Zu Lauterbachs 60. Geburtstag: »Der Karlatan – Folge 5«

Heute erscheint auf hin​ter​grund​.de der fünf­te Teil einer Serie, die sich mit Ungereimtheiten und Fälschungen in der wis­sen­schaft­li­chen Biographie von Karl Lauterbach beschäf­tigt. coro­dok-Autor und ‑Verleger Thomas Kubo gibt zahl­rei­che Hinweise auf das, was nicht stim­men kann. In dem umfang­rei­chen Text heißt es:

»… Aufgrund zusätz­li­cher Recherchen, vor­nehm­lich einer Sichtung der Berufungsunterlagen der Universität Tübingen, las­sen sich sehr kon­kre­te und deut­li­che Belege anfüh­ren, dass Lauterbachs Bewerbung auf eine Professur dort grob feh­ler­haf­te und qua­li­ta­tiv unge­nü­gen­de Angaben enthielt…«

Er schließt mit 17 offe­nen Fragen:

»Anstelle einer wüten­den Zusammenfassung, die den Verantwortlichen vor­wirft, im Falle Lauterbachs über alle Instanzen hin­weg spek­ta­ku­lär und zugleich kläg­lich geschei­tert zu sein, ledig­lich ein Fragenkatalog:

1. Was hat Lauterbach genau im St. Josefs-Hospital in Jülich getan?

2. Inwiefern war es gerecht­fer­tigt, Lauterbach wegen Unabkömmlichkeit vom Wehr- und Zivildienst freizustellen?

3. Hat Karl Lauterbach in San Antonio ärzt­li­che Behandlungen durch­ge­führt, obwohl er es nicht durfte?

4. Warum sind bei sei­nem Forschungsaufenthalt in Tucson/Arizona kei­ne wesent­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Publikationen entstanden?

5. Welche Lehrveranstaltungen hat er, sowohl in Deutschland als auch in den USA, tat­säch­lich abge­hal­ten? Und wel­che Institutionen kön­nen sei­ne Lehrtätigkeiten heu­te zwei­fels­frei bestä­ti­gen? Und in den Fällen, in denen es klar belegt wer­den kann, dass er abwe­send war: Warum haben die Verantwortlichen nicht interveniert?

6. Ist die Publikationsliste nun end­lich voll­stän­dig? Und war­um gab es kei­ne vor­her? Wie ist die wis­sen­schaft­li­che Redlichkeit eines Wissenschaftlers zu bewer­ten, der so vor­ge­gan­gen ist wie Lauterbach? Und war­um ist das nie­man­dem auf­ge­fal­len? Und wie groß ist sein eige­ner Anteil an den Texten, die nach­weis­lich erschie­nen sind?

7. Gab es in sei­nen Abschlüssen an der Harvard School of Public Health je einen „Schwerpunkt Epidemiologie“?

8. Welche der anglo-ame­ri­ka­ni­schen Verlage haben tat­säch­lich ein buch­lan­ges Manuskript erhal­ten? Gab es hier bereits Verträge, die geplatzt sind, oder hat Lauterbach die Manuskripte ein­ge­reicht, um Eindruck zu machen? Oder hat er über­haupt nichts eingereicht?

9. Welche Drittmittel hat Lauterbach voll­ver­ant­wort­lich und tat­säch­lich ein­ge­wor­ben, und wel­che hat er über­all ange­ge­ben? Welche wur­den aus­be­zahlt, und wel­che Projekte sind dadurch rea­li­siert wor­den? Und wel­che nicht? Was hat er den Kommissionen erzählt?

10. Wer hat jeweils in den ins­ge­samt vier Berufungskommissionen für Lauterbach gestimmt, und wer hat vor der Abstimmung sei­ne Bewerbungsunterlagen genau­er gesich­tet? Wer war der geschwärz­te „Prof. Dr.“, der im Greifswalder Berufungsbericht erwähnt wur­de, und wer hat sonst Kritik angemeldet?

11. Welche Mitbewerber waren es, die Lauterbach in den zahl­rei­chen Verfahren über­flü­gelt hat­te? Hätte sich mög­li­cher­wei­se ein Mitbewerber durch­ge­setzt, wenn Lauterbach kor­rek­te­re Angaben gemacht hätte?

12. Wer hat sei­ne Harvard-Dissertation je zu Gesicht bekom­men, bevor er sie im Jahre 2015 auf sei­ne Homepage gela­den hat? Und befin­det sie sich außer­halb der Countway Library irgend­wo anders in gedruck­ter Form?

13. Welche Drittmittelgeber hat­ten ein Interesse, das An-Institut an der Universität Köln zu grün­den, und Lauterbach, ohne wesent­li­che ein­schlä­gi­ge Publikationen, zum Geschäftsführer zu ernen­nen? Und um wie viel Geld ging es genau?

14. Warum wie­der­hol­ten Medienhäuser aus allen Lagern bis auf ganz weni­ge Ausnahmen unkri­tisch Lauterbachs Lebenslauf, ohne ihn selbst über­prüft zu haben?

15. Warum schwei­gen ehe­ma­li­ge Weggefährten, Co-Autoren und Studenten, vor allem jene Mentoren, die ihm gut­wil­lig den Weg geeb­net haben? Wer hat jeweils was zu verlieren?

16. Warum schwei­gen die zahl­rei­chen wis­sen­schaft­li­chen Fachgesellschaften und Ärzteverbände?

17. Hat die­se Serie hin­rei­chen­de Belege dafür gelie­fert, dass man von wis­sen­schaft­li­chem Fehlverhalten spre­chen kann? Und wer­den Universitätskommissionen und Ärztekammern tätig wer­den, um die Titel und Qualifikationen von Karl Lauterbach vor­ur­teils­frei zu über­prü­fen? Und sie im Zweifel auch aberkennen?

Die Fragen haben unter­schied­lich star­ken, aber rele­van­ten Gegenwartsbezug. Sie pro­vo­zie­ren zwei wei­te­re Fragen: Besteht mit einem Menschen, der selbst die fleisch­ge­wor­de­ne Verschleierung sym­bo­li­siert, an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums Chance zur Aufarbeitung? Oder ist die not­wen­di­ge (längst nicht hin­rei­chen­de) Bedingung dafür der Rauswurf des Karlatans aus dem Amt?«

6 Antworten auf „Zu Lauterbachs 60. Geburtstag: »Der Karlatan – Folge 5«“

  1. Die Anwort auf Frage 4 ist ganz ein­fach: Damals hat­te er noch kein Twitter, und zum Verfassen län­ge­rer "wis­sen­schaft­li­cher" Texte ist lau­ter­bach nicht fähig.

  2. Kalle Willi L. ist ein klas­si­cher Profiteur des herr­schen­den Systems. Kontakte sind es, was zählt, nicht Wissen oder die Fähigkeit, sol­ches Wissen anzu­wen­den. Es sind die Kontakte und die Fähigkeit, die­se vir­tu­os ein­zu­set­zen. Personen wie Kalle Willi L., dürf­te es jede Menge geben. 

    Solange Kalle sich ent­spre­chend für die Förderer rech­net, schwimmt er oben. Wenn es sich nicht mehr für die Auftraggeber rech­net, wird er abser­viert und der näch­ste gefördert.

    Kalle Willi, du kannst die Fratzenmaske jetzt abneh­men. Karneval ist mor­gen vorbei.

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