"Wir beenden das Jahr 2020 in Einsamkeit und Dunkelheit"

Lars Jonas Holger Gardell (* 2. November 1963 in Enebyberg, Gemeinde Danderyd, Schweden) ist ein schwe­di­scher Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler, Komiker und Sänger (Wikipedia). Er hat die­sen Text am 29.12 in der schwe­di­schen Boulevardzeitung "Expressen" ver­öf­fent­licht (Danke für die Übersetzung an eine Leserin!):

»Nach fast einem Jahr mit Covid-19 erschei­nen der alte Alltag und die Realität als ein Traum, wäh­rend sozia­le Distanz und Isolation zur Norm gewor­den sind.

Jonas Gardell schreibt dar­über, was Einsamkeit mit dem Menschen macht – und über die Hoffnung, die mit dem Licht kommt.

Text: Jonas Gardell
Veröffentlicht am 29. Dezember 2020 um 13.12 Uhr

ESSAY In die­sem Frühjahr ver­lor Mark sei­ne Mutter. Vielleicht hast Du, der du dies liest, auch jeman­den ver­lo­ren, der dir im aus­ge­hen­den Jahr nahe stand. Diejenigen, die nicht mehr da sind, hin­ter­las­sen eine Lücke vol­ler Trauer und Verlust.

Wir been­den 2020 in Dunkelheit. Mit Tagen, die besten­falls grau sind und in einer Art Halbdämmerung vergehen.

Im Dezember hat­ten wir in Stockholm bis­her so gut wie kei­ne Sonnenstunde. Nahe Null. Fast kei­ne ein­zi­ge. Ich den­ke, wir sind sehr tap­fer und begabt, das aus­zu­hal­ten. Auf Pressekonferenzen erhal­ten wir jeden Tag neue düste­re Todeszahlen und neue düste­re Prognosen, zusam­men mit einer Portion Schelte von stren­gen Ministern, Ärzten für Infektionskontrolle und jedem, der uns sonst noch an dem Tag gera­de eine Lektion ertei­len möchte.

Dafür, dass wir schlech­te Menschen sind und nicht artig genug uns von­ein­an­der zu iso­lie­ren, weil sich das Virus immer noch aus­brei­tet, das Virus, wel­ches die gan­ze Welt zer­flie­ßen ließ, eine Welt, die durch­ein­an­der geschüt­telt und auf den Kopf gestellt wurde.

Ich mache mei­ne täg­li­chen, sehr ein­sa­men Spaziergänge und ver­su­che dafür die Tageszeit abzu­pas­sen in der es hell ist, mit dem vagen Gedanken, dass Tageslicht und Bewegung Depressionen ent­ge­gen­wir­ken sol­len. Jedes Mal wenn ich jeman­den tref­fe machen wir unse­re trau­ri­gen Corona-Pirouetten um Abstand zu hal­ten, schau­en auf den Boden und neh­men uns vor­ein­an­der in Acht. Letztes Wochenende ging ich mehr­mals an einer Gruppe Menschen vor­bei, die sich im Freien zum Glühweintrinken ver­sam­melt hat­ten. Mit Weihnachtsmützen auf, damit es sich wenig­stens etwas fest­lich anfühlt, stan­den Sie in eini­gem Abstand von­ein­an­der im Matsch und tram­pel­ten mit den Füßen, um sich warm zu hal­ten. Ich den­ke, wir ver­die­nen eine Medaille vom König und nicht nur die Schelte von Löfven (schwed. Ministerpräsident, d.Ü.), aber das bin wohl nur ich, der das denkt.

Was wir alles machten ohne darüber nachzudenken. Was wir alles für selbstverständlich hielten. Es scheint alles so weit weg.

Ich gehe und gehe, bei Regen und Kälte, in immer grö­ße­rer Trostlosigkeit, in einem herbst­li­chen Winter, in dem ein Tag wie der ande­re ist. Wenn ich nach Hause kom­me ist es nicht spä­ter als drei Uhr nach­mit­tags und es beginnt schon dun­kel zu werden.

Der größ­te Teil mei­nes Lebens ist abge­sagt, ver­scho­ben und "put on hold". Sortiere Bilder auf dem Computer, um etwas zu tun zu haben. Wie in den mei­sten Familien sind es haupt­säch­lich Kinder‑, Sommer- und Urlaubsfotos. Bilder von glück­li­chen Tagen, unbe­schwer­ten Tagen. Mit Freunden gril­len, dicht gedrängt mit­ein­an­der vor der Kamera posie­rend, Arme um die Schultern des ande­ren, Familien mit Kindern, die zusam­men pick­nicken, Wein bei Sonnenuntergang.

Was wir alles mach­ten ohne dar­über nach­zu­den­ken. Was wir alles für selbst­ver­ständ­lich hiel­ten. Es scheint alles so weit weg.

Die Pandemie hat Brei in mein Gehirn gegos­sen. Es ist, als ob ein Spannungskopfschmerz mein nor­ma­les Denken blockiert. Bin begriffs­stut­zig, sage oft das Falsche, mir feh­len Worte. Ich den­ke ich bin damit nicht allein. Vor allem die Wahrnehmung der Zeit ist völ­lig durch­ein­an­der gera­ten. Die Zeit seit März ist wie über­dehnt. Schwer zu erin­nern, was vor­her war und wann. Ich kon­zen­trie­re mich so stark ich kann, bekom­me aber nur Kopfschmerzen davon.

*Alles, was frü­her mein Alltag und mei­ne Realität war, erscheint wie ein Traum, wäh­rend die­ser Albtraum, in dem wir jetzt leben, all­mäh­lich Normalität wird. Ich möch­te nur, dass es vor­bei sein soll. Dass jemand sagt, dass es bald vor­bei ist.*

Aber die schwe­di­schen Behörden und Minister rei­chen nicht einen Finger, nicht einen Strohhalm: Es ist noch lan­ge nicht vor­bei. Nicht ein­mal der Impfstoff bringt einen ech­ten Hoffnungsschimmer. Es war sogar ein Regierungsbeamter der sich geäu­ßert hat und sag­te, dass es kei­ne Rückkehr zur Normalität gibt. Corona ist die neue Normalität.

Schließlich rief er seine Mutter an und fragte traurig, ob es jemals schlimmer war als jetzt.

Ich den­ke an den zwan­zig­jäh­ri­gen Sohn eines engen Freundes, der im August die­sen Jahres ein Studium an der Universität Göteborg begon­nen hat. Mietete einen klei­nen Waschkeller in Angered und zog nach unten. Kannte nie­man­den in Göteborg, aber das soll­te sich wohl fin­den. Es war der Moment, in dem alles begin­nen soll­te. Sein Erwachsenenleben.
Er war vol­ler Erwartungen. Würde neue Freunde fin­den, viel­leicht eine Freundin ken­nen­ler­nen, eine neue Stadt erkun­den, damit begin­nen, sei­ne Identität als Erwachsener zu schaffen.

Jetzt im Dezember hat er ein gan­zes Semester lang iso­liert in sei­nem Keller vor dem Bildschirm geses­sen. Sämtliche Vorlesungen nur digi­tal. Einsam wie nie zuvor. Von Zeit zu Zeit wur­de ihm von einem Minister oder einem Arzt für Infektionskontrolle eine Standpauke gehal­ten, dass die Jugend mehr Verantwortung über­neh­men müs­se. (Oh, kann nicht jemand schleu­nigst den jun­gen Leuten ernst­haft für all das dan­ken, was sie opfern muss­ten! Wir ande­ren opfern ein paar Monate unse­res Lebens, sie ris­kie­ren ihre gesam­te Zukunft!)

Schließlich rief er sei­ne Mutter an und frag­te trau­rig, ob es jemals schlim­mer war als jetzt.

Was soll­te sie ihm antworten?
Als sie in sei­nem Alter war, droh­te die Welt durch den Kalten Krieg und das nuklea­re Wettrüsten unter­zu­ge­hen. Mittelstreckenflugkörper hat­ten ihre nukle­ar bewaff­ne­ten Köpfe auf alle euro­päi­schen Städte gerich­tet. Von Zeit zu Zeit wur­de in den Zeitungen eine Weltuntergangsuhr ver­öf­fent­licht, ein biss­chen so ähn­lich wie jetzt Todeszahlen ver­öf­fent­licht wer­den, und sie stand weni­ge Minuten vor Mitternacht. Um "Mitternacht" wäre es zu spät.

Zudem brei­te­te sich die AIDS-Panik aus. Die Krankheit wur­de als die neue Pest beschrie­ben. Die Sterblichkeitsrate, wenn du die­ses Virus haben soll­test, war 100 Prozent. Aber zum Glück wur­den fast nur Homosexuelle ange­steckt, so dass es auf gewis­se Weise akzep­ta­bel schien.

Die soziale Isolation, Einsamkeit, das Gefühl der Trostlosigkeit und Verlassenheit, die 2020 geprägt haben, ist neu.

War es in den 1980er Jahren nicht schlim­mer als heute?
Oder als die Eltern mei­nes Freundes in den 1930er und 1940er Jahren Kinder und Jugendliche waren. War es da nicht unglaub­lich viel schlimmer?
Seinerzeit wur­de die Welt von Hitler und Stalin, Nazismus und Kommunismus, bedroht. Der Zweite Weltkrieg kam mit Verdunkelungen und Rationierungen in Schweden, und in Deutschland und Polen wur­den nur weni­ge Kilometer von der geschlos­se­nen schwe­di­schen Grenze ent­fernt Vernichtungslager errichtet.

In vie­ler­lei Hinsicht waren die­se Jahre natür­lich viel schreck­li­cher und ver­hee­ren­der als 2020.
Aber es gibt einen ent­schei­den­den Unterschied.

Weder wir noch unse­re Eltern muss­ten sich vor ande­ren in Acht neh­men. Wir gin­gen zur Schule, wir konn­ten wei­ter­ar­bei­ten. Wir konn­ten uns tref­fen und uns ver­lie­ben. Wir durf­ten uns umar­men. Wir konn­ten tan­zen, ins Kino und ins Theater gehen. In einem Chor sin­gen. In die Kirche gehen. Wir konn­ten für­ein­an­der da sein. Hochzeit fei­ern. Unsere Toten mit Würde begra­ben. Feiern, dass wir die Schule geschafft haben. Im Lucia-Zug mit­ge­hen. Um den Weihnachtsbaum tan­zen. Sich im Skansen tref­fen und die Neujahrsglocke läu­ten hören.

Mein Gott, in den 1980er Jahren wäre die Welt viel­leicht unter­ge­gan­gen, aber wir konn­ten immer noch zusam­men mit hun­dert­tau­send ande­ren an gro­ßen Demonstrationen teilnehmen.

Die sozia­le Isolation, Einsamkeit, das Gefühl der Trostlosigkeit und Verlassenheit, die 2020 geprägt haben, ist neu.
Und es ist eine Isolation, die sich in uns hineinfrisst.

In der Bibel steht geschrie­ben, dass Gott als er am Anfang die Welt schuf immer wie­der auf das schau­te, was er erschaf­fen hat­te, und dass es gut war. (tov)
Er schuf das Licht und sah, dass es gut war. Er schuf Land und Meer und sah, dass es gut war. Er schuf viel Grün, samen­hal­ti­ge Kräuter und ver­schie­de­ne Arten von Obstbäumen, er schuf Tag und Nacht, Sonne, Mond und Sterne, er schuf alle Tiere und schließ­lich den Menschen und jedes Mal, wenn er sich ansah, was er geschaf­fen hat­te, war es gut.
Diese Formel wird in der Schöpfungsgeschichte sie­ben Mal wie­der­holt, fast wie ein Mantra. Es ist als ob der Text uns in Zeiten der Sorge, in Zeiten der Trauer, des Schmerzes und des Elends ein­häm­mern will, dass die Welt, die Existenz, die uns umgibt, dem Grunde nach gut ist.

Doch als Gott Adam erschuf heißt es, dass er auf das schau­te was er geschaf­fen hat­te und es nicht gut (lo-tov) für den Menschen sei, allein zu sein.

Einsamkeit ist also das erste, was nicht gut ist.

Die stän­di­gen Ermahnungen des Jahres 2020 mit denen wir auf­ge­for­dert wer­den, uns zurück­zu­zie­hen und zu iso­lie­ren – ich ver­ste­he, dass sie not­wen­dig waren und sind, aber ich weiß auch, dass das auf lan­ge Sicht nicht gut für uns ist.

Der Schöpfungsbericht der Bibel ist über 2.500 Jahre alt, aber schon damals wuss­te der Mensch, dass er mit ande­ren zusam­men sein muss.
Der phy­si­sche Kontakt zwi­schen Menschen ist überlebensnotwendig.
Wir brau­chen es, zusam­men zu sein. Wir sind dafür geschaf­fen, mit ande­ren zusam­men zu sein. Wir wer­den zu Menschen in der Begegnung mit ande­ren Menschen.

In der Tele 2 Arena eng zusam­men­sit­zen, wenn Djurgården ein Tor erzielt und alle wie ein Mann auf­sprin­gen und jubeln und sich umar­men. Sich in einem über­füll­ten Nachtclub schwit­zig tan­zen. Sich in der Oper tref­fen und Alexander Ekmans neue Tanzperformance sehen. Dicht am Norra Brunnen ste­hen und schal­lend über einen neu­en Komiker lachen, wäh­rend wir ver­su­chen, kein Bier auf unse­ren Nachbarn zu verschütten.
Auf all das zu ver­zich­ten war schwer, und es geht um etwas viel grund­le­gen­der Menschliches, als nur dar­um Spaß haben zu wollen.
Zusammenzukommen um zu lachen, eine Träne zu ver­drücken, zu spie­len, zu tan­zen und Dinge zusam­men zu erle­ben, macht uns menschlich.

Oh, das ist es, wovon ich mir wün­sche, dass Stefan Löfven es uns in sei­ner Rede an die Nation gesagt hät­te. Dass wir dafür kämpfen!

Jetzt sind wir müde und erschöpft. Im Gesundheitswesen, weil sie gezwun­gen waren, viel zu hart zu arbei­ten und stän­dig über die Grenze des­sen zu gehen, was sie eigent­lich aus­hal­ten kön­nen. Viele ande­re sind erschöpft weil sie nicht arbei­ten dür­fen. Entlassungen, Kündigungen und Insolvenzen. Zerstörte Pläne und Hoffnungen, jah­re­lan­ge Arbeit und Vorbereitungen, die den Bach run­ter gin­gen, Menschen, die gezwun­gen sind, ihre Häuser zu ver­kau­fen, zer­stör­te Lebenswerke, jun­ge Menschen, die die Schule ver­las­sen, ohne die Chance zu haben, einen Job zu bekommen.

Ich wünsch­te, Stefan Löfven wäre bes­ser dar­in, uns Hoffnung zu geben als er es tat­säch­lich ist. Denn in der Politik geht es nicht nur dar­um den Alltag zu ver­wal­ten, son­dern auch dar­um, eine Zukunft zu wollen.

Ohne Hoffnung schaf­fen wir nichts. Ohne eine Vision des­sen, was danach kommt und dass es sich für die­ses danach zu kämp­fen lohnt.

Wir haben kei­ne Zukunft, wenn wir nicht von ihr träumen.

Die Botschaft von Weihnachten ist Hoffnung. Das Versprechen, dass wir einen Ausweg finden. Die in der Dunkelheit wandeln werden ein großes Licht sehen.

In der Weihnachtsnacht kom­men die Engel zu den Hirten, um jubelnd zu ver­kün­den, dass der Erretter gebo­ren wur­de. Die Rettung ist hier. "Die Dunkelheit flieht, der Tag bricht an!" wie wir in der Christmette sin­gen. (Es ist im Übrigen völ­lig unbe­greif­lich, dass es der Kirche nicht gelun­gen ist, wäh­rend der Pandemie eine wich­ti­ge­re Rolle zu spielen.)

An das Jahr 2020 wer­den wir uns als Albtraum erinnern.

Man könn­te es aber auch so sehen: 2020 war auch ein Jahr, in dem die Menschenheit inmit­ten der schlimm­sten Krise seit Menschengedenken mit Wissen und Zielstrebigkeit zusam­men­kam und es schaff­te, einen Impfstoff zu ent­wickeln, der ihr wie­der aus der Dunkelheit hel­fen kann.

Die Botschaft von Weihnachten ist Hoffnung. Das Versprechen, dass wir einen Ausweg fin­den. Die in der Dunkelheit wan­deln, wer­den ein gro­ßes Licht sehen.

Also set­ze ich stur mei­ne lan­gen, grau­en Einsamkeitsspaziergänge fort. In ein paar Monaten bin ich viel­leicht an der Reihe, mei­nen Impfstoff zu bekom­men. Dann wer­de ich nicht mehr ein­sam sein. Es wird sich am Ende alles einrenken.

Wir haben kei­ne Zukunft, wenn wir nicht von ihr träumen.

Jonas Gardell ist Autor, Künstler und Mitarbeiter der Kulturseite von Expressen.«

5 Antworten auf „"Wir beenden das Jahr 2020 in Einsamkeit und Dunkelheit"“

  1. An das Jahr 2020 wer­den wir uns als Alptraum erinnern…
    Bis dahin d'accord…
    Aber danach…wie ent­täu­schend und naiv…
    Fast mein Alter,ich bin '57er,
    hat er kei­ne kri­ti­schen Fragen?
    Oder bekommt er das letz­te Kapitel üppig bezahlt?
    Da wäre er nicht der ein­zi­ge, wie man in die­sem unse­li­gen Jahr ler­nen musste…ich fand es wirk­lich albern und überheblich,am Anfang,das Wort Schlafschafe,find ich eigent­lich immer noch…
    Aber mir fällt lei­der grad nichts bes­se­res ein. Ich verstehe,dass man nicht so gern aus einem schö­nen Traum aufwacht.Leider geht das jetzt aber nicht mehr anders,für mich jeden­falls ist es zu spät.Ich sor­ge mich nun darum,dass mei­ne bei­den Töchter und mein Enkel nicht ihr Heil in einer uner­forsch­ten und obsku­ren Impfung suchen,dafür wür­de ich gra­de mei­ne Sehnsucht nach Livekonzerten,Reisen und Kulturerlebnissen eintauschen!Und Grundrechte,kein Wort darüber,ach je,Künstler und Autor,da fehlt mir ein­fach zu viel…

    1. Um es so zu sehen müss­te man aber wil­lent­lich die vor­her aus­führ­lich geschil­der­te Verzweiflung über die gegen­wär­ti­ge Situation aus­blen­den. M.E. macht der Autor kei­ne Werbung fürs Impfen, son­dern bemüht sich unter Zuhilfenahme der Bedeutung von Weihnachten dar­um, sei­ner durch die Maßnahmen ver­ur­sach­ten Depression etwas ent­ge­gen­zu­set­zen. Der Dunkelheit der Depression setzt er die weih­nacht­li­che Hoffnung auf Licht (hier auch im tat­säch­li­chen Sinne der wie­der län­ger wer­den­den Tage) entgegen.
      In dem Sinne lese ich sei­ne abschlie­ßen­den Worte, dass er viel­leicht in eini­gen Monaten sei­ne Impfung bekom­men und dann nicht mehr ein­sam sein wird , weil sich dann alles wie­der ein­renkt, als die resi­gnier­te Beschreibung des ihm von der Politik zuge­dach­ten Schicksals, dass er in Ermanglung bes­se­rer Aussichten zu ertra­gen hat, weil ande­re Maßnahmen zur Beendigung der gegen­wär­ti­gen Situation schein­bar nicht ange­strebt werden.

      1. @Kirsten

        Er ist aber schon coro­na­gläu­big, der Autor:
        »Die stän­di­gen Ermahnungen des Jahres 2020 mit denen wir auf­ge­for­dert wer­den, uns zurück­zu­zie­hen und zu iso­lie­ren – ich ver­ste­he, dass sie not­wen­dig waren und sind«

        Bloß weil ande­re Maßnahmen nicht ange­strebt wer­den (wie Sie schrei­ben), muß man sich dem Narrativ und der Imfpung nicht beugen!

        1. @Tiffany
          Da gebe ich Ihnen unein­ge­schränkt recht.
          Aber auch Menschen die an Corona glau­ben, sind Menschen und dür­fen ihre Meinung äußern, oder?

          Und sich mit sei­ner Meinung außer­halb des gesell­schaft­li­chen Narrativs zu posi­tio­nie­ren ist in einer hoch­gra­dig kon­for­mi­sti­schen Gesellschaft wie der schwe­di­schen, in der die Idee des Volks als eine gro­ße Familie ("folk­hem­met") seit mehr als vie­ri Generationen den Kindern bereits in Kindergärten und Schulen vor­ge­lebt wird, sicher­lich noch schwe­rer als hier bei uns.

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