Wie kann die Impfbereitschaft gegen COVID-19 erhöht werden?

Allen Ernstes am 6. März des Jahres 2023 wird unter die­ser Überschrift und der Dachzeile "Der öko­no­mi­sche Blick" auf die​pres​se​.com eine Studie die­ser Koryphäen vorgestellt:

Silvia Angerer ist Assistenzprofessorin an der UMIT TIROL – Private Universität für Gesundheitswissenschaften und ‑tech­no­lo­gie in Hall in Tirol

Daniela Glätzle-Rützler ist Assistenzprofessorin am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck und forscht im Gebiet der expe­ri­men­tel­len Wirtschaftsforschung und der Verhaltensökonomie

Philipp Lergetporer ist Assistenzprofessor für Economics an der Technischen Universität München, TUM School of Management, Heilbronn Campus

Thomas Rittmannsberger ist Doktorand in Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck und forscht im Gebiet der expe­ri­men­tel­len Wirtschaftsforschung und der Verhaltensökonomie
Frauke Witthöft stu­diert Quantitative Economics im Master an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Sie sin­gen die Litaneien aus dem Mittelalter der "Pandemie":

»… Die ver­füg­ba­ren Impfstoffe schüt­zen geimpf­te Personen vor schwe­ren Krankheitsverläufen, ver­rin­gern das Infektionsrisiko für Geimpfte und Ungeimpfte und tra­gen so dazu bei, eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu ver­hin­dern und eine Rückkehr zur Normalität zu ermög­li­chen (Paetzold et al., 2022). Um die Pandemie nach­hal­tig ein­zu­däm­men, sind laut Weltgesundheitsorganisation hohe Impfraten erforderlich…

Es stellt sich also die drin­gen­de Frage, wie die Impfbereitschaft im deutsch­spra­chi­gen Raum erhöht wer­den kann. Anhand von Experimenten, die kurz nach Start der ersten Impfkampagne im Frühjahr 2021 mit reprä­sen­ta­ti­ven Stichproben für die erwach­se­ne Bevölkerung in Deutschland durch­ge­führt wur­den, unter­su­chen wir, wie zwei mög­li­che Faktoren die Bereitschaft zum Impfen beein­flus­sen: Das Zulassungsverfahren für den Impfstoff und sozia­le Normen…

Gestaltung des Zulassungsverfahrens beeinflusst Vertrauen in die Impfung und Impfbereitschaft

… Die Art der Zulassung hat tat­säch­lich einen star­ken Einfluss auf die Impfbereitschaft: Während nur etwa 52 Prozent der Befragten anga­ben, sich mit einem Impfstoff mit Notfallzulassung imp­fen zu las­sen, stieg die Impfbereitschaft für einen Impfstoff mit beding­ter Zulassung auf 65 Prozent. Dies ist auf das höhe­re Vertrauen der Befragten in den bedingt zuge­las­se­nen Impfstoff zurückzuführen.«

So dol­le unter­schied­lich sind die Werte für die bei­den Etikettenschwindel nicht. Dafür haben die jun­gen Ökonominnen einen inter­es­san­ten neu­en Begriff erfunden:

»Soziale Normen erhöhen die Impfbereitschaft von Frauen, aber nicht die von Männern

In der Entscheidung, sich gegen COVID-19 imp­fen zu las­sen, kann ein „Trittbrettfahrerproblem“ auf­tre­ten: Wenn sich vie­le ande­re imp­fen las­sen, kann es für den/die Einzelne*n einen Anreiz geben, sich nicht imp­fen zu las­sen, weil er oder sie ohne­hin vom Impfschutz der ande­ren pro­fi­tiert. Wenn vie­le Menschen so den­ken, kann das zu einer zu nied­ri­gen Impfrate führen…

In einem zwei­ten reprä­sen­ta­ti­ven Experiment mit mehr als 3000 Teilnehmer*innen haben wir des­halb gete­stet, ob Information über die Impfbereitschaft der Bevölkerung die eige­ne Impfbereitschaft erhöht (vgl. Angerer et al., 2022b). Die Ergebnisse zei­gen, dass die all­ge­mei­ne Impfbereitschaft tat­säch­lich unter­schätzt wird: Während ins­ge­samt 70 Prozent der erwach­se­nen Bevölkerung anga­ben, sich gegen COVID-19 imp­fen las­sen zu wol­len, schätz­ten die Teilnehmer*innen die­sen Anteil auf nur 62 Prozent…

Während sich die Impfbereitschaft von Frauen durch die Information erhöht, ver­rin­gert sich die der Männer. Der Grund dafür ist, dass Frauen und Männer die Information, dass die tat­säch­li­che Impfbereitschaft höher ist als gedacht, unter­schied­lich ver­ar­bei­ten: Frauen pas­sen ihr Verhalten auf­grund der Information an die sozia­le Norm, sich imp­fen zu las­sen, an, wäh­rend die Information Männer zum Trittbrettfahren einlädt…«

Gut, daß wir jetzt end­lich Bescheid wis­sen. Allerdings: Eine Antwort auf die Frage in der Überschrift sucht man hier vergebens.

16 Antworten auf „Wie kann die Impfbereitschaft gegen COVID-19 erhöht werden?“

  1. Ich nie­man­den, der Trittbrettfahrer sein woll­te. Alle, die die Spritze ablehn­ten, zwei­fel­ten an der ver­spro­chen Wirkung hin­sicht­lich Erkrankung und Weitergabe und es hat sich ja auch gezeigt, dass die Zweifel ange­bracht waren.

  2. schon erschreckend wie sehr Soziologisches /Psychologisches mitt­ler­wei­le von Ökonomen und Technokraten ver­ein­nahmt wurde.…
    das Menschenbild ist per­vers geworden:
    die Verdinglichung des Menschen bei gleich­zei­ti­ger Vermenschlichung der Technik/KI!!

  3. »… Die ver­füg­ba­ren Impfstoffe schüt­zen geimpf­te Personen vor schwe­ren Krankheitsverläufen, ver­rin­gern das Infektionsrisiko für Geimpfte und Ungeimpfte und tra­gen so dazu bei, eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu ver­hin­dern und eine Rückkehr zur Normalität zu ermög­li­chen (Paetzold et al., 2022). 

    Hier die Interessenkonflikte, bzg. der benann­ten Modellierungsstudie (!), die sich dazu wenig über­ra­schend natür­lich auf qRT-PCR-Testergebnisse stützt, obwohl die "Impfungen" die­se in kei­ner Weise mode­rie­ren können.

    Competing inte­rests:

    "The Icahn School of Medicine at Mount Sinai has filed patent appli­ca­ti­ons rela­ting to SARS-CoV‑2 sero­lo­gi­cal assays and NDV-based SARS-CoV‑2 vac­ci­nes which list Florian Krammer as co-inven­tor. Mount Sinai has spun out a com­pa­ny, Kantaro, to mar­ket sero­lo­gi­cal tests for SARS-CoV‑2. Florian Krammer has con­sul­ted for Merck and Pfizer (befo­re 2020), and is curr­ent­ly con­sul­ting for Pfizer, Seqirus, and Avimex. The Krammer labo­ra­to­ry is also col­la­bo­ra­ting with Pfizer on ani­mal models of SARS-CoV‑2.…" (1)

    Ab in die Mülltone also mit die­sem gan­zen pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Nonsens!

    (1) Impacts of rapid mass vac­ci­na­ti­on against SARS-CoV2 in an ear­ly vari­ant of con­cern hot­spot >>> https://​www​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​P​M​C​8​8​0​7​7​35/

  4. Auserwählte Koryphäen. Vielleicht soll­te man noch Brinkmann eine Chance geben, bei die­sen Koryphäen ein­zu­stei­gen. Es kann nur bes­ser wer­den mit Brinkmann.

    Die Beantwortung der Frage dürf­te sein: Bratwürste! Es ist doch erwie­sen, dass Bratwürste die Impfbereitschaft zu stei­gern ver­mö­gen. Auch wenn böse Zungen behaup­ten, dass es sich bei den Bratwürsten um eine Henkersmahlzeit han­delt, was natür­lich abso­lut ver­schwö­rungs­theo­re­tisch fak­ten­ge­checkt falsch ist. 

    Davon abge­se­hen: Die Impfbereitschaft ist neben­säch­lich bei einem Virus, das pro­fa­ne Erkrankungen aus­zu­lö­sen ver­mag. Vielmehr zeugt es von gesun­dem Verstand, die Nebenwirkungsprofile in die Betrachtung einb­zu­be­zie­hen , die Verabreichung von toxi­schen Stoffen zur Verhinderung einer eher pro­fa­nen Erkrankung abzu­leh­nen und die­se Koryphäen als Leichenfledderer des Corona-Kults zu sehen. Die Rolle als Humanressource zur Profitsteigerung und als Versuchskarnickel behagt eben nicht jedem.

  5. In ganz kur­zen Sätzen: Wer sein Leben ver­schlech­tern oder gar ver­kür­zen will soll sich imp­fen las­sen. Das bewirkt auch das die, die gegen die Ungeimpften het­zen und sie aus­gren­zen schnell immer weni­ger wer­den und nur die star­ken übrig bleiben.

    1. @Roswitha: Sollten wir inzwi­schen nicht wis­sen, daß die Erzählung, "Geimpfte" ster­ben mas­sen­haft, eine eben­so gro­ße Angstpropaganda dar­stellt wie die, Coronainfizierte ster­ben mas­sen­haft? Die Spritzen haben schlim­me "Nebenwirkungen", manch­mal bis hin zum Tod, und hät­ten nie zuge­las­sen wer­den dür­fen. Horrorgeschichten ver­sper­ren aller­dings den Zugang zu Leuten, die erst nach­träg­lich begin­nen, kri­tisch zu fragen.

  6. .. und immer wie­der auf­fa­lend ist, dass sol­che Forderungen von stu­dier­ten Leuten kom­men, die momen­tan zwi­schen 30 und 40 Jahre alt sein dürf­ten. Kann man so kar­rie­re­geil sein? Kann man wirk­lich so ver­blen­det sein und die­sen Müll noch glau­ben? Was ist mit die­ser Generation los???????
    Sind die wirk­lich so däm­lich, dass sie gar nichts hin­ter­fra­gen kön­nen? Dass sie nicht über den Tellerrand schau­en kön­nen, weil sie beim Schreiben über ihre Dissertationen gelernt haben, dass man das tut, was der Vorgesetzte ver­langt, damit man hoch­kommt? Was ist das für ein Wissenschaftssystem, das sol­che Menschen 'pro­du­ziert'???

    Wo bleibt das Gewissen??? Spätestens jetzt kann doch kei­ner mehr ernst­haft behaup­ten, dass sie der Menschheit mit der Impferei etwas Gutes tun. Wie tief kann man in der kogni­ti­ven Dissonanz drin­stecken? Es ist erschreckend. Entlarvend. Peinlich.

  7. "Während sich die Impfbereitschaft von Frauen durch die Information erhöht, ver­rin­gert sich die der Männer. Der Grund dafür ist, dass Frauen und Männer die Information, dass die tat­säch­li­che Impfbereitschaft höher ist als gedacht, unter­schied­lich ver­ar­bei­ten: Frauen pas­sen ihr Verhalten auf­grund der Information an die sozia­le Norm, sich imp­fen zu las­sen, an, wäh­rend die Information Männer zum Trittbrettfahren einlädt…"

    Was wohl die woken Genderkämpfer*innen*es dazu sagen? Interessant auch, dass ich kei­ne Frau bin, son­dern ein Mann.. Wusste ich noch gar nicht…
    Konformismus tritt also nur bei Frauen auf, wäh­rend Männer dage­gen immun sind? Interessant… wobei ich sogar glau­be, dass an die­ser Theorie (die nicht als Theorie, son­dern als fak­ti­sche Behauptung dar­ge­stellt ist!) etwas dran ist.
    Aber dar­an WIE, es vor­ge­tra­gen wird (als Behauptung und eben nicht als Theorie!) kann man auch schon wie­der able­sen, wie DUMM die­se Vertreter sind. Sieht so wis­sen­schaft­li­ches Arbeiten aus???
    Diese Flachheit ist selbst mir zu dumm und ich füh­le mich belei­digt, wenn allen Frauen pau­schal (!) die­ses Verhalten unter­stellt wird. 

    Passend dazu passt aber auch mein Eindruck, dass sich ins­be­son­de­re Frauen bei der Einhaltung der coro­na-Regeln und dem Hetzen gegen Andersdenkende über­bo­ten. Auf den Demos habe ich fast nur hyste­ri­sche Frauen bei der Antifa oder den Passanten gese­hen, die mich übel belei­dig­ten und sich dar­an zu klam­mern schie­nen, was das "Richtige", das "Gute" ist und was das "böse" und das "Böse" muss­te mit allen Mitteln bekämpft werden.

  8. Wenn ich schon "Verhaltensökonomie" und "expe­ri­men­tel­le Wirtschaftsforschung" lese, kommt mir die Galle hoch. Früher konn­te man die­se Schmalspur-Heiopeis in der Ökonomie noch dadurch im Zaume hal­ten, dass die ent­spre­chen­den Berechnungen auf­wen­dig und anstren­gend waren. Heute, da man in kur­zer Zeit ver­meint­lich beein­drucken­de Modelle zusam­men­stop­peln kann nimmt die­se ama­teur­haf­te Segmentbetrachtung überhand.
    Davon, dass das "reprä­sen­ta­ti­ve zwei­te Experiment" auch noch unter sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Aspekten voll­stän­di­ger Humbug ist (spon­ta­ne Veränderungen einer kom­ple­xen Entscheidungsfindung haben kei­nen lang­fri­sti­gen Aussagewert) ganz zu schweigen.

    1. @Rock u'Roll

      Eine ange­mes­sen sar­ka­sti­sche Beschreibung der 'Verhaltensökonomik' gibt es hier:
      https://​exit​-online​.org/​t​e​x​t​a​n​z​1​.​p​h​p​?​t​a​b​e​l​l​e​=​a​u​t​o​r​e​n​&​i​n​d​e​x​=​2​7​&​p​o​s​n​r​=​5​7​8​&​b​a​c​k​t​e​x​t​1​=​t​e​x​t​1​.​php

      Wie aus dem Artikel her­vor­geht, war der Anlaß zum Schreiben die Vergabe des Wirtschafts-Pseudonobelpreises 2017 an einen Vertreter die­ser Strömung.

  9. Frau Ass.-Prof. Angerer, PhD.
    silvia.angerer @ umit​-tirol​.at

    Frau Dr. Glätzle-Rützler
    daniela.ruetzler @ uibk​.ac​.at

    Herr Rittmannsberger, BSc, MSc.
    thomas.rittmannsberger @ uibk​.ac​.at

    Herr Lergetporer, Prof. Ph.D.
    philipp.lergetporer @ tum​.de

    “There is no pan­de­mic, the­re is COVAX, a crime against huma­ni­ty and a medi­cal crime.” 

    — “mοdRNA, fälsch­li­cher­wei­se als mRNA bezeich­net, schä­digt oder tötet.”
    “mοdRNA, incor­rect­ly named mRNA, harms or kills.”

  10. Zu gut deutsch: Frauen beu­gen sich eher dem Gruppendruck als Männer, die eher auf über­zeu­gen­de Argumente anspre­chen? Wenn nicht drei der fünf Forscher Frauen wären, wür­de ich auf Chauvinismus tippen.

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