verwaltung wis­sen. „Eines der Ziele im Rahmen der Ansiedlung von Amazon, den Individualverkehr der rund 2 000 Mitarbeitenden mög­lichst gering zu hal­ten und den ÖPNV in Achim zu stär­ken, konn­te damit ein­drucks­voll erreicht wer­den. Das Ergebnis, dass zu den Schichtwechseln ein erhöh­tes Aufkommen von Fahrgästen an den Bahnhöfen Achim und Baden besteht, ist damit letzt­lich sogar gewollt.“«

Wie Amazon seine Lohnsklaven schikaniert

»Die „Pendlersituation“ und das ange­mes­se­ne Verhalten in der Pandemie wer­de immer wie­der mit den Verantwortlichen bei Amazon erör­tert. Standortleiter Jörn Asmussen habe zum ersten Teil der Anfrage fol­gen­de Stellungnahme abgegeben:

„Die Sicherheit unse­rer Teams hat ober­ste Priorität. Wir haben mehr als 150 Prozesse in unse­rem Logistiknetzwerk maß­geb­lich ange­passt. Dazu gehö­ren unter ande­rem erhöh­te Reinigungs- und Desinfektionsintervalle, Temperaturmessung beim Betreten der Gebäude, Maskenpflicht, Zwei-Meter-Abstandsregeln, gestaf­fel­te Schicht- und Pausenzeiten sowie das frei­wil­li­ge Angebot von zwei wöchent­li­chen Tests an die Mitarbeiter:innen. Hier set­zen wir auf die beson­ders siche­ren PCR-Tests.“ Seit Inbetriebnahme des Logistikzentrums im Mai sei­en die Covid-19-Schutzmaßnahmen auf dem Firmengelände nicht gelockert wor­den. Und es bestehe die Anordnung, dass die­se, ins­be­son­de­re das Abstand hal­ten und das Tragen von Masken, auch an der Bushaltestelle vor dem Gebäude ein­zu­hal­ten sind.

Amazon habe dar­über hin­aus eine Aufsichtspflicht mit der Weser-Ems-Busgesellschaft als Betreiber der Zubringerlinie ver­ein­bart. Allerdings hat der Arbeitgeber laut Asmussen „kei­ne Befugnisse, regu­la­to­risch ein­zu­grei­fen, da sich die betref­fen­den Mitarbeitenden sowohl außer­halb des Firmengeländes auf­hal­ten, als auch außer­halb der Arbeitszeiten den ÖPNV nut­zen“.«

Die Aufsichtspflicht (!) von Amazon erlischt tat­säch­lich bei Verlassen des Betriebsgeländes? Kann die Stadt denn wenig­stens etwas unternehmen?

»Die Stadt Achim hat nach eige­nen Angaben „als Standortkommune kei­ne recht­li­chen und tat­säch­li­chen Möglichkeiten, auf den Bushaltestellen oder den Bahnhöfen Achim und Baden nach öffent­li­chem Ordnungsrecht bezie­hungs­wei­se zur Einhaltung der Abstandsregelungen und Maskenpflicht nach der Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen tätig zu wer­den und Maßnahmen gegen Reisende des ÖPNV ein­zu­for­dern oder anzu­ord­nen“. Diese Befugnis oblie­ge „bis­her nur den Vollzugsbeamten der Polizei (Bundespolizei und Landespolizei) und den bestell­ten Vollzugsbeamten der Kreisverwaltung“.«

Bestellte Vollzugsbeamte könn­ten also schon was unter­neh­men. Allein:

»Ordnungspersonal auf bestimm­te Züge zu kon­zen­trie­ren, sei seit der Privatisierung, Deregulierung und Regionalisierung des Zugverkehrs im Zuge der Bahnreform 1993 schwer­lich mög­lich. Denn für die in Achim hal­ten­den Züge und Linien gebe es drei Betreiber. „Die Strecke wird der­zeit von der Deutschen Bahn AG, der Nordwestbahn GmbH und der Erixx GmbH bedient“, erläu­tert Birgit Gieschen namens der Stadtverwaltung. Hausrecht und damit Anordnungsgewalt auf den von der Deutschen Bahn AG ver­wal­te­ten Bahnhöfen, also ins­be­son­de­re den Bahnsteigen, habe nur die Bundespolizei…

Auch Gespräche über zusätz­li­ches Personal der Bahn wür­den der Stadt zufol­ge zu kei­nem ande­ren Ergebnis füh­ren. Denn dafür, legt Gieschen dar, wäre der jewei­li­ge Linienbetreiber zustän­dig, „und es müss­te die gesam­te Fahrtstrecke abge­deckt wer­den und nicht nur die sehr kur­ze Teilstrecke von Bremen-Hauptbahnhof bis nach Achim oder Baden. Diese Zugbegleiter hät­ten wie­der­um auch nur in den Zügen ihrer Betreibergesellschaft Weisungsbefugnisse und nicht auf den Bahnhöfen“.

Vermehrter Personaleinsatz löst nach Auffassung der Verwaltung auch nicht das „eigent­li­che Kernproblem der nicht aus­rei­chen­den Beförderungskapazitäten und der dar­aus resul­tie­ren­den räum­li­chen Enge“. Was Amazon genau­so sieht. „Wir wür­den auf­grund des hohen Gesamtpassagieraufkommens erwei­ter­te Zugkapazitäten zu bestimm­ten Zeiten als außer­or­dent­lich sinn­voll erach­ten“, sagt Asmussen…«

11 Antworten auf „Wie Frau Schneider-Pungs nicht-Corona-konforme Mißstände mit reisenden Amazon-Horden aufhören lassen will und an die Grenzen des Neoliberalismus stößt“

  1. Hahaha „Wir wür­den auf­grund des hohen Gesamtpassagieraufkommens erwei­ter­te Zugkapazitäten zu bestimm­ten Zeiten als außer­or­dent­lich sinn­voll erach­ten , sagt Asmussen…«“

    Schachmatt Frau SPD-Ratsfrau Cornelia Schneider-Pungs.

    1. Noch mehrZüge zu den Schichtwechseln bei dem Bezos-Sklavenhalterbetrieb (bestellt da über­haupt noch jemand was?) hält der klei­ne Bahnhof in Achim kapa­zi­täts­mä­ßig nicht aus.
      Anhand der Aussage der spd-Frau kann man sehen, dass bei die­ser das Gehirn bereits ampu­tiert oder offen­sicht­lich mit "Gegen"- "Corona"- "Impfstoff" ver­gif­tet ist. Diese spd-Frau ist der Realität des Lebens entschwebt.

  2. Kann sich kei­ner aus­den­ken! Ein (der ein­zi­ge?) Vorteil der Plandemie – du musst kei­ne teue­ren tickets für‘s Kabarett lösen (eh Essig, weil die g‑Kacke gar nicht geht). Interessant wäre, was die „ Ex-Bürgermeisterkandidatin“ – wasn gei­ler Titel – denn selbst machen wür­de, wäre sie in Amt und Würden. Der Bezos wür­de ver­mut­lich, nicht ohne vor­her eine dem Anlass wür­di­ge Sofort-Überweisung an Greta Thunfisch anzu­wei­sen, sofort aus der Galaxy flie­hen bis die Sache ver­ges­sen wäre (also ca. 30h).

    Wann ist bit­te end­lich der Zenit des Irrsinns erreicht bzw. wo kann ich mein Hirn ampu­tie­ren lassen?

  3. 🙂
    "Zur Einhaltung der Abstandsregelungen" ist der Einsatz "von Begleitpersonal" "auf die haupt­be­trof­fe­nen Zeiten bezie­hungs­wei­se Zugverbindungen zu konzentrieren."
    Macht Sinn, wenn es zu eng ist noch mehr Leute schicken und Abstand einfordern.

  4. Hahahah, da sitzt also eine tan­ta von Microsoft (die ehe­ma­li­ge Bude des Bill Gates) in Achim im Rathaus:
    "… Berufliche Laufbahn
    seit 11/2019 Teamleitung Geschäftsbereich Schulen, Microsoft Deutschland GmbH
    seit 09 / 2018 Engagement Manager und Learning Specialist, Microsoft Deutschland GmbH …"
    Siehe https://​www​.cor​ne​lia​schnei​der​pungs​.de/​u​e​b​e​r​-​m​i​ch/

    Diese Frau hät­te ich defi­ni­tiv _nicht_ gewählt. Die Lobbyistin sitzt im Rathaus in Achim.

  5. Soviel Laberrabarbar nur um sich um die Einsicht zu drücken dass Maskenzwang sowie Abstandsgängelei auf Bahnsteigen und erst recht Bushaltestellen geschei­tert ist… Die Frau kann einem fast leid tun mit ihrem rea­li­täts­fer­nen Geblubber.

  6. Apropos Mißstände, es fol­gen vier wun­der­ba­re Überschriften.
    Vielleicht stecken hin­ter der Registrierungsschranke sogar die Akten der nicht rechts- und ver­fas­sungs­kon­for­men Mundstücke. Wäre mal zur Abwechslung ein wenig Journalismus.

    Deutschland hat sie verdient:
    Claudia Roth zieht auch in den Bundestag ein

    Helge „mit dem Bauch“ zieht trotz Verlust des Direktmandats in den Bundestag ein

    Die schlau­en Deutschen wol­len sie:
    Saskia Esken zieht in den Bundestag ein

    Das Volk der „Dichter und Denker“ will ihn:
    Lauterbach zieht mit Top-Ergebnis in den Bundestag

    https://​express​.deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​1​4​8​1​2​/​D​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​h​a​t​-​s​i​e​-​v​e​r​d​i​e​n​t​-​C​l​a​u​d​i​a​-​R​o​t​h​-​z​i​e​h​t​-​a​u​c​h​-​i​n​-​d​e​n​-​B​u​n​d​e​s​t​a​g​-​ein
    https://​express​.deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​1​4​8​1​1​/​H​e​l​g​e​-​m​i​t​-​d​e​m​-​B​a​u​c​h​-​z​i​e​h​t​-​t​r​o​t​z​-​V​e​r​l​u​s​t​-​d​e​s​-​D​i​r​e​k​t​m​a​n​d​a​t​s​-​i​n​-​d​e​n​-​B​u​n​d​e​s​t​a​g​-​ein
    https://​express​.deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​1​4​8​1​0​/​D​i​e​-​s​c​h​l​a​u​e​n​-​D​e​u​t​s​c​h​e​n​-​w​o​l​l​e​n​-​s​i​e​-​S​a​s​k​i​a​-​E​s​k​e​n​-​z​i​e​h​t​-​i​n​-​d​e​n​-​B​u​n​d​e​s​t​a​g​-​ein
    https://​express​.deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​1​4​8​0​7​/​D​a​s​-​V​o​l​k​-​d​e​r​-​D​i​c​h​t​e​r​-​u​n​d​-​D​e​n​k​e​r​-​w​i​l​l​-​i​h​n​-​L​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​z​i​e​h​t​-​m​i​t​-​T​o​p​-​E​r​g​e​b​n​i​s​-​i​n​-​d​e​n​-​B​u​n​d​e​s​tag

  7. Habe mei­nen Amazon-Account vor 7 Jahren gelöscht und seit­dem anders­wo bestellt. Ich hat­te damals in einer Doku gese­hen, wie Bezos sei­ne Angestellten behan­deln läßt. Dieser Drecksladen, der Mitarbeiter wie Sklaven behan­delt und bezahlt, gehört aus Deutschland gewor­fen (wenn es denn ginge).

    Es gibt ein Leben ohne Amazon, glaubt es mir!

    1. Sicher gibt es das. Ich habe noch nie irgend­was da gekauft. Ich hel­fe lie­ber Ebay dabei sei­ne Verkäufer aus­zu­neh­men… Pest/Cholera halt aber Ebay ist mei­ner Meinung nach immer­noch das klei­ne­re Übel soweit man kei­nen unab­hän­gi­gen Händler aus­fin­dig machen kann.

      Was oft sehr gut funk­tio­niert ist bei Ebay einen Händler raus­su­chen und dann anhand des Names oder Impressums den offi­zi­el­len Shop suchen (hat nicht jeder aber oft genug klappts). Das ist kaum Arbeit und man tut dabei was gutes weil Ebay den Leuten halt locker 11–12% abknöpft.

      Oder direkt bei Kleinanzeigenportalen (Ebay-Kleinanzeigen, Shpock, Willhaben, …) schau­en. Das macht zwar etwas mehr Aufwand von wegen hin und her schrei­ben aber dort fin­det man dafür ech­te Schnäppchen. Ein guter Teil mei­ner Garderobe (z.T. echt qua­li­ta­ti­ve Sachen) stammt von dort und Probleme mit Betrug hat­te ich noch nie. Ehe man zu Kik und Konsorten geht soll­te man das wirk­lich in Betracht zie­hen. Allerdings wür­de ich auch kei­ne teu­re Elektronik oder ähn­li­ches dort kau­fen. Das wäre mir zu riskant.

  8. Sehr geehr­te Frau Schneider-Pungs:
    Man instal­lie­re soge­nann­te Abtrennungsgitter, auch "Schafgatter" genannt , das ent­spricht dann Ihrem Ideal, Menschen wie Schafe behan­deln zu wol­len , sie zu kana­li­sie­ren und unter zu Aufsicht stel­len , ich hof­fe, ohne Peitsche?
    Sollte das nicht umsetz­bar sein, dann, ja dann hilft nur noch Eines: Die Arbeitnehmer des begna­de­ten Unternehmens müs­sen das Fliegen erlernen!

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