"Wissenschaftlich nicht zu begründen"
Trotz Stiko-Empfehlung: Kekulé sagt, welche drei Gründe gegen Kinder-Impfung sprechen

Kekulé schreibt am 31.8. als Gastautor auf focus​.de:

»Angesichts des mas­si­ven Drucks aus der Politik und der Angst vor erneu­ten Lockdowns und Schulschließungen kam die Empfehlung der Stiko, nun doch alle Kinder und Jugendlichen zwi­schen 12 und 17 Jahren gegen Covid-19 zu imp­fen, nicht über­ra­schend. Mit wis­sen­schaft­li­chen Fakten lässt sich die Kehrtwende jedoch nicht begründen.

In der "Wissenschaftlichen Begründung" der Entscheidung vom ver­gan­ge­nen Mittwoch erkennt man deut­lich, wie sehr die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (Stiko) mit sich gerun­gen hat. Drei der vier Argumente, mit denen die Fachleute noch am 10. Juni eine all­ge­mei­ne Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige abge­lehnt hat­ten, lie­gen auch heu­te noch blei­schwer auf dem Tisch.

Was gegen die Impfung von Kindern spricht

Erstens ver­läuft die Covid-Erkrankung, so betont es die Stiko wei­ter­hin, in die­sem Alter in aller Regel harm­los. Auch das nach Covid-19 extrem sel­ten auf­tre­ten­de mul­ti­sy­stem inflamma­to­ry syn­dro­me in child­ren (MIS‑C) hei­le dank ver­bes­ser­ter Therapiemethoden fast immer fol­gen­los aus. In Deutschland sei bis­her kein ein­zi­ges Kind dar­an gestorben…

Zweitens sei eine Impfung von Kindern und Jugendlichen epi­de­mio­lo­gisch nicht erfor­der­lich, um die bevor­ste­hen­de Herbstwelle zu kon­trol­lie­ren. Viel wich­ti­ger sei es, bei den Erwachsenen eine Impfquote von 75 Prozent zu errei­chen. Dadurch wür­den auch die Jüngeren effek­tiv mitgeschützt.

Drittens sei­en bei den neu­ar­ti­gen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna die Langzeitfolgen nach wie vor nicht abzu­se­hen (übli­cher­wei­se benö­tigt man dafür Beobachtungszeiten von min­de­stens einem Jahr).

Nur das vierte Stiko-Argument ist inzwischen entkräftet

Nur das vier­te Argument, mit dem sie noch im Juni eine all­ge­mei­ne Impfempfehlung abge­lehnt hat­te, sieht die Stiko jetzt durch neue Daten ent­kräf­tet: Das Risiko, bereits kurz nach der Impfung auf­tre­ten­de, aber sehr sel­te­ne Nebenwirkungen zu über­se­hen, sei durch die mitt­ler­wei­le gut 12 Millionen in den USA und Kanada an 12- bis 17-Jährige ver­ab­reich­ten Impfstoffdosen vernachlässigbar…

Neue Argumente für die Impfung

Da drei der vier Gegenargumente aus dem Juni nach wie vor bestehen, die myste­riö­sen Herzmuskelentzündungen inzwi­schen ein­deu­tig als Nebenwirkung der mRNA-Vakzinen fest­ste­hen und die Langzeitfolgen unklar sind, hät­te die Stiko eigent­lich eine all­ge­mei­ne Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige ableh­nen müssen.

Der gegen­tei­li­ge Ausschlag kam zustan­de, weil die Kommissionsmitglieder zwei neue Argumente in die Waagschale gewor­fen haben:

Zum einen stützt sich die Stiko jetzt auf eine über­ar­bei­te­te Version ihrer Modellierung des wei­te­ren Pandemieverlaufes…

Stiko geht in Prognose von 500er-Inzidenz im Herbst aus

Ihrer jetzt geän­der­ten Position legen die Experten eine weit­aus dra­sti­sche­re Prognose zu Grunde: Die täg­li­chen Fallzahlen wer­den dem­nach bis Anfang Oktober auf einen bis­her nie erreich­ten Rekordwert von 60.000 klet­tern – das ent­sprä­che einer bun­des­wei­ten 7‑Tage-Inzidenz von 500 pro 100.000 Einwohnern.

Dadurch wür­den, so die Stiko, im Zeitraum August bis Dezember bei den 12- bis 17-Jährigen rund 450.000 Meldefälle und 101 Intensiveinweisungen auf­tre­ten, von denen jeweils etwa ein Drittel durch eine all­ge­mei­ne Impfempfehlung ver­mie­den wer­den könn­ten. Die Kommission kommt auf Basis die­ser Annahmen zu dem Ergebnis, dass durch die erwei­ter­te Impfempfehlung 82 Myokarditiden als Nebenwirkung auf­tre­ten wür­den, die aber ange­sichts 36 ver­mie­de­ner Intensiveinweisungen ver­tret­bar seien.

NNV-Wert: Darauf beruhen Impfempfehlungen

Dieses Pi-Mal-Daumen-Verfahren ent­spricht jedoch nicht den wis­sen­schaft­li­chen Standards, denen auch die Stiko bis­her immer gefolgt ist. Für die Beurteilung der Frage, ob eine Impfempfehlung begrün­det ist oder nicht, wird übli­cher­wei­se die Zahl der Personen her­an­ge­zo­gen, die zur Verhinderung eines schwe­ren Krankheits- oder Todesfalls geimpft wer­den müssen.

In ihrer Empfehlung vom 10. Juni hat­te die Stiko die­se num­ber nee­ded to vac­ci­na­te (NNV) noch berück­sich­tigt mit dem Ergebnis, dass eine gene­rel­le Impfung der 12- bis 17-Jährigen nicht sinn­voll sei. Diesmal hat sie die­ses Standardverfahren – ohne Begründung – nicht mehr angewendet.

Nach den Stiko-Plänen sol­len rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche geimpft wer­den, um 36 Intensiv-Einweisungen zu ver­hin­dern, ent­spre­chend einer NNV von 56.000: So vie­le Menschen die­ser Altersgruppe müss­ten voll­stän­dig geimpft wer­den, um eine ein­zi­ge Intensivbehandlung zu vermeiden.…

Eine NNV von 56.000 – bezie­hungs­wei­se für die Delta-Variante noch dar­über – kann jedoch kei­ne Impfempfehlung begrün­den. Zum Vergleich: Bei der seit 2018 emp­foh­le­nen Impfung für Jungen gegen Papillomviren, die kei­ne rele­van­ten Nebenwirkungen hat, liegt die NNV zur Verhinderung eines Gebärmutterhalskrebses bei 527. Für die Verhinderung irgend­ei­ner Krebserkrankung (ein­schließ­lich Peniskarzinom und Analkrebs bei Männern) müs­sen 246 und für die Vermeidung eines Todesfalls 724 Jungen geimpft werden.

Umfassende Daten gibt es nur für Biontech-Impfstoff

Zudem hat die Stiko bei der Beurteilung der kurz­fri­sti­gen Nebenwirkungen der Covid-Vakzinen, ins­be­son­de­re der Herzmuskelentzündungen, zwei wesent­li­che Dinge außer Acht gelas­sen. Erstens lie­gen bis­her für 12- bis 17-Jährige umfang­rei­che Sicherheitsdaten nur für den Biontech-Impfstoff vor.

Die Behauptung der Stiko, die Sicherheit bei­der mRNA-Impfstoffe (Biontech und Moderna) sei erwie­sen, weil "allei­ne in den USA und Kanada in die­ser Altersgruppe bereits über 12 Millionen Impfstoffdosen ver­ab­reicht wur­den", ist schlicht­weg falsch: Der Impfstoff von Moderna ist dort bis­her für die­se Altersgruppe gar nicht zuge­las­sen, bei den 12 Millionen Dosen han­del­te es sich aus­schließ­lich um den Impfstoff von Biontech.

Impfung als Schutz vor den Fehlern der Erwachsenen

Angesichts der wacke­li­gen wis­sen­schaft­li­chen Datenlage hat wahr­schein­lich das zwei­te, jetzt zusätz­lich in die Waagschale gewor­fe­ne Argument den Ausschlag für die erwei­ter­te Impfempfehlung gege­ben: Die Impfstoffe sol­len die psy­cho­so­zia­len Schäden ver­rin­gern, die Kindern und Jugendlichen durch erneu­te Quarantänen, Schulschließungen und ande­re Einschränkungen dro­hen. Damit dürf­te die Stiko trau­ri­ger­wei­se Recht haben.

Wenn sich nicht genü­gend Erwachsene imp­fen las­sen und die Schulen auch die­sen Herbst nicht aus­rei­chend vor­be­rei­tet sind, wird es dort wie­der Ausbrüche geben. Die Impfung der Kinder und Jugendlichen schützt sie in erster Linie nicht vor dem Virus, son­dern vor den Folgen der Fehler der Erwachsenen.«

Man muß der Argumentation im letz­ten Absatz nicht fol­gen, um den Rest als fun­dier­te Kritik an der Stiko-Entscheidung anzuerkennen,

10 Antworten auf „"Wissenschaftlich nicht zu begründen"
Trotz Stiko-Empfehlung: Kekulé sagt, welche drei Gründe gegen Kinder-Impfung sprechen“

  1. Na, das wird doch hof­fent­lich einen ordent­li­chen »Faktencheck« auf den übli­chen Kanälen nach sich gezo­gen haben, oder? Ist die­ser Mann nicht eh schon hal­ber »»Covidiot««? (Und halb auch bloß weil er der offen­sicht­lich genia­len Impfung wenig­stens eini­ger­ma­ßen traut … )

  2. Im Grunde spricht Kekulé eine Erpressung an Eltern oder son­sti­ge Erwachsene aus: geht zum Impfen für eure/die Kinder.
    Interessant fin­de ich, dass er den Zeitraum für Langzeitfolgen (Beobachtungszeitraum übli­cher­wei­se 1 Jahr) benennt.
    Da gei­ster­ten näm­lich in mei­nem Umfeld schon vie­le Argumente in die­sem Zusammenhang durch den Raum, von denen sich jetzt eini­ge gera­de in die run­de Ablage ver­ab­schie­den dür­fen. Wobei die­ser Zeitraum für die bis­her bekann­ten Impfstoffe mit den bekann­ten Herstellungsverfahren gel­ten dürf­te. Ob es für die mRNA-Verfahren einen län­ge­ren Beobachtungszeitraum geben wird, wage ich bei der der­zei­ti­gen Lobbyarbeit jedoch zu bezweifeln.

    1. Bei einer ganz neu­en Technologie wie der mRNA-Technologie ist ein Beobachtungszeitraum von wenig­stens 15 Jahren erforderlich.

      Wie soll man nach einem Jahr denn schon wis­sen, was die­se GENimpfung auf Dauer anrich­tet, wenn sich das erst lang­sam manifestiert?

      Es braucht ja schon allei­ne oft meh­re­re Jahre um über­haupt Auffälligkeiten in den Krankheitsstatistiken zu iden­ti­fi­zie­ren! ganz zu schwei­gen von der Zeit die erfor­der­lich ist, dann auch noch die Kausalität mit der Jahre vor­her erfolg­ten GENimpfung zu erken­nen und zu beweisen …

    2. Ein Jahr Beobachtung, um lang­fri­stie Impfungs-Folgen zu erken­nen? Warum hat dann *noch* *nie* ein Impfstoff mit einer kli­ni­schen Phase3 Studie, die kuer­zer als 2 Jahre war, eine unbe­schraenk­te Zulassung erhalten?
      Ein Jahr Beobachtungszeitram reicht mei­ner Ansicht nach fuer eine kli­ni­sche Phase3 eines Impfstoffs kei­nes­falls aus, und fuer Impfstoffe, die auf einem voel­lig neu­en Impfprinzip beru­hen (wie die mRNA Impfstoffe), muess­te die Dauer der Phase3 Studie eient­lich auf ein viel­fa­ches die­ser 2 Jahre aus­ge­legt wer­den. Statt des­sen wur­de die (ohne­hin schon sehr knapp bemes­se­ne) kli­ni­sche Phase3 beim BioNTech Impfstoff mal eben auf die Haelfte gekuerzt, indem nach der Haelfte der Zeit die Phase3 fuer abge­schlos­sen und der Rest der eigent­lich geplan­ten Phase3 Studie zur "Phase3b" dekla­riert wur­de. Auch haben sich die Hersteller BioNTech und Moderna ihrer Kontrollgruppe der Phase3 Studie ent­le­digt, indem den Probanden ent­huellt wur­de, wer zur Placebogruppe gehoer­te und der Grossteil die­ser Gruppe auf eige­nen Wunsch mit dem ech­ten Vakzin geimpft wurde …

      1. Die Probanden wuss­ten von Beginn an, zu wel­cher Gruppe sie gehör­ten, nur die Ärzte soll­ten es zunächst nicht wissen!
        Allerdings hiel­ten sich vie­le Patienten nicht an das Schweigegebot und lie­ßen es die Ärzte doch wis­sen. Von einer "Doppelblindstudie" ist das weit entfernt!

  3. Mal ein bischen Biochemie: mRNA allein reicht nicht, einen kom­plet­ten Virus her­zu­stel­len. Denn dazu braucht es noch einen sog. Reifungsprozess der erstens im Detail noch nicht rest­los geklärt ist und zwei­tens ist es bis heu­te nicht gelun­gen, den Sars-Cov2-Virus zu iso­lie­ren. Soweit die gute Nachricht.

    Die schlech­te Nachricht ist, daß wir gar nicht wis­sen was da ver­spritzt wird. Im Besten Fall ist es unwirksam.

    MFG

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