Wie war das noch… mit den ungeimpften Schweinehunden, Herr Biermann?

taz​.de (November 2021)

Gnädig, groß­her­zig und gelas­sen könn­te man Biermann womög­lich sein hohes Alter ent­schul­di­gend in Rechnung stel­len. Auch Knapp ist recht alt, und auch er hat einen Weg vom Verbalrevoluzzer der PL/PI (Proletarische Linke/Parteiinitiative) über die Grünen und als Funktionär der SPD zum kal­ten Krieger hin­ter sich. Sein Kommentar wider­spie­gelt aber die Hetze der "taz" gegen jeg­li­che Zweifel an der Corona-Politik der Regierung über die gan­ze Zeit der "Pandemie".

Knapp wei­ter:

»Die Impfgegner ver­brei­ten bewusst ent­stel­len­de Lügen über wis­sen­schaft­lich vali­de beleg­te Tatsachen zu Corona; sie orga­ni­sie­ren syste­ma­tisch das Verbreiten von haar­sträu­ben­den Verschwörungstheorien; sie bedro­hen in den sozia­len Medien Wissenschaftler und Politiker mit dem Tod, die die Tatsachen sach­lich erläutern…

Viele der Impfverweigerer leben seit Jahren unbe­hel­ligt und wohl­wol­lend tole­riert von der bür­ger­li­chen Öffentlichkeit in ihren alter­na­ti­ven, eso­te­ri­schen Parallelwelten. Diese Parallelwelten die­nen jetzt als tak­ti­sches Hinterland, als Basis einer tie­fen Vernetzung quer durch die Gesellschaft, sie sichern ihr ideo­lo­gi­sches Rückgrat…

Die Impfgegner und die Impfverweigerer sind, anders als fälsch­lich in der Öffentlichkeit kom­mu­ni­ziert, kei­ne im Grunde sym­pa­thi­schen, aber lei­der etwas ver­irr­ten Bürger, die nur falsch infor­miert und des­halb noch nicht über die wirk­li­chen Zusammenhänge der Pandemie auf­ge­klärt sind. Nein, sie sind, wie Biermann fest­stellt, „alte Schweinehunde“, sie sind Staatsfeinde, die in vol­ler Absicht an unse­li­ges deut­sches demo­kra­tie­feind­li­ches Denken und Handeln anknüpfen…

Biermanns Warnung ist ernst zu nehmen

Aber noch fata­ler ist es, dass die Impfgegner und ihre Verbündeten [das] chao­ti­sche Regierungshandeln als Bestätigung ihrer Haltung und als Erweiterung ihres Handlungsrahmens und ihrer Siegchancen begrei­fen kön­nen. Die rechts­frei­en Räume wach­sen, in denen der poli­tisch gewoll­te Schutz vor Corona nicht durch­ge­setzt wird. So ero­diert die gesell­schafts­bin­den­de Kraft des gesell­schaft­li­chen Wir, die Legitimität der demo­kra­ti­schen rechts­staat­li­chen Ordnung in der Republik und der bis­her unbe­strit­te­ne Verfassungskonsens.

Die Impfgegner stel­len die Machtfrage und die Regierenden zucken hilf­los mit den Achseln und faseln von Freiheit und Freiwilligkeit. Sie ver­sa­gen vor ihrer histo­ri­schen Pflicht, die demo­kra­ti­sche Ordnung auch im Moment ihrer höch­sten Bedrohung ent­schlos­sen zu sta­bi­li­sie­ren. Sie gefähr­den ohne Not die Zukunft des ver­fas­sungs­fe­sten demo­kra­ti­schen Miteinander in der Republik. Die Vorstellung beun­ru­higt, mit einer sol­chen poli­ti­schen Elite noch grö­ße­re Zumutungen als die Corona-Pandemie bewäl­ti­gen zu müssen.

Wolf Biermanns Warnung vor den Kanaillen, den alten Schweinehunden ist sehr ernst zu neh­men. Biermann hat den grö­ßen Teil sei­nes Lebens in zwei furcht­ba­ren deut­schen Diktaturen ver­bracht. In bei­den hat er gelit­ten, aber bei­de hat er mutig strei­tend und wider­ste­hend über­lebt. Sein Leben und sei­ne Lieder sind Verpflichtung.

UDO KNAPP ist Politologe und schreibt für taz FUTURZWEI regel­mä­ßig einen Kommentar.«

Etwa sol­che (taz​.de):


Ob der Justizminister (sehr spät) der­ar­ti­ge Kommentare im Sinn hat?

twit​ter​.com (30.10.22)

22 Antworten auf „Wie war das noch… mit den ungeimpften Schweinehunden, Herr Biermann?“

  1. "Die Impfgegner und die Impfverweigerer sind … Staatsfeinde, …

    … So ero­diert die gesell­schafts­bin­den­de Kraft des gesell­schaft­li­chen Wir, die Legitimität der demo­kra­ti­schen rechts­staat­li­chen Ordnung in der Republik und der bis­her unbe­strit­te­ne Verfassungskonsens.

    Die Impfgegner stel­len die Machtfrage …
    (die Regierenden) ver­sa­gen vor ihrer histo­ri­schen Pflicht, die demo­kra­ti­sche Ordnung auch im Moment ihrer höch­sten Bedrohung ent­schlos­sen zu sta­bi­li­sie­ren. Sie gefähr­den ohne Not die Zukunft des ver­fas­sungs­fe­sten demo­kra­ti­schen Miteinander in der Republik. Die Vorstellung beun­ru­higt, mit einer sol­chen poli­ti­schen Elite noch grö­ße­re Zumutungen als die Corona-Pandemie bewäl­ti­gen zu müssen."

    noch grö­ße­re Zumutungen: kli­ma­wan­del, ener­gie­wen­de, russlandfeldzug?

    histo­ri­sche Pflicht – demo­kra­ti­sche ord­nung – stabilisieren;
    zukunft des ver­fas­sungs­fe­sten demo­kra­ti­schen mit­ein­an­der – die gesell­schafts­bin­den­de Kraft des gesell­schaft­li­chen Wir – die Legitimität der demo­kra­ti­schen rechts­staat­li­chen Ordnung.

    weil ich mich nicht imp­fen las­sen wollte/will?
    die bedroh­te demo­kra­ti­sche ord­nung ist zu sta­bi­li­sie­ren / die zukunft des ver­fas­sungs­fe­sten demo­kra­ti­schen miteinander?
    die Solidarität?
    das gesell­schafts­bin­den­de wir ist eine gesell­schaft­li­che kraft?
    die legi­ti­mi­tät der ord­nung sta­bi­li­siert die demo­kra­ti­sche ordnung?
    kei­ne rechts­staat­lich­keit ohne legitimität.
    die macht­fra­ge desta­bi­li­siert die demo­kra­ti­sche ordnung.
    der rechts­staat legi­ti­miert sich durch zwang.

  2. Im Artikel offen­bart Herr Knapp gro­ße Angst.

    Was, wenn haupt­säch­lich die Geimpften den Schaden haben?

    Das ist frei­lich auch 2022 noch kon­tro­vers und schwer zu bewei­sen, wie die Debatte um die Übersterblichkeit zeigt. Doch die Indizien und per­sön­li­chen Erfahrungen sind gegen­über 2021 zahlreicher.

    Das war das Hauptproblem die­ser Impfkampagne. Sie erreich­te TAZ-Leser, aber nicht die alter­na­ti­ven Paralellwelten. Und nun steht die Impfkampagne und die TAZ vor dem immer grö­ßer wer­de­nen Scherbenhaufen ihrer Welt.

  3. Sowas schmerzt ganz beson­ders, wenn sich Menschen, die man vor­her sehr geschätzt (wie ich Herrn Biermann), sich zu sol­chen Äußerungen hin­rei­ßen lässt.

    Es ist schon selt­sam, dass er die Parallelen zur DDR nicht sehen will. Man braucht nicht MfS, Mauer und Stacheldraht, aber die Art und Weise, wie Außenseitermeinungen prä­sen­tiert wer­den, wie gegen die­se agi­tiert wird, das ist exakt das glei­che. In der DDR behaup­te­te man auch stets, hin­ter jeder Unbill stecke der Klassenfeind oder gar der Faschismus. Macht man ja auch mit uns. Und man zerrt aus­ge­rech­net jene Leute in den Vordergrund, die die Kritiker mög­lichst schlecht aus­se­hen las­sen, z. B. Hildmann, Naidoo und Wendler. Aber die hat­ten ja vor­her schon einen Hau weg. Aber die sind doch in kein­ster Weise reprä­sen­ta­tiv. Repräsentativ sind Sönnichsen, Hockertz, Wolle Wodarg, Sucharit Bhakdi, Gunter Frank, Andreas Zimmermann (von der Achse, ist aber – glau­be ich – ein Pseudonym), Stephan Kohn, Artur Aschmoneit, Burkhard Müller-Ulrich, Sahra Wagenknecht, Ulrike Kemmerer, Gunnar Kaiser, Ulrike Guérot Rafael Bonelli… Das sind alles Leute, die sehr fun­dier­te Kritik vor­tra­gen, die auf Probleme hin­wei­sen, auf logi­sche Inkonstinzen. Natürlich wird da bei auch zuge­spitzt. Ist ein zuläs­si­ges Stilmittel und ohne Humor wäre das ja alles nicht zu ertragen.

    Schalte ich den ÖRR ein, emp­fin­de ich, dass ich mit mei­nen Positionen ver­ächt­lich gemacht wer­de. Ich habe sogar auf den DLF end­gül­tig aus­schal­ten müs­sen, weil es uner­träg­lich wur­de. Sowas will ich mor­gens nicht hören, wenn mein Radiowecker angeht. 

    Es ist schon sehr unver­schämt von unse­rem Justizminister, Menschen man­geln­de Sachlichkeit zu atte­stie­ren, die man ein­sperrt, des­sen Gesundheit und Existenzgrundlage mach bedroht, durch Lockdown, Schulschließung, Vereinsschließung etc. pp.

    Die Diskussionen konn­te ja nur durch jene nicht zuge­las­sen wer­den, die am län­ge­ren Hebel sit­zen. Die Kritiker woll­ten Diskussionen und zeig­ten dies auf den Demos im Jahre 2020 bereits.

    1. Über die Biermann-Legende von Gisela Steineckert
      https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​G​i​s​e​l​a​_​S​t​e​i​n​e​c​k​ert

      Anfang der sech­zi­ger Jahre bekam ich einen neu­en Freund. Damals war ich leicht zu begei­stern, und der neue Freund bot dafür Anlässe. Wolf Biermann kam als jun­ger Kommunist aus Hamburg in das bes­se­re Deutschland, zunächst als Gast, dann als Bürger, stell­te sich also unter die Gesetze die­ses Landes – was für eine begei­stern­de Entscheidung! Damit alles so schön blieb, brauch­te er gute Freunde. Wir lieb­ten Lieder und die ande­ren schö­nen Künste, waren bei­de begab­te Wichtigtuer am Anfang einer mög­li­chen Karriere, also schwelg­ten wir in Plänen und setz­ten eini­ge um. Der Barde war klein, dick­lich und ver­fres­sen, für einen Studenten – Wunschstudium: Philosophie! – nichts Besonderes an unse­rem belieb­ten Freitisch. Es gab vie­le Gründe, den begab­ten Neuen zu ver­tei­di­gen, auch gegen Mahner, die ihn zu frech, obszön und anma­ßend nann­ten, auch uner­träg­lich eitel. Das war er freilich.

      Aber die Mauer war gebaut, ihre Nötigkeit ein­ge­se­hen, jeden­falls von uns. Wir fan­den nur, daß es enger wur­de, ideo­lo­gisch, gei­stig und kul­tu­rell. Das hat­ten wir uns anders erhofft. Frischer Wind tat gut, und es hät­te doch ein wenig ent­spann­ter sein kön­nen. Denn nun hau­ten die Absolventen nach teu­rer Ausbildung nicht mehr sofort ab, wir wur­den nicht mehr all­täg­lich aus­ver­kauft, und nach drau­ßen funk­tio­nier­te der anti­fa­schi­sti­sche Schutzwall fast per­fekt. Nach innen, rein zu uns, konn­te aller­dings nahe­zu jeder. Eben auch die­ser jun­ge Kommunist aus Hamburg, der ein­zi­ge Sohn eines ermor­de­ten jüdi­schen Widerstandskämpfers. Welch ein „Enkel“ für unse­re alten, oft ein­sam gewor­de­nen Antifaschisten, Politiker wie Künstler. Wir dach­ten nicht dar­über nach, als er sofort eine kom­for­ta­ble Wohnung bekam, eine, die spä­ter für eine gro­ße Familie reich­te. Sein Auto hat­te er mit­ge­bracht, er ver­dank­te es sicher Emma, sei­ner lebens­star­ken Mutter, deren ein­zi­ge schwa­che Stelle die Liebe zum Sohn war.

      Ich lern­te die­sen jun­gen Wolf ken­nen, als ich mir für eine Anthologie ein paar Liebesgedichte aus­su­chen woll­te. Das war wich­tig, denn Liebesgedichte waren gera­de als über­flüs­sig aus­ge­ge­ben wor­den: klein­bür­ger­lich, Liebe ist schließ­lich Privatsache, so wie Kleingarten, wir brau­chen revo­lu­tio­nä­re Begeisterung unse­rer Künstler, nicht sen­ti­men­ta­les Rumdichten über Gefühle. So etwa hat­te es auch in der „Neuen Deutschen Literatur“ gestan­den. Dagegen woll­te ich etwas tun. Und es kam auch zu einer ersten Auflage, mit Texten von sech­zehn Dichtern der DDR, von Maurer bis Biermann, und Werken unse­rer Maler und Zeichner. An einer Grafik von Harald Metzkes und einem Gedicht von Biermann ist die zwei­te Auflage geschei­tert. Ich mach­te mich sofort an die Arbeit für ein neu­es Buch zum sel­ben Thema, dies­mal ohne Gedichte von Biermann.

      Warum? Darum geht es, das ist die Geschichte. Aber ich bin noch bei der Freundschaft. Wir haben in der Belforter Straße in Berlin einen Saal aus­ge­bud­delt, mit Schippe und Besen. Ronald Paris war dabei, Heinz Kahlau, auch Biermann, der sang zu unse­rer Arbeit. An vie­le ande­re Helfer kann ich mich nament­lich nicht mehr sicher erin­nern. Wir führ­ten die Erstpremiere des Stückes „Der Schuhu und die Prinzessin“ von Peter Hacks auf. Es war ein gro­ßer Erfolg, so wie unse­re Freundschaft mit Biermann. Wir hör­ten oft das jeweils neue Lied als Erste und bewahr­ten es auf Band. Die U‑Bahn in der Schönhauser ist dar­auf zu hören, und unser Beifall, unser „Bravo“. Heinz Kahlau und ich orga­ni­sier­ten in Herbert Sandbergs Veranda ein vor­mit­täg­li­ches Sonderkonzert mit Manfred Krug, Wolf Biermann und Perry Friedman. Illustres Publikum soll­te Ruhm ver­brei­ten. Krug und Biermann konn­ten sich sofort nicht aus­ste­hen. Platzhirsche, die den ande­ren als Dieb der Zeit für eige­ne Darbietung sahen. Das blieb auch. Sie wuß­ten damals ja noch nicht, daß Biermann ein­mal den Nagel bie­ten wür­de, an den sich der eige­ne Hut hän­gen ließ. Als Krug viel spä­ter aus­rei­sen woll­te, lan­ge und gut vor­be­rei­tet, hat er Biermann zum Opfer der DDR und zum Freund erklärt.

      Aber zurück zu den schö­nen Anfängen. Ich woll­te Biermann bekannt machen, und da wir Krug gera­de mit der Hauptrolle in „Auf der Sonnenseite“ durch­set­zen konn­ten, hiel­ten wir uns für stark. Perry Friedman aller­dings war für gemein­sa­me Veranstaltungen mit den bei­den ande­ren nicht mehr zu gewin­nen, er hielt sie für poli­ti­sche Spinner. Er för­der­te die Singeklubs. Ohne die zu ken­nen, nann­te Biermann die jun­gen Leute, die auch san­gen und Lieder schrei­ben woll­ten, „Kaisergeburtstagssänger“. Nun, an sei­ne Vorbilder konn­ten die natür­lich nicht ran. Er hielt sich an Brecht, Bellmann und Villon, Heine und Rimbaud. Seine Vorbilder waren, Zitat „… auch so direkt, so unver­schämt“. Wir waren Freunde, und also öff­ne­te ich auch um drei Uhr nachts die Tür, als Biermann schwit­zend erschien und mich an die Schreibmaschine dräng­te, um sei­nen grad in einer Veranstaltung gesun­ge­nen Text umzu­schrei­ben. Er war sicher, daß beim Heimkommen die Stasi auf ihn war­tet, und er muß­te sie mit dem geän­der­ten Text über­zeu­gen, daß sie sich ver­hört hat­ten. Also habe ich den ori­gi­na­len Text ver­steckt, denn ich dach­te, begab­te Leute müs­sen über­trei­ben, und es tut nicht gut, wenn Eierköpfe sie schon beim Über-Mut abgrei­fen. Zu vie­le Begabte waren weg­ge­gan­gen. Von jenem Plenum, das ande­re Opfer koste­te, soll hier nicht die Rede sein.

      Biermann gab sich wenig Mühe, die Paten sei­ner Lieder zu ver­schlei­ern, er ahm­te nach, oder nahm fast wört­lich. Seine „Kompositionen“ ähnel­ten sich, aber das Ganze war ori­gi­nell, sehr sinn­lich und anders, neu und frisch. Er wird sich noch zügeln, dach­ten wir und nah­men ihn mit zu Veranstaltungen, zu denen er nicht gela­den war. Wir ver­lang­ten vor Ort, ihn auf­tre­ten zu las­sen, sonst wür­den wir strei­ken. In Halle waren Rainer und Sarah Kirsch dabei und erpreß­ten eben­falls. Erik Neutsch ver­such­te, uns gütig, nach­sich­tig sogar, von unse­rem Vorgehen abzu­brin­gen, aber wir gaben nicht nach. Biermann war dann nicht wie­der von der Bühne zu krie­gen – und die Leute woll­ten ihn hören, ihn, nicht uns.

      Wenige Tage spä­ter tru­gen wir in einem Vorort von Berlin unse­re Beiträge zuerst vor, damit er dann das Publikum nach Belieben unter­hal­ten konn­te. Nach dem drit­ten Lied for­der­te er die Anwesenden auf, end­lich mal die Regierung abzu­set­zen und die Mauer ein­zu­rei­ßen, sie soll­ten nicht so fei­ge Arschlöcher sein. Das war unse­re letz­te gemein­sa­me Veranstaltung. Ich dach­te damals, daß man­che kri­ti­sche Biographie über einen Künstler wohl noch sehr mil­de ist. Mir fiel zum ersten Mal auf, wie schnell Biermann mit dem erwünsch­ten Tod ande­rer zugan­ge war. Er ist jung, schränk­te ich das Unbehagen ein, ist ein Hitzkopf, ein über­trei­ben­der Idealist. Er sieht sich umstellt von Gegnern. Auch Feinden? Wer waren die? Das hät­te ich gern gewußt. Frauen waren ent­we­der sei­ne poten­ti­el­len Geliebten, auf deren Nacken er gern sei­nen Fuß setz­te, oder er denun­zier­te sie als dumm, dick und über­flüs­sig. Ein Teil sei­nes Charakters aber schien es zu has­sen, wenn er sei­nen Willen bekam, und sich nach neu­er Schwierigkeit umse­hen muß­te, die es wie­der­um zu zer­stö­ren galt.

      Ich ging den Verlagen in Berlin auf die Nerven, bis mir der Chef des Verlags Das Neue Berlin zusag­te, einen Band Balladen von Biermann zu ver­öf­fent­li­chen. Das teil­te ich dem Künstler freu­dig am Telefon mit. Seine Antwort war: „Bist du wahn­sin­nig? Ich habe die Rechte längst an Wagenbach in Westberlin gege­ben, und nicht die Absicht, in der DDR etwas zu ver­öf­fent­li­chen.“ „Und war­um hast du mich los­ge­schickt?“ – „Ich dach­te doch nicht, daß du es schaffst.“ Nicht des­we­gen habe ich Biermann Anfang 1963 aus mei­nem Leben ent­fernt. Es war auch nicht, weil ich merk­te, daß er uns stän­dig belog. Er ver­sorg­te uns aus­schließ­lich mit Informationen, die für ihn nütz­lich waren. Und blieb uns gegen­über nur der ver­wai­ste, sel­ber ver­folg­te Judenjunge, der für jede Hilfe dank­bar war.

      Es war der Abend, an dem Ernst Busch in der Akademie der Künste von der Öffentlichkeit Abschied nahm. Wir waren mit Blumen dabei und mit unse­rem Dank für ein gro­ßes Leben. Singen konn­te Busch nicht mehr, sei­ne Lieder wur­den ein­ge­spielt. Am Schluß stand Biermann an der Tür. Er lud uns und eini­ge ande­re in sei­ne Wohnung ein; man müs­se ja etwas tun, um sich über den Schwachsinn und Kitsch die­ses Abends gegen­sei­tig weg­zu­hel­fen. Das sag­te er laut, noch inner­halb des Raumes. Warum waren wir so blöd, hin­zu­ge­hen? Wir hat­ten einen Schriftsteller aus Rumänien zu Gast, viel­leicht des­halb. Alle saßen auf der Erde, und Biermann schüt­te­te sich aus über Busch, der noch nie was konn­te und sich jetzt auf­spielt … Erster Akt! Zweiter Akt: Biermann kün­dig­te uns die Premiere sei­ner Lieder vom gro­ßen DraDra an, also sei­ne Drachenlieder. Es war kur­ze Zeit nach der Premiere des Stückes von Jewgeni Schwarz im Deutschen Theater. Ich habe die Lieder gehört. Und hielt das nicht aus. Nun war es nicht mehr schöp­fe­ri­scher Zorn, es war unkünst­le­ri­scher Haß, Wut, Mordlust – es war uner­träg­lich per­sön­lich, eigent­lich privat.

      Gegen wen rich­te­te sich sol­che Wut? Bürokraten, Funktionäre – genau­er krieg­ten wir es nicht. Ich bin vor der Diskussion gegan­gen, allein und sehr uneins mit mir. Es ging also um Bürokraten, um Leute, die in Sesseln sit­zen, die woll­te er leben­dig begra­ben, auf die Schnauze hau­en, auf­hän­gen. Mindestens. Er wur­de sicher rund um die Uhr abge­hört. Aber was haben die Zuständigen mit den Informationen gemacht? Mich hat bei mei­ner Bettelei um sei­ne Karriere nie­mand auf­ge­hal­ten. Aber der Barde hielt mich auf. Noch immer war er nicht ohne Gitarre unter­wegs, und meist hat­te er ein klei­nes Stühlchen bei sich, auf dem er sich jeman­dem zu Füßen set­zen konn­te, um, psy­cho­lo­gisch raf­fi­niert, zu die­sem auf­zu­blicken, sich schein­bar zu erniedrigen.

      Aber Biermann war fei­ge. Nicht er sel­ber zog mit den Farbeimern los, die ihm Emma aus Hamburg mit­brach­te. Er schick­te jun­ge Leute in Mutproben, die ihnen aller­dings gera­de recht waren. Einige kamen aus intel­lek­tu­el­len anti­fa­schi­sti­schen Familien, in denen häu­fig die häus­li­che Rede über die Politik der DDR nicht zum öffent­li­chen Auftreten paß­te. Ihre gelang­weil­ten Kinder haben aber nicht zu Hause, son­dern für Guru Biermann auf­ge­trumpft – in der Schule, auf der Straße, mit offe­nem Aussprechen oder dum­mer Provokation. Unter Benutzung von ver­fälsch­ten Zitaten der Klassiker. Diese jun­gen Leute wur­den kurz­fri­stig ein­ge­sperrt oder flo­gen von der Schule. Das nah­men sie alle – damals noch! – auf sich, um nicht hin­ter Biermanns Mut zurück­zu­ste­hen. Den gab es nicht.

      Wir wuß­ten nicht, war­um der Geduldsfaden so lang war. Wir erfuh­ren erst nach sei­ner Ausreise, wel­cher Dank da von einer Ministerin an die Mutter von Biermann abge­stat­tet wer­den soll­te. Als auch Margots Vater den Nazis zum Opfer fiel, nahm Emma das Kind auf und zog es lie­be­voll, wie eine Tochter, groß. Die Väter waren Genossen und Freunde gewe­sen. Biermann folg­te der Einladung sei­ner Ziehschwester und kam in die DDR, nahm, was er krie­gen konn­te und tat den Undank und die Narrenfreiheit oben drauf. Seine Wohnung hat­te er zu einem inter­na­tio­na­len Treffpunkt und einer media­len Produktionsstätte aus­ge­stal­tet. Die west­li­chen Journalisten und Produzenten gin­gen bei ihm eben­so ein und aus wie all die unzu­frie­de­nen Begabten, die in der Chausseestraße gei­sti­ge Erbauung im Widerstand gegen die DDR fan­den. Auch Anknüpfungen an den ersehn­ten Markt in der „Freiheit“: Zeitungen, Medien und Verlage.

      Das muß nicht min­der bekannt gewe­sen sein, jeden­falls setz­te Biermann es vor­aus und amü­sier­te sich dar­über. Gesetze? Die inter­es­sier­ten ihn nicht. Später hat er geschrie­ben, er habe Manuskripte im mär­ki­schen Sand ver­steckt. Kopien viel­leicht, denn es stan­den immer genü­gend Empfänger für den Transport nach drü­ben bereit. Zumal er dar­auf bau­te, daß die DDR es sich wegen der gro­ßen Augen der Weltpresse nicht lei­sten konn­te, ihm etwas zu ver­wei­gern oder gar anzu­tun. Seine Absichten und Handlungen und das Verhalten der alten mäch­ti­gen Männer in der Partei und der Regierung tra­fen zu einem gefähr­li­chen Stillstand zusammen.

      Ich habe ihn noch ein­mal besucht und woll­te ihm sagen, daß ich unse­re Freundschaft auf­kün­di­ge. Aber da schnei­te Professor Havemann her­ein und erzähl­te lachend, daß er in der Akademie der Wissenschaften eben aus der Partei gewor­fen wor­den war. Wie schwer die sich damit getan hät­ten, wie sie gedruckst, und auf ein alles wen­den­des erlö­sen­des Wort von ihm gewar­tet hät­ten. Ich habe Biermann nicht wie­der gese­hen. Dem ging noch etwas vor­an: Ihm war klar, daß eini­ge alte Kämpfer mit der defen­si­ven Politik der „Führung“, nicht zurecht­ka­men. Er such­te die berühm­ten alten Männer auf und leg­te im Namen sei­nes Vaters sowohl sei­ne gren­zen­lo­se Verehrung als auch sein Verständnis der Konflikte in ihr Herz. Und sang und sang. Sie hol­ten dann den Bittersaft ihrer Tagebücher und nicht ver­wend­ba­ren Ideen aus dem unter­sten Fach und lasen vor, was zur Zeit nicht für das öffent­li­che Auge bestimmt war. Biermann hat­te ein glän­zen­des Gedächtnis. Er ging davon und mach­te sich Notizen. Aus dem Material der Aufgesuchten und Getäuschten knüpf­te er ein lan­ges Lied, in dem er sie alle offen­bar­te und denun­zier­te, sie zynisch abur­teil­te. Dieses Lied schick­te er auf einem Tonband an Klaus Gysi, den dama­li­gen Kulturminister.

      Nach der Ablieferung rief Biermann mich an und erzähl­te mir von sei­nem Coup. Ich sag­te: „Aber das ist Verrat.“ Er sag­te: „In der Politik ist Verrat ein Mittel wie jedes ande­re.“ – „Und war­um erzählst du mir das?“ Seine Antwort: „Weil du ein Weib bist und es her­um­trat­schen wirst.“ Ich habe es nie­man­dem erzählt. Erst Jahre spä­ter traf ich Klaus Gysi bei einer Veranstaltung. Wir stan­den gelang­weilt am Buffet, allein. Ich frag­te: „Was hast du eigent­lich mit dem Tonband von Biermann gemacht, damals?“ Er sag­te: „Ich habe ihm einen Brief geschrie­ben. Daß durch ein tech­ni­sches Versehen beim ersten Abspielen das Band lei­der unbrauch­bar gewor­den ist. Und er möge von wei­te­ren posta­li­schen Sendungen abse­hen.“ Ich glaub­te ihm und habe ihm das nie vergessen.

      Daß Freundschaften wegen Biermann auch unter den Schriftstellern zer­bro­chen sind, daß wir uns nach sei­ner „Ausbürgerung“ alles gesagt haben, was lan­ge vor­her schon auf der Zunge lag, das war dra­ma­tisch. Denn der letz­te Schachzug von Biermann war, daß er jedem, der schon lan­ge nach einem Absprung gesucht hat­te, den Vorwand dafür lie­fer­te. Als Mitglieder des Vorstandes beka­men wir von der Partei den Auftrag, unse­ren Kollegen, auch Freunden, das aus­zu­re­den. Wir haben uns lächer­lich gemacht und konn­ten dar­über in den Westzeitungen lesen, die uns anonym zuge­stellt wur­den. Widerlegen durf­ten wir nichts, wir durf­ten uns nicht weh­ren. Nicht ein­mal in einer Anglerzeitung hät­ten wir uns ver­tei­di­gen dür­fen. „Wir tra­gen doch unse­re schmut­zi­ge Wäsche nicht vor den Klassenfeind.“ Doch, das geschah, aber wir durf­ten nicht auf­decken, was wir wuß­ten, kei­nen Einspruch erhe­ben gegen den Vorwurf, wir sei­en nur zu fei­ge gewe­sen, die undurch­dach­te Kampagne für Biermanns Rückkehr zu unterstützen.

      Lange vor­her hat­te es einer der Funktionäre der Partei, Konrad Naumann, auf den Punkt gebracht: „Es gibt drei Dinge, die wir nicht über­le­ben wür­den: Wenn wir die Hundesteuer erhö­hen, einen Feiertag abschaf­fen oder den Biermann ein­sper­ren. Dann gibt es einen welt­wei­ten Kampf, wie um Angela Davis.“ Nicht ganz so ist es gekom­men. Biermann hat es geschafft, daß der DDR nichts ande­res blieb, als den Sohn eines ermor­de­ten Widerstandskämpfers, Jude noch dazu, ent­we­der ein- oder aus­zu­sper­ren. Max Frisch nann­te Biermann, nach einem Besuch, „Clown“ und „Poet“. Hacks, auf­ge­sucht, um kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­re Pläne zu schmie­den, warf ihn raus und hieß ihn einen wich­tig­tue­ri­schen Quatschkopf. Und zahl­te die­se Meinung, nach Veröffentlichung, mit einem Boykott sei­ner Werke. Herr Wowereit hat Wolf Biermann zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt.

      Gisela Steineckert

      Mit freund­li­cher Genehmigung über­nom­men vom RotFuchs, Mai 2014 (RotFuchs Extra).
      https://​sascha313​.word​press​.com/​2​0​1​4​/​0​5​/​1​2​/​d​e​r​-​m​a​n​n​-​m​i​t​-​d​e​n​-​v​e​r​l​e​u​m​d​e​r​i​s​c​h​e​n​-​l​i​e​d​e​rn/

        1. @aa: Das ver­link­te Blog möch­te man am besten voll­stän­dig zitiert werden:
          Es ist rat­sam, die Beiträge nicht nur zu reb­log­gen oder zu ver­lin­ken, son­dern am besten voll­stän­dig mit den jewei­li­gen Quellenangaben zu übernehmen.
          https://​sascha313​.word​press​.com/
          Wenn Sie den Link mit dem Brief von Giesela Steineckert fol­gen sehen Sie das ich den voll­stän­di­gen Artikel bis auf die Einleitung und und den Schlußsatz kom­plett über­nom­men habe. 

          Mir ging es außer­dem dar­um ange­sichts des Vorpostings von @Johannes Schumann ein ande­res Biermann-Bild zu zeich­nen als das all­ge­mein übli­che vom Ein-Mann-Drachentöter. 

          Gisela Steineckert die ihn wäh­rend sei­ner DDR-Zeit kann­te und mit ihm eng zusam­men­ge­ar­bei­tet hat zeich­net ein ganz ande­res Bild, das Bild eines Egoisten der sei­ne zufäl­li­ge Geburt als Kind von jüdi­schen Widerstandskämpfern und die zufäl­li­ge Verwandschaft mit Margot Honecker dazu benutz­te um buch­stäb­lich über Leichen zu gehen.

          1. @Hier: Mir geht es aus­schließ­lich dar­um, daß die Kommentare über­sicht­lich blei­ben. (Andere Blogs haben die Regel, daß die­se nicht län­ger sein dür­fen als der Beitrag, auf den sie sich beziehen 🙂 )

      1. SEHR auf­schluss­reich …

        Ich habe mal eine Aufzeichnung des Konzerts im Westen gese­hen, in des­sen Folge W. Biermann dort blei­ben muss­te. Die Arroganz und Verfolgungsbereitschaft gegen­über "Genossen" kam klar zum Ausdruck, und sei­ne Selbstverliebtheit erreich­te vor so viel Publikum Gipfelhöhen.
        Sehr ver­ständ­lich, dass die­se Aufführung zu sei­ner Ausbürgerung führ­te – er passt ein­fach zum Westen, der Mann.

  4. Es macht immer wie­der Spaß, wenn Menschen, denen die demo­kra­ti­schen Prinzipien in etwa so fern schei­nen wie uns der Pluto, über die Bewahrung der Demokratie schreiben.

  5. Teutsche Schreiberlinge wie die­ser UDO KNAPP , die oliv-grü­ne taz , der alte Mutha Biermann,- sind das aller­al­ler­letz­te. My body my choice soll nur für Menschen mit Gebärmutter gül­den, die nicht mehr Frauen heißen.
    Die Schmierlappen wol­len alle gegen ihren Willen mit expe­ri­men­tel­len Gen-Cocktails zwangs­sprit­zen. Wenn man ihnen die Macht dazu gibt. Sie haben sich nicht von ihrer Volksverhetzung distan­ziert. Nürnberger Codex?- Der Mutha Biermann hat anschei­nend nie was davon gehört, oder mitt­ler­wei­le vergessen…
    Die Wiedergänger des glei­chen teut­schen Geistes-im woken Seitgeist
    (Der letz­te Buchstabe ist ver­bo­ten- im besten Deutschland) benut­zen LTI Hetzvokabular und set­zen auf die Geschichtsvergessenheit ihrer woken infan­ti­len Gefolgschaft.

    Doppelwumms und die Völkerrechtlerin.
    Waffen für den Weltkriegsfrieden.
    Slava Maske!

    "Die Geschichte wie­der­holt sich immer zwei­mal – das zwei­te Mal als Farce."

    1. Ja, D hat fer­tig. Die Journaille über­bie­tet sich in uner­träg­li­cher Hetze und Menschen, die man für intel­li­gent gehal­ten hat, haben den Verstand ver­lo­ren. Man ver­steht jetzt zwar, wie es damals so weit gekom­men, aber war­um es heu­te noch­mal so weit kom­men kann, begrei­fe ich trotz­dem nicht, trotz aller psy­cho­lo­gi­schen Erklärungen über zuneh­men­de Verdummung etc.. Leider kann die Farce böse enden.

  6. Biermann, ein alter wei­ser Mann…
    Selten so gelacht. Selbst mit der Bezeichnung Hofnarr wür­de man ihm schmeicheln.
    "Schweinehunde, Kanallien…"
    Die Covid-Krise bie­tet wahr­lich ein uner­schöpf­li­ches Reservoir für psy­cho­lo­gi­sche Studien.

  7. Wenn man nur wüß­te, wie­so da vie­le so extre­mi­stisch abge­bo­gen sind? Das Geschreibsel war auch schon im November 2021 gei­fern­de Agitation und völ­lig über­zo­ge­ne Hetze ("Kanaillen, Schweinehunde, Staatsfeinde") die auch rein gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat­te. Kann sich denn die­se Blase, aus der der Artikel stammt, kei­ne ande­re Perspektive vor­stel­len? Die ein­fa­che Erklärung für die­se Diskrepanz ist die gro­ße Panik, die von eini­gen wohl sehr inten­siv Besitz ergrif­fen hat, ande­re aber nie ver­spürt haben. Vielleicht greift das aber zu kurz… 

    Herr Buschmann hat mit sei­nem Kommentar zwar Binsenweisheiten aus­ge­spro­chen, aber trotz­dem ein­fach Recht mit sei­nem "Wort zum Sonntag", auch wenn er viel­leicht ande­re Meinungsäußerungen als die­sen Artikel im Sinn hatte.

  8. Zitat: "Die Impfgegner stel­len die Machtfrage und die Regierenden zucken hilf­los mit den Achseln und faseln von Freiheit und Freiwilligkeit. Sie ver­sa­gen vor ihrer histo­ri­schen Pflicht, [bla­bla­bla]."

    Uebersetzung: Biermann haelt nichts von Freiheit und Freiwilligkeit… Unterdrueckung und Zwang zur Durchsetzung statt­lich began­ge­ner Koerperverletzung und son­sti­ger Repressionen mues­sen eigent­lich her.

    Und so jemand wird in Deutschland als mora­li­sche Autoritaet und Buergerrechtler gehan­delt? Sagt letzt­lich aber sogar mehr ueber unser Land und des­sen gesell­schaft­li­ches Klima, als ueber die­sen Menschenfeind aus.

    So uner­traeg­lich das wider­li­che Knapp-Biermann-Pamphlet auch war, so unheim­lich wich­tig es ist, immer wie­der dar­an zu erin­nern, was im Zuge der Jagd auf uns Ungeimpfte (ja, so nen­ne ich das) gesagt und getan wurde.

    Dafuer mei­nen herz­li­chen Dank, Herr Aschmoneit.

  9. "Biermann als alter wei­ser Mann" – der war gut !
    Das sagt recht viel über den­je­ni­gen aus, der ihn so bezeichnet.
    Biermann war schon immer v.a. eins : ein ein eit­ler Selbstdarsteller (der wür­de sich bestimmt gut mit einem gewis­sen Herrn Lanz verstehen…).
    Nicht, daß es irgend­wie wich­tig wäre, was er noch so von sich gibt. Sollte er die oben ange­ge­be­nen Äußerungen so getä­tigt haben, kann man wohl nur noch von gei­sti­ger Umnachtung spre­chen. Was auf sei­nen Bruder im Geiste nur bedingt zutrifft.
    Denn der ist gei­stig offen­bar so beschei­den, daß er nicht mal eige­ne Worte zustan­de­bringt, son­dern ein­fach nur nachplappert.

  10. Lieber aa, grund­sätz­lich gebe ich Ihnen recht (wegen Länge und Breite von Kommentaren), aber daß der Text nicht nur ver­linkt wur­de, son­dern voll­stän­dig hier im Blog steht, hat schon was: So eine kla­re, sau­be­re Sprache, gleich­zei­tig strot­zend von pri­va­ten Informationen, haar­scharf an Hohn und Spott vor­bei, sehr schö­ne Details, die alles-in-allem rest­los über­zeu­gen: Von der Lauterkeit der Verfasserin und der Verlogenheit des Gemeinten. Danke für sol­che Beiträge, sie ent­schä­di­gen für alles. Josi

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