Impfung: Zahl der Fälle mit "unerwünschten Reaktionen" in einer Woche verdreifacht

Am 15.1. war hier in Paul-Ehrlich-Institut zufrie­den: 51 Impfungen mit schwer­wie­gen­den Reaktionen, 7 davon gestor­ben zu lesen, daß es bis zum 10. Januar 325 gemel­de­te Verdachtsfälle mit 913 "uner­wünsch­ten Reaktionen" gab. Nach dem aktu­el­len Bericht ist die­se Zahl bis zum 17.1. auf 645 Fälle mit 2.629 Reaktionen angestiegen.

» Die Melderate betrug für alle Einzelfallmeldungen 0,57 pro 1.000 Impfdosen, für schwer­wie­gen­de 0,13 pro 1.000 Impfdosen Comirnaty.«

Vor einer Woche lau­te­ten die Werte 0,53 bzw. 0,08.

»In 145 Fällen wur­den schwer­wie­gen­de Reaktionen gemel­det. Die Personen wur­den ent­we­der im Krankenhaus behan­delt oder die Reaktionen wur­den als medi­zi­nisch bedeut­sam eingeordnet.«

Eine Woche zuvor waren es 51. Während damals in 93 Fällen "die Beschwerden zum Zeitpunkt der Meldung noch anhiel­ten", sind es nun 166.

»In 21 Fällen ver­starb die geimpf­te Person in unter­schied­li­chem zeit­li­chen Zusammenhang mit der Impfung.«

In der Vorwoche waren es 7.

»Todesfälle

Dem Paul-Ehrlich-Institut wur­den 21 Todesfälle bei Patienten im Alter von 56 bis 99 Jahren (14 Frauen, 7 Männer) in einem zeit­li­chen Abstand von 1 Stunde bis 14 Tagen nach Impfung mit­ge­teilt. Der Median des Alters betrug 87 Jahre, das mitt­le­re Alter 83,5 Jahre. Zwei geimpf­te Patienten ver­star­ben im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung, wobei die­se 4 bzw. 5 Tage nach der ersten Impfung mit Comirnaty erste Symptome der neu­en Lungenkrankheit ent­wickel­ten. Innerhalb die­ser kur­zen Zeitspanne kann nicht von einer Wirksamkeit des Impfstoffes aus­ge­gan­gen wer­den. Neun Patienten mit mul­ti­plen Vorerkrankungen sind an einer Verschlechterung ihrer Grunderkrankung gestor­ben. Eine Patientin mit bekann­tem Bluthochdruck und Diabetes ver­starb an einer Lungenembolie und Herzkreislaufstillstand, bei den ande­ren neun Patienten ist die Todesursache unklar. Alle Patienten hat­ten schwer­wie­gen­de Vorerkrankungen wie z.B. Karzinome, Niereninsuffizienz, Demenz vom Alzheimer Typ, Enzephalopathie, die ver­mut­lich todes­ur­säch­lich waren, aller­dings ste­hen in ein­zel­nen Fällen noch wei­te­re Informationen aus. 

Bis zum Stichtag 17.01.2021 wur­den gemäß Impfquoten-Monitoring des Robert Koch-Instituts (Stand 18.01.2021) ins­ge­samt 1.139.297 Erstimpfungen durch­ge­führt. Bei einer kumu­la­ti­ven Exposition von 673.579 ersten Impfdosen an Personen, die auf Grund ihres Alters geimpft wur­den sowie Pflegeheimbewohnerinnen und Pflegeheimbewohner, wären bei einer jähr­li­chen Hintergrundinzidenz von 98,8 Todesfällen pro 100.000 Personen im Alter von 65 Jahren und älter inner­halb von vier Tagen 7,3 Fälle von plötz­li­chem Tod (I46.1 nach ICD-10) oder Tod mit unbe­kann­ter Ursache (R96-R99 nach ICD-10) zu erwar­ten. Berücksichtigt man die neun berich­te­ten Fälle mit unkla­rer Todesursache (s. oben), beträgt die stan­dar­di­sier­te Mortalitätsrate (Standard Mortality Ratio, SMR) 1,23 (95%-Konfidenzintervall 0,56–2,34; p= 0,30917). Das bedeu­tet, dass die beob­ach­te­te Zahl die erwar­te­te nicht signi­fi­kant über­steigt. Da bis­her nur sehr all­ge­mei­ne Daten zur Impfquote vor­lie­gen, kön­nen der­zeit ledig­lich gro­be Kalkulationen der Zahl der erwar­te­ten Todesfälle in den rele­van­ten Altersgruppen durch­ge­führt werden.«

Schindluder mit Zahlen

Dem Institut sind "nur sehr all­ge­mei­ne Daten zur Impfquote" bekannt. Es kann dar­aus aber auf zwei Stellen hin­ter dem Komma berech­nen, daß die Zahl der Verstorbenen zu erwar­ten war. Merkwürdigerweise berück­sich­tigt es hier ledig­lich "die neun berich­te­ten Fälle mit unkla­rer Todesursache". Insgesamt lie­gen aber 21 Fälle vor.

»Schwerwiegende Reaktionen

In 32 Fällen tra­ten all­er­gi­sche Symptome auf, davon 20 Fälle einer ana­phy­lak­ti­schen Reaktion.«

In der Vorwoche waren es 17 bzw. 6 Fälle. Damit hat sich auch die Zahl der Fälle einer ana­phy­lak­ti­schen Reaktion mehr als verdoppelt.

»Bei vier Personen erfolg­te eine Überdosierung, die Impflinge wur­den vor­sorg­lich hos­pi­ta­li­siert, so dass die Kriterien einer scher­wie­gen­den Reaktion for­mal gege­ben sind. Die Patienten ent­wickel­ten bekann­te syste­mi­sche Reaktionen wie z.B. Schwindel, Kopfschmerzen und Ermüdung. In einem Fall waren die Beschwerden zum Zeitpunkt der Meldung kom­plett abge­klun­gen und bei drei Personen waren sie gebes­sert. In einem wei­te­ren Fall wur­de eine fal­sche Verdünnung ver­wen­det, es wur­den aber kei­ne Reaktionen berich­tet. Bei einer Patientin tra­ten star­ke Schmerzen auf, die auf die Injektionstechnik zurück­ge­führt wurden…

Bei den übri­gen schwer­wie­gen­den Fällen wur­de in 32 Fällen eine COVID-19- Infektion kurz nach der Impfung berich­tet, die als inkon­si­stent (unwahr­schein­li­cher kau­sa­ler Zusammenhang mit der Impfung) bewer­tet wur­den. Die COVID-19-Infektionen tra­ten in einem Intervall von einem bis neun Tagen nach der ersten Impfung auf (sie­he unten). Eine Meldung war wegen feh­len­der Datumsangaben nicht beur­teil­bar. Die übri­gen 32 Meldungen waren auf­grund feh­len­der Informationen z.B. zu Grunderkrankungen, Begleitmedikation und dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­sti­schen Untersuchungen zum Zeitpunkt der Meldung nicht beur­teil­bar. Das PaulEhrlich-Institut bemüht sich um wei­te­re Informationen.«

»Zusammenfassung und Fazit

… Wenn älte­re Menschen oder Menschen mit schwe­ren Vorerkrankungen und einem erhöh­ten Sterberisiko geimpft wer­den, dann wird es eine gewis­se Anzahl von zufäl­li­gen Todesfällen geben, die kurz nach der Impfung auf­tre­ten, ohne aber kau­sal mit der Impfung asso­zi­iert zu sein. Dem Paul-Ehrlich-Institut wur­den bis zum 17.01.2021 ins­ge­samt 21 Todesfälle aus Deutschland gemel­det, die mit Ausnahme von neun unge­klär­ten Todesfällen, auf ande­re Ursachen unab­hän­gig von der Impfung zurück­zu­füh­ren sind. In neun Fällen wur­de eine unkla­re Todesursache im zeit­li­chen Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung berich­tet. Diese Todesfälle sind nicht signi­fi­kant häu­fi­ger als die erwar­te­te Anzahl von Todesfällen mit unkla­rer Ursache…

Vor allem auf­grund von Meldeverzögerungen der Anzahl geimpf­ter Dosen als auch der Anzahl ana­phy­lak­ti­scher Reaktionen sind sowohl die Daten des PaulEhrlich-Instituts als auch die US-Daten der­zeit mit Unsicherheit behaf­tet. Wie bei den US-Daten befin­den sich auch dem Paul-Ehrlich-Institut gemel­de­te Reaktionen für den Zeitraum noch in Klärung und konn­ten in die Berechnung nicht ein­be­zo­gen wer­den. Bezüglich eines mög­li­chen Pathomechanismus ist bis­her unklar, ob eine spe­zi­fi­sche Komponente der Impfstoffe für ana­phy­lak­ti­sche (ana­phy­lak­to­ide) Reaktionen ver­ant­wort­lich sein könn­te…«

(Hervorhebungen nicht im Original.)

5 Antworten auf „Impfung: Zahl der Fälle mit "unerwünschten Reaktionen" in einer Woche verdreifacht“

  1. Man soll­te das Infektionsschutzgesetz ab sofort unter das Kriegsrecht ein­ord­nen. Dann sind Tote eben Kollateralschäden, die nicht zu ver­mei­den sind.

  2. 6.1.21, Aus dem Abstract einer Studie zur Erfassung von UAW nach MMRV-Impfung in Italien:
    "Impfstoff-Überwachungsprogramme sind ent­schei­dend für die Analyse des Sicherheitsprofils des Impfstoffs und die Ausrichtung der Gesundheitspolitik. Das Epidemiologische Observatorium der ita­lie­ni­schen Region Apulien führ­te ein akti­ves Überwachungsprogramm für uner­wünsch­te Wirkungen nach der Impfung (AEFI) nach der ersten Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Varizellen-Impfstoffs (MMRV) durch und fand 462 AEFI pro 1000 Dosen, wobei 11 % als schwer­wie­gend ein­ge­stuft wur­den. Unter Anwendung des Algorithmus zur Bewertung der Kausalität der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wur­den 38 schwer­wie­gen­de AEFIs/1000 Eingeschriebene als "kon­si­sten­ter kau­sa­ler Zusammenhang" mit der MMRV-Impfung ein­ge­stuft. Schwere Hyperpyrexie, neu­ro­lo­gi­sche Symptome und gastro­in­testi­na­le Erkrankungen tra­ten in 38, 20 bzw. 15 Fällen/1000 Eingeschriebenen auf. Eine Hochrechnung sol­cher AEFIs in einer ita­lie­ni­schen Geburtskohorte wür­de Zehntausende von schwe­ren AEFIs erge­ben. Diese Inzidenzdaten sind viel höher als die von der ita­lie­ni­schen Arzneimittelbehörde (AIFA) für die Jahre 2017 und 2018 gemel­de­te Inzidenz von schwe­ren AEFIs, die haupt­säch­lich auf pas­si­ver (oder gemisch­ter) Pharmakovigilanz basiert. In einer frü­he­ren epi­de­mio­lo­gi­schen Studie in der glei­chen ita­lie­ni­schen Region lag die Melderate von schwer­wie­gen­den AEFI wäh­rend einer acht­jäh­ri­gen pas­si­ven Überwachung bei 0,06/1000 Dosen, und es wur­den kei­ne Fälle von fieb­ri­gen Krampfanfällen unter Anwendung des WHO-Algorithmus fest­ge­stellt. Zusammengenommen deu­ten die Daten dar­auf hin, dass die pas­si­ve Pharmakovigilanz völ­lig unzu­rei­chend ist, um die tat­säch­li­che Inzidenz von schwer­wie­gen­den AEFIs zu doku­men­tie­ren, und dass die der­zei­ti­gen Methoden zur Beurteilung der Kausalität in Frage gestellt wer­den kön­nen. Aktive Überwachungsprogramme sind in reprä­sen­ta­ti­ven Bevölkerungsstichproben erfor­der­lich, wobei die Ergebnisse getrennt von denen der Spontanmeldungen dar­ge­stellt wer­den soll­ten, und die Beurteilung der Kausalität soll­te bei AEFIs, die sich als kom­ple­xe und mul­ti­fak­to­ri­el­le Erkrankungen prä­sen­tie­ren, wie bei schwe­ren neu­ro­lo­gi­schen Erkrankungen, sorg­fäl­tig und mit einer kor­rek­ten Technik durch­ge­führt werden. …"
    Übersetzt mit http://​www​.DeepL​.com/​T​r​a​n​s​l​a​tor (kosten­lo­se Version)
    https://f1000research.com/articles/9–1176

  3. "uner­wünsch­ten Reaktionen"

    was noch zu bewei­sen wäre.

    Und noch eine ande­re Frage: was soll den die erwünsch­te Reaktion auf eine Impfung sein, die nicht vor Infektion, Erkrankung, Weiterverbreitung schützt?
    #
    Oder auf jeden Fall nach­weis­bar viel weni­ger als ganz ein­fa­che, gün­sti­ge Nahrungssupplement-Maßnahmen wie Vitamin D‑Einnahme.

    Oh, da fällt es mir wie­der ein: die erwünsch­te Reaktion ist das Steigen der Pharma-Aktienkurse natür­lich! Ich Dubbel. ;-(

  4. Ich bin ja kein Epidemiologe, aber muss man nicht auch den zeit­li­chen zusam­men­hang mit in die Berechnung mit­ein­be­zie­hen? Wie wahr­schein­lich ist es, dass gera­de der Mensch stirbt, der ein paar Stunden oder Tage vor­her geimpft wur­de? Das ist doch wie im Lotto. Die Wahrscheinlichkeit dass eine Zahl gezo­gen wird, ist ziem­lich genau bere­chen­bar. Aber ob genau die Zahl, die ich in die­ser Woche gewählt habe, gezo­gen wird, ist doch serh viel unwahrscheinlicher.
    Gibt es hier Statistiker? Vielleicht kann jemand dar­auf ant­wor­ten, der davon was ver­steht? Vielen Dank.

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