Wird Impfstoff jetzt gestreckt?

Nein, so weit sind wir noch nicht. Wer weiß aber schon, was pas­siert, wenn Karl Lauterbach die­se Forderung stellt? Vorerst geht es nur dar­um, aus den Ampullen von Biontech/Pfizer sechs statt fünf Spritzen zu befül­len. Auf tages​schau​.de ist zu erfahren:

»Dem ARD-Hauptstadtstudio liegt ein Schreiben an den Gesundheitsausschuss des Bundestages, die Länder-Gesundheitsminister und die Staatskanzleien der Länder vor, wonach Spahn auf eine beschleu­nig­te Bereitstellung von Impfdosen setzt.

Zum einen sol­len aus den Ampullen des Herstellers Biontech sechs statt bis­her fünf Impfdosen gezo­gen wer­den. Es habe sich her­aus­ge­stellt, dass die Fläschchen durch eine Überfüllung mehr Impfstoff ent­hiel­ten als vor­ge­se­hen, heißt es in dem Papier. "Diese Maßnahme kann die Zahl der zur Verfügung ste­hen­den Impfdosen um bis zu 20 Prozent erhöhen."

"Bezogen auf die bereits aus­ge­lie­fer­ten 1,34 Millionen Impfdosen könn­ten so bei­spiels­wei­se bis zu 1,6 Millionen Impfungen durch­ge­führt wer­den", heißt es wei­ter. Allerdings wird in dem Schreiben dar­auf ver­wie­sen, dass dafür die EU-Arzneimittelbehörde EMA noch ihre Zustimmung geben müs­se, was "sehr zügig" gesche­hen solle.

Zeitliche Streckung und höhere Produktion

Auch eine zeit­li­che Streckung der zwei­ten Impfung wird in dem Schreiben in Betracht gezo­gen. So könn­te bei mehr Menschen mit der Immunisierung begon­nen wer­den. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts sol­le nach Sichtung ent­spre­chen­der Daten dazu eine Empfehlung abge­ben. Vorbild ist Großbritannien, wo die Verzögerung der zwei­ten Impfung bereits umge­setzt wird. Dabei wird der Zeitraum zwi­schen der ersten und der zwei­ten Impfdosis über die maxi­mal vor­ge­se­he­ne Zeit von 42 Tagen hin­aus verlängert.

Zudem ist vor­ge­se­hen, die Produktionskapazitäten für den Biontech-Impfstoff zu ver­dop­peln. Dem Papier zufol­ge gibt es eine ent­spre­chen­de Vereinbarung mit dem Unternehmen. Das Land Hessen und das Paul Ehrlich-Institut als Bundesoberbehörde sei­en dabei, das Unternehmen zu bera­ten, um einen zügi­gen Produktionsstart am neu­en Produktionsstandort Marburg "noch im Februar 2021" mög­lich zu machen. Bisher will Biontech bis Ende Januar rund vier Millionen Impfdosen liefern…

Die Impfkampagne hat­te in Deutschland am 27. Dezember begon­nen. Nach jüng­sten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wur­den inzwi­schen knapp 265.000 Menschen ein­mal geimpft.«

Das sind gut 30.000 am Tag. Bei die­sem Tempo wird es 1.200 Tage dau­ern, bis auch nur 40 Millionen Deutsche geimpft sind. Wenn alles gut geht.

13 Antworten auf „Wird Impfstoff jetzt gestreckt?“

  1. Wenn von Überfüllung die Rede ist, dann bedeu­tet das doch, daß man den Abfüllprozeß nicht im Griff hat. Wenn man aber 6 Dosen statt 5 der Durchstechflasche ent­neh­men kann, dann bedeu­tet das eine Überfüllung von 20%. Wenn man so etwas Einfaches wie das Abfüllen nicht in Griff hat, wie ist es dann erst ein­mal um das Produkt selbst bestellt? Und wenn man immer 6 Dosen dar­aus gewin­nen kann, dann muß es eine ziem­lich kon­stan­te Überfüllung sein. Wie man sieht, stimmt wie­der mal etwas nicht mit der Logik (wie bei allen ande­ren Corona-Dingen).

    1. Nein, Biontec hat das Volumen für Standardspritzen bemessen,
      Statement of Art schei­nen aber sprit­zen mit weni­ger "Totvolumen" zu sein, die bes­ser ent­leert wer­den können.

      Werden die genutzt, geht auch ne 6. Spritze…

  2. Testdesign war aber mit 2. Dosis 21 Tage nach erster Dosis.

    Zwischen der ersten und zwei­ten Dosis wur­den 39 'Fälle' mit Impfung gegen­über 82 in der Placebogruppe gezählt. Efficacy nach nur einer Dosis wird mit 52% (95% CI, 29.5–68.4) angegeben.

    Es 'stecken sich dann ggf. die Hälfte im Schnitt, oder 1/3–2/3 der 'Geimpften' den­noch wei­ter an (ver­gli­chen mit Placebogruppe); oder mehr, je nach Werthaltigkeit der Datengrundlage/Test.

    https://​www​.nejm​.org/​d​o​i​/​f​u​l​l​/​1​0​.​1​0​5​6​/​N​E​J​M​o​a​2​0​3​4​577

    Mit den 6 Impfungen aus einer Dose anstel­le von 5: bin da nicht an der Praxis dran, aber man kann doch nur 'abmes­sen' wie viel man in eine Spritze auf­zieht; müss­te dann jedem auf­fal­len, dass nach 5x noch was in der Dose ist.

    Wenn schon 'Impfen damit', ob dass dann so eine gute Idee ist, von Testdesign im Ablauf abzuweichen?

    Interessant wäre auch die Kalkulation des Herstellers, sowie sei­ne Qualitätssicherungsmassnahmen; wenn 20% Mehrinhalt (geht das noch mit in eine Dose, ist da soviel leer sonst?) erst­mal nicht auffällt…

  3. Wat mut dat mut … und mutiert:
    EEin inso­fern erschrecken­des Ergebnis als die Autoren SARS-CoV‑2 mit poly-klon­a­len Antikörpern, also mehr als zwei mono­klon­a­len Antikörpern, die in der Regel als Reaktion auf Impfstoffe gebil­det wer­den, kon­fron­tiert haben, poly-klon­a­le Antikörper grei­fen meh­re­re Epitope des SARS-Genoms an, wes­halb man aus die­sem Ergebnis den Schluss zie­hen muss, dass Impfstoffe gegen SARS-CoV‑2 nicht nur dazu füh­ren kön­nen und wer­den, dass neue Mutationen von SARS-CoV‑2 ent­ste­hen, son­dern vor allem dazu, dass Mutationen ent­ste­hen, die die Impfstoffe wir­kungs­los machen. Und weil das alles noch nicht reicht, zei­gen die Ergebnisse von Andreano et al. (2020), dass im Gegensatz zu ande­ren RNA-Viren, SARS-CoV‑2 durch die dar­ge­stell­ten Mutationen sei­ne hohe Transmissibilität nicht ver­liert. SARS-CoV‑2 ist in der Lage zu mutie­ren, ohne dass das Virus dabei in sei­ner Übertragbarkeit dege­ne­riert, wie es für ande­re RNA-Viren die Normalität darstellt."
    https://​sci​ence​files​.org/​2​0​2​1​/​0​1​/​0​4​/​w​a​s​-​w​e​n​n​-​i​m​p​f​e​n​-​a​l​l​e​s​-​s​c​h​l​i​m​m​e​r​-​m​a​c​h​t​-​w​a​r​u​m​-​d​i​e​-​b​u​n​d​e​s​r​e​g​i​e​r​u​n​g​-​e​i​n​e​n​-​m​i​s​e​r​a​b​l​e​n​-​j​o​b​-​m​a​c​ht/

  4. … wenn man die­je­ni­gen nicht impft, die nach­ge­wie­se­ne Antikörper haben, spart man sicher­lich noch ein­mal signi­fi­kan­te Impfdosen.

    1. .…also – mei­nen Impfstoff kann auch ger­ne jemand anders haben, unter der Voraussetzung, daß ich mich auch ohne Impfung wie­der frei bewe­gen kann!

      1. Meine ver­schen­ke ich auch. Wenn die­se Leute ihre Ampullen nicht ein­mal rich­tig abfül­len kön­nen, dann wer­den bei der Herstellung wahr­schein­lich auch noch klei­ne Fehlerchen gemacht wor­den sein, die man aber vor­läu­fig noch nicht wagt, zuzugeben.
        Mal abwar­ten, was da in Zukunft noch auf uns zukommt.
        Wie wäre es, die­sem Lauterbach die Reste aus jeder Ampulle zu sprit­zen? Daueraufenthaltraum in einem Impfcenter nebst Verpflegung kostenlos.

        1. @Kirsten
          .…nicht "frei­wil­lig" – aber wenn ich ohne Impfung in mei­nen Grundrechten auf Dauer stark ein­ge­schränkt wür­de, müß­te ich das sicher abwägen…Sie nicht???

  5. Wir sehen doch den Fortschritt:

    am Anfang stan die 5‑fache Dosis (wo war das, in Strahlsund?)

    Dann kam die dop­pel­te Dosis (Zweifachimpfung in zeit­li­chem Abstand)

    Dann waren wir bei der ein­fa­chen Dosis (nur noch ein­fa­che Impfung bes­ser wie nix, hieß es plötzlich)

    Jetzt sind wir schon bei 0,8‑facher Dosis angelangt.

    Also ich erken­ne da ech­ten Fortschritt hin zu 0‑fache Dosis = Null als die ein­zig rich­ti­ge Dosierung.

    Denn im besten Fall bringt die­se Impfung ja auch Null und Nix – aber im schlimm­sten Fall …

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